Archiv der Kategorie: Fleisch

Sülzerl von der Entenbrust

Einleitung

Für dieses delikate und sehr bekömmliche kleine Sommeressen braucht man eine knusprig gebratene Entenbrust. Ich bereite sie nach meinem Rezept im Ofen nach Kanton Art zu, nehme aber für die Würzung keine Sojasauce, sondern stattdessen etwas Fleischbrühe. Wenn man mehrere Portionen für Gäste zubereiten möchte, das ist überhaupt kein Problem, dann nimmt man z.B. 4 Entenbrüste und vervierfacht die anderen Zutaten entsprechend. Die Sülzerl von der Entenbrust bereitet man einen Tag vorher zu, das ist ein ganz stressfreies schönes Rezept.

Zutaten

Für 1 grosse Portion, das ist ein grosser Suppenteller voll:
1 kleine Entenbrust, knusprig gebraten, 1/2 l gut abgeschmeckte Fleisch- oder Gemüsebrühe, 1 El. guter Weinessig, 1 Pck. Gelatine, ein hartgekochtes Ei, einige Cornichons, evtl. etwas Essiggemüse, z.B. Paprika, Möhrchen, Kürbis, Maiskölbchen…

Zubereitung

Gelatine in etwas kaltem Wasser eine Viertelstunde lang einweichen. Fleischbrühe leicht erwärmen, eingeweichte Gelatine darin unter Rühren auflösen, mit dem Essig abschmecken. Einen Spiegel in den Suppenteller giessen und im Kühlschrank fest werden lassen. Entenbrust in dünne Scheiben schneiden, das Ei ebenso. Dekorativ auf dem Sülzespiegel verteilen, Cornichons aufschneiden und dazwischen legen. Wenn man es mag Essiggemüse dekorativ dazwischen legen, mit der Hälfte der restlichen Brühe aufgiessen und im Kühlschrank fest werden lassen. Restliche Brühe aufgiessen und endgültig fest werden lassen, so erhält man eine schöne glänzende Oberfläche.

 

Sülzerl Entenbrust

Knusprige Ente Kanton Art im Backofen

Einleitung

Ich esse für mein Leben gern die knusprigen Enten beim Chinesen, aber mit dem Selbermachen hats bisher nicht so geklappt. Im Chinarestaurant werden die frittiert, und dafür braucht man eine Menge Öl und es ist eine ziemliche Schweinerei. Jetzt hab ich aber eine Methode ausgetüftelt, wie sie auch im Backofen eine knusprige Haut kriegen und das Fleisch aber trotzdem schön zart wird. Wichtig dabei ist, dass man alles Fett an der Entenbrust dranläßt und die Haut nicht verletzt, also nicht irgendwie einschneidet oder anpiekst, denn die Haut schützt das zarte Fleisch beim Braten. Das Fett brät dabei aus und man kann es abschöpfen. Sonst gehts aber sehr einfach und gelingt ganz wunderbar knusprig!

Zutaten

für 1 Portion:
1 Entenbrust mit Haut von ca. 250-300 Gramm. 3 Esslöffel Sojasauce, 2-3 Knoblauchzehen, 1 Teelöffel Fünfgewürzpulver, etwas Salz. 1/8 l Fleischbrühe, heisses Wasser wenn nötig.

Zubereitung

Aus Sojasauce, durchgepressten Knoblauchzehen und Fünfgewürzpulver eine Marinade rühren, Entenbrust einige Stunden marinieren. Backofen auf 180 Grad vorheizen. Entenbrust mit der Hautseite nach unten in einen kleinen Bräter geben, leicht salzen, Marinade angiessen, Fleischbrühe dazugeben, 1/2 Stunde bei 180 Grad garen. Wenden, Fleisch dabei nicht verletzen. 1 Stunde mit der Hautseite nach oben langsam knusprig braten, dabei nicht irgendwie begiessen oder bestreichen, damit die Haut auch wirklich kross wird. Bratensatz immer schön mit heissem Wasser ablöschen wenn er austrocknet, sonst brennts an! Nach anderthalb Stunden ist die Entenbrust goldbraun und knusprig.
Man kann den entstehenden Bratensaft entfetten und an das Wok-Gemüse geben, das zu diesem Gericht serviert wird. Dazu gibts Reis, oder auch dünne Pfannkuchen, in die man das Entenfleisch mit dem Gemüse einwickelt. Dazu paßt Hoisin- oder Pflaumensauce, stellen sie auch die Sojasauce auf den Tisch, da kann man noch ein paar Tropfen frisch dazugeben.

Tipp

Man kann natürlich auch mehrere Entenbrüste für mehrere Portionen machen, dann nimmt man entsprechend mehr Marinade und Fleischbrühe und eine größere Bratreine, in der die Entenbrüstchen nebeneinander Platz haben. Ein wunderbares Gästeessen!

Knusprige Entenbrust

Salatbrot, leckere Resteverwertung

Einleitung

Eigentlich könnte es auch Bratensandwich heissen, aber bei uns hat sich die Bezeichnung Salatbrot eingebürgert. Das gibts gern am Montag als Brotzeit mit einem Rest vom Sonntagsbraten! Dafür kann man ganz wunderbar ein kleines Stück übriggebliebenes Schnitzel (gern Hühnchen oder Pute) oder Kotelett verwenden, aber ein Rest Schweinsbraten oder Brathendl ist natürlich auch lecker.

Zutaten

Für 1 Portion:
50 g kaltes Bratenfleisch, 2 Esslöffel Mayonnaise oder Remoulade, 2 große (oder mehrere kleine) Salatblätter, 2-3 Scheiben Tomate oder einige Streifen geputzte Paprikaschote, einige Zwiebelringe (besonders lecker ist Schalotte) oder etwas Schnittlauch, Salz und Pfeffer, 2 Scheiben Toastbrot oder helles Weizenmischbrot, Fladenbrot eignet sich auch wunderbar.

Zubereitung

Brot im Toaster hellbraun rösten, abkühlen lassen, beide Scheiben mit Remoulade oder Mayonnaise bestreichen. Mit einem Salatblatt belegen, aufgeschnittenes Fleisch drauflegen, Tomatenscheibe oder Paprika und Zwiebeln oder Schnittlauch drauflegen, leicht salzen und pfeffern. Zweites Salatblatt auflegen, mit der zweiten Scheibe Brot (bestrichene Seite nach unten) zudecken. Isst man am Besten aus der Hand, mit einer Serviette in Reichweite!

Salatbrot

Salatbrot

Tiroler Gröstl

Einleitung

Die Seele des Tiroler Gröstl ist das Fleisch: gesottenes Rindfleisch muss es sein, und es darf ruhig ein bisschen durchwachsen sein. Wenn man einen schönen Topf Rindssuppe mit Brustkern oder Schorrippe gekocht hat, das ist ideal! Man läßt das Fleisch soweit abkühlen dass man es gut anfassen kann, schneidet das Fett weg und zerteilt das Fleisch in mundgerechte Häppchen. Pro Portion braucht man etwa eine Tasse Fleisch, das sind etwa 125 – 150 Gramm, Fans essen auch mehr! Die gekochten Kartoffeln (festkochende Sorte) sollte man schon am Vortag zubereitet haben, dann werden sie beim Braten knusprig, nicht matschig. Zwei Portionen lassen sich noch gut in einer grossen Pfanne braten, für mehr braucht man eine zweite Pfanne.

Zutaten

Für 2 Portionen:
250-300 g gekochtes Rindfleisch, 4-5 Pellkartoffeln vom Vortag, 1/2 Zwiebel, 2 Esslöffel Pflanzenöl, Salz, Pfeffer aus der Mühle, etwas Paprika Edelsüß, etwas Paprika Rosenscharf, eine gute Prise gemahlener Kümmel, wenn man mag eine gute Prise Majoran. 2 Eier. Evtl. etwas Schnittlauch.

Zubereitung

Zwiebel schälen und in kleine Würfel schneiden, Kartoffeln schälen und in Scheiben schneiden, Fleisch in mundgerechte Happen schneiden. Würzen. Alles zusammen im Öl bei guter Hitze unter häufigem Wenden anbraten, die Kartoffeln sollen braune Krüstchen kriegen und das Fleisch auch. Wenn alles appetitlich goldbraun gebraten ist, die verquirlten Eier darüber geben und kurz stocken lassen, evtl. mit Schnittlauch bestreuen und servieren.

Tipp:

Man kann einen Teil der Kartoffeln mit übrig gebliebenen Kartoffelknödeln ersetzen, und wenn man hat am Ende etwas übrig gebliebene Bratensauce unterrühren, das wird besonders würzig. Dann aber Vorsicht mit dem Salz!

Rindsschnitzel im Weinsafterl

Einleitung

Wir hatten uns wie jedes Jahr für den Urlaub verschiedene Fleischsorten beim Metzger vakuumieren lassen, weil wir da ja Selbstversorger sind und im Urlaub jeden Abend Grillen oder Kochen. Die Rindersteaks (Roastbeef) waren dieses Jahr leider ganz schlecht abgehangen und fürchterlich zäh, die haben wir nicht aufgegessen und wieder Nachhause getragen. Ich hab mir dann bei den Österreichern einige Rezepte für geschmorte Rindsschnitzel abgeschaut, und doch noch etwas Eßbares aus den zähen Schnitzeln gemacht. Die Sauce ist besonders gut geworden! Man kann je nach Geschmack und Verfügbarkeit einen nicht zu sauren Rotwein, Weißwein oder Rosé nehmen, es wird alles lecker, schmeckt nur unterschiedlich.

Zutaten

Für 2 Portionen:
2 Scheiben Rindersteak (Roastbeef oder Lende), 2 Esslöffel Olivenöl, 1 Esslöffel Butter, 1 kleine Zwiebel, 1 Esslöffel Mehl, 1 Glas nicht zu trockener Wein, 1 Glas Fleischbrühe (am Besten selbstgekocht), Salz, Pfeffer. Etwas Sahne, Creme fraiche oder Ähnliches.

Zubereitung

Olivenöl und Butter in der Pfanne erhitzen, Steaks darin von beiden Seiten anbraten und wieder herausnehmen. Feingehackte Zwiebel im Fett goldgelb anrösten, Mehl stauben und kurz unter kräftigem Rühren anrösten, aber nicht bräunen. Wein und Brühe angiessen, kräftig umrühren bis die Sauce bindet, Schnitzel wieder einlegen, mit Salz und Pfeffer würzen und auf kleinste Hitze zurückschalten. Deckel drauf und 2 Stunden leise schmoren lassen. Sauce mit Sahne legieren. So werden die Schnitzel butterweich und die Sauce schön kräftig und weinwürzig! Dazu gibt es Spätzle, oder auch Semmelknödel.

Rindsschnitzel-im-Weinsafterl

Gänsebrust – winterlicher Genuss für zwei

Einleitung

Da man heutzutage nicht so oft so viele Leute an einen Tisch bekommt, dass sich ein ganzer Gänsebraten lohnt, greife ich gerne auf im TK angebotene Gänseteile zurück und bereite ein Festtagsessen für zwei Personen damit zu. Heute machen wir eine Gänsebrust, die gibt es nach Weihnachten oft mal im Angebot für 6-7 € je Kilo. Das reicht locker für zwei mit grossem Hunger, und es bleibt wahrscheinlich noch eine schöne Portion übrig. Macht aber nix, wenn man reichlich Sauce zubereitet, kann man den Rest Fleisch darin aufwärmen, das gibt nochmal ein leckeres Reste-Essen.

Zutaten

Eine Gänsebrust mit Knochen von ca. 1100 Gramm.
Salz, Pfeffer, ordentlich Beifuß oder auch gemischte italienische Kräuter, das schmeckt auch ganz prima!
3/4 l hausgemachte Hühnerbrühe, Fleischbrühe geht auch. 1 Zwiebel oder 3-4 Schalotten. Evtl. ein Bratensaftwürfel (von Knorr, nicht von Maggi)

Zubereitung

Gänsebrust schonend über Nacht im Kühlschrank auftauen lassen. Mit Salz, Pfeffer und Kräutern einreiben. Zwiebel fein hacken und in die Bratrein geben, Gänsebrust darauf setzen und 1 cm hoch Brühe angiessen. Bei 200-220 Grad, insgesamt zweieinhalb Stunden braten. 1 1/2 Std mit Knochenseite nach oben, Fett ausbraten (ca. 1/4 Liter oder mehr) und abgiessen. Das kann eine ganz schöne Menge Fett sein, am Besten man nimmt die Gänsebrust mal kurz heraus und gießt das ausgebratene Fett aus der Bratreine ab, dabei aber aufpassen dass der Bratensatz drinbleibt.
Nach 1 1/2 Std. Bratensatz mit etwas Brühe aufrühren. Gänsebrust mit Hautseite nach oben drehen und noch ca. eine Stunde knusprig braten, dabei auf den Bratensatz aufpassen und immer wieder ein bisschen Brühe nachgiessen, damit nix anbrennt. Falls die Haut nicht knusprig werden will, mit kaltem Salzwasser einpinseln und Temperatur auf 225 Grad hochdrehen, aber dann aufpassen dass die Haut nicht zu dunkel wird. Man kann auch den Backofengrill zuschalten, wenn man einen hat.
Wenn die Haut schön knusprig ist, Bratenstück aus der Reine nehmen und warmstellen. Den Bratensatz mit der restlichen Brühe aufrühren, notfalls etwas heisses Wasser zugeben, wenn nötig nochmal entfetten. Evtl. mit einem eingerührten Bratensaftwürfel abrunden, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Dazu rohe Kartoffelknödel, und Blaukraut und Preiselbeeren.

Gänsebrust mit Knödel und Soß und Preiselbeeren mit einem gedünsteten Apfel

Gänsebrust mit Knödel und Soß und Preiselbeeren mit einem gedünsteten Apfel

Sauerbraten zubereiten mit viel Sauce (Aus Omas Küche)

Einleitung

Wie man einen Sauerbraten selber einlegt, habe ich hier beschrieben. Wie man das gute Stück zubereitet, erzähle ich heute. Dies ist die erneuerte Version eines alten Rezeptes, ich hatte vorher beschrieben wie man einen Sauerbraten im Backofen macht. Ich finde aber diese Version im Topf auf dem Herd praktischer und besser zu kontrollieren.

Ein guter Sauerbraten ist keine Hexerei. Er ist allerdings schon eine Preisfrage, gut abgehangenes Rindfleisch ist hier in der Stadt fürchterlich teuer, da kostet das Kilo schon mal 30 € und mehr. Deswegen laß ich ihn mir vom Landmetzger mitbringen, das letzte mal hat ein Kilo fertig eingelegter Sauerbraten 11,90 € gekostet. Stadtbewohner, bedecke dein Haupt und sei traurig. Und such dir einen guten Landmetzger, zu dem man gelegentlich mal hinfahren kann, auch wenns ein bisschen weiter ist…

Es ist zu empfehlen, den Sauerbraten einen Tag vorher zuzubereiten, da es nur sehr schwer abzuschätzen ist, wie lang der Braten braucht um wirklich zart zu werden. Das hängt sehr von der Qualität und Reifung des Fleisches ab und kann alles von 90 Minuten bis zu 3 Stunden dauern. Man kann auch vorher nicht sagen, wieviel das Fleisch insgesamt beim Schmoren schrumpft, evtl. werden die Portionen etwas kleiner, und man serviert lieber noch eine Vorspeise, damit auch alle satt werden. Ich rechne für 4 Personen ein Rohgewicht von ca. 1200 Gramm, das sollte für gute Fleischportionen reichen.

Zutaten

1200 Gramm fertig oder selber eingelegter Sauerbraten, 2 Esslöffel neutrales Öl, 2 Zwiebeln, 2 Tassen geputztes, gewürfeltes Suppengemüse: Möhren, Petersilwurzel, Lauch, Sellerie.
1/2-1 Liter leichte Fleischbrühe, 250 Gramm Créme fraîche. 2 Esslöffel Butter, 2 gestrichene Esslöffel Mehl, 1 Esslöffel Zucker, evtl. etwas Weinessig.

Zubereitung

Sauerbraten aus der Marinade nehmen (Marinade auffangen) und trockentupfen. In einem gut passenden Topf in Öl kräftig von allen Seiten anbraten, dann den Braten herausnehmen. Feingehackte Zwiebel unter stetem Rühren anrösten, bis sie braune „Füßchen“ kriegen. Suppengemüse zugeben und ebenfalls unter Rühren anrösten. Mit Marinade(durch ein Sieb giessen) und Fleischbrühe (soviel, dass es ca. 1 Liter Flüssigkeit ist) aufgießen, gut umrühren damit sich der Bratensatz vom Topfboden löst (das brennt sonst an). Braten wieder in den Topf geben, Deckel drauf und bei milder Hitze leise blubbernd schmoren lassen, bis das Fleisch zart ist, das dauert je nach Fleischqualität eineinhalb bis zwei Stunden, manchmal auch länger. Das testet man indem man mit einer spitzzinkigen Fleischgabel in den Braten hineinsticht, wenn das leicht geht und die Gabel auch leicht wieder herausrutscht, ist der Braten gut.
Braten herausnehmen und zugedeckt warmstellen.
Dann bereitet man eine Zuckereinbrenne: Butter schmelzen bis sie brutzelt, Mehl zugeben und anrösten, Zucker zugeben und unter kräftigem Umrühren bräunlich karamellisieren lassen. Mit etwa 3/4 l Bratensauce (mit Saucengemüse) aufgiessen und unter kräftigem Rühren aufkochen lassen. Mit dem Pürierstab glattrühren,  aufkochen lassen und etwa 5 Minuten leise blubbernd unter stetem Rühren weiterkochen lassen, aufpassen dass die Sauce nicht anbrennt. Vom Feuer nehmen und Créme fraîche zugeben und nochmal kurz durchmixen, abschmecken mit Salz, frischgemahlenem Pfeffer und evtl. noch etwas Essig. Braten in Scheiben schneiden (da leistet ein Elektromesser gute Dienste) und in der Sauce nochmal erwärmen, aber nicht mehr sprudelnd kochen lassen.
Dazu Semmelknödel nach Omas Rezept, oder Spätzle!

Rahmbraten vom Wildschwein

Einleitung

Ich liebe Wild! Und ganz besonders liebe ich Wildfleisch mit feinen Saucen. Eigentlich braucht man einen Wildfond oder wenigstens eine Knochenbrühe von den Abschnitten für eine richtige Wildsauce, aber ich kann auch zaubern und mit einem schönen Bratenstück auch ohne Fond eine leckere Sauce zubereiten. Ein Stück Wildschwein zum Beispiel hat so viel Eigengeschmack, dass man recht einfach eine schmackhafte Rahmsauce dazu bereiten kann. Wichtig ist die Wahl des richtigen Roweins, der sollte nicht zu trocken sein, sonst wird die Sauce zu säuerlich. Ein samtiger, vollmundiger Trollinger und/oder Lemberger ist hier sehr empfehlenswert, die Baden-Württemberger bauen da ganz köstliche Tropfen aus, die mit ihrem fruchtig-milden Aroma ganz ideal für ein wunderbares Sösschen geeignet sind.

Zutaten

Für ca. 4 Portionen:
900-1000 Gramm schieres Wildschweinfleisch aus der Keule (ohne Schwarte), 2 Esslöffel neutrales Öl, 250 Gramm geräuchertes Wammerl, 2 Zwiebeln, 1/4 l milder Rotwein, Salz, Pfeffer, Thymian, 125 Gramm Creme fraiche mit Kräutern, 2-3 Esslöffel Wildpreiselbeeren.

Zubereitung

Wammerl fein würfeln, in 1 Esslöffel Öl langsam auslassen und knusprig braten. Feingehackte Zwiebel zugeben, unter stetem Rühren leicht anbräunen lassen. Gebräuntes Wammerl und Zwiebel aus dem Topf nehmen, einen weiteren Esslöffel Öl zugeben und das Fleisch darin von beiden Seiten kräftig anbraten. Mit dem Rotwein ablöschen, dabei gut umrühren und den Bratensatz lösen. Speck und Zwiebeln zurück in den Topf geben, mit Salz (wenig, Wammerl ist schon salzig) Pfeffer und Thymian würzen. Deckel draufgeben, bei milder Hitze insgesamt 2 Stunden schmoren, dabei darauf achten dass der Bratensatz nicht zu sehr einkocht und bei Bedarf etwas heisses Wasser angiessen. Nach 1 Stunde den Braten einmal wenden. Wenn das Fleisch schön zart ist (das merkt man beim Anstechen mit der Gabel) aus dem Topf nehmen und warmstellen. Den Bratensatz mit Creme fraiche und Preiselbeeren aufkochen lassen, falls nötig noch 1/2 bis 1 Tasse heisses Wasser zugeben. Noch einen Schuß Rotwein zugeben, Sauce mit dem Purierstab fein pürieren und noch einmal aufkochen lassen, den Braten in appetitliche Scheiben schneiden und nochmal kurz in der heissen Sauce erwärmen. Dazu gibt es Semmelknödel, oder Spätzle, und einen mit Aceto Balsamico angemachten Feldsalat.

Tipp

Wenn sie nicht sicher sind, wie alt und gut abgehangen ihr Bratenstück ist, kalkulieren sie lieber eine etwas längere Garzeit ein, das Fleisch soll durch und durch mürb und zart sein, und das wird es nur wenn man es bei milder Hitze lang genug schmort. Zweieinhalb Stunden sollten allerdings reichen, auch für ein älteres Tier. Es schadet gar nichts, wenn das Fleisch in der fertigen Sauce noch einmal aufgewärmt wird, so ein Schmorbraten kann das ab ohne trocken zu werden.

Fried Rice alla Italiana – die schnelle, leckere Reispfanne

Einleitung

Ich esse beim Asiaten immer gerne alle möglichen Variationen von Fried Rice, also gebratenem Reis mit vielerlei Gemüse und ein wenig Fleischbeilage. Das ist immer leicht, schmackhaft und bekömmlich, und macht einen ausgesprochen wohlig zufriedenen Magen. Weil ich aber nicht immer alle Zutaten für die asiatische Würzung im Haus habe, habe ich diese Art von Reiszubereitung einmal ganz italienisch abgewandelt, mit frischem Knofi und gutem Olivenöl. Das schmeckt ganz hervorragend und ist ein ideales Single-Abendessen, wenn man mal mit wenig Aufwand eine schmackhafte Mahlzeit zaubern möchte.

Zutaten

2 Tassen körnig gekochter Reis, 2 Esslöffel gutes Olivenöl, 1 Knoblauchzehe, 1/4 Zwiebel, 100-120 Gramm zartes Fleisch: Hähnchen- oder Putenbrust oder auch Schweinefilet.
1 Tasse feingeschnittenes geputztes Gemüse, ich nehme z.B. gern verschiedenfarbige Paprika in Würfeln und Broccoli in kleine Röschen geteilt, Pilze sind auch prima.
1/2 Tasse Fleisch- oder Gemüsebrühe, oder 1 Teelöffel Salzgemüse mit Wasser verrührt, ein Schuß Weißwein, Salz (wenig) , Pfeffer, etwas geriebener Emmentaler oder Parmesan.

Zubereitung

Feingehackten Knoblauch und kleingewürfelte Zwiebel im Olivenöl hellgelb anrösten, aber nicht bräunen. In 2 Zentimeter Würfel geschnittenes Fleisch hinzufügen, unter fleißigem Wenden bei guter Hitze anbraten bis es seine rohe Farbe verloren hat. Das zerkleinerte Gemüse zufügen und ebenfalls einige Minuten anbraten, dabei immer schön umrühren damit nichts anbrennt. Wenn das Gemüse bissfest gegart ist, die Brühe oder das aufgelöste Salzgemüse und den Schuß Weißwein zugeben, gut umrühren. Den Reis dazugeben, Hitze reduzieren und erwärmen, bis der Reis durcherhitzt ist und die Flüssigkeit fast aufgesogen hat. Frischen Pfeffer darübermahlen, kosten ob noch Salz notwendig ist: wahrscheinlich nicht, die Brühe ist ja schon salzig. Mit geriebenem Käse bestreut servieren.

 

 

Münchner Zwiebelfleisch

Einleitung

Ich esse sehr, sehr gerne Zwiebelrostbraten, aber dafür braucht man eigentlich ein schönes Stück bestes Rindersteak, eine Lendenscheibe oder ein Roastbeef. Gutes Rindfleisch ist leider ziemlich teuer, und man kriegt es auch nicht überall. Eine preiswertere Alternative ist mein Münchner Zwiebelfleisch, das macht man mit einer schönen Scheibe Halsgrat vom Schwein. Weil bei dieser Zubereitung eine schöne kräftige Bratensoße entsteht, kann man sogar Knödel dazu servieren, es schmeckt aber auch mit Kartoffelbrei prima. Ich mag eine Portion Blaukraut dazu, und ein Münchner Hefeweißbier.

Zutaten

für 1 Portion:
1 Scheibe Halsgrat vom Schwein ohne Knochen, ca. 200 Gramm. 1 Zwiebel, 1 Esslöffel neutrales Öl, Salz, Pfeffer, gemahlener Kümmel, etwas gerebelten Beifuß oder Thymian, Paprika edelsüß, etwas mittelscharfer Senf. 1/2 Tasse Fleischbrühe, die darf schon selbstgemacht sein.

Zubereitung

Zwiebel schälen und in feine halbe Ringe schneiden, im Öl langsam braun und knusprig braten, das dauert schon ein paar Minuten, die Zwiebel soll gleichmässig bräunen, aber nicht schwarz werden. Aus der Pfanne nehmen, jetzt das Halsgrat von beiden Seiten kräftig anbraten, es soll braune Krüstchen kriegen. Auch das Halsgrat wieder aus der Pfanne nehmen, mit etwas Senf bestreichen und mit Salz, Pfeffer, Kümmel, Beifuß oder Thymian, Paprika würzen. Den Bratensatz in der Pfanne mit der Fleischbrühe loskochen, dabei kräftig mit einem Holzspatel rühren, damit sich die Röststoffe lösen. Etwas Senf in die Sauce einrühren. Das Fleisch wieder in die Pfanne legen, die Zwiebeln obendrauf geben, das ganze mit einem dicht schliessenden Deckel zudecken und noch ca. 15-20 Minuten bei kleiner Flamme schmoren lassen, bis das Fleisch zart ist.

Tipp

Wer Knoblauch gerne mag, kann auch mit den Zwiebeln eine oder zwei in feinste Scheibchen geschnittene Knoblauchzehen anbraten. Das ist dann zwar nicht mehr original Rostbraten-Würzung, schmeckt aber ganz hervorragend!