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Die Silvesterparty für zwei – Fondue téte à téte

Einleitung

Erstes Gebot fürs Fondue für zwei: man hat immer zuviel Fleisch.

Das gehört so und hat schon seine Richtigkeit, schließlich kann man aus übriggebliebenem Fonduefleisch viele leckere Gerichte zaubern: Boeuf Stroganoff aus dem Rindfleisch, ein leckeres Curry aus dem Geflügel, super Grillspießchen aus dem Schweinefilet. Nicht am falschen Ende sparen! Lieber reichlich auftischen, manchmal entwickeln Fondue-Esser nämlich einen gigantischen Appetit und putzen mehr weg als man denkt.

Zweites Gebot fürs Fondue: ich mag Brühe lieber, andere nehmen lieber Fett.

Es gibt wahre Glaubenskriege darum, ob man ein Fondue nun besser mit Fett oder mit Brühe zubereitet. Ich mag beides, finde aber das leichte Boullion-Fondue bekömmlicher. Ausserdem ist die angereicherte Brühe nach dem Fondue ein superleckerer Mitternachts-Imbiss, wenn man durchgefroren vom Feuerwerk-Gucken wieder heimkommt und noch ein Täßchen Warmes mag. Ich mache immer Boullion-Fondue, und verwende dafür eine selbstgekochte Fleischbrühe. Notfalls geht auch ein guter Fond aus dem Glas. Aber bitte hierfür keinesfalls Instant-Brühe verwenden, die schmeckt viel zu penetrant und wird beim Einkochen viel zu salzig! Man kann die Brühe ja schon lange vor dem Fest zubereiten und dann einfrieren, dann kommt man nicht in Streß mit den Vorbereitungen.

Handgemalte Illustration: Maus beim Fondue

Handgemalte Illustration: Maus beim Fondue

Zutaten

Man braucht für 2 Personen:
1,5 Liter gute Fleischbrühe, nur schwach gesalzen.
Jeweils 200 Gramm Rinderfilet, Schweinefilet und Hähnchenbrust oder Putenbrust-Innenfilet. Man kann auch Entenbrust (ohne Haut), Lammfilet oder auch ein Stückchen Wild nehmen, jedenfalls sollen es ca. 600 Gramm Fleisch insgesamt sein.

Zubereitung

Das Fleisch wird in akkurate 2 cm Würfel geschnitten und getrennt in Tupperschüsselchen kaltgestellt, bis die restlichen Vorbereitungen erledigt sind.

Die Saucen

Jetzt kommt nämlich ein bißchen Arbeit, nämlich das was ein Fondue erst zum wahren Festmahl macht: die Saucen! Ich bereite für 2 Personen meistens 4 Saucen zu, und nehme dafür von den Rezepten nur die halbe Menge. Hier mal eine Auswahl, bei der für jeden Geschmack etwas dabei ist:

Klassisch sind auch Saucen auf Mayonnaisenbasis, zum Beispiel eine Aioli,  Rouille oder eine Sauce Remoulade mit gekochtem Ei, aber mir sind die zu fetthaltig. Dann lieber noch ein paar Zitronen- oder Limettenspalten, der frische Saft paßt bestens zum Geflügel.

Sonstige Beilagen

Was noch auf den Tisch kommt: Salz und die Pfeffermühle, ein frisches Baguette oder Ciabatta, und eine erfrischende Schüssel grüner Salat (besonders gern Feldsalat), ganz leicht auf Italienische Art mit Olivenöl und Aceto Balsamico angemacht. Gut passen auch noch ein paar sauer eingelegte Häppchen, Cornichons oder Silberzwiebeln zum Beispiel, aber aufpassen daß es nicht zuviel wird. Bei den Saucen sollte man auch maximal 4 verschiedene Rezepte herstellen, und das ist schon gut reichlich gerechnet.

Die Getränke

Fehlt noch was? Ah ja, die Getränke. Wir bevorzugen zu den vielen würzigen Saucen ein erfrischend herbes Glas Bier, ein Augustiner Hell etwa, oder auch ein feinhefiges Weißbier. Natürlich kann man auch Wein zum Fondue trinken, das ist ganz dem persönlichen Geschmack überlassen. Und danach kommt ein Gläschen Obstbrand (etwa ein Williams, Kirsch oder Zwetsch) der Verdauung zu Hilfe.

Tipps:

Sorgen sie jetzt noch rechtzeitig dafür, daß genug Spiritus für das Rechaud da ist, der ist zu Silvester in den meisten Geschäften ausverkauft, den muß man frühzeitig besorgen. Und wenn mehr Gäste kommen? Erfahrungsgemäß können bis zu 4 Personen noch bequem aus einem Fonduetopf essen, wenn es mehr werden braucht man zwei Töpfe und zwei Rechauds, und die doppelte Menge an Fleischbrühe. Rechnen sie pro Person mit ca. 300 Gramm Fleisch, das genügt auf jeden Fall. Von den Saucen würde ich bei mehr Leuten pro Person eine Sorte machen, also für 6 Leute 6 verschiedene Saucen (halbe Mengen). Entsprechend mehr Brot und Salat braucht man natürlich auch, aber dann kann die Party steigen!

Sonntags-Schweinsbraten: die Vorrede (Plauderei)

Das Familienrezept gibt es eigentlich gar nicht

Eigentlich sollte ich hier unser Familienrezept für Schweinsbraten hinschreiben, und gut ists. Aber da gehts schon gleich am Anfang los: „DAS“ Familienrezept gibt es nämlich gar nicht. Die Oma hat ihn anders gemacht als die Mami, und ich hab meine eigene Version entwickelt.
Bei der Oma gab es die beste Sauce, Mami hat die tollsten Krusterl hingezaubert, und ich bin stolz darauf dass ich auch ein mageres Stückerl Schwein zart und saftig hinkriege.
Oma hat oft Stücke ohne Schwarte genommen, einen Halsgrat zum Beispiel, den hat sie aber so rösch gebraten, dass man trotzdem was zu knuspern hatte. Mami machte ihren Schweinsbraten grundsätzlich aus einem schönen Stück Wammerl, da bekommt jeder saftiges Fleisch und soviel Knusperkruste wie er möchte. Bei mir kommen auch die „Hoagladen“ auf ihre Kosten, die kein durchwachsenes Fleisch mögen, aber trotzdem ein Stück Kruste haben möchten: ich brate meistens ein Stück magere Schulter, allerdings mit Schwarte.

Was wir alle gemeinsam haben

  • Der Braten wird kräftig gewürzt, mit Salz, Pfeffer, Paprika, Senf, Thymian oder Beifuß, Kümmel und Knoblauch (von Letzterem kann es ruhig reichlich sein).
  • Man läßt sich vom Metzger Schweinsknöcherl zum Mitbraten geben, das gibt 1. eine wunderbare Sauce und 2. für die Köchin(nen) was zum abnagen, in der Küche und ohne Publikum. Für Stadtkinder: ihr Metzger hat wahrscheinlich gar keine Schweinsknöcherl. Nicht verzweifeln, es geht auch ohne! Rezept folgt.
  • Der Braten kommt erst mal mit der Schwarte nach unten in die Bratrein, und da gießt man 1/4-1/2 l kochendes Wasser dazu. Dann brät man ihn eine gute halbe Stunde. Wenn man ihn jetzt umdreht, ist die Schwarte weich geworden und läßt sich schön einschneiden.
  • Für die Sauce: man kann reichlich Suppengemüse (Möhrchen, Sellerie, Lauch, Petersilienwurzel) mitbraten, oder man gießt mit guter Fleischbrühe auf. Oder beides, das hat Oma so gemacht. Ich vertrete einen Kompromiß: reichlich Zwiebeln zum Braten geben, mit Brühe aufgießen. Mami nahm (s.o) viele Knöcherl UND viel Gemüse, und gießt mit Wasser auf, das wird auch super.

Tipps zur Zubereitung

Man behält den Braten ständig im Auge, es ist ja nicht jedes Fleischstückerl gleich.

  • Bräunt er am Anfang zu rasch? Temperatur runter.
  • Droht das Gemüse anzubrennen? Don’t panic, das darf schon schön braun werden. Im Zweifel etwas Brühe oder Wasser angießen.
  • Opa hat angerufen, er kommt eine Stunde später! Ofen auf 100 Grad zurückdrehen und frischen Tee kochen.
  • Die Kruste wird nicht knusprig? Mit Bier oder kaltem Salzwasser einstreichen, Ofenhitze hochdrehen, aber dann aufpassen wie ein Luchs, dass nichts verbrennt. Bei modernen Öfen: easy, in den letzten paar Minuten den Grill zuschalten.

Die Sache mit der Kruste

Manchmal wird’s einfach nichts, trotz aller Tricks. Da wird die Schwarte dunkelbraun und schwärzlich, und trotzdem wird sie nicht knusprig, sondern ledrig und zäh. Das liegt nicht an Ihnen, das liegt an der (mangelnden) Fleischqualität. Wenn mir (Jabbadabbaduh!) meine Freundin Urmi Schweinsbraten vom Landmetzger mitbringt, da geht die Kruste auf wie Popcorn. Wenn ich das Schweinchen bei der guten kleinen Metzgerei in Freimann drüben kaufe, das klappt genauso wunderbar.

Mit Fleisch vom Discounter ist es ein Glücksspiel. Bei Penny hatte ich schon Glück, bei Aldi weniger. Und das Fleisch vom Supermarkt um die Ecke ist so schlecht, daß wir schon mal einen ganzen Braten weggeschmissen haben, Affenschande das.
Aber die Supermärkte haben ja regional unterschiedliche Zulieferer, da hilft nur ausprobieren, und vielleicht haben Sie ja Glück und erwischen ein günstiges Stückerl, das sich schön braten läßt.

Fazit

Das war jetzt mal die Vorrede, aber schließlich ist der Schweinsbraten per se eine Familienphilosophie für sich. Jetzt schreibe ich gleich mal mein eigenes Rezept auf, für Saucenbagger optimiert trotz Mangel an Schweinsknöcherln.

Gemüsebrühe (Grundrezept)

Einleitung

Die gute oder die schlechte Nachricht zuerst? Ich nehm die gute. Sie können ganz viele Gemüsesorten verwerten (Ausnahmen siehe unten), auch Gemüse, das nicht mehr taufrisch oder schon ein bißchen schrumpelig ist. Matschige oder gar faulige Stellen aber großzügig ausschneiden! Schälen müssen Sie aber nichts, weder Möhrchen noch Sellerie oder sonstwas, nur sauber waschen und in grössere Stücke schneiden.

Die schlechte Nachricht? Sie brauchen Unmengen an Gemüse, um eine wirklich schmackhafte Brühe herzustellen. Achten sie auf saisonale Angebote, und schauen sie beim gemischten Suppengrün genau auf den Preis! Oft kommt man billiger weg, wenn man die Gemüse einzeln kauft.

Erstmal dazu, welche Gemüse für die Brühe geeignet sind:

Möhrchen, Pastinaken, Petersilwurzeln und-grün(viel!), Stangen- und Knollensellerie, Pilze jeder Art (besonders würzig), ein, zwei Tomaten, Lauch, Frühlingszwiebeln, 1-2 normale Zwiebeln, Spargelschalen, die Strünke von Broccoli und Blumenkohl (nicht zu viele). Da gibt es sicher noch mehr, aber das sind so die gängigsten.

Was ich nicht hineintue:

Zu viele Tomaten (schmeckt sauer), Bohnen und Kohl jeder Art (wirken blähend) , Auberginen, Zucchini und Paprika (werden leicht bitter) und ich nehm auch keinen Kürbis, weil ich den nicht mag.

Zutaten

Ich nehme meinen größten Topf, in den werfe ich gemischtes Gemüse (siehe oben) hinein, bis er ungefähr halb voll ist. Dann lasse ich soviel Wasser in den Topf laufen, dass er dreiviertel voll ist. Jetzt kommen die Gewürze:
1 Teel. Salz (ist wenig für den grossen Topf, aber Nachsalzen kann man immer), 1 El. Pfefferkörner, 1 Teel. Pimentkörner, 3-4 Lorbeerblätter, einige Wacholderbeeren, ein paar Nelken, eine Prise Muskat, etwas Thymian, einige zerdrückte Knoblauchzehen, 1 Chilischote, evtl. etwas Ingwer. Dann kommt noch ein beherzter Schuss Olivenöl dazu, denn ein wenig Fett braucht die Sache als Geschmacksträger, Gemüse ist ja komplett fettfrei.
Man kann auch noch andere Würzen mit hineintun, noch mehr Kräuter zum Beispiel, aber ich mag eigentlich den klaren Gemüsegeschmack lieber.

Zubereitung

Jetzt alles zum Kochen bringen, dann auf kleinste Stufe schalten und zugedeckt etwa 3 Std. ganz leise simmern lassen. Und wenn Sie dann einfach den Deckel auf dem Topf lassen und warten bis die Sache abgekühlt ist, ist die Gefahr groß, dass ihnen die Suppe sauer wird. Deshalb: gleich durch ein Sieb giessen, ohne Deckel zum Abkühlen an einen möglichst kühlen Ort stellen.

Jetzt gehts noch ans Abschmecken:

Wahrscheinlich braucht es noch Salz, ich habs ja am Anfang nur leicht gesalzen. Pfeffer kann wahrscheinlich auch noch rein, und eine gute Prise Muskat. Ein Schuss milder Weißwein oder Sherry hebt den Geschmack ungemein, und wenn noch das gewisse Ich-weiß-nicht-was fehlt, tut eine beherzte Prise Zucker oft Wunder. Auch ein Löffel Butter macht einen guten Geschmack. Und ich mag einen ordentlichen Spritzer Maggi an meiner Suppe, aber das ist einfach eine persönliche Vorliebe.

Tipp 1:

Ich friere mir die würzige Brühe gern als Eiswürfel ein und fülle sie dann in einen Gefrierbeutel um, da kann man immer soviel herausnehmen, wie man braucht.

Tipp 2:

Wofür man die Gemüsebrühe verwenden kann:
Als klare Suppe mit beliebigen Einlagen (Nudeln, Reis, Grießnockerl etc.), man kann sie als Grundlage für einen herzhaften Eintopf verwenden (mit Bohnen, Kartoffeln, Möhren…) oder für eine Cremesuppe, man nimmt sie Löffel- (oder Eiswürfel-) weise zum Verbessern von Saucen, nicht nur zu Gemüse, auch zu kurzgebratenem Fleisch oder zu Braten oder Schmorgerichten. Eigentlich kann man sie überall einsetzen, wo man auch eine leichte Fleischbrühe nehmen würde. Besonders zu hellem Fleisch finde ich eine Gemüsebrühe sogar eleganter als einen Fleischfond.

Brühwürfel & Co. – oft verteufelt, genauso oft gebraucht

Einleitung

Ich hab schon in mancher hitzigen Debatte Pro und Contra Brühwürfel, Sossenpulver etc. mitgemischt, und meistens kam nichts Gescheites dabei raus. Die Puristen schreien Zetermordio, wenn auch nur ein Tropfen Maggi an die Suppe kommt, und die Fixprodukte-Fans verteidigen eifrig ihre Tütchen.

Mein Mittelweg

Für mich hab ich einen Mittelweg gewählt: ich verwende Brühwürfel oder gekörnte Brühen (Gemüsebrühen, weil mir die besser schmecken), an dunkle Saucen kommt bei mir gern mal ein Bratensaftwürfel, und mein italienisch angemachter Salat braucht zur Abrundung ein Tröpfchen Maggi, das hab ich von Signora Fanini aus Verona so gelernt.

Fixprodukte

Fixprodukte nehme ich nicht, ich fand bisher alles scheußlich, was ich da probiert habe.
Was ich allerdings mache: ich lese das Kleingedruckte auf den bunten Päckchen. Die Hauptzutaten sind eh Fett und Salz, und dann meistens noch die verteufelten Geschmacksverstärker. Viele Leute sind auf das Zeug allergisch, ich vertrag sie in größeren Mengen auch nicht gut. Modifizierte Stärke und Guarkernmehl hab ich auch nicht so gern am Essen. Damit scheiden schon eine Menge der Produkte aus, mit deren bunten Päckchen uns die Industrie den ganzen Ramsch schmackhaft machen will.

Wie ich Saucen koche

Ich kann z.B. einen dunklen Wildfond selber ziehen, oder eine Essenz von der Ente. Ich machs nur nicht mehr, weil es mir zu Arbeits- und Materialintensiv ist. Es gibt auch andere Wege, wie man schmackhafte Saucen und Suppen zaubern kann und dabei den Eigengeschmack der Speisen hervorhebt und verfeinert. Dabei können Fertigprodukte unterstützend eingesetzt werden, sie sollten allerdings nicht vorschmecken.

Zu Gemüse

Ich gare z.B. Gemüse gern in Gemüsebrühe aus Würfeln oder aus dem Glas, nehme dabei aber doppelt so viel Wasser wie angegeben. Beim Kochen gibt das Gemüse so viele Geschmacksstoffe an die Kochbrühe ab, daß man von der Instantbrühe nichts mehr schmeckt, und damit lassen sich ganz einfach die leckersten Saucen kochen, siehe zum Beispiel hier die klassische Bechamel-Sauce.

Zu Braten

Dunkle Bratensaucen mache ich auf der Grundlage von Zwiebeln und Brunoise-Gemüse, helle Bratensaucen gern mit einem Schuß Weißwein und Sahne, wenn Kinder mitessen: Gemüsebrühe, etwas Zitronensaft und Sahne.

Zu Wild

In den viel zu seltenen Fällen dass sich ein Stückchen Wild in meine Küche verirrt (Ich liebe Wild, aber es ist so teuer!) stelle ich mich allerdings vorab an den Herd und koche eine feine Wild-Essenz oder Sauce Espagnole, die brauche ich dann für die Bratensauce.

Suppen

Wenn ich Suppe essen möchte, nehme ich auch keine Brühwürfel, sondern ein schönes Stück Suppenfleisch, Gemüse und ein paar Markknochen und koche Siedfleisch, die feine Brühe davon ist vielseitig verwendbar. Oder ich nehme Hühnerklein für eine feine Hühnerbrühe.

Fazit

Ich bin der Meinung, chacun a son plaisir, jeder wie er’s mag, das gilt auch für Brühwürfel und Co. Ich nehm wenig, ein anderer mehr, aber Hauptsache es schmeckt allen, und die armen Allergiker finden Alternativen zu Glutamat und solchen Zeugs. Das geht aber ganz von selber, wenn man besser kochen lernt, dann braucht man bald keine Fix-Produkte mehr!

Das Knödel-Dilemma (eine bairische Wissenschaft)

Einleitung

Zu einem schönen Festtagsbraten mit Soß‘ gehören in Bayern unbedingt Knödel, eine andere Beilage kommt einfach nicht in Frage. Und es gibt auch in jeder Familie eiserne Regeln, welche Knödel zu welchem Gericht serviert werden, denn Knödel ist nicht gleich Knödel. Grundsätzlich wird erstmal unterschieden zwischen Semmelknödeln und Kartoffelknödeln, wobei erstere sehr leicht zuzubereiten sind und auch als Abwandlungen, z.B. Speck- oder Schinkenknödel fein schmecken und vielfältig einsetzbar sind.

Semmelknödel

Reine, klassische Semmelknödel gehören zum Sauerbraten und zum Boeuf à la mode, auch zum saueren Lüngerl und zu saurer Leber und zum Gansjung werden sie gerne gereicht, kurz, zu allen Gerichten die eine rahmige, säuerlich-pikante Sauce mitbringen. Die böhmische Verwandschaft „Serviettenknödel“ paßt hier übrigens genauso gut. Speckknödel passen zum Sauerkraut und als Suppeneinlage, die Südtiroler Verwandschaft Kas- und Spinatknödel sind als eigenständige Gerichte mit ein wenig brauner Butter übergossen schon sensationell gut. Wie gesagt, „ois easy“ bei den Semmelknödeln.

Kartoffelknödel

Bei den Kartoffelknödeln wird es da schon schwieriger. Es gibt rohe Kartoffelknödel und gekochte Kartoffelknödel, Halbseidene und Baumwollene, Wickelklöß‘ und -zig Varianten mehr. Ich hab das Knödelmachen von meiner Oma gelernt, ich kanns schon, aber ich mache heutzutage kaum noch Kartoffelknödel selber, obwohl die Hausgemachten natürlich unvergleichlich gut schmecken. Warum nicht? Weil man heutzutage kaum noch die richtigen Knödel-Kartoffeln kriegt, auch nicht für viel Geld und gute Worte !

Warum das mit den Kartoffeln so schwierig ist

Mehlig müssen die Kartoffeln sein, aber nicht zu mehlig. Reif sollen sie sein, wegen dem Geschmack, und gut abgelagert, wegen  der Konsistenz. Keinesfalls zu jung und wässrig oder glitschig dürfen sie sein, und zu alt und schon muffig natürlich auch nicht. Es ist schier zum Verzweifeln, aber man kriegt heutzutage einfach keine geeigneten Qualitäten zum Knödelkochen mehr. Es gibt die richtigen Sorten schon noch, aber die gehen meistens an die Industrie, die dann Fertigprodukte und Fixtüten daraus herstellt, pfui bäh! Die „berühmten“ Pfanni-Knödel aus Kartoffelflocken aus dem Packerl finde ich einfach nur furchtbar, und was so in Kochbeuteln und anderen Fixpackungen angeboten wird, ist auch nicht besser.

Brauchbare Fertigprodukte

Am ehesten gehen noch die frischen Knödelteige aus dem Kühlregal, da sind die meisten durchaus eßbar. Der Nürnberger Kloßteig zum Beispiel (Halb und Halb) ist echt OK, der von Burgi’s ist auch nicht schlecht. Von Heigl gibt es einen echten bayrischen rohen Kartoffelknödelteig, den muß man ein bißchen suchen, aber der ist richtig gut! Mit ein paar gerösteten Semmelbröckerln drin und schön langsam auf kleiner Flamme gargezogen schmeckt das tatsächlich wie richtige Knödel, und die Konsistenz ist auch beinahe richtig. Noch nicht ganz das Original, aber zumindest eine erste Näherung. Rohe Kartoffelknödel sind nämlich in unserer Familientradition die unverzichtbare Beilage zu röschen Braten mit kräftiger brauner Soße, das sind: Schweinsbraten und – Haxen, die Ente zur Kirchweih, der Gänsebraten zu Weihnachten. Dazu muß es unbedingt rohe Kartoffelknödel geben, und ich behelfe mir halt mit dem fertigen Knödelteig, weil ich eh keine gescheiten Kartoffeln kriege. Besser als nix!

Bowle a la Madame Babette – das Rezept zum Titelbild

Einleitung

Oben auf meiner Seite seht ihr das tolle Sommerbüffet zur Grillparty im Schloß, und natürlich hat Madame Babette (benannt nach unserer Oma Barbara, die „Babette“ oder „Barbet“ gerufen wurde)  ihre berühmte Sommerbowle dazugemacht. Das Rezept muß natürlich sofort hier rein!

Zu Geburtstagen, Grillpartys und sonstigen Festen macht Madame Babette ihre berühmte Bowle mit vielen Früchten. Das sehr schmackhafte Rezept ist angelehnt an den bekannten Cocktail “Planters Punch”, aber ohne Alkohol, weil ja Kinder dabei sind. Eine wichtige Zutat ist Grenadine, das ist Granatapfelsirup, da muss man beim Einkaufen ein bisschen danach suchen. Ohne Grenadine schmeckts aber nicht so wie es soll, dann wirds halt nur eine Obstbowle.

Zutaten

ca. 20 Bowlentässchen voll:

1 Tasse Grenadine,
1 Tasse Zitronensaft,
je 3 Tassen Ananassaft, Grapefruitsaft, Orangensaft.
3 Tassen fein gewürfeltes Obst: Ananasstücke, Orangen- und Grapefruitfilets, Cocktailkirschen (keine anderen nehmen, wird sonst matschig), wenn man hat auch Mango, Papaya und Kiwi. Pfirsiche und Apfel sind auch gut, Melone ebenso.
Zum Aufgiessen: Mineralwasser, Zitronen-oder Orangenlimo, für die Erwachsenen gut gekühlten Sekt.

Zubereitung

Säfte und Obst gut miteinander verrühren und sehr gut (!) kühlen. Man kann übrigens auch wesentlich mehr Obst nehmen, dann gibts halt viel zum Löffeln.

Zum Servieren jeweils ein Bowleglas halb voll giessen, Obststückchen mit rein geben, mit Sprudel oder Limo aufgiessen (Limo wird meistens lieber genommen, weil es mit Sprudel nicht süß genug ist für Kinder). Für die Erwachsenen nimmt man Sekt, und wer einen Original Planters Punch haben will, gießt sich einen Schuß Rum ins Glas.
Mit Strohhalm und Löffeln servieren.

Mafiatorte (Tomatenkuchen)

Nein, nicht die Pizza ist gemeint, sondern eine Spezialität meiner Freundin Urmi. Es handelt sich um einen feinen Kuchen aus Rührteig, in den Tomaten eingebacken werden.

Das Rezept habe ich leider noch nicht, aber Ulla wird es mir sicher noch zukommen lassen, dann stelle ich es gleich hier rein!

mafiatorte

mafiatorte