Archiv der Kategorie: Saucen

Sauerbraten selber eingelegt (Aus Omas Küche)

Einleitung

Manchmal überfällt mich ein unbändiger Appetit auf zartes, mürbes Fleisch in feinsaurer Sauce, und dann muß ein Sauerbraten her. Leider sind die sehr teuer, Rindfleisch kostet nunmal, egal ob es ein Stück aus der Hüfte, dem Schlegel oder dem Bug ist, oder ein falsches Filet. Da ist man schnell mal 15, 20 € nur für das eingelegte Fleisch los, und dann ist noch nicht gesagt, daß die Marinade auch gut ist. Man kann ein bißchen was sparen, wenn man sich den Braten selber einlegt, aber man braucht (s.o.) schon gutes Fleisch dafür, das ist auch so nicht billig.
Nach eingehender Konsultation des Bayrischen Kochbuchs, meiner Bibel für reelle Hausmannskost, las ich da doch auf einmal, daß man auch Schweinebraten als Sauerbraten einlegen kann! Man nehme ein schönes Bratenstück ohne Schwarte, z.B. aus der Schulter oder vom Schlegel, lege es ein wie unter XYZ beschrieben. Garzeit 1 Std kürzer als Rindfleisch. Ja, juppiduh! Das hab ich doch gleich ausprobiert. Und es ist wunderbar gelungen! Das Fleisch schön zart, und die Sauce herrlich würzig und dezent sauer. Dazu Semmelknödel und ein frischer Salat, und wir schwelgten im Hausmacher-Feinschmeckerhimmel!

Ich schreibe hier zunächst einmal das Rezept für die Beize hin, für die Zubereitung des Bratens fange ich später einen neuen Artikel an, das wird eh schon lang hier.

Zutaten

Zum Einlegen eines Bratenstücks (Rind oder Schwein) von etwa 1 kg:
3/4 l Wasser, 1/2 Teel. Salz, 1/4 l guter Weinessig, 1 Zwiebel in feine Ringe geschnitten, 1 Tasse kleingewürfelte Suppengemüse (Möhrchen, Lauch, Sellerie), 1 Teel. Pimentkörner, 1 Teel. schwarze Pfefferkörner, 5-6 Lorbeerblätter, 2-5 Nelken, 5 Wacholderbeeren.

Zubereitung

Wasser aufkochen, Essig und die anderen Zutaten dazugeben und einmal aufwallen lassen, abkühlen lassen. Fleisch in einen passenden Gefrierbeutel stecken, Marinade zugeben und Beutel gut verschließen Das Fleisch muss komplett mit Marinade bedeckt sein! In eine passende Tupperschüssel legen und in den Kühlschrank stellen, ganz hinten, wo es am kältesten ist. Fleisch mindestens 2 Wochen in der Marinade ziehen lassen, alle paar Tage mal wenden.

Die Zubereitung des fertig marinierten Bratens habe ich hier beschrieben.

Sauce Remoulade

Einleitung

Auf besonderen Wunsch meiner lieben Freundin Urmi, hier das Rezept für eine klassische Sauce Remoulade. Die kann man prima zum Fondue servieren, sie schmeckt aber auch zur Brotzeit, zu kaltem Braten oder Schinken zum Beispiel, oder natürlich zu gebackenem Fisch oder zu Calamari fritti, dann mit viel Zitronensaft abschmecken.

Zutaten

Für ca. 4 Portionen:
1 Tasse Mayonnaise (gekauft oder selbstgemacht), 2 hartgekochte Eier, 1 Schalotte oder 1/2 Zwiebel, 1-2 Gewürzgürkchen, Salz, Pfeffer, etwas Senf. ein Spritzer Tabasco, Zitronensaft oder milder Essig. Evtl ein paar Kräuter, Petersilie und Schnittlauch oder eine Kräutermischung (TK)

Zubereitung

Eier, Schalotte und Gewürzgürkchen fein würfeln, mit der Mayonnaise vermischen und mit den angegebenen Gewürzen schön pikant abschmecken, Kräuter unterheben und ein paar Stunden im Kühlschrank durchziehen lassen.

Cumberlandsauce – delikat zu Wild

Einleitung

Um die Schale der Zitrusfrüchte in wirklich feinen Streifen abzubekommen, nimmt man im Idealfall einen Zestenreisser oder eine Microplane-Reibe. Hat man beides nicht, muss man die Schale mit einem scharfen Messer hauchdünn abschälen und in ganz feine Streifchen schneiden.

Zutaten

Je 1 unbehandelte Orange und Zitrone, 1 El. Dijonsenf, 4 El. kräftiger Rotwein, 4 El Johannisbeergelee, Salz und Pfeffer.

Zubereitung

Schale der Zitrusfrüchte in feinen Streifen abschälen, Früchte auspressen. Saft, Schalen und Rotwein zusammen aufkochen, etwa 5 Minuten sprudelnd kochen lassen damit die Schalen ganz weich werden. Johannisbeergelee und Senf einrühren, abkühlen lassen und nochmal mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer abschmecken, Pfeffer kann ruhig reichlich.

Das schmeckt zu Wild, ist aber auch zu Schinken oder kaltem Braten ganz vorzüglich, oder auch zu Fondue.

Curry-Bananen-Dip

Einleitung

Zum Fondue, oder auch zu Gegrilltem. Man braucht dafür eine richtig reife Banane, am Besten schon ein paar Tage vorher kaufen und reifen lassen, bis sie schön weich ist und cremig wird.

Zutaten

1 reife Banane, Saft 1 Limette, wenig Salz, 1-2 Teel. gutes Currypulver.

Zubereitung

Banane mit dem Limettensaft mit einer Gabel fein zermusen, Salz und soviel Currypulver darangeben daß es deutlich scharf, aber noch angenehm schmeckt. Sofort servieren, oder den Dip mit zusätzlich etwas Limettensaft beträufeln, er verfärbt sich sonst braun.

Tipp:

Nach einem guten, würzigen aber nicht penetranten Currypulver muß man ein wenig suchen, die aus dem Supermarkt sind meistens nicht so überragend. Wenn man kein anderes kriegt, eher weniger Currypulver verwenden und die nötige Schärfe mit ein paar Tropfen Tabasco oder etwas Sambal Oelek herbeizaubern.

Bärli-Spezial – viele-Kräuter-Sauce

Einleitung

Eine Kreation meines Ex-Gatten, die er erfunden hat als er noch gar nicht kochen konnte. Geht ganz einfach, ist gelingsicher und paßt zum Fondue ebenso gut wie zu Gegrilltem, oder ganz köstlich auch mit Pellkartoffeln.

Zutaten

Für 6 Portionen:
125 Gramm Kräuterfrischkäse „Le Tartare“, 125 Gramm Créme fraîche mit Kräutern, 1/2 Päckchen gemischte Kräuter (TK), Salz, Pfeffer, etwas Zitronensaft und Tabasco, 2-4 Zehen frischer Knoblauch, durchgepreßt.

Zubereitung

Alle Zutaten cremig miteinander verrühren und ein paar Stunden im Kühlschrank durchziehen lassen. Fertig!

Tipp:

Zugegeben, man kann die „Bärli-Spezial“ auch mit irgendeinem anderen Kräuterfrischkäse machen. Aber am allerbesten wird sie nunmal mit dem Le Tartare, es lohnt sich ein bißchen danach zu suchen!

Guacamole, und die Sache mit den Tomaten

Einleitung

Eine Guacamole – südamerikanische Salsa aus Avocados – ist eine tolle Vorspeise und ein leckerer Dip zu vielerlei Gerichten. Die Hauptzutat ist reife, cremige Avocado, dann kommen noch Zwiebeln und Gewürze hinzu, Kräuter, und frische Tomaten. Frische, sonnengereifte, feste Tomaten, wie man sie bei uns eigentlich nur im August aus dem eigenen Garten holen kann. Mit unreifen oder wässrigen Tomaten wird die Guacamole nicht gut, die wird dann halt auch wässrig und nicht cremig, wie sie eigentlich gehört. Ich hab schon viel rumprobiert, sogar Cherrytomaten, die vom Aroma noch am ehesten hinkommen, geschält, entkernt und gewürfelt (was für eine Heidenarbeit!), aber so richtig zufrieden war ich damit auch nicht, die kleinen Dingerle waren viel zu weich.
Langer Vorrede kurzes Ergebnis: Ich tu keine Tomaten mehr in meine Guacamole, ich serviere sie extra dazu. Das schmeckt authentisch, und das gute Avocadopüree wird nicht verwässert.

Zutaten

Für 4 Portionen als Vorspeise, 8 als Dip:
1 große oder 2 kleine reife, weiche Avocados, Saft 1/2 Limette, 2 Schalotten oder 2 Frühlingszwiebeln, 3-5 Stengel Koriandergrün oder Petersilie, 1 kleine rote Chilischote, Salz, Pfeffer, evtl. eine gute Prise Kreuzkümmel.
Zum Anrichten: 12 süße Cherrytomaten, Salatblätter, noch etwas Koriandergrün, zweite Hälfte der Limette in Spalten geschnitten.

Zubereitung

Avocados halbieren, Stein herausnehmen, das weiche Fruchtfleisch sofort mit dem Limettensaft mit einer Gabel zerdücken, damit es sich nicht verfärbt. Schalotten oder Frühlingszwiebeln(mit Grün) sehr fein hacken, Koriandergrün oder Petersilie fein hacken, Chilischote entkernen und winzig klein würfeln. Alles unter das Avocadopüree mischen, mit Salz und Pfeffer abschmecken, wenn man welchen hat auch den Kreuzkümmel zugeben.
Für eine feine Vorspeise: Avocadopüree auf 4 kleinen Tellern auf je ein Salatblatt setzen, mit in Viertel geschnittenen Cherrytomaten strahlenförmig umlegen, so daß das Ganze wie eine Blume aussieht. Mit Koriandergrün ud Limettenachteln garnieren. Dazu gibt es einfach frisches Weißbrot.

Tipp 1:

Kreuzkümmel hat mit unserem Kümmel nichts gemein und läßt sich auch nicht durch diesen ersetzen,  er hat ein ganz eigenes Aroma. Kaufen Sie sich aber ruhig einmal ein Päckchen, er ist nicht teuer, hält ewig und ist eine feine Zutat z.B. Fleischmarinaden.

Tipp 2:

Guacamole paßt zu Spareribs, Chicken Wings, Fleischpflanzerl (Echt! Schmeckt super!), allem was vom Grill kommt, und zu Fondue.

Chilibutter: simpel, aber wirkungsvoll

Einleitung

Wahrscheinlich haben Sie von der ganzen asiatischen Kocherei eh noch Chilies übrig, damit machen wir in Erwartung der nächsten Grillsaison oder des nächsten Fleischfondues eine Chilibutter.

Zutaten

125 g Butter, 1 Teel. Zitronensaft, 1 durchgepreßte Knoblauchzehe, 1/4 Teel. Salz, 3-6 frische Chilies (am schönsten rot/gelb/grün gemischt), geputzt und feingewürfelt.

Zubereitung

Butter bei Zimmertemperatur weich werden lassen, restliche Zutaten gründlich untermischen.
Das schmeckt toll zu kurzgebratenem oder gegrillten Fleisch, ist eine feine Zutat zu frischem Fisch und verfeinert auch gedünstete Gemüse.

Tipp für Singles:

Chilibutter eignet sich super zum Einfrieren, am besten eine Rolle formen und nach Bedarf Scheibchen absägen, die sind schnell aufgetaut.

Viele-Kräuter-Butter

Einleitung

Man weiß, es wird Frühling, wenn ich bei einem Besuch bei meiner Ma mit der Nase am Boden und der Küchenschere im Anschlag durch den Garten wandere, auf der Suche nach zarten jungen Kräutern. Aus dieser ersten Ernte mache ich dann meistens eine Kräuterbutter, weil die meiner Erfahrung nach das zarte Aroma am Besten konserviert und hervorragend zum Einfrieren geeignet ist. Zu jeder anderen Jahreszeit greift man auf die zarten Kräutertöpfchen aus dem Supermarkt oder aus der Gärtnerei zurück, wenn man keinen Garten hat, dann genügen auch weniger Sorten, wird halt nicht ganz so fein.

Zutaten

250 g Süßrahmbutter (s. Tipp unten)
Abgezupfte zarte grüne Kräuterblättchen, etwa:
– je 1 Kaffeetasse voll Basilikum, Petersilie, Zitronenmelisse
– je 1/2 Tasse Oregano, Thymian, Bohnenkraut, Schnittlauch
– je ein paar Blättchen: Liebstöckel, Ysop, Beifuß, Kresse und was sich sonst noch so findet.
Einige Zehen frischer grüner Knoblauch (keinen getrockneten nehmen, lieber weglassen!), Salz und Pfeffer.

Ja, das sind viele Kräuter für das Stückchen Butter, aber das ist schon richtig so, und daher der Name!

Zubereitung

Butter auf ein kalt abgespultes Brett legen und etwas flachstreichen, Salzen und Pfeffern, Knoblauchsaft durch die Presse dazugeben, Kräuter darüberschütten. Mit dem Wiegemesser oder einem stabilen Küchenmesser die Kräuter hacken, dabei in die Butter einarbeiten. Wenn man es richtig macht, mischt sich dabei der Kräutersaft mit der Butter, die wird richtig schön quietschgrün. Weiterhacken, bis alle Kräuter fein  zerkleinert sind. Zu einer Rolle formen, was man nicht am selben Tag verbraucht gleich einfrieren.
Viele-Kräuter-Butter paßt zu frischem Gemüse, zu Fisch und zu jeder Art kurzgebratenem Fleisch, und auch ganz super zum Fondue.

Tipp:

Achten Sie darauf, daß Sie keine „mildgesäuerte“ Butter erwischen, sondern wirklich frische Süßrahmbutter, die schmeckt bei dieser Zubereitungsart wesentlich feiner!

 

Preiselbeer-Meerrettich-Sahne

Einleitung

Die paßt zu kaltem Baten, zu Schinken oder Kassler Ripperl, und auch zum Fondue.

Zutaten und Zubereitung

Eigentlich eine ganz einfache Sache: man vermischt eine Tasse geschlagene Sahne mit 2-3 El. Preiselbeerkompott und gibt so viel frischgeriebenen Meerrettich daran, wie einem schmeckt, 1/2 bis 2 Teelöffel etwa. Das darf schon einen deutlichen Biß haben!

Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht! Preiselbeerkompott gibt es in guter Qualität überall zu kaufen, aber frischgeriebenen Meerrettich findet man meistens nur auf dem Markt, oder man muß ihn selber reiben. Mit Meerrettichzubereitungen aus dem Glas, die bereits mit Sahne oder Mayonnaise vermischt sind, wird die Sauce nur halb so gut. Man kanns schon essen, aber die Variante mit dem frischen Meerrettich ist ungleich delikater!

Blue Cheese Dressing (very American:)

Einleitung

Ich hab da noch einen Ordner mit antiken Rezepten, den muß ich mal ausmisten. Aber das hier bleibt drin, das ist nämlich wirklich sehr lecker! Von meiner New Yorker Freundin Isabel, die empfahl es mir zu Barbecue, Chicken Wings und Spareribs. Geht auch gut zu Fondue!

Zutaten

Ca. 2 Tassen:
1 Tasse Mayonnaise, 2 El. feingehackte Zwiebeln, 1 Teel. feinst gehackter Knoblauch, 1/4 Tasse feingehackte Petersilie, 1/2 Tasse Sauerrahm, 1 El. Zitronensaft, 1 El. Weinessig, 1/4 -1/2 Tasse Blauschimmelkäse, fein zerkrümelt, Salz und Pfeffer.

Zubereitung

Alle Zutaten zusammen glattrühren, mindestens eine Stunde kaltstellen und erst dann probieren, ob man noch Salz und Pfeffer braucht, wahrscheinlich eher nicht.

Tipp 1:

Es kommt auf den Käse an, wie scharf und würzig der Dip wird. Mit einem reifen Gorgonzola oder Roquefort schmeckt es kräftiger, mit einem Bergader oder Bavariablu wird’s milder.

Tipp 2:

Man kann natürlich selbstgemachte Mayonnaise verwenden, aber hier tut es auch eine gute gekaufte Qualität, der Geschmack kommt ja hauptsächlich vom Käse und den Würzzutaten.