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Sauce Espagnole: Wildsauce ganz zahm, geht auch vegetarisch (Grundrezept)

Einleitung

Ich esse schrecklich gerne Wild, am liebsten Reh oder Hirsch. Das ist aber leider Gottes so teuer, dass ich mir höchstens mal ein paar Steaks oder Schnitzelchen leiste, wenn die gerade im Angebot sind. Da fehlt mir dann aber die gehaltvolle, rund-würzige Sauce, die man bei einem Braten hat.
Man könnte ja fertigen Wildfond aus dem Glas nehmen, aber die sind a) auch schrecklich teuer und b) und schlimmer: sie schmecken meistens noch nicht mal besonders gut, auch die richtig Teuren nicht.
Was tun? Wie in vielen Koch-Grundsatzfragen hilft ein Standardwerk weiter, das Bayerische Kochbuch. Angelehnt an die „Dunkle Wildsauce“, mit ein paar geschmacklichen Abwandlungen und in der Zubereitung etwas vereinfacht, und ich mache mir die schönsten Sößchen zu meinen Schnitzeln.

Zutaten

4 Portionen:
2-3 El. Butter, 1 gestrichener El. Zucker, 2 gestrichene El. Mehl, 1 Zwiebel, 1/2 l Fleischbrühe (oder Gemüsebrühe, siehe unten), 1 Tasse feingewürfeltes Suppengemüse (Sellerie, Lauch, Karotten, Petersilienwurzel), etwas Thymian, je 1/2 Teelöffel Piment- und Pfefferkörner, 3 Lorbeerblätter, einige Wacholderbeeren, 3 Nelken, ein Stückchen Zimtstange, ein Spritzer Weinessig, 1 Glas Rotwein.
2 El. Johannisbeergelee oder Ähnliches, 4 El. Sahne oder Creme fraiche.

Zubereitung

Zwiebel fein hacken, in Butter hellbraun anrösten, aber nicht zu dunkel werden lassen. Mehl und Zucker dazugeben, unter ständigem Rühren leicht bräunen lassen. Suppengemüse dazugeben und ein paar Minuten mitrösten. Mit Fleischbrühe und Rotwein angiessen, Gewürze zugeben und die Sauce auf mittlerer Hitze eine halbe Stunde kochen lassen. Durch ein Sieb streichen, dabei das Gemüse gut ausdrücken. Abschmecken, ob noch Salz nötig ist, Sahne und Johannisbeergelee unterrühren und ein wenig frischgemahlenen Pfeffer zugeben.

Tipp 1:

Die dunkle „zahme“ Wildsauce verträgt mutige Würzen. Man kann beispielsweise noch Macis oder Anis zugeben, richtig viele Wacholderbeeren nehmen (dann mit einem Schuß Gin abrunden), etwas geriebenen Ingwer und Chili ganz am Schluß hineintun etc…
Ausserdem kann man statt des Johannisbeergelees auch Hagebuttenmark nehmen, eingemachte Preiselbeeren oder Blaubeeren, Quitten- oder Schlehengelee, was einen gerade so anlacht. Wie man jetzt aus der Sauce und den Rehschnitzeln ein schönes Essen zaubert, erzähle ich hier bei den Rehschnitzeln mit Sauce Espagnole.

Tipp 2 für Vegetarier und Veganer:

Wenn man Gemüsebrühe statt Fleischbrühe nimmt, erhält man auch ein leckeres und vegetarisches Sößchen, das prima zum Beispiel zu Knödeln aller Art, Kartoffel- oder Gemüsepuffern schmeckt, und auch zu herzhaften Aufläufen. Besonders gut zu Kartoffelgratin! Die Sahne kann man auch durch Mandelmilch ersetzen und statt der Butter eine gute Pflanzenmargarine nehmen, dann wird es sogar vegan.

Brühwürfel & Co. – oft verteufelt, genauso oft gebraucht

Einleitung

Ich hab schon in mancher hitzigen Debatte Pro und Contra Brühwürfel, Sossenpulver etc. mitgemischt, und meistens kam nichts Gescheites dabei raus. Die Puristen schreien Zetermordio, wenn auch nur ein Tropfen Maggi an die Suppe kommt, und die Fixprodukte-Fans verteidigen eifrig ihre Tütchen.

Mein Mittelweg

Für mich hab ich einen Mittelweg gewählt: ich verwende Brühwürfel oder gekörnte Brühen (Gemüsebrühen, weil mir die besser schmecken), an dunkle Saucen kommt bei mir gern mal ein Bratensaftwürfel, und mein italienisch angemachter Salat braucht zur Abrundung ein Tröpfchen Maggi, das hab ich von Signora Fanini aus Verona so gelernt.

Fixprodukte

Fixprodukte nehme ich nicht, ich fand bisher alles scheußlich, was ich da probiert habe.
Was ich allerdings mache: ich lese das Kleingedruckte auf den bunten Päckchen. Die Hauptzutaten sind eh Fett und Salz, und dann meistens noch die verteufelten Geschmacksverstärker. Viele Leute sind auf das Zeug allergisch, ich vertrag sie in größeren Mengen auch nicht gut. Modifizierte Stärke und Guarkernmehl hab ich auch nicht so gern am Essen. Damit scheiden schon eine Menge der Produkte aus, mit deren bunten Päckchen uns die Industrie den ganzen Ramsch schmackhaft machen will.

Wie ich Saucen koche

Ich kann z.B. einen dunklen Wildfond selber ziehen, oder eine Essenz von der Ente. Ich machs nur nicht mehr, weil es mir zu Arbeits- und Materialintensiv ist. Es gibt auch andere Wege, wie man schmackhafte Saucen und Suppen zaubern kann und dabei den Eigengeschmack der Speisen hervorhebt und verfeinert. Dabei können Fertigprodukte unterstützend eingesetzt werden, sie sollten allerdings nicht vorschmecken.

Zu Gemüse

Ich gare z.B. Gemüse gern in Gemüsebrühe aus Würfeln oder aus dem Glas, nehme dabei aber doppelt so viel Wasser wie angegeben. Beim Kochen gibt das Gemüse so viele Geschmacksstoffe an die Kochbrühe ab, daß man von der Instantbrühe nichts mehr schmeckt, und damit lassen sich ganz einfach die leckersten Saucen kochen, siehe zum Beispiel hier die klassische Bechamel-Sauce.

Zu Braten

Dunkle Bratensaucen mache ich auf der Grundlage von Zwiebeln und Brunoise-Gemüse, helle Bratensaucen gern mit einem Schuß Weißwein und Sahne, wenn Kinder mitessen: Gemüsebrühe, etwas Zitronensaft und Sahne.

Zu Wild

In den viel zu seltenen Fällen dass sich ein Stückchen Wild in meine Küche verirrt (Ich liebe Wild, aber es ist so teuer!) stelle ich mich allerdings vorab an den Herd und koche eine feine Wild-Essenz oder Sauce Espagnole, die brauche ich dann für die Bratensauce.

Suppen

Wenn ich Suppe essen möchte, nehme ich auch keine Brühwürfel, sondern ein schönes Stück Suppenfleisch, Gemüse und ein paar Markknochen und koche Siedfleisch, die feine Brühe davon ist vielseitig verwendbar. Oder ich nehme Hühnerklein für eine feine Hühnerbrühe.

Fazit

Ich bin der Meinung, chacun a son plaisir, jeder wie er’s mag, das gilt auch für Brühwürfel und Co. Ich nehm wenig, ein anderer mehr, aber Hauptsache es schmeckt allen, und die armen Allergiker finden Alternativen zu Glutamat und solchen Zeugs. Das geht aber ganz von selber, wenn man besser kochen lernt, dann braucht man bald keine Fix-Produkte mehr!

Hackbraten mit würziger Sauce

Einleitung

Man kann einen Hackbraten auch in der Form garen, das klappt sehr gut, aber es kommt keine Sauce dabei raus. Mein bester Freund und häufiger Tischgast ist aber ein richtiger Saucenbagger, für den mußte ich mir was einfallen lassen. Daher gibt es heute einen Hackbraten mit extra viel würziger Sauce!

Zutaten

Für ca. 4 Portionen:
Fleischteig von 500 g Hackfleisch nach diesem Grundrezept, dafür braucht man:
500 g gemischtes Hackfleisch, 1 altbackene Semmel, 1 Zwiebel, 2 Eier, 1/4 – 1/2 Teel. Salz, Pfeffer.
Zusätzlich wird gewürzt mit einigen durchgepressten Knoblauchzehen, 1 El. Paprika edelsüß, 1 Teel. Paprika Rosen scharf. Ausserdem kommt noch eine geriebene Möhre und gehackte Petersilie an den Teig.
Dann braucht man noch 1 Zwiebel, Öl zum Braten, 2 El. Tomatenmark, 1 Tasse feingewürfeltes Suppengemüse (Möhrechen, Lauch, Sellerie) , 1/2 Liter leichte Brühe (geht auch Instant), 2-3 El Creme Fraiche, Schmand oder Sahne.

Zubereitung

Fleischteig gut durchkneten und zu einem ovalen Laib formen. In der Bratrein etwas Öl erhitzen, die feingehackte Zwiebel darin goldgelb andünsten. Brunoise-Gemüse und Tomatenmark zugeben, alles gut verrühren und gleichmäßig verteilen. Braten zugeben, bei 200 Grad etwa eine Stunde braten. Dabei so alle 10 Minuten mal etwas Brühe angießen, aber nicht zu viel, das Gemüse soll schön bräunen, das gibt den kräftigen Geschmack.
Nach einer Stunde den Braten auf eine Platte geben und zurück in den ausgeschalteten Ofen stellen. Die gerösteten Gemüse in der Bratenform mit der restlichen Brühe aufkochen und gut umrühren, dabei die braunen Krüstchen abkratzen und in der Sauce auflösen. Sauce mit Salz und Pfeffer abschmecken, evtl. mit 2-3 El. Creme fraiche oder saurer Sahne verfeinern.

Tipp:

Falls die Sauce noch ein wenig „lätschert“ schmecken sollte, einen Bratensaftwürfel zugeben und gut umrühren. Dann aber vorsichtig mit dem Salz!

Zu Bratensaft- und Brühwürfeln werde ich anderswo noch was zu sagen haben. Puristen werden mich steinigen, weil ich so Zeug verwende, aber das ist mir Wurscht, Hauptsache das Essen schmeckt!

Suppengrün – nicht nur für Brühe (Vorsicht Küchenchinesisch)

Einleitung

Suppengrün gibt es oft günstig. Es besteht normalerweise aus einem Stück Sellerie, Möhrchen, Lauch, evtl. noch einer Petersilienwurzel und etwas Petersilie oder Selleriegrün. Letztere kann man leicht verwechseln, sie sehen ganz ähnlich aus, aber Selleriegrün schmeckt deutlich eben nach Sellerie, und das sollte man tatsächlich zum Mitkochen in der Suppe verwenden, es ist leicht dominant.

Vielseitige Verwendung

Suppengrün kann man aber nicht nur für Suppen verwenden, es läßt sich prima für eine Vielzahl von Gerichten verwenden und gibt diesen Charakter und einen vollmundigen Geschmack. Sellerie und Petersilienwurzeln sowie Möhrchen schält man großzügig, vom Lauch entfernt man alle harten grünen Blätter.

Julienne

Wenn man das Ganze jetzt in feine Streifen schneidet, hat man Gemüse-Julienne, die kann man als Suppeneinlage servieren, kurz in Butter gedünstet als Garnitur für Kurzgebratenes verwenden oder in der Brühe kurz gegart zu gekochtem Rindfleisch reichen.

Brunoise

Schneidet man alles in kleine Würfel, heißt es Brunoise, und das ist ein Zaubermittel für kräftige dunkle Saucen. Man gibt es an Bologneser Sauce, verwendet es mit Rouladen, Schmorbraten, Wild, Krustenbraten, grossem Geflügel wie Enten und Gänsen, kräftigen Eintöpfen wie Boeuf Bourgignon und Ungarisch Gulasch.

Raspel

Wenn man nicht schnippeln mag oder keine Zeit hat, raspelt man das ganze Gemüse mit der Küchenmaschine, schiebt noch ein, zwei Äpfel durch und vermengt das Ganze mit einem Joghurt- oder Mayonnaisendressing, das ergibt einen sehr schmackhaften Rohkostsalat.

Tipp:

Brunoise und Julienne kann man gut auf Vorrat herstellen und in Gefrierbeuteln einfrieren, dann hat man immer etwas zur Hand, wenn man eine wohlschmeckende Sauce zubereiten möchte. Experimentieren Sie selber, lassen Sie sich inspirieren! Das schlichte Suppengrün ersetzt locker -zig Tütchen Fixprodukte, wenn man seinen Saucen einen vollmundigen, runden Geschmack geben möchte.

Paprikahähnchen – was für eine Sauce!

Einleitung

Rezept aus dem Ungarischen Kochbuch, leicht modifiziert. Im Original wird das Hähnchen gekocht, ich mag es lieber gebraten. Dort heißt es: „Das Paprikahähnchen ist eine der vorzüglichsten Zubereitungen der Ungarischen Küche.“ Amen!

Hier sind die Mengen für zwei Hähnchenkeulen angegeben, davon werden zwei Leute leicht satt, die Sauce wird nämlich sehr üppig. Wenn man ein ganzes Hähnchen für 4 Personen auf diese Weise zubereiten möchte, etwa die doppelte Zutatenmenge nehmen, und statt ca. 50 Minuten insgesamt ca.1 Std. 10 Min. lang braten.

Zutaten

Für 2 Portionen:
2 Hähnchenkeulen, Salz, Pfeffer, Paprika (nach Geschmack Rosen scharf bzw. süß gemischt), evtl. etwas Thymian.
1 kleine Zwiebel, 1 El. Butter + 1 El. Olivenöl, 1/2 fleischige rote Paprikaschote, 1 gehäutete, entkernte Tomate oder 1-2 EL Tomatenmark, knapp 1/2 l Hühner- oder Gemüsebrühe.
1/8 l Schlagsahne und ein paar El. saure Sahne, evtl. frische Petersilie,

Zubereitung

Backofen auf 210 Grad vorheizen,
Hähnchenkeulen salzen, pfeffern und reichlich mit Paprika bestreuen, nach Geschmack auch mit Thymian. Feingewürfelte Zwiebel in einer passenden Bratrein in Butter und Öl hellgelb anschwitzen, Hähnchenkeulen mit der Hautseite nach unten darauflegen, etwas Brühe angießen und Bratrein in den Ofen schieben. Nach ca. 20 Minuten feingewürfelte Paprika und Tomate mit dazugeben. Während der gesamten Bratzeit Keulen immer wieder
mit Bratensatz bestreichen, aufpassen, daß das Sossengemüse nicht verbrennt und immer rechtzeitig ein bißchen Brühe nachgießen. Nach ca. 40 Min. Keulen umdrehen und in weiteren etwa 10 Minuten Haut knusprig werden lassen. Keulen aus der Bratrein nehmen und im ausgeschalteten Ofen warm stellen.
Bratensatz mit restlicher Brühe und Sahne loskochen, in einen Topf umfüllen und mit dem Pürierstab cremig aufmixen, nochmal erwärmen und abschmecken mit evtl. mehr Paprika und wenn nötig Salz. Die Sauce soll richtig sahnig-würzig und ein bißchen paprikascharf sein. Unmittelbar vor dem Servieren Sauerrahm leicht unter die Sauce ziehen, so man hat mit gehackter Petersilie garnieren.

Dazu schmecken Semmelknödel umwerfend gut, fein sind aber auch Spätzle oder schlicht Nudeln mit der guten Sauce.

Putencurry: Thai light

Einleitung

Für den europäischen Gaumen (Wolfi) etwas abgewandelt, eigentlich gehört noch Ingwer und Chilipaste mit dran, aber es schmeckt auch ohne sehr lecker.

Zutaten

Für 3-4 Portionen:

400 g Putenbrust, in grosse Würfel geschnitten. 2-4 Knoblauchzehen feinst gehackt, 1 Zwiebel, fein gewürfelt, 3 El. neutrales Öl, 1 El. Sesamöl, 200 g Zuckerschoten halbiert, 1-3 kleine frische Chilies feinst gehackt, 1/8 l Hühner- oder Gemüsebrühe, 2-3 El. gutes Currypulver, Chilipaste oder Sambal Oelek nach Geschmack (kann man auch weglassen, wenn man es nicht so scharf liebt), 1 mittlere Dose (400g) Kokosmilch, 1/2 Dose Ananas in Stücken, gehackte Petersilie, eine Handvoll geröstete Cashewkerne.

Zubereitung

Zwiebel und Knoblauch in beiden Ölsorten hellgelb anrösten, die Putenwürfel dazugeben und unter rühren rundum anbraten, bis sie ihre rosa Farbe verloren haben. Dann aus der Pfanne nehmen, dabei Zwiebeln und Knoblauch so gut wie möglich mit rausfischen. Die Zuckerschoten mit den Chilies zusammen kräftig anrösten, mit Gemüse- oder Hühnerbrühe ablöschen. Fleisch wieder zugeben, mit Curry und evtl. Chilipaste kräftig würzen, die Kokosmilch zugeben und das ganze leise blubbernd eine Viertelstunde lang offen einkochen lassen. Die letzten fünf Minuten die abgetropfte Ananas mit warm werden lassen, am Schluss die Cashewnüsse und die Petersilie darüber streuen.

Dazu Reis, natürlich.

Tipp:

Man kann dieses Rezept auch mit vielen anderen Gemüsesorten machen, Broccoli schmeckt so sehr gut, Bohnensprossen werden auch lecker – experimentieren Sie nach Lust und Laune!

Béchamel – klassisch und delikat (Grundrezept)

Einleitung

Die gute alte Bechamelsauce ist in Verruf geraten als pampfig, dickmachend und plump. Das ist schade, denn besonders Kinder lieben die samtige, milde Sauce zu Gemüse, und es ist auch keine Kunst, sie richtig fein zuzubereiten. Dick machen tut sie auch nicht, denn 1 El. Butter und 1 El. Mehl reichen für 4 Portionen. Und eine sorgfältig zubereitete Bechamel paßt auch zu Edelgemüse wie Spargel oder Artischocken!

Zutaten

Für 4 Portionen:

1 El. Butter, 1 El. Mehl, 1/8 l Milch, 1/4 l Kochwasser vom Gemüse, ein Schuß Zitronensaft, Salz, Pfeffer, Muskat, nach Geschmack etwas geriebener Käse.

Zubereitung

Wichtig ist das Gemüse-Kochwasser: entweder man hat das Gemüse in leichtem Salzwasser gegart, oder gleich in Gemüsebrühe – da kann man auch Würfel nehmen, aber dann vorsichtig mit dem Salz. Und ganz unheimlich wichtig ist: Gemüse sehr „al dente“ kochen, bloß nicht zu weich! Erstens muß es noch eine Weile stehen, bis die Sauce fertig ist, und dann wird es ja später nochmal in der fertigen Sauce erhitzt, das wird ganz schnell mal matschig.

Butter in einem mittelgrossen Topf schmelzen, wenn sie anfängt sich gelblich zu färben und zu brutzeln Mehl zugeben, mit einem Holzlöffel kräftig verrühren, damit es keine Klümpchen gibt. Mit kalter (!) Milch aufgießen, weiter kräftig rühren und aufkochen lassen, bis die Masse ungefähr die Konsistenz von Pudding hat und ganz glatt ist. Mit Gemüsekochwasser aufgiessen und wieder glattrühren.

Jetzt kommt ein wichtiger Schritt: die Sauce unter gelegentlichem Umrühren mindestens 20 Minuten leise kochen lassen! Wenn man das nicht macht, schmeckt sie pampfig nach Mehl und wird auch nicht schön cremig.

Man schmeckt die fertige Bechamel mit Zitronensaft, Pfeffer, wenn nötig Salz und etwas Muskat ab und gibt das abgetropfte Gemüse hinein, läßt es in ein paar Minuten warm werden. Wenn man mag, streut man am Ende geriebenen Käse darüber.

Tipp1

Diese delikate Sauce paßt zu ganz vielen Gemüsen, zu Broccoli, Blumenkohl, Erbsen und Möhrchen, Kohlrabi, Rosenkohl, Spargel, usw. Man kann sie auch noch mit einem Löffel Créme fraîche, Sahne oder Sauerrahm verfeinern, aber nicht lange mitkochen, damit der frische Geschmack erhalten bleibt.

Tipp 2

Der Inselfisch meint: es lohnt sich, die Zubereitung einer guten Sauce Bechamel zu üben. Sie ist vielfältig einsetzbar (zum Beispiel auch zum Überbacken von allerlei Gerichten – Lasagne! Gratins! ) und durch unterschiedliche Zutaten sehr wandelbar.

Möhrchen im Zitronensud: Caroti al Limone

Einleitung

Jetzt gibt es die zarten jungen Bundmöhren, die sich am besten für dieses delikate Antipasto eignen. Sie werden nur geschält, nicht zerkleinert, und oben läßt man ein Stückchen Grün stehen, das sieht sehr hübsch und appetitlich aus.

Zutaten

Für ca. 8 Vorspeisenportionen:
750 g zarte junge Möhrchen, geschält, 1 unbeh. Zitrone, 7 El. Olivenöl, Salz, Pfeffer.

Zubereitung

Möhrchen in der Pfanne mit 3 El. Olivenöl rundherum anbraten, sie sollen noch sehr knackig bleiben. Zitronenschale dünn abschälen, in feine Streifchen schneiden. mit Zitronensaft und restlichem Öl zu einer Marinade rühren, zart salzen und pfeffern. Möhrchen in einen stabilen Plastikbeutel (Gefrierbeutel) geben, Marinade mit hineingeben, alle Luft aus dem Beutel streichen und dicht verschließen, so daß die Möhrchen ganz von der Marinade bedeckt sind. Einige Stunden oder noch besser über Nacht durchziehen lassen.

Tipp 1:

Diese Zubereitungsart ist für junge Möhrchen geeignet, die höchstens fingergroß sind. Wenn Sie nur ältere, weniger zarte Möhrchen bekommen, können Sie sie in dünne Scheiben schneiden und genauso braten und einlegen, schmeckt auch lecker.

Tipp 2:

Die köstliche Zitronenmarinade keinesfalls wegtun, die wird mit Weißbrot aufgeditscht!

Frische Salate – und die Sauce?

Einleitung

Wie man einen Salat typisch italienisch anmacht, habe ich hier beschrieben. Aber ich liebe die Abwechslung, und bin eher praktisch veranlagt. Deswegen mache ich gern mal ein wandelbares Salatdressing auf Vorrat, damit hat man nur einmal Arbeit und 3-4 mal Salat.

Zutaten

Für 3-4 mittlere Schüsseln gemischten Salat:
250 g Naturjoghurt (kann ruhig der fettarme sein, kommt ja noch Öl dazu) oder Sauerrahm, oder Kefir, oder Buttermilch etc…
4 El. neutrales Öl, 2 El. Weinessig, Saft 1/2 Zitrone, 1 gute Prise Zucker, 1/4 Teel Salz, Pfeffer, 1 Spritzer Worcestersauce oder Maggi.

Zubereitung

Alle Zutaten in ein großes Schraubglas geben und kräftig schütteln. Fertig! Hält leicht 3-4 Tage im Kühlschrank, aber man ißt es eh schnell auf, weils so gut schmeckt 🙂

Schmeckt mit:

  • viel Dill zu Gurkensalat
  • Schnittlauch und etwas Knoblauch zu Tomatensalat
  • mit gemischten Kräutern und etwas mehr Knoblauch zu gemischtem Salat mit Ei, Schinken und sowas
  • reichlich Petersilie und 1/2 Teel. Senf zu Kartoffelsalat, das ist mit Sauerrahm sehr lecker.

Tipp:

Knoblauch und Zwiebeln immer erst frisch dazugeben, das schmeckt erstens viel besser, und zweitens kann die Sauce sonst nach ein paar Tagen komisch schmecken.

Salat auf Italienisch (Grundrezept)

Einleitung

Ein altes italienisches Sprichwort sagt über die rechte Art, Salat anzumachen: Man braucht für den Essig einen Geizhals, für das Salz einen Weisen, für das Öl einen Verschwender und zum Mischen einen Irren.
In Italien bekommt man den Salat meist unangemacht, dafür stehen Essig&Öl, Salz&Pfeffer auf dem Tisch. Bei Signora Fanini aus Verona habe ich es so gelernt:

Zutaten und Zubereitung

(für ca. 4 Portionen):

1 Esslöffel sehr guten Aceto Balsamico mit 1/4 Teelöffel Salz und frisch gemahlenem Pfeffer in der Salatschüssel verrühren, einen Tropfen Maggi zugeben (ja, echt!). 2 Esslöffel gutes, aber ruhig einfaches Olivenöl draufgießen und gut umrühren. Die gewaschenen, sehr gut abgetrockneten Salatzutaten daraufgeben und sehr gründlich vermischen. Fertig!

Das geht stockeinfach, das können auch absolute Nicht-Köche (hab ich am lebenden Exemplar erprobt) und man braucht auch nicht soo viel von dem doch recht teuren Essig und Olivenöl.

Tipp:

Als „Aceto Balsamico“ wird auch ein Haufen Mist verkauft, der lange nicht den sanften, runden Wohlgeschmack der originalen Spezialität hat. Achten Sie beim Einkauf auf die Bezeichnung „I.G.P“ und „di Modena“, das heißt „Indicazione Geografica Protettata“ aus Modena und bürgt für hohe Qualität. Sehr gut und sogar preiswert ist der „Aceto Balsamico del Duca del 1891“, den gibt es eigentlich bei jedem italienischen Feinkosthändler.