Gemüse gebacken: Fritto Misto di Verdura

Einleitung

Fast jedes Gemüse wird im Backteig fritiert köstlich, ich schreibe hier aber mal nur die Sorten auf, die man nicht vorkochen (Rosenkohl) oder anders vorbehandeln (Auberginen, einsalzen) muß. Wenn es im Frühling die kleinen, zarten Artischocken gibt, das ist eine ganz extrem feinschmeckertaugliche Leckerei, man muß sie nur großzügig schälen und alle holzigen Teile entfernen. Aber es sind alle möglichen anderen Gemüse auch geeignet.

Zutaten: Gemüse nach Wunsch

  • Paprikaschoten, quer in Ringe geschnitten
  • Broccoli und Blumenkohl in kleine Röschen geteilt
  • Champignons, kleine ganz, größere geviertelt oder halbiert
  • Zucchini in dünnen Scheiben
  • Fenchelknolle, in dünnen Scheiben
  • grüner Spargel, ungeschält, nur das holzige Ende abschneiden
  • Staudensellerie in 3 cm Stückchen geschnitten
  • zarte junge Kohlrabi oder Teltower Rübchen in dünnen Scheiben
  • große Salbeiblätter und Petersilie in kleinen Büscheln
    usw. usf., man kann fast alles nehmen, was frisch und zart ist. Aber nicht zuviel einkaufen, das ist eine sehr ausgiebige Sache! 600-700 g Gemüse reichen für den Anfang.

Für den Backteig:

1 Ei, 3-4 El. Mehl (je nach Größe des Eies) 1/4 Teel. Salz, Pfeffer, ein guter Schuß Bier oder Prosecco.

Zubereitung

Alles gut verquirlen, den Teig sofort verwenden. Wenn Sie größere Mengen Gemüse fritieren wollen, besser eine zweite Teigportion später frisch anrühren. Das Gemüse muss trocken sein, wenn es in den Teig kommt, also lieber nochmal mit Küchenkrepp abtrockenen.
Lesen Sie „Fritieren ohne Friteuse“ wenn Sie keine haben, und dann geht es los. Gemüse portionsweise durch den Teig ziehen, in heißem Fett von beiden Seiten goldbraun backen und möglichst sofort servieren. Das geht zwar eigentlich nur, wenn immer einer in der Küche steht und für Nachschub sorgt, aber das gebackene Gemüse schmeckt nunmal am Besten ganz frisch und knusprig, und wird leider ganz schnell labberig, wenn es länger warten muss.

Tipp:

Statt Bier oder Prosecco geht auch kohlensäurehaltiges Mineralwasser am Teig, wobei das Bier durchaus zum Wohlgeschmack beiträgt, auch wenn man es nicht herausschmeckt.

Fritto misto di Verdura

Pute in Thunfischsauce: Tacchino Tonnato

Einleitung

Das Originalrezept kennen Sie wahrscheinlich als „Vitello Tonnato“, das wird mit einer ganzen Kalbsnuß zubereitet, und die ist astronomisch teuer. Ich nehme Putenbrust dafür, das schmeckt auch sehr fein und wird bei richtiger Zubereitung auch schön zart und saftig.
Vielleicht müssen Sie ein paar Läden abklappern, bis Sie das richtige Stück Fleisch finden. Bloß keinen Putenrollbraten nehmen, der läßt sich nicht schön aufschneiden! Ein schönes, möglichst gleichmässiges Stück Putenbrust brauchen wir, bei dem die Fasern möglichst alle in Längsrichtung verlaufen, damit es später zarte Scheibchen gibt. Bei der Planung beachten: Sie brauchen 2 Tage Vorlauf!

Zutaten

Für ca. 4 Portionen als Hauptgericht, 8 als Vorspeise:
600-700 g Putenbrustfilet, 3/4 l Fleisch- oder Gemüsebrühe (geht auch Instant), 1 Zwiebel, 2 Tassen Suppengemüse (Möhrchen, Lauch, Sellerie, Petersilienwurzel), 1 El. Senfkörner, 2 Lorbeerblätter, 5 Wachholderbeeren, 1/2 Teel Salz, 1/2 Teel zerdrückte Pfefferkörner.
Für die Sauce: 2 Eigelb, 1/2 Teel. scharfer Senf, 1 El Zitronensaft, 1/8 l neutrales Öl, Sardellenpaste, Salz, Pfeffer Worcestersauce, 1 Dose Thunfisch in Öl, 3 El. Kapern, 1 unbehandelte Zitrone, einige Nelken.

Zubereitung

Brühe mit allen Würzzutaten aufkochen, Fleisch hineinlegen und sofort auf kleinste Flamme schalten Insgesamt 1 1/2 Std. leise sieden, aber bloß nicht sprudelnd kochen lassen, sonst wird es zäh! Fleisch im Sud abkühlen lassen und über Nacht in den Kühlschrank stellen.

Am nächsten Tag zuerst die Thunfischsauce zubereiten. Dafür die Eigelb mit Senf und Zitronensaft verquirlen, tropfenweise das Öl zugeben und so eine Mayonnaise zubereiten (s. Tipp unten). Den Thunfisch in einem Sieb abtropfen lassen und sehr fein zerdücken, unter die Mayonnaise mischen und die ganze Sache sehr würzig abschmecken, falls nötig mit etwas Kochbrühe verdünnen, es soll eine dickflüssige, aber nicht steife Sauce werden.
Jetzt das Fleisch aus dem Kühlschrank holen und mit einem scharfen Messer (Elektromesser geht gut) quer zur Faser in so dünn wie mögliche Scheibchen schneiden, auf einer großen Platte leicht überlappend anrichten. Komplett mit der Sauce überziehen (es soll kein Fleisch mehr herausschauen), Oberfläche mit Kapern bestreuen. Zitrone in dünne Scheiben schneiden, auf dem Tonnato dekorativ verteilen und in die Mitte jeder Zitronenscheibe eine Nelke stecken. Mit Frischhaltefolie abdecken und über Nacht im Kühlschrank durchziehen lassen.

Tipp 1:

Wenn Sie glauben, dass Sie keine Mayonnaise können, können Sie Eigelb und Öl auch mit dem Pürierstab cremig mixen, geht genauso 😉

Tipp 2:

Die Kochbrühe bloß nicht wegschütten! Die schmeckt zwar sehr kräftig-würzig, ist aber eine prima Grundlage z.B. für Saucen zu Brathendl oder Putenschnitzeln.

Lammkeule, Südfranzösisch klassisch geröstete

Einleitung

Diese Zubereitungsart erfordert es, dass man die Lammkeule sauber pariert, d.h. alle sichtbaren Hautstücke, Sehnen und Fett entfernt. Wenn man kein wirklich scharfes Messer hat ist das ein mühseliges Geschäft, aber man sollte da schon sorgfältig arbeiten, das Ergebnis lohnt sich: Lammgenuß pur!

Zutaten

Für ca. 4 Personen:
1 Lammkeule mit Knochen von etwa 1200-1500 g, sauber pariert.
Je 1 Teel. getrockneter Rosmarin und Oregano, einige Salbeiblätter, Salz, Pfeffer. 1/4 bis 1/2 Knolle Knoblauch, 6 El. Olivenöl.

Zubereitung

Keule mit Salz, Pfeffer, Kräutern, der Hälfte vom Knoblauch (zerdrückt) und 1 El. Olivenöl einreiben, zugedeckt einige Stunden bei Zimmertemperatur marinieren lassen. Nicht in den Kühlschrank stellen, sonst funktioniert das mit den Garzeiten nicht!
Ofen auf 230 Grad vorheizen, Lammkeule mit dem restlichen Olivenöl begießen und mit den ungeschälten restlichen Knoblauchzehen in den Ofen schieben, 1 Std. 20 Minuten braten. Wenn der Bratensatz austrocknet, etwas Wasser angiessen. Fertigen Braten herausnehmen und in Alufolie wickeln, 10 Min. im ausgeschalteten Ofen ruhen lassen. Inzwischen den gut gebräunten Bratensatz mit 1/4 l Wasser loskochen, Knoblauchzehen dabei aus den Schalen drücken (Schalen wegwerfen), falls nötig Sauce mit Salz abschmecken.

So sollte die Lammkeule innen noch hübsch rosa, aber nicht mehr blutig sein! Ganz wichtig ist das Ruhenlassen des Bratens, so dass sich die Fleischsäfte gleichmäßig verteilen können.

Dazu passen (ganz klassisch) neue Kartöffelchen und grüne Bohnen, oder auch eine gemischte Gemüseplatte der Saison, bei der man die jungen Gemüse bißfest blanchiert und dann in einer Mischung aus Butter, Zitronensaft und gehackter Petersilie wendet.

Tipp:

Wenn Sie eine größere Lammkeule auf diese Art zubereiten möchten: je 500 g Fleisch mehr rechnet man 20 Min. längere Bratzeit.

Lammkeule Römisch mit frischem Knoblauch

Einleitung

Dieses Rezept gelingt nur mit frischem, grünen Knoblauch, getrockneter Knofi schmeckt viel zu penetrant und wird auch nicht zart. Die Zubereitung ist allerdings völlig streßfrei, man muß nur das Lamm rechtzeitig in den Ofen schieben. Da gart es dann praktisch unbeaufsichtigt seiner Vollendung entgegen. Und es heißt wirklich 4 Knollen Knoblauch, Knollen, nicht Zehen! Echt!

Zutaten

Für 3-4 Personen:
1 Lammkeule mit Knochen (ca. 1000-1200g), Salz, Pfeffer, 3 grosse Zweige frischer Rosmarin, 1/8 l aromatisches Olivenöl, 4 frische grüne Knoblauchknollen, 1 Flasche fruchtiger Weißwein (Gewürztraminer geht gut!)

Zubereitung

Lammkeule salzen und pfeffern, mit Rosmarin und quer halbierten Knoblauchknollen in einen Bräter setzen. Alles mit Olivenöl übergiessen, die halbe Flasche Weißwein dazugeben und insgesamt 3 1/2 Stunden bei 160 Grad braten. Dabei nach der halben Garzeit den restlichen Wein zugeben. Mit Weißbrot (reichlich, zum Sauce-Auftunken!) servieren. Man drückt die gegarten Knoblauchzehen aus den Häutchen und ißt sie mit Brot zum zarten Lamm.

Tipp 1:

Da paßt eigentlich weder Salat noch Gemüse dazu, die servieren Sie lieber als Antipasti. Ihre Gäste werden dankbar sein, denn das langsam bratende Lamm duftet so herrlich, dass alle Hunger bekommen!

Tipp 2:

Skeptiker einfach probieren lassen! Als ich dieses Lamm meinem Lieblingsgast das erste Mal servierte, beäugte er mißtrauisch die fast dursichtig helle Sauce und murmelte etwas von „Wasserschnalzn, komische. “
Dann probierte er, und ein verklärtes Lächeln ging über sein Antlitz. Er hat dann fast mehr in Sauce getunktes Brot als Fleisch gegessen.

Schweinefleisch süßsauer

Einleitung

Das ist eines von den Rezepten, die Sie in China wahrscheinlich nie bekommen, weil es für den europäischen Geschmack angepaßt wurde und nur hier bei uns in Chinarestaurants serviert wird. Es ist aber trotzdem sehr lecker und wird auch von Kindern gern gegessen. Man braucht zartes Schweinefleisch dafür, ideal ist Filet, man kann zwar auch Lendchen oder Schnitzel nehmen, die sollten aber von sehr (!) guter Qualität sein, sonst wirds zäh.

Zutaten

Für 4 Portionen:

300 g zartes Schweinefleisch, quer zur Faser in dünne Streifen geschnitten.
Marinade: 2 El. helle Sojasauce, 2 El. Fischsauce, je 1 Teel. feingehackter Knoblauch und Ingwer, 1 El. Honig, Pfeffer, nach Geschmack etwas Sambal Oelek (vorsicht scharf!)
Sweet&Sour Sauce: 1 El. Apfel- oder Reisessig, 1 Teel. Sojasauce, 1 El. Zucker, 1 Teel. Oyster Sauce, 1 Teel. Sesamöl, 1 El Stärkemehl, 125 ml Wasser oder leichte Brühe.
Gemüse z.B.: 1 Zwiebel, in dünne Ringe geschnitten, 1 kleine Stange Lauch in dünne Ringe geschnitten, 1 kl. rote Paprikaschote in dünnen Streifen, 100 g frische Champignons in dünnen Scheiben.
Neutrales Öl zum Braten.

Zubereitung

Alle Zutaten für die Marinade gut mischen, Fleisch mindestens eine Stunde oder über Nacht damit marinieren. Kurz vor dem Kochen die Sweet&Sour-Sauce zusammenrühren. Das Fleisch auf Küchenpapier abtupfen, bei starker Hitze kräftig anbraten, bis es seine rohe Farbe verloren hat. Herausnehmen, Gemüse in die Pfanne geben und 3-4 Minuten bei starker Hitze pfannenrühren. Sweet&Sour-Sauce zugeben, rasch umrühren, so daß sich keine Klümpchen bilden. Das Fleisch wieder zugeben und einmal aufkochen lassen, mit Sojasauce, Salz und Pfeffer abschmecken und sofort servieren.

Tipp:

Die Oyster Sauce an der Sweet&Sour-Sauce bringt ein „gewisses etwas“ an Geschmack und läßt sich schwer ersetzen. Kaufen Sie sich ruhig einmal ein Fläschchen (Die Marke Tiparos ist prima), Oyster Sauce hält ewig und ist vielseitig zu verwenden. Sie ist auch nicht teuer.

Schweinefleisch süßsauer

Orangen-Zitronen-Kuchen

Einleitung

Auch dieser köstliche Kuchen ist eine Variation dieses Rührteiges, der ist einfach in der Zubereitung und gelingt immer.

Zutaten:

Für 1 Kastenform oder 1 Springform voll:
200 g Butter, 4 Eier, 200 g Zucker, 250 g Mehl, 2 Teel. Backpulver, abger. Schale von 2 Zitronen, 60 g Orangenmarmelade ( = ca. 3 El. voll), 1 Prise Salz, Butter für die Form.

Zusätzlich:
–         150 ml Zitronen- und/oder Orangensaft mit 100 g Puderzucker zum Tränken
–         Zuckerguss aus 1/2 Pck. Puderzucker (125 g) und etwas Zitronen- oder Orangensaft.

Zubereitung

175–180 Grad, 55-60 Minuten

Butter mit Zucker und einer Prise Salz gut schaumig schlagen, Eier einzeln einschlagen und gut verrühren, Orangenmarmelade und Zitronenschale gründlich unterrühren. Mehl und Backpulver zusammen sieben und löffelweise unter die Masse rühren. Teig in die gut gefettete Form füllen und in ca. 1 Stunde schön goldbraun backen.

Kuchen etwas erkalten lassen und aus der Form stürzen, abkühlen lassen und z.B. mit Zuckerguss überziehen.

Man kann den Kuchen aber auch noch tränken, dann wird er sehr saftig:
Abgekühlten Kuchen zurück in die Form stellen, Oberfläche mit einem Zahnstocher vielfach einstechen und mit einer Mischung aus Orangen/Zitronensaft und Puderzucker tränken, über Nacht durchziehen lassen. Eine dünne Schicht Zuckerguss macht sich auch hier hervorragend, sollte aber erst am nächsten Tag aufgetragen werden, da die Angelegenheit sonst sehr klebrig wird.

Tipp1:

Man kann an die Tränkflüssigkeit auch ein Stamperl Cointreau oder sonst einen Orangenliqueur geben.

Tipp 2:

Wenn man besonders große Eier hat, 50 g Zucker und 75 g Mehl mehr nehmen, ggf. Teig mit ein wenig Orangensaft geschmeidiger machen. Und gut ist es auch, wenn man ca. 100 g des Mehles durch Stärkemehl ersetzt, das wird schön locker.

Handgemalte Illustration: orangen-zitronen-kuchen

Handgemalte Illustration: orangen-zitronen-kuchen

Frühlingsröllchen – die machen Spaß!

Einleitung

Und zwar sowohl zum Zubereiten als auch zum Essen. Meine Frühlingsrollen sind Thai, nicht so groß wie man sie vom Chinarestaurant kennt, sondern nur etwa männerdaumengroß. Die Würzung habe ich für europäische Gaumen sehr abgemildert, denn Thai lieben es scharf, und zwar richtig scharf. Man braucht nur wenig Fleisch, aber es sollte schon Filet sein, anderes wird zäh und trocken. Bei den Gemüsen kann man nach Lust und Laune variieren, nur Sojasprossen gehören unbedingt mit rein.
Für die kleinen Frühlingsrollen braucht man auch kleine Teigblätter, ich nehme die ca. 12×12 cm grossen, die im Asienladen in der TK-Truhe als “Wan Tan Pastry” zu finden sind. Das sind meist 40 Stück in einer Packung und sehr preiswert, und was man nicht auf einmal verbraucht kann man ohne Schaden wieder einfrieren, der Teig besteht nur aus Mehl und Wasser.

Zutaten

Für 15 Stück:
15 Blätter Wan-Tan-Pastry, auftauen und unter einem nassen Tuch feucht halten, Rest der Packung wieder einfrieren.
100 g Schweinefilet, 2 El. Stärkemehl, 3 El. Sake oder Sherry, ersatzweise halb Fischsauce, halb Zitronensaft. Fleisch in dünne Scheibchen schneiden, diese in 1 cm breite Streifen teilen, mit Stärkemehl und Sake oder Ersatz marinieren, bis die anderen Vorbereitungen erledigt sind.
z.B. 300 g Sojasprossen, 4 Frühlingszwiebeln das Weiße und Grüne getrennt, 1-5 Knoblauchzehen, 1 Stückchen frischer Ingwer (wie man ihn mag, von Daumennagelgroß bis zur Größe von 2,3 Walnüssen) 100 g Champignons, 1 kleine rote oder gelbe Paprikaschote, einige getrocknete Mu-Err oder Tongupilze, ca. 1 Tasse Glasnudeln, in heißem Wasser eingeweicht. Salz, Pfeffer, Soja- und Fischsauce zum Würzen, Sesamöl und neutrales Öl zum Anbraten.
Mehl und Wasser zum Kleben.
Neutrales Öl zum Fritieren.

Zubereitung

Mu-Err oder Tongupilze mit heissem Wasser überbrühen, 1/2 Std ziehen lassen, dann ausdrücken und kleinschneiden, von den Tongupilzen die Stiele nicht verwenden, die sind nämlich zäh.
Champignons in dünne Scheiben, Paprika in Würfelchen schneiden.
Das Weiße der Frühlingszwiebeln, grobgehackt, feingehackten Knoblauch und Ingwer in einer Mischung aus Sesam- und neutralem Öl anrösten. Das abgetupfte Fleisch dazugeben, mitbraten bis es seine rosa Farbe verlorenhat. Herausheben, wenn nötig noch ein wenig Öl in die Pfanne gießen. Gemüse dazugeben und unter ständigem umrühren 4-5 Min. braten. Pfanne vom Feuer nehmen, Pilze, abgetropfte Glasnudeln zugeben. Falls jetzt in der Pfanne noch Flüssigkeit herumschwappt, auf höchste Stufe schalten und unter ständigem Rühren einkochen, bis die Massse fast trocken ist. Fleisch erst jetzt wieder dazutun. Abschmecken mit Salz, Pfeffer, Soja- und Fischsauce (zunächst mal 1 El. von jedem) das feingehackte Lauchzwiebelgrün unterrühren.
Jetzt geht die Bastelei los: Man rührt aus ein paar Esslöffeln Mehl und etwas Wasser einen dicken Kleister. Dann macht man es so:

  • 1 Eßlöffel Füllung auf die untere Mitte eines Teigblatts setzen.
  • Untere Kante über die Füllung klappen
  • Seitenränder links und rechts 1 cm breit einklappen
  • Ränder rundum mit Mehlkleister bestreichen und alles zu einem Röllchen aufrollen.

Hier noch eine Illustration dazu:

Handgemalte Illustration: so rollt man frühlingsröllchen

Handgemalte Illustration: so rollt man frühlingsröllchen

Fritieren

Sehr gut gelingen die Frühlingsröllchen in der Friteuse, ich hab aber keine und mache es so: in einen kleinen hohen Topf ca. 3 Fingerbreit neutrales Öl geben, so heiß werden lassen dass ein hineingeworfenes Teigfizelchen gleich aufschäumt und bräunt. Dann die Frühlingsröllchen in kleinen Portienen (2-4 Stück) herausbacken, sie sollen rundum schön goldbraun werden. Auf Küchenkrepp abtropfen und vor dem Servieren noch etwas abkühlen lassen, man verbrennt sich nämlich leicht das Schnäuzelchen dran!

Avocado mit Ei

Einleitung

Dieses ebenso simple wie wohlschmeckende Rezept habe ich von meiner lieben Freundin Urmi, die wiederum hat es aus einem koscheren Restaurant mitgebracht. Es steht und fällt mit einer cremig-reifen Avocado, man achte beim Einkauf auf das Prädikat „eßreif“ oder „vorgereift“, weil bockelhart eingekaufte Avocados leider meistens nicht nachreifen.

Zutaten

Für ca. 4 Vorspeisen-Portionen:
1 reife Avocado, 2 hartgekochte Eier, Salz, Pfeffer, etwas Zitronensaft.

Zubereitung

Avocado aus der Schale lösen, Eier pellen, alles mit einer Gabel feincremig zerdrücken und mild würzen, mit Zitronensaft beträufeln damit sich die Avocado nicht verfärbt. Das wars schon!

Schmeckt sehr, sehr fein zu einem Bagel, einem frischen Baguette oder einem anderen frischen Brot nach Wahl, ist aber auch als Beilage und Dip etwa zu einem Fondue gut geeignet.

Avocado mit Ei

Geschnetzeltes Großmutter Art

Einleitung

Mit dem Geschnetzelten ist das so eine Sache. Garantiert zart wird es, wenn man sehr feines Fleisch nimmt, Schweinefilet etwa, oder Kalbsschnitzel. Das ist aber ganz schön teuer. Pute oder Hähnchen geht auch, da nimmt man die Brustfilets, die werden auch schön zart, haben aber leider meistens nicht viel Eigengeschmack. Ja, und die Sauce: meistens nimmt man endlos viel Sahne oder Creme fraiche, man will ja ordentlich Sauce haben. Leicht gebunden soll Sie auch sein, dafür steht in den meisten Rezepten man soll das angebratene Fleisch mit Mehl stauben, aber da gibt es leicht Klümpchen. Oder man behilft sich mit fertigem Saucenbinder, aber die finde ich nicht so toll. Deswegen mache ich mein Geschnetzelte anders herum, erst kommt die Sauce, dann wird das Fleisch angebraten. Dafür mache ich eine richtige altmodische Einbrenne. Wenn man die sorgfältig zubereitet, erhält man eine sehr delikate cremige Sauce, die auch nach was schmeckt. Das folgende Rezept ergibt 2 grosse Portionen mit viel Sauce.

Zutaten

Für die Sauce:
2 El. Butter, 1 Teel Zucker, 1 El. Mehl. 1 kleine Zwiebel. 1/2 l Fleisch- oder Gemüsebrühe, 1 Lorberblatt, je ca. 5 Piment- und Pfefferkörner, etwas Weißwein oder Zitronensaft.

400 g Hähnchenbrustfilet oder Schweineschnitzel, 2 El. neutrales Öl, 1/2 Glas Weisswein, Salz, Pfeffer, 2-3 El. Sahne, Creme fraiche oder Frischkäse. Petersilie, evtl. noch etwas Zitronensaft- und Schale.

Zubereitung

Für die Sauce Zwiebel sehr fein hacken und in der Butter goldgelb anschwitzen. Zucker zugeben und unter stetem Rühren goldgelb karamellisieren lassen. Mehl zugeben und mitrösten, bis es ebenfalls goldgelb ist. Wein und Brühe angiessen, Gewürze zugeben und unter stetem Rühren aufkochen lassen. Kräftig mit dem Schneebesen durchschlagen, dann gibt es auch keine Klümpchen! Die Sauce muss jetzt ca. 1/2 Std bei mittlerer Hitze vor sich hin köcheln, damit der rohe Mehlgeschmack vergeht und die Sauce wirklich schön cremig wird. In der Zwischenzeit das Fleisch gegen die Faser in zentimeterdünne Streifchen schneiden. In einer grossen, schweren Pfanne das Öl sehr heiss werden lassen und das Fleisch darin unter stetem Rühren kräftig anbraten, bie es seine rohe Farbe verloren hat und leicht braune Röststellen bekommt. Mit dem Wein ablöschen, Hitze zurückschalten. Die fertige Bechamelsauce durch ein feines Sieb zum Fleisch giessen, gut umrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Langsam einmal aufkochen lassen, das Fleisch kosten, ob es schon durch ist, wenn nicht einfach noch einige Minuten bei milder Hitze durchziehen lassen. Sahne oder Frischkäse unterrühren, wenn man hat etwas frisch geriebene Zitronenschale und ein paar Spritzer Zitronensaft zugeben und das Geschnetzelte mit gehackter Petersilie bestreuen. Dazu Nudeln oder Spätzle, und einen Löffel für die Sauce!

Tipp:

Man kann mit dem Fleisch auch noch etliche in Scheiben geschnittene Champignons anbraten, dann bekommt man ein Geschnetzeltes Züricher Art. Dazu unbedingt mit Zitronenschale würzen!

Moussaka – ein Muss für Joghurt-Fans!

Einleitung

Dieses Rezept habe ich von dem griechischen Meisterkoch Paris Evangelinos, der in Schwabing ein gutgehendes Bistro mit Feinkostabteilung führte. Mittags war der Laden immer bumms-rappel-voll, und ich habe etliche Semesterferien lang dort in der Küche geholfen.

Zutaten

3-4 Portionen:
1 grosse Aubergine, 1 kleine Dose (22o ml) Pelati (geschälte Tomaten), 250 g Rinds- oder Lammhackfleisch, 100 g Kalbsbrät oder feine Kalbsbratwurst aus der Pelle gestrichen. 2-3 mittlere Kartoffeln, als Pellkartoffeln gekocht. Olivenöl, 1 Bd. Frühlingszwiebeln, 1 weiße Zwiebel,
Reichlich Petersilie, etwas Salbei und Thymian, abgeriebene Schale 1 Zitrone, eine gute Prise Zimt, etwas Zucker, 3-5 Knoblauchzehen, Pfeffer, Salz. 250 g griechischer Joghurt, 1 Ei, reichlich Muskat.

Zubereitung

Aubergine in 1 cm dicke Scheiben schneiden, salzen und 1/2 Std. stehen lassen, dann mit einem Küchentuch trockentupfen. Eine Knoblauchzehe in etwa 3-4 El. Olivenöl pressen, eine gute Prise Salz zugeben und die Auberginenscheiben beidseitig dünn damit bepinseln. Nebeneinander auf ein Backblech legen und bei 220 Grad schön braun backen, dabei einmal wenden.
Hackfleisch und feingehackte Zwiebel, Knoblauchzehen und Frühlingszwiebeln im restlichen Knoblauchöl anbraten, bis das Hackfleisch ganz krümelig is, dann Tomaten zugeben und mit Salbei, Zitronenschale etc. kräftig würzen. Zimt kann man reichlich nehmnen, 1/2 Teel darf schon sein, das schmeckt dann richtig original. Etwa 20 Min. unter gelegentlichem Rühren weiterschmurgeln, die Masse soll relativ trocken sein. Abkühlen lassen, reichlich frischgehackte Petersilie und das Kalbsbrät zugeben und alles gut vermischen. Nochmal kosten: die Auberginen und Kartoffeln schlucken viel Würze, es darf schon sehr kräftig gewürzt werden. Kartoffeln schälen und in 1/2 cm dicke Scheiben schneiden, dachziegelartig mit den Auberginen in eine passende Form die Hälfte der Kartoffeln und Auberginen in einer Lage einschichten. Fleischfülle darauf geben, gut festdrücken, mit einer zweiten Lage Kartoffeln und Auberignen bedecken. Joghurt mit Ei verquirlen, mit Salz, Pfeffer und reichlich Muskat würzen und obendrauf geben. Mit etwas Olivenöl beträufeln, bei 200 Grad ca. 1 Std backen und noch mindestens 10 Min. im ausgeschalteten Ofen stehenlassen, damit der Auflauf schnittfest wird. Moussaka schmeckt eigentlich lauwarm am Besten! Dazu einen gemischten Bauernsalat mit Zwiebeln und Oliven, und ein Glas eisgekühlter Retsina.

Tipp:

Der Zimt, den man bei uns im Supermarkt kriegt, ist leider lange nicht so würzig wie der von spezialisierten Kräuter- und Gewürzhändlern, deswegen braucht man ziemlich viel davon. Bei Kräuter Thenn in Hof/Saale gibt es einen hocharomatischen gemahlenen Zimt, von dem reicht ein viertel Teel. für ein volles Aroma. Oder googlen Sie mal nach Madaspice, die haben auch hervorragende Ware!