Rahmbraten vom Wildschwein

Einleitung

Ich liebe Wild! Und ganz besonders liebe ich Wildfleisch mit feinen Saucen. Eigentlich braucht man einen Wildfond oder wenigstens eine Knochenbrühe von den Abschnitten für eine richtige Wildsauce, aber ich kann auch zaubern und mit einem schönen Bratenstück auch ohne Fond eine leckere Sauce zubereiten. Ein Stück Wildschwein zum Beispiel hat so viel Eigengeschmack, dass man recht einfach eine schmackhafte Rahmsauce dazu bereiten kann. Wichtig ist die Wahl des richtigen Roweins, der sollte nicht zu trocken sein, sonst wird die Sauce zu säuerlich. Ein samtiger, vollmundiger Trollinger und/oder Lemberger ist hier sehr empfehlenswert, die Baden-Württemberger bauen da ganz köstliche Tropfen aus, die mit ihrem fruchtig-milden Aroma ganz ideal für ein wunderbares Sösschen geeignet sind.

Zutaten

Für ca. 4 Portionen:
900-1000 Gramm schieres Wildschweinfleisch aus der Keule (ohne Schwarte), 2 Esslöffel neutrales Öl, 250 Gramm geräuchertes Wammerl, 2 Zwiebeln, 1/4 l milder Rotwein, Salz, Pfeffer, Thymian, 125 Gramm Creme fraiche mit Kräutern, 2-3 Esslöffel Wildpreiselbeeren.

Zubereitung

Wammerl fein würfeln, in 1 Esslöffel Öl langsam auslassen und knusprig braten. Feingehackte Zwiebel zugeben, unter stetem Rühren leicht anbräunen lassen. Gebräuntes Wammerl und Zwiebel aus dem Topf nehmen, einen weiteren Esslöffel Öl zugeben und das Fleisch darin von beiden Seiten kräftig anbraten. Mit dem Rotwein ablöschen, dabei gut umrühren und den Bratensatz lösen. Speck und Zwiebeln zurück in den Topf geben, mit Salz (wenig, Wammerl ist schon salzig) Pfeffer und Thymian würzen. Deckel draufgeben, bei milder Hitze insgesamt 2 Stunden schmoren, dabei darauf achten dass der Bratensatz nicht zu sehr einkocht und bei Bedarf etwas heisses Wasser angiessen. Nach 1 Stunde den Braten einmal wenden. Wenn das Fleisch schön zart ist (das merkt man beim Anstechen mit der Gabel) aus dem Topf nehmen und warmstellen. Den Bratensatz mit Creme fraiche und Preiselbeeren aufkochen lassen, falls nötig noch 1/2 bis 1 Tasse heisses Wasser zugeben. Noch einen Schuß Rotwein zugeben, Sauce mit dem Purierstab fein pürieren und noch einmal aufkochen lassen, den Braten in appetitliche Scheiben schneiden und nochmal kurz in der heissen Sauce erwärmen. Dazu gibt es Semmelknödel, oder Spätzle, und einen mit Aceto Balsamico angemachten Feldsalat.

Tipp

Wenn sie nicht sicher sind, wie alt und gut abgehangen ihr Bratenstück ist, kalkulieren sie lieber eine etwas längere Garzeit ein, das Fleisch soll durch und durch mürb und zart sein, und das wird es nur wenn man es bei milder Hitze lang genug schmort. Zweieinhalb Stunden sollten allerdings reichen, auch für ein älteres Tier. Es schadet gar nichts, wenn das Fleisch in der fertigen Sauce noch einmal aufgewärmt wird, so ein Schmorbraten kann das ab ohne trocken zu werden.