Schlesische Mohnsemmel – Nostalgie pur zum Dessert

Einleitung

Diese sehr leckere und sehr gehaltvolle Nachspeise hat bei uns eine lange Familientradtion. Es gab sie immer (!) zu Weihnachten, darauf bestand nicht nur der Opa, aus dessen oberschlesischer Heimat das Rezept stammt. Scheuen Sie nicht vor den darin eingeweichten Semmeln zurück, das macht die Speise nur lockerer und nicht ganz so schwer und schmeckt keinesfalls pampfig oder sonstwie komisch.
Früher gab es in ein paar grossen Kaufhäusern noch Mohnmühlen, in denen man sich den Mohn für dieses Gericht frisch mahlen lassen konnte. Die gibt es leider nicht mehr, aber mittlerweile kann man auch vakuumverpackten gemahlenen Mohn kaufen, der eignet sich prima für dieses Gericht. Achten Sie nur darauf, daß in dem Packerl auch wirklich nur Mohn drin ist, keinesfalls fertig angerührtes Mohn-Back oder Mohn-Fix nehmen, das geht gar nicht! Nur einfach gemahlenen Mohn.

Zutaten

Für ca. 10 Portionen:
250 g gemahlener Mohn, 100 g. geriebene Haselnüsse, 50 g Rosinen (man kann gut Rumrosinen nehmen, wenn keine Kinder mitessen), 3-5 El. Zucker, 1 l Milch, 1 El. Butter.
4-5 altbackene Semmeln.

Zubereitung

Milch mit Zucker und Butter aufkochen, Mohn und Haselnüsse einrühren, nach Geschmack zuckern, vom Feuer ziehen und zugedeckt ausquellen und abkühlen lassen. Semmeln in feine Scheiben schneiden, mit der Mohnmasse in eine passende Schüssel schichten, die oberste Schicht sollte Mohn sein. Einige Stunden oder über Nacht in den Kühlschrank stellen.

Zum Essen übergießt man sich seine Portion mit nach Geschmack mehr oder weniger gezuckerter Milch, die in einem Kännchen dazu serviert wird. Schleckermäuler nehmen auch gern Vanillesauce dazu!

Die echten Oma-Semmelknödel Grundrezept (Semmelnknödeln)

Einleitung

Also, ich war mir ganz sicher daß ich das Rezept hier schon drin habe. Schließlich mache ich sehr oft Semmelknödel, sie sind einfach eine superleckere Beilage zu allen saucigen Gerichten, sind schnell zubereitet, lassen sich bestens vorbereiten und gelingen immer. Aber anscheinend fehlte das Rezept bislang, deswegen reiche ich es hier schnell nach.

Zutaten

Für 5-6 Knödel:
250 g Knödelbrot, 1 kleine Zwiebel, 2 El. Öl, 1/4 l Milch, 1/4 Teel. Salz, Pfeffer, 2 Eier, 2 El. gehackte Petersilie, abgeriebene Schale 1/2 unbeh. Zitrone.

Zubereitung

Zwiebel klein würfeln und im Öl langsam goldbraun rösten, dabei darauf achten daß die Zwiebelstückchen zwar schön Farbe annehmen, aber nicht verbrennen. Milch daraufgießen und zum Kochen bringen, in einer ausreichend großen Schüssel über das Knödelbrot geben und zugedeckt ca. 1/2 Std. einweichen lassen, dabei einmal wenden. Eier und Gewürze sowie Petersilie zugeben und mit den Händen kräftig durchkneten, bis es eine gleichmässige Masse ohne größere Bröckerl wird. In einem großen Topf ausreichend Wasser zum Kochen bringen, ca. 1 El. Salz hineintun. Aus der Semmelmasse 5-6 Knödel formen (Hände dafür mit kaltem Wasser anfeuchten), in das kochende Wasser geben und Hitze auf kleine Flamme zurückschalten. Knödel in ca. 15-20 Min. garziehen lassen, sie sollen dabei nicht sprudelnd kochen, sondern nur leise simmern.

Tipp 1:

Man sollte weder auf die Petersilie noch auf die Zitronenschale verzichten, denn nur damit schmecken die Knödel so unvergleichlich delikat wie bei Oma.

Tipp 2:

Den Knödelteig kann man auch schon am Tag vorher machen und über Nacht im Kühlschrank aufheben. Das ist sehr praktisch, wenn man die Knödel zu einem großen Braten servieren möchte und mit dem schon alle Hände voll zu tun hat.

Tipp 3 für Singles:

Semmelknödel sind sehr gut Mikrowellen-tauglich. Mach dir die ganze Portion, friere die übriggebliebenen Knödel einzeln in kleinen Gefrierbeuteln ein und taue sie bei Bedarf auf mittlerer Stufe in ca. 5 Minuten im Mikrowave auf. Die leckerste Beilage zu einem Rahmschnitzel! Aber auch prima zu Gemüse mit Sauce, etwa zu Wirsing, Kohlrabi oder Blumenkohl mit Bechamelsauce. Letzteres erfreut auch besonders vegetarische Feinschmecker!

Nudelsalat mit Krabben und Chicoree

Einleitung

Dieses Rezept stammt noch aus vor meiner Zeit, als meine Ma von ihrer Freundin Edith die Raffinessen der feinen Küche lernte. Wir haben noch mehr Edith-Rezepte, und machen sie alle heute noch! Den Nudelsalat gibt es bei mir traditionell an Heiligabend. Das Rezept ist so retro, das ist schon wieder schick. Und ausserdem schmeckt es echt lecker!

Zutaten

Für 6-8 Portionen:
1 Rezept Mayonnaise, dafür braucht man:
2 Eigelb, 1 Teel. mittelscharfer Senf, 1/4 Teel Salz, 1 Prise Zucker, 1/4 Teel Paprika edelsüß, 1 El. Weinessig, 1 Teel. Zitronensaft, je ein paar Tropfen Tabasco, Worcestersauce und Maggi. 1/4 l gutes neutrales Öl, sehr gut geeignet ist Distelöl.
Alle Zutaten in ein hohes, schmales Rührgefäß füllen und mit dem Pürierstab einmal von unten nach oben durchmixen – feddisch!

Zusätzlich braucht man: Saft 1 Zitrone, 2 Stauden Chicoree, in 1/2 cm Streifen geschnitten, 250 g Hörnchennudeln, 250 g gekochte, geschälte Krabben, Salz und Pfeffer.

Zubereitung

Hörnchennudeln al dente kochen, kalt abspülen, etwas abkühlen lassen und mit den übrigen Zutaten mischen. Achtung beim Chicoree: erst mal probieren, der ist nämlich manchmal sehr bitter, dann entsprechend weniger nehmen. Salat mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken, einige Stunden kaltstellen.
Dazu gibt es frischen Toast, und ein Glas Sekt.

Unsere traditionellen Weihnachtsgerichte (eine lange Geschichte)

Einleitung

Bei uns Zuhause wurden Weihnachten immer ganz bestimmte Spezialitäten gekocht und gegessen, da gab es „heilige“ Traditionen, die eingehalten werden mußten, sonst war das Weihnachtsessen kein Weihnachtsessen. Das war jedes Jahr gleich, und alle waren glücklich und zufrieden, weil für jeden ein Lieblingsessen dabei war.

Für die Köchinnen – Mami, Oma und ich teilten uns die Arbeit – war es auch sehr angenehm, weil jede einfach das zubereitete, was sie am besten konnte, und so garantiert kein Feiertags-Streß aufkam. Ich erzähle hier einfach mal der Reihe nach, was alles gekocht wurde, die Rezepte liefer ich dann nach und nach.

Heiligabend

Der Nachmittagsimbiß

Am Heiligabend Nachmittag hatte ich schon als ganz junges Mädchen die sehr ehrenvolle Aufgabe, den Christbaum zu schmücken. Ausser mir durfte dann niemand ins Wohnzimmer, das war bis zur Bescherung am Abend Off Limits, Zutritt strengstens verboten. Damit ich bei dieser Arbeit nicht vor lauter Hunger schwächelte, durfte ich schon vorher den leckeren Nudelsalat mit Krabben und Chicoree verkosten, den Mami und ich immer schon am 23. vorbereiteten, und der Rest der Familie leistete mir dabei Gesellschaft. Dazu gab es ein frisches Toastbrot, und als ich alt genug war, auch ein Gläschen Nymphenburg Sekt. So gestärkt machte ich mich dann frisch ans Werk, und richtete den Christbaum und das ganze Wohnzimmer für den festlichen Abend.

Das Abendessen: Gansjung

So gegen 18 Uhr war ich dann mit dem Christbaum meistens fertig, und inzwischen waren auch Oma und Opa eingetroffen, die den heiligen Abend immer bei uns verbrachten. Oma brachte immer einen großen Topf köstliches Gansjung mit und hatte auch den Teig für die Semmelknödel dazu schon fix und fertig vorbereitet.

Ach so, ich sollte wohl erklären: ein Gansjung (auch Gänseklein oder Gänse-Weißsauer genannt) ist ein Ragout aus den weniger edlen Teilen der Gans, die man vom grossen Festtagsbraten vorab abzweigt. Da kommen hinein: die Flügel, die Ständer, der Kragen, Magen, Leber und Herz der Gans, und weil das ein bißchen wenig Fleisch für viele Leute ist, hat Oma auch immer noch ein paar Hühnerleberchen mit hineingetan. Das Ragout wird mit einer Beize zubereitet, die ganz ähnlich wie Sauerbraten gewürzt wird, und die Hauptsache daran ist die köstliche Sauce, die man mit seinen Semmelknödeln so gut aufditschen kann.

Das Gansjung also gab es immer vor der Bescherung, und erst wenn alle aufgegessen hatten und die Küche wieder sauber aufgeräumt war, setzten wir uns alle zusammen und warteten aufs Christkind. Dabei wurden Lieder gesungen, die der Opa auf der Gitarre und der Papi auf der Zither begleiteten, und ich durfte aus der „Heiligen Nacht“ von Ludwig Thoma vorlesen, oder auch aus den „Inwendigen Geschichten“ von Karl Heinrich Waggerl. Irgendwann läutete dann im Wohnzimmer das Bescherungsglöckerl, und dann durften wir endlich hinein, den Christbaum mit allen brennenden Kerzen  und Sterndlwerfern bewundern und die Geschenke auspacken.

Nach der Bescherung

Traditionell wurde am Heiligen Abend für die Erwachsenen der das ganze Jahr über sorgfältig gepflegte Rumtopf (nach dem Traditionsrezept von Pott) aufgemacht, den konnte man sich mit ein bißchen Sekt aufgießen, oder man aß ihn mit Vanilleeeis. Für die Kinder gabs dann bloß Vanilleeis natürlich, ohne Rumtopf!

Damit der Rumtopf  nicht gar so „reinhaute“ gab es so gegen 21 Uhr immer noch ein kleines Abendbüffet mit dem restlichen Nudelsalat mit Krabben und Chicoree und ein paar anderen Spezialitäten, einem klassischen Italienischen Salat etwa, oder auch Spargelröllchen mit Schinken. Das waren jetzt eher so „Magentratzerl“ und kleine Portionen, aber weil es so feine Leckereien waren, langte da jeder gern nochmal hin.

Wir Kinder durften am Heiligabend immer so lang aufbleiben wie wir wollten, und meistens ging die ganze Familie später am Abend noch in die Christmette. Da waren wir meistens erst nach Mitternacht wieder da und durchgefroren – in die Kirche war schon ein weiter Spaziergang – und als Mitternachtsimbiß gab es dann immer noch eine feurige Gulaschsuppe zum wieder Aufwärmen, die hatten die Mami und ich auch am Tag vor Heilig Abend schon vorbereitet.

Der erste Feiertag: Die traditionelle Weihnachtsgans, nichts anderes!

Die Vorbereitungsarbeiten

Am ersten Feiertag traf sich die ganze Familie zum Mittagessen bei Oma und Opa, und Oma machte immer ihren traditionellen grossen Gänsebraten. Die Gans dafür hatte der Opa schon Tage vor dem Fest mit Sorgfalt und Bedacht ausgesucht, ein schöner grosser Vogel mußte das sein, schön fleischig und mit dicken Brüsteln, damit das Fleisch auch für alle hungrigen Leute reichte. Die Oma stand dann schon in der Früh in der Küche und richtete alles her, schließlich braucht so eine große Gans schon ihre 4 Stunden, da mußte sie früh aufstehen. Ich war dann auch immer schon da zum Helfen, das war für mich Ehrensache, da bin ich dann schon früh um 8 mit der Trambahn zur Oma gefahren, der Rest der Familie kam dann erst Mittags nach.

Ich half der Oma beim Blaukraut-Abschmecken und beim Knödelmachen, denn natürlich nahm Oma kein Blaukraut aus der Dose und keine Knödel von Pfanni, nein, da war alles hausgemacht. Das Blaukraut würzte Oma immer sehr fein und tat auch Apfel- oder Ananasstückchen mit hinein, das wurde ganz besonders lecker. Die Kartoffelknödel wurden immer aus frisch geriebenen Kartoffeln als Reiberknödel zubereitet, was anderes kam gar nicht in Frage.

Das Festmahl

So Mittags gegen 13 Uhr war der große Festtagsbraten dann fertig, und der Opa wurde in die Küche gerufen, er hatte die ehrenvolle Aufgabe, die Sauce abzuschmecken, was er immer überaus sorgfältig tat. Wir Köchinnen hatten ja vor lauter Herrichten und Verkosten schon gar keinen richtigen Geschmack mehr auf der Zunge!

Wenn der Opa dann die Sauce abgesegnet hatte, ging der Festschmaus los, und die Gans wurde jedes Jahr bis auf das letzte Fitzelchen vertilgt. Es blieben auch nie Knödel übrig, weil jeder im Zweifelsfall noch einmal Nachschlag Knödel mit Soß‘ nahm. Oh, ich hätt beinahe vergessen: die Preiselbeeren! Das waren selbst gepflückte und selbst eingekochte Wildpreiselbeeren aus dem Bayrischen Wald, die wurden jedes Jahr extra für Weihnachten beiseite gestellt, und zwar nicht zu knapp. Preiselbeeren durfte sich jeder nehmen soviel er wollte, und wir wollten jede Menge, denn die munden köstlich zur Gans!

Da man heute nur selten so viele Leute an einen Tisch kriegt, daß sich eine ganze Gans lohnt, habe ich hier das Rezept für Gänsekeulen für zwei Personen aufgeschrieben, genau so wie die Oma ihre ganze Gans gewürzt und zubereitet hat. Das wird ebenfalls fein, und man bekommt auch mit den Keulchen eine köstliche Sauce hin!

Das Dessert

Nach dem Essen halfen dann alle zusammen mit dem Aufräumen und Geschirrspülen (Oma hatte keine Spülmaschine), und wenn dann wieder alles ordentlich war, gab es noch ein besonderes Dessert: Schlesische Mohnsemmel. Das ist wie Mohnkuchen ohne Kuchenteig, einfach nur eine leckere Mohncreme, die man sich nach Geschmack mit gesüßter Milch oder Vanillesauce übergoß und mit Behagen auslöffelte. Die Mohnsemmel waren dem Opa sein Leib- und Magengericht, die hatte er aus seiner Schlesischen Heimat mitgebracht, so kam dieses etwas ausgefallene Dessert in unsere bayrische Familientradition.

Nachmittags gab es dann noch Kaffee oder Tee, und wer mochte aß noch ein paar Platzerl, aber eigentlich brauchte an diesem Tag niemand mehr etwas zu Essen, alle waren satt und zufrieden vom Gänsebraten. Deswegen gabs Abends auch immer nur noch kalte Platte mit Brot, das reichte völlig.

Der zweite Feiertag

Da gab es das große Restevertilgen! Es war meistens noch Gulaschsuppe da und etwas Nudelsalat und Italienischer Salat vom Buffet, da suchte sich jeder heraus, was ihm am meisten zusagte, und groß gekocht wurde gar nicht. Höchstens daß die Oma noch einen frischen Wintersalat machte, in den kam grüner Salat, Paprika, Gurke, knackiger Chinakohl und etwas Chicoree, und als besonderer Clou Stückchen von Apfel und Mandarine. Den assen besonders wir Kinder sehr gern, weil er so schön fruchtig schmeckte. Aber mehr brauchte es echt nicht, wir hatten ja die letzten Tage geschlemmt wie die Weltmeister!

Was wir heute noch so machen

Ich mache mir jedes Jahr zum Heiligabend den Nudelsalat mit Chicoree, den liebe ich doch sehr, mit einem frischen Toastbrot und einem Gläschen Nymphenburg gibts den zum frühen Abendessen, wenn ich den Christbaum fertig geschmückt habe.

Den Gänsebraten hat inzwischen (mit großem Erfolg!) meine jüngere Schwester übernommen, den haben wir aber auf den zweiten Feiertag verlegt, damit man zwischendurch mal eine Pause von der Schlemmerei hat. Dazu gibt es wie immer Blaukraut, Preiselbeeren und Kartoffelknödel, und die ganze Familie versammelt sich dafür jedes Jahr an Schwesterchens Tafel, da halten wir alle auf Tradition.

Als Dessert mache ich Opas geliebte Mohnsemmel, wenn ich denn den gemahlenen Mohn dafür vor Weihnachten noch bekomme, was leider nicht immer der Fall ist. Ist aber dann auch nicht schlimm, meine Schwester brät nämlich immer zwei Gänse, und da fallen die Fleischportionen so reichlich aus, daß man ein Dessert nicht wirklich vermißt!

So feiern wir Weihnachten immer noch ganz traditonell, und alle freuen sich jedes Jahr wieder auf das leckere Essen und das gemütliche Beisammensein mit der ganzen Familie!

Mango-Eis einfach genial: Mango Leche

Einleitung

Das ist so ziemlich das Leckerste, das aus einer reifen Mango werden kann. Mein Freund Wolfi hat nach einer Chile-Reise immer von dem umwerfend guten Mangoeis erzählt, das am Strand von Iquique von fliegenden Händlern verkauft wurde; das kam nicht aus der Fabrik, sondern war hausgemacht. Ich habe -zig Rezepte ausprobiert, und keines kam hin. Bis ich dann mal das alte Fruchtparfait-Rezept ausgegraben habe: Bingo! Genau so, rief Wolfi und nahm sich die zweite Portion, und eine dritte auch noch.

Was man aber unbedingt braucht ist eine vollreife, duftende, cremig-weiche Mango. Manchmal kriegt man die beim Obsthändler sogar billiger, wenn sie schon ein bisschen angedrückt sind.

Zutaten

Für ca. 1 1/2 Liter:
5 Eigelb, 200 g Puderzucker, Saft 1/2 Zitrone
1 vollreife Mango, 4 cl Rum oder Cognac
3/4 l Sahne.

Zubereitung

Eigelb, Puderzucker und Zitronensaft im heissen Wasserbad in etwa 10 Minuten mit dem Handmixer dick und weißschaumig schlagen. In kaltes Wasser setzen und weiterschlagen, bis die Masse kalt ist
Mango schälen, das Fleisch vom Stein schneiden und mit dem Schnaps fein pürieren. Sahne steifschlagen, mit dem Mangopüree unter die Eigelbmasse ziehen, etwa 3-4 Stunden gefrieren lassen.
Wenn das Parfait länger im Gefrierfach stehen muß: 1 Std. vor dem Servieren in den Kühlschrank stellen, damit es leicht antaut und wieder herrlich cremig wird.

Tipp 1:

Lassen Sie sich von der Wasserbadkocherei nicht abschrecken, das nämlich geht echt einfach. Ich erzähle ein andermal mehr darüber, das braucht man nämlich auch für andere Weltklasse-Desserts, Mousse au Chocolat zum Beispiel.

Tipp 2:

Den Schnaps kann man nicht einfach weglassen, sonst wird das Parfait nicht schön cremig genug. Der Alkohol verhindert nämlich die Bildung von groben Eiskristallen. Ohne würde es so schmecken, als ob man auf Eiszapfen herumkaut.
Falls Sie öfter mal Eis für Kinder zubereiten möchten, das ohne Schnaps auskommt, empfehle ich Ihnen die Anschaffung einer Eismaschine. Die einfacheren Modelle sind nicht teuer, und sie haben einen grossen Vorteil: Sie wissen, was in Ihrem Eis drin ist.

Tipp 3:

Ich habe das Mango Leche auch schon erfolgreich mit gefrorenen Mangostückchen zubereitet, die sind recht ordentlich und man kann sie schon mal nehmen, wenn man keine reife frische Mango kriegt. In einem Packerl sind meistens so etwa 300 g, das ist ausreichend.

Mango Leche

Mango Leche Dessert

Il Minestrone Nuovo – Festessen für Gemüsefans!

Einleitung

Dies ist eine schlanke, modernisierte Version des berühmten Italienischen Gemüseeintopfs, und schmeckt mit frischem Frühlingsgemüse einfach zum Reinlegen gut. Ich gebe hier ein Rezept für 12-15 Personen an, weil es sich  bei der Vielfalt der Zutaten kaum kleiner dimensionieren läßt. Laden Sie sich Gäste dazu ein, und stellen Sie Rotwein und Weißbrot auf den Tisch, fertig ist die Party. Der Minestrone schmeckt nämlich frisch am allerbesten!

Achtung lange Zubereitungszeit

Planen Sie 2-3 Std für die Kocherei ein, bis man das ganze Gemüse geputzt und geschnitzelt hat, das dauert nämlich! Dafür ist das Rezept aber absolut gelingsicher und auch von Anfängern leicht nachzukochen. Verpflichten Sie ein paar Partygäste zum Gemüseschnipseln!

Zutaten

Ca. 15 Portionen:
100 g luftgetrockneter Südtiroler Speck, 2-3 Markknochen, 1 Zwiebel, 3-6 Knoblauchzehen, 1 Petersilienwurzel, 3 l leichte Fleischbrühe, 200 g getrocknete weiße Bohnen, je ein Bund Petersilie und Basilikum, einige Zweige Rormarin und Thymian.
1 große Stange Lauch, 2-3 Möhrchen, 400 g Kartoffeln, 1 kleiner Kopf Wirsing, 400 g dicke frische Bohnen (gibts nur im Frühling, oder TK), 500 g reife Tomaten.
Salz, Pfeffer, Olivenöl, zum Servieren: frisch gekochte Nudeln (z.B. 500 g Trulli oder Capelletti) geriebener Parmesan.

Zubereitung

Knochenmark auslösen und kleinschneiden, mit dem feingewürfelten Speck in einem möglichst grossen Topf auslassen. (Nehmen Sie einfach den größten Topf, den Sie haben!)
Gewürfelte Zwiebeln, Knoblauch und feingewürfelte Petersilienwurzel darin goldgelb andünsten. Mit Brühe aufgießen, Bohnen, Knochen, Rosmarin und die Hälfte der anderen Kräuter, mit einem Faden gebündelt, mit dazugeben, Salzen und Pfeffern und 2-2 1/2 Std. leise kochen lassen, bis die Bohnen knapp gar sind. Dann verkochte Kräuter und Knochen herausfischen.
Restliche Gemüse der Reihe nach in die leise kochende Brühe geben und eben gar kochen lassen: Kartoffeln und Möhren in Würfeln, Lauch in Ringen, Wirsing in dünnen Streifen, dicke Bohnen aus der Haut geschnipst.
Tomaten brühen, häuten, entkernen und in kleine Würfel schneiden, erst in den Topf geben wenn die anderen Gemüse schon gar sind und kurz erhitzen.
Inzwischen hat man in einem anderen Topf die Nudeln al Dente gekocht und folgende Kräutermischung (Gremolata) bereitet: restliches Basilikum, Petersilie und Thymian fein hacken, mit reichlich geriebenem Parmesan vermischen.

Zum Servieren gibt man auf einen Suppenteller erstmal ordentlich Nudeln, dann wird die heisse Suppe darübergeschöpft, und jeder bestreut sich die Suppe nach seinem Geschmack mit Gremolata. Sie werden sehen: ihre Gäste mutieren alle sofort zu begeisterten Suppenlöfflern, da bleibt nichts übrig!

Tipp:

Der luftgetrocknete Südtiroler Speck läßt sich eigentlich kaum ersetzen, der hat einfach einen ganz typischen Geschmack. Aber fragen Sie Ihren Metzger oder Feinkosthändler mal, ob er Ihnen ein Endstück billiger gibt, aus dem man keine schönen Scheiben mehr schneiden kann. Für den Minestrone ist es ideal, da besonders würzig!

Pizzini (oder Pizzetti) – Mini-Pizzen zum Feste feiern

Einleitung

Einen Pizzateig herzustellen ist keine große Kunst, Zeit lassen, ein warmer Platz zum Gehen, frische Hefe nehmen und nicht die Trockene aus dem Packerl, dann wird das schon. Und weil die kleinen Pizzini so gut vorzubereiten sind, und auf jeder Party der Renner, schreibe ich hier mal ein bewährtes grösseres Rezept auf. Sie sind auch sehr preiswert herzustellen, da kann man schon mal richtig viele davon machen!

Zutaten

Für 3 Bleche voll = ca. 3×16 Stück:
Teig: 800 g Mehl, 1 Würfel Hefe, 1/2 Teel. Zucker, 2-3 El. Öl, knapp 1/2 l lauwarmes Wasser.
Tomatensugo: 1 gr. Dose Pelati (geschälte Tomaten), 2 El. Olivenöl, 2 Zwiebeln, 1/2 Teel. Salz, 1 El. Oregano, 1 Prise Zucker, 2- viele Knoblauchzehen, Pfeffer.

Belag: 2 Mozzarelli, 1 Bd. Basilikum, und z.B. 1 Dose Thunfisch in Öl, 100 g Salami, 150 g gek. Schinken.

Extras: Oliven, Peperoni, Zwiebelringe, Knoblauch, Sardellen usw.
Olivenöl zum Beträufeln.

Zubereitung

Wenn man zuerst den Hefeteig ansetzt, hat man dann schön Zeit, die Tomatensauce zu kochen:
Hefeteig: Mehl in eine große Schüssel sieben, eine Grube hineinmachen, die Hefe hineinbröckeln und mit Zucker und etwas lauwarmem Wasser verrühren. Zugedeckt an einem warmen Ort 1/4 Std gehen lassen.
Für den Sugo die Zwiebeln und Knoblauchzehen fein hacken, im Öl goldgelb andünsten. Tomaten mit Saft und restliche Zutaten zugeben, zum Kochen bringen und auf kleiner Flamme ca. 1 Std leicht blubbernd kochen lassen, dabei gelegentlich umrühren. Die Dosentomaten sollen schon zerfallen, es dürfen aber ruhig noch Stückchen zu sehen sein.

In der Zwischenzeit kümmern wir uns weiter um den Hefeteig. Zu der gegangenen Hefe das Öl, Salz und sehr knapp 1/2 l lauwarmes Wasser geben. Wie viel Wasser man wirklich braucht liegt letztendlich am Mehl, das muß man ausprobieren. Teig mit den Knethaken des Handrührers gut abschlagen, bis er Blasen wirft und sich vom Schüsselrand löst, das dauert schon so 5-10 Minuten. Der Teig soll eher weich sein, aber nicht so furchtbar kleben, daß man ihn von den Fingern nicht mehr runterkriegt. Zum Testen ein Löffelchen voll abstechen, zwischen bemehlten Händen locker zum Bällchen drehen. Wenn das noch arg klebt, noch ein paar El. Mehl zum Teig geben und länger rühren. Teig zudecken und an einem warmen Ort gehen lassen, bis er sein Volumen verdoppelt hat.
Inzwischen dürfte der Tomatensugo auch fertig sein, der braucht insgesamt ca. 1 Std. Etwas abkühlen lassen, probieren ob genug Salz dran ist, der Pizzateig schluckt nämlich ganz schön Würze.
Belag vorbereiten: Thunfisch in ein Sieb geben und Öl abtropfen lassen Zwiebeln in Ringe, Knoblauch in feine Scheibchen schneiden. Mozzarella abtropfen lassen und in sehr dünne Scheibchen schneiden. Peperoni und Oliven ganz lassen.
Man verarbeitet immer 1/3 des Teiges, das gibt ein Blech voll (12-16) Pizzini. Teig zu handtellergrossen Scheiben formen, auf das Backblech legen und mit einem Küchentuch zugedeckt nochmal 10 Min. gehen lassen. Mit jeweils 1 El. Sugo bestreichen. Belag gleichmäßig darauf verteilen – ich mache immer ein Blech mit Schinken, eins mit Salami und eins mit Thunfisch, so kann man die Mengen gut einteilen. Extras nach Wunsch daraufgeben. Auf jedes Pizzini ein Blatt Basilikum legen, mit einer Mozzarellascheibe abdecken.und mit etwas Olivenöl beträufeln. Im sehr heissen Ofen (230 Grad oder höher) auf mittlerer Schiene ca. 10 Min. backen, die Pizzini dürfen am Rand braune Stellen bekommen, aber der Belag soll nicht verbrennen. Leicht abgekühlt servieren.

Tipp:

Wenn man die Pizzini länger vorbereiten möchte, zum Beispiel schon am Vormittag vor der Party, macht man es so: Teigfladen formen wie beschrieben, dünn mit Sugo bestreichen und mit Olivenöl beträufeln, bei 220 Grad in ca. 10 Min. Hell ausbacken, abkühlen lassen. Belag darauf verteilen, wenn noch Sugo übrig ist, den auch darauf verteilen. Kurz vor dem Aufbacken Mozzarella und Basilikum auf die Pizzini verteilen, bei 230-240 Grad überbacken bis der Teig knusprig goldbraun und der Käse schön zerlaufen ist.

 

Taramasalata – griechische Fischrogencreme

Einleitung

Haben Sie Sich auch schon gewundert, aus was diese herzhafte, dezent nach Fisch schmeckende rosa Creme besteht, die man immer beim Griechen auf den Vorspeisentellern findet? Meistens stammt Sie (leider auch bei guten Griechen) aus grossen Eimern, die man im Gastronomiehandel kaufen kann.
Bei Paris Evangelinos, in dessen legendärem Feinkost-Imbiß ich lange in der Küche gearbeitet habe, wurde die Taramasalata noch täglich selbst zubereitet, und war unvergleichlich köstlich. Grundzutat ist gesalzener Fischrogen, den kann man in griechischen Lebensmittelläden kaufen. Der heißt Tarama und gibt dem Gericht seinen Namen.

Zutaten

ca. 6 Vorspeisenportionen:
8 Scheiben Toastbrot, 150 g gesalzener roter Fischrogen (Tarama), 1 kl. Zwiebel, 2 El. Zitronensaft, Pfeffer, 1/4 l gutes Pflanzenöl (Distelöl z.B.)
Zum Anrichten: grüne Salatblätter, dünne Zwiebelringe, Zitronenachtel, dicke schwarze Oliven, Weißbrot.

Zubereitung

Vom Toastbrot die Rinde abschneiden, Brot in Wasser etwa 20 Min. einweichen, sehr gut ausdrücken. Mit dem Fischrogen in eine Schüssel geben. Zwiebel dazureiben (das ist eine tränenreiche Angelegenheit, aber gehackt wäre nicht fein genug), Zitronensaft und Pfeffer zugeben, alles mit den Quirlen des Handmixers zu einer glatten Paste rühren, esslöffelweise das Öl unterrühren. Einige Stunden kaltstellen, aber möglichst am gleichen Tag noch essen, denn frisch ist die Taramasalata am Feinsten!
Man gibt zum Servieren einige zerzupfte Salatblätter auf kleine Teller, setzt einen dicken Klecks von der Creme darauf, bestreut diesen mit Zwiebelringen und setzt noch ein, zwei Oliven obendrauf. Dazu unbedingt knuspriges Weißbrot!

Tipp:

In vielen Rezepten steht, man soll Olivenöl verwenden, aber das wird geschmacklich „a bit too much“, neutrales Öl paßt hier besser.

Champignons a la Grecque

Einleitung

Das ist eine Grundzubereitung der italienischen Küche, die in der französischen Küche den Namen „`a la grecque“ – auf griechische Art – erhalten hat, kein Mensch weiß warum. Aber so oder so, es schmeckt extrem lecker, und nicht nur mit Champignons (s. Tipp unten).

Zutaten

Für ca. 6 Vorspeisen-Portionen:
500 g kleine feste Champignons, 1/2 Bd. Petersilie feingehackt, 1 Teel. Thymian, 10 Pfefferkörner, 1 Teel. Salz, 2-5 Knoblauchzehen fein gehackt, 1 Zwiebel, in feine Ringe geschnitten, Saft von 2 Zitronen, 1/4 l trockener Weißwein, 1/8 l Olivenöl.

Zubereitung

Pilze nicht waschen, nur mit einem trockenen Tuch abreiben. Knoblauch und Zwiebel in 2 El. vom Öl hellgelb andünsten, restliche Zutaten bis auf das verbliebene Öl zugeben und einmal kräftig aufkochen lassen. Pilze zugeben, Hitze ganz reduzieren und Pilze 5-8 Min. zugedeckt ziehen lassen. In ein dekoratives Gefäß (grosses Einmachglas z.B.) umfüllen und abkühlen lassen. Restliches Öl obendrauf gießen und Glas in den Kühlschrank stellen. Nach etwa 2 Tagen schmecken die Pilze am besten, sie lassen sich aber auch noch länger aufheben, das Öl liegt als konservierende Schicht obenauf.

Tipp:

A la Grecque lassen sich auch andere Gemüse zubereiten, auch Gemüsemischungen. Wenn Sie z.B. kleine Broccoli- und Blumenkohlröschen nehmen, grünen und weißen Spargel, kleine Möhrchen und Mairübchen und andere frühlingsfrische Leckereien, garen Sie diese nacheinander im Sud und schichten Sie in dekorativen Lagen ins Glas. Wichtig ist nur, daß man ausreichend Sud hat, damit das Gemüse vollkommen bedeckt ist.

Fritieren ohne Friteuse – geht doch! (Grundrezept)

Einleitung

Ja, klar, so eine Friteuse ist schon ein ziemlich komfortables Teil. Automatische Temperaturregelung, geruchsdichter Deckel und sowas, ist ja schön. Aber das Teil kostet Geld, nimmt Platz weg und braucht viel Fett. Ich hatte noch nie eine und werde mir auch keine zulegen. Aber ich esse extrem gern in Fett herausgebackene knusprige Häppchen, von simplen Calamariringerln aus dem TK bis hin zu delikaten handgewickelten Frühlingsröllchen.
Meine Stief-Oma hat die duftigsten Hollerkücherl auf einem Holzherd gebacken, meine Oma ihre berühmten gefüllten Krapfen auf einem dreistufigen E-Herd, meine Ma backte die köstlichsten knusprigen Vögerl auf Induktion, und das alles ohne Friteuse. Können Sie auch, es gilt nur, ein paar Regeln zu beachten.

Regel Nr. 1:

Man lässt den Topf mit heißem Fett niemals unbeaufsichtigt. Niemals. Never. Jamais. Deswegen schmeißt man auch die kleineren Kinder raus aus der Küche, nicht dass die Halligalli veranstalten, und Sie abgelenkt werden. Die größeren Kinder verpflichtet man zum Servieren, die dürfen das frisch Gebackene gleich an die Gäste verteilen.

Aber Sie lassen den Topf nicht aus den Augen, zu schnell ist da was passiert. Überhitztes Fett kann sich entzünden – NIEMALS mit Wasser löschen, Explosionsgefahr!!!
Deckel drauf (der erstickt die Flammen), von der Platte ziehen, dreimal tief durchatmen.

Regel Nr. 2:

Man verwendet geeignetes, hoch erhitzbares Fett. Das kann ein einfaches Pflanzenöl sein (Rapsöl, Sonnenblumenöl) ein Plattenfett (Biskin, Palmin) oder eine Mischung. Butterschmalz ist prima für Krapfen und Auszogne, für Frühlingsrollen passt der kräftige Buttergeschmack weniger. Wenn Sie ein Fett nehmen, das kaltgepreßt (Olivenöl) oder mit irgendwelchen komischen Zusätzen (Säuerungsmittel, Stabilisatoren) versehen ist, kann es spritzen und häßliche Brandblasen verursachen, die außerdem ausgesprochen schlecht heilen.

Regel Nr. 3:

fangen Sie mit kleinen Mengen an. Nehmen Sie einen kleinen (ca. 17 cm Durchmesser) hohen (mind. 10 cm) Topf, in den kommt dreifingerbreit hoch Fett, nicht mehr. Aber auch nicht weniger, damit das Fett nicht zu sehr abkühlt, wenn Sie das Bratgut einlegen.

Und so gehts:

Alle Vorbereitungen abschliessen

Erledigen sie sämtliche Vorbereitungen vor dem Fritieren, etwa Gemüse schnitzeln, Teig rühren, Stückchen panieren, Frühlingsröllchen rollen und Wan Tans falten. Erst wenn alles fertig ist fangen wir an. Zum Üben kaufen Sie sich am besten eine Packung TK-Pommes oder Calamari, die kosten nicht viel, und sie kriegen ein Gefühl für die Sache.

Fett langsam erhitzen und Temperatur testen

Fett auf 3/4-höchster Stufe erhitzen, bis an einem hölzernen Stäbchen (Eßstäbchen, Kochlöffelstiel) sofort Blasen aufsteigen, wenn man es in das Fett hält. Oder man legt ein Pommes ins Fett, das muss gleich oben schwimmen, und die Bläschen müssen kräftig aufblubbern. Ist das nicht der Fall, muss man noch ein wenig warten oder die Platte höherstellen.
Fritiergut übrigens nicht in das heiße Fett werfen, das kann Spritzen, sondern mithilfe eines Schaumlöffels oder einer Gabel behutsam einlegen.

Fritiergut behutsam einlegen

Wenn das Fett heiß genug ist, kann man die erste Portion einlegen. Nicht mehr, als gemütlich nebeneinander im Fett schwimmen kann, so 3-4 Wan Tan oder Frühlingsröllchen, 5-6 Gemüsestückchen für Fritto Misto, nicht mehr. Wenn das Fritiergut goldbraune Rändchen zeigt, mit dem Schaumlöffel wenden und zweite Seite etwas kürzer fritieren. Dann alles mit dem Schaumlöffel herausheben und auf Küchenkrepp (oder einer dicken Lage Zeitungspapier) etwas abtropfen lassen, heiß servieren.

Hitzeregulierung: kommt auf den Herd an

Am Anfang muß man ein wenig mit der richtigen Einstellung des Herdes jonglieren. Ist das Fett zu kalt, dann steigen am Holz und am Probestückchen keine Blasen auf, und das Fritiergut saugt sich voll Fett, statt knusprig zu werden. Ist das Fett zu heiß, verbrennt das Fritiergut außen, bevor es innen gar ist. Mein Herd hält die beste Fritierhitze bei Einstellung 4 von 6. Bei ihrem Herd müssen sie es wahrscheinlich erstmal ausprobieren. Volle Leistung ist fast immer zu heiß, so etwa Zweidrittel kommt wahrscheinlich besser hin. Aber mit ein wenig Fingerspitzengefühl geht das bald prima!

Wohin mit dem verbrauchten Fett?

Ich verwende übrigens das verbrauchte Fett nur ein, zweimal weiter, nicht öfter. Ich gieße es nach dem Gebrauch durch ein feines Sieb, damit die verbrannten Teilchen zurückbleiben, und bewahre es bis zum nächsten Gebrauch im Kühlschrank auf. Nach zweimal Recycling lieber Frisches nehmen! Das alte Fett bitte nicht in den Ausguss schütten, das sorgt gern für üble Rohrverstopfungen. Kippen Sie es in einen leeren Milchkarton und entsorgen Sie das Ganze im Hausmüll.