Archiv der Kategorie: Oma’s Küche

Blaukraut á la Oma

Einleitung

Zum Kirchweih- und zum Weihnachtsbraten brauchts ein ordentliches Blaukraut, und das in Kleinhaushaltsmengen herzustellen ist eine Herausforderung, weil schon ein kleiner Blaukrautkopf einen grossen Topf fertiges Kraut ergibt. Oma hat sich da bei weniger Gästen damit beholfen, ein Blaukraut aus der Dose aufzupeppen. Das ist zwar nicht ganz so wie „from scratch“ selbstgekocht, aber auf jeden Fall eine gute Alternative.

Wichtig ist die Wahl der richtigen Dose: schauen sie auf die Zutatenliste. Blau- bzw-Rotkraut, Salz, Zucker, Branntweinessig… und mehr sollte nicht dran sein, höchstens noch „Gewürze“, aber besser ist es ohne diese. Keinesfalls mit Backpflaumen oder Rotwein (ist meist gruselig) oder sonstwas versetzt, einfach nur Blaukraut.

Zutaten

für 4 – 6 Portionen:
1 Glas oder Dose (ca. 800 g) Blaukraut (Rotkohl), 1-2 El Fett von der Gans oder Ente oder neutrales Pflanzenöl, 1 kleine Zwiebel, 1/8 l Fleisch- oder Gemüsebrühe oder milder Rotwein, frischgemahlener Pfeffer, eine Msp. gem. Nelken, etwas gem. Piment, frischgeriebener Muskat, etwas Zimt und zwei ganze Lorbeerblätter. 2 El. Johannisbeergelee und 1 El. Weinessig.

Und der besondere Clou: 1 Tasse Ananasstückchen aus der Dose, oder 1 feingewürfelter säuerlicher Apfel. Evtl. noch 1 Spritzer Aceto Balsamico.

Zubereitung

Dann gehts los: vom Bratvogel (Ente oder Gans, Brust oder Keule) ca. 1-2 El Fett abschneiden (es ist meist genug dran) und kleinschneiden, bei milder Hitze auslassen. In diesem Fett eine feingehackte kleine Zwiebel glasig dünsten (Vegetarier nehmen Pflanzenöl): Das Blaukraut zugeben. Mutig würzen, Ananas oder Apfel zugeben und gut umrühren.

Falls das Blaukraut zu trocken aussieht, etwas Fleischbrühe oder milden Rotwein angießen. Jetzt bei sehr milder Hitze mindestens eine halbe Stunde ziehen lassen, eher länger. Das Blaukraut soll aber keinesfalls sprudelnd kochen, sonst wird es matschig! Es ist fertig, wenn das Obst gut durchgezogen ist und Blaukrautfarbe angenommen hat. Vor dem Servieren Lorberblätter herausfischen, nochmal kurz erhitzen, evtl. mit einem Spritzer gutem Balsamico-Essig würzen.

Tipp:

Wenn man nicht alle Gewürze bei der Hand hat, ein halber Teelöffel Lebkuchengewürz (Neunerlei) oder chinesisches Fünf-Gewürz-Pulver ist ein guter Ersatz.

Kirchweih für Singles: Entenbrust á la Oma

Einleitung

Diese Entenbrust wird ganz traditionell zubereitet, und der Witz an dem Rezept ist, daß eine wirklich gute Bratensauce dabei herauskommt, die fast so gut wird wie bei einem ganzen Entenbraten. Nicht durch die relativ lange Garzeit abschrecken lassen, das Fleisch wird garantiert zart und gar nicht trocken!

Zutaten

1 Entenbrust mit Haut (ca 300 Gramm), 30 g geräuchertes Wammerl oder Bacon, 1 El. neutrales Öl, 1 kleine Zwiebel, 1/4 l gute Fleischbrühe, Salz, Pfeffer, Thymian, 4 cl milder Rotwein,  2 El. Sahne oder Creme fraiche.

Zubereitung

Das geräucherte Wammerl in sehr feine Würfel schneiden und in einer kleinen Bratrein schön braun ausbraten. Die sehr fein gewürfelte Zwiebel und das Öl zugeben und bei mittlerer Hitze ebenfalls schön braun braten. Das dauert eine ganze Weile, ist aber wichtig für den guten Geschmack! Fleischbrühe angießen, den Bratensatz damit ablösen. Die mit Salz, Pfeffer und Thymian gewürzte Entenbrust zuerst mit der Hautseite nach unten in die Bratrein legen, bei 170-180 Grad eine halbe Stunde braten. Entenbrust wenden, mit der Hautseite nach oben eine weitere Stunde braten, dabei wird die Haut schön langsam knusprig. Nicht mit Sauce begießen, sonst bleibt die Haut weich! Falls der Bratensatz zu sehr einkocht, etwas Wasser zugeben.

Wenn die Entenbrust so richtig schön braun und rösch gebraten ist, herausnehmen und warmstellen. Den Bratensatz mit dem Rotwein und der Sahne aufkochen, dabei die Röststoffe mit dem Backpinsel aufrühren. Falls nötig noch etwas Wasser zugeben. Salzen muß man die Sauce meistens nicht, die Brühe ist schon salzig genug.

Dazu gibt es Preiselbeeren, Kartoffelknödel und Blaukraut, und natürlich ein schönes Glas Rotwein.

Tipp:

Jeder Ofen heizt unterschiedlich, da muß man ein bißchen aufpassen. Wenn der Bratensatz zu schnell einkocht, Temperatur ein wenig herunterdrehen. Die Haut wird auch bei milder Temperatur knusprig, man muß nur ein wenig Geduld haben.

Tante-Fanny-Biskuit (Grundrezept)

Einleitung

Meine Großtante Fanny, die anerkannt beste Kuchenbäckerin von Burglengenfeld, hat alle ihre wunderbaren Torten mit diesem einfachen Biskuit-Rezept gemacht. Die einzige Schwierigkeit dabei ist: man muß die Eier sauber in Eiweiß und Eigelb trennen. Das läßt man sich am Besten mal von jemand zeigen, der’s kann, und übt es dann. Verunglückte Eier, bei denen der Dotter geplatzt ist, kann man immer noch für Rührei oder für Pfannkuchen hernehmen.

Zutaten

Für einen Obsttortenboden (2 Böden, 1x füllen) braucht man:
3 Eier, getrennt. 2 El. Wasser, 1 Prise Salz, 150 g Zucker, knapp 150 g Mehl mit 2 El. Stärkemehl, 1/2 Teel. Backpulver, evtl. 2 El. Rum.

Zubereitung

Backofen auf 180 Grad vorheizen, eine Springform mit Backpapier auslegen.
Eiweiß mit Wasser und Salz zu steifem Schnee schlagen, Zucker zugeben und weiterschlagen, bis die Masse ganz dick und steif ist, das dauert etwa 5 Minuten. Eigelb und wenn man mag Rum zugeben und kurz unterrühren, Mehl und Backpulver dazusieben und mit dem Schneebesen locker unterheben. Teig gleichmäßig in die Springform füllen und sofort bei 180 Grad etwa 1/2 Stunde goldbraun backen.

Verwendung

Diesen feinen, aber leicht zubereiteten Biskuit kann man für alle Arten von Torten nehmen. Für große Torten nimmt man die doppelte Menge, aus der kann man drei bis vier Böden schneiden. Für Obsttorten, Biskuitrollen und Sahnetorten reicht der Biskuit von drei Eiern, Rezepte folgen:

Mittelfester Hefeteig (Grundrezept)

Einleitung

Hefeteig gilt als schwierig, aber ich finde, das einzig Schwierige daran ist, dass man einen schönen warmen Platz finden muss, wo der Teig gut aufgehen kann. Früher hat man ihn einfach ins Wärmefach des Kachelofens gestellt, aber sowas hat ja nicht mehr jeder Haushalt. Direkt an der Heizung ist ein guter Platz, oder eine sonnige Fensterbank. Ansonsten kann man auch probieren, den Backofen auf niedrigster Stufe einzustellen und die Teigschüssel da hinein zu stellen, moderne Herde können oft auch niedrige Temperaturen, 40 Grad zum Beispiel ist völlig OK. Backofentür einen Spalt offen lassen, damit es dem Teig nicht zu warm wird!

Ob man frische Hefe oder Trockenbackhefe aus dem Tütchen verwendet, ist so etwas wie eine Glaubensfrage. Wenn ich Zeit habe nehme ich immer frische Hefe, ich finde die gibt dem Kuchen einen feineren, dezenteren Hefegeschmack und geht schöner auf.

Zutaten

Man braucht für einen großen Zopf oder ein Blech voll:

500 g Mehl, 1/2 Würfel frische Hefe (20 g) oder 1 Tütchen Trockenbackhefe, gut 1/8 l (evtl. mehr) lauwarme Milch, 150 g Zucker, 1 Prise Salz, 1 Päckchen Vanillezucker, 100 g weiche Butter, 2 Eier.

Man braucht für eine Springform oder Napfkuchenform:

375 g Mehl, 1/2 Würfel frische Hefe (20 g) oder 1 Tütchen Trockenbackhefe, knapp 1/8 l lauwarme Milch, 1 Prise Salz, 1 Päckchen Vanillezucker, 100 g weiche Butter, 80 g Zucker, 1 Ei.

Zubereitung

Mit frischer Hefe

Mehl in eine grosse Schüssel sieben, eine Grube hineindrücken. Darin Hefe mit Milch und etwas Zucker zum „Dämpfl“ anrühren, zugedeckt  1/4  Std. gehen lassen. Restliche Zutaten unterrühren, mit den Knethaken des Handrührers kräftig durchschlagen, bis der Teig Blasen wirft und sich von der Schüssel löst. Das dauert eine Weile, 5-10 Minuten sollte man schon rühren.

Mit Trockenbackhefe

Hefe sehr gründlich mit Mehl und Zucker vermischen. Zimmerwarme weiche Butter und restliche Zutaten unterrühren, mit den Knethaken des Handrührers kräftig durchschlagen, bis der Teig Blasen wirft und sich von der Schüssel löst. Das dauert eine Weile, 5-10 Minuten sollte man schon rühren.

Teig in Ruhe gehen lassen

Zugedeckt an einem warmen Ort gehen lassen, bis der Teig sein Volumen verdoppelt hat. Wenn es dem Teig zu kalt ist, dauert das ewig! Siehe Tipps oben, man stellt den Teig an einen wirklich warmen Ort ohne Zugluft, und braucht etwas Geduld.

Der gegangene Hefeteig wird je nach Rezept geformt. Zum Zopf oder zur Rolle, auf ein Blech gelegt oder in eine Springform. Zugedeckt auf dem Blech oder in der Form noch mal 20-30 Min. gehen lassen, bei 200 Grad 30-35 Min. backen.

Dieser mittelfeste Hefeteig ist ungeheuer vielseitig, man kann klassische Hefezöpfe und -Rollen damit machen, Nuss-und Mohnkuchen, Rosenkuchen, Rosinenbrötchen, süsse Teilchen, Blechkuchen und vieles mehr.

Rezepte mit mittelfestem Hefeteig:

Bowle a la Madame Babette – das Rezept zum Titelbild

Einleitung

Oben auf meiner Seite seht ihr das tolle Sommerbüffet zur Grillparty im Schloß, und natürlich hat Madame Babette (benannt nach unserer Oma Barbara, die „Babette“ oder „Barbet“ gerufen wurde)  ihre berühmte Sommerbowle dazugemacht. Das Rezept muß natürlich sofort hier rein!

Zu Geburtstagen, Grillpartys und sonstigen Festen macht Madame Babette ihre berühmte Bowle mit vielen Früchten. Das sehr schmackhafte Rezept ist angelehnt an den bekannten Cocktail “Planters Punch”, aber ohne Alkohol, weil ja Kinder dabei sind. Eine wichtige Zutat ist Grenadine, das ist Granatapfelsirup, da muss man beim Einkaufen ein bisschen danach suchen. Ohne Grenadine schmeckts aber nicht so wie es soll, dann wirds halt nur eine Obstbowle.

Zutaten

ca. 20 Bowlentässchen voll:

1 Tasse Grenadine,
1 Tasse Zitronensaft,
je 3 Tassen Ananassaft, Grapefruitsaft, Orangensaft.
3 Tassen fein gewürfeltes Obst: Ananasstücke, Orangen- und Grapefruitfilets, Cocktailkirschen (keine anderen nehmen, wird sonst matschig), wenn man hat auch Mango, Papaya und Kiwi. Pfirsiche und Apfel sind auch gut, Melone ebenso.
Zum Aufgiessen: Mineralwasser, Zitronen-oder Orangenlimo, für die Erwachsenen gut gekühlten Sekt.

Zubereitung

Säfte und Obst gut miteinander verrühren und sehr gut (!) kühlen. Man kann übrigens auch wesentlich mehr Obst nehmen, dann gibts halt viel zum Löffeln.

Zum Servieren jeweils ein Bowleglas halb voll giessen, Obststückchen mit rein geben, mit Sprudel oder Limo aufgiessen (Limo wird meistens lieber genommen, weil es mit Sprudel nicht süß genug ist für Kinder). Für die Erwachsenen nimmt man Sekt, und wer einen Original Planters Punch haben will, gießt sich einen Schuß Rum ins Glas.
Mit Strohhalm und Löffeln servieren.

Haferflockenmüsli a la Oma

Einleitung

Das gab’s gerade zum Früh-Frühstück – ideal für einen nervösen Magen, oder wenn man morgens um halb vier etwas Warmes in den Bauch braucht.

Zutaten und Zubereitung

Pro Portion: 1 Tasse Haferflocken (kernige oder zarte, wie man’s mag) knapp mit Wasser bedeckt und mit 1 guten Prise Salz aufkochen, in ein Schüsselchen füllen. Mit braunem Zucker bestreuen und mit 3, 4 El. flüssiger kalter Sahne begiessen. Gleich löffeln!

Erinnerungen:

Wenn der Opa und ich schon in aller Herrgottsfrühe beim Schneeschippen draussen waren, gabs danach dieses leckere warme Müsli. Der Opa trank seinen Kaffee dazu und ich meinen Caro, wir hatten beide rote Nasen und Ohren von der Kälte draussen, und die Oma zog uns deswegen sanft auf. Die Welt war in Ordnung, früh am Morgen.