Brühwürfel & Co. – oft verteufelt, genauso oft gebraucht

Einleitung

Ich hab schon in mancher hitzigen Debatte Pro und Contra Brühwürfel, Sossenpulver etc. mitgemischt, und meistens kam nichts Gescheites dabei raus. Die Puristen schreien Zetermordio, wenn auch nur ein Tropfen Maggi an die Suppe kommt, und die Fixprodukte-Fans verteidigen eifrig ihre Tütchen.

Mein Mittelweg

Für mich hab ich einen Mittelweg gewählt: ich verwende Brühwürfel oder gekörnte Brühen (Gemüsebrühen, weil mir die besser schmecken), an dunkle Saucen kommt bei mir gern mal ein Bratensaftwürfel, und mein italienisch angemachter Salat braucht zur Abrundung ein Tröpfchen Maggi, das hab ich von Signora Fanini aus Verona so gelernt.

Fixprodukte

Fixprodukte nehme ich nicht, ich fand bisher alles scheußlich, was ich da probiert habe.
Was ich allerdings mache: ich lese das Kleingedruckte auf den bunten Päckchen. Die Hauptzutaten sind eh Fett und Salz, und dann meistens noch die verteufelten Geschmacksverstärker. Viele Leute sind auf das Zeug allergisch, ich vertrag sie in größeren Mengen auch nicht gut. Modifizierte Stärke und Guarkernmehl hab ich auch nicht so gern am Essen. Damit scheiden schon eine Menge der Produkte aus, mit deren bunten Päckchen uns die Industrie den ganzen Ramsch schmackhaft machen will.

Wie ich Saucen koche

Ich kann z.B. einen dunklen Wildfond selber ziehen, oder eine Essenz von der Ente. Ich machs nur nicht mehr, weil es mir zu Arbeits- und Materialintensiv ist. Es gibt auch andere Wege, wie man schmackhafte Saucen und Suppen zaubern kann und dabei den Eigengeschmack der Speisen hervorhebt und verfeinert. Dabei können Fertigprodukte unterstützend eingesetzt werden, sie sollten allerdings nicht vorschmecken.

Zu Gemüse

Ich gare z.B. Gemüse gern in Gemüsebrühe aus Würfeln oder aus dem Glas, nehme dabei aber doppelt so viel Wasser wie angegeben. Beim Kochen gibt das Gemüse so viele Geschmacksstoffe an die Kochbrühe ab, daß man von der Instantbrühe nichts mehr schmeckt, und damit lassen sich ganz einfach die leckersten Saucen kochen, siehe zum Beispiel hier die klassische Bechamel-Sauce.

Zu Braten

Dunkle Bratensaucen mache ich auf der Grundlage von Zwiebeln und Brunoise-Gemüse, helle Bratensaucen gern mit einem Schuß Weißwein und Sahne, wenn Kinder mitessen: Gemüsebrühe, etwas Zitronensaft und Sahne.

Zu Wild

In den viel zu seltenen Fällen dass sich ein Stückchen Wild in meine Küche verirrt (Ich liebe Wild, aber es ist so teuer!) stelle ich mich allerdings vorab an den Herd und koche eine feine Wild-Essenz oder Sauce Espagnole, die brauche ich dann für die Bratensauce.

Suppen

Wenn ich Suppe essen möchte, nehme ich auch keine Brühwürfel, sondern ein schönes Stück Suppenfleisch, Gemüse und ein paar Markknochen und koche Siedfleisch, die feine Brühe davon ist vielseitig verwendbar. Oder ich nehme Hühnerklein für eine feine Hühnerbrühe.

Fazit

Ich bin der Meinung, chacun a son plaisir, jeder wie er’s mag, das gilt auch für Brühwürfel und Co. Ich nehm wenig, ein anderer mehr, aber Hauptsache es schmeckt allen, und die armen Allergiker finden Alternativen zu Glutamat und solchen Zeugs. Das geht aber ganz von selber, wenn man besser kochen lernt, dann braucht man bald keine Fix-Produkte mehr!