Rahmschnitzel mit Pilzen

Einleitung

Das mache ich immmer, wenn ich mal gemischte Pilze ergattert habe: braune und weiße Champignons, Austernpilze, Shiitake, Kräuterseitlinge…. mhm, das wird ein Sößchen! Gelingt aber auch nur mit einer Sorte Pilze, dann am besten braune Champignons nehmen. Tipp für Singles: Rahmschitzel eignen sich ausgezeichnet zum Einfrieren, die zweite Portion geht einfach in den TK!

Handgemalt Illustration champignons

Handgemalt Illustration champignons

Zutaten

Für 2 Portionen:
2 gleichmäßig geschnittene Schnitzel vom Schwein, Kalb oder Pute, etwas Mehl, Salz, Pfeffer, Thymian, 1 El. Butter, 1 El. Olivenöl, 250 g gemischte frische Pilze, 1 kleine Zwiebel, nach Geschmack 1-2 Knoblauchzehen, 1/8 l Sahne, 1/8 l Fleisch- oder Gemüsebrühe, eine gute Prise Muskat, frische Kräuter je nachdem was man hat: Petersilie, Schnittlauch, Kerbel…

Zubereitung

Schnitzel leicht klopfen, mit Salz, Pfeffer und Thymian würzen und leicht mit Mehl bestäuben, in einer Mischung aus Butter und Olivenöl so gerade eben durch braten, nicht zu lange, sonst werden sie trocken. Aus der Pfanne nehmen und warmstellen. Die feingehackte Zwiebel (und den Knoblauch, wenn man den mag) im Bratensatz leicht anrösten, aber nicht bräunen lassen. Blättrig geschnittene Pilze dazugeben und unter fleißigem Umrühren kräftig anbraten, bis die Pilze leichte Röststellen bekommen. Mit Brühe und Sahne ablöschen und kräftig sprudelnd etwas cremig einkochen lassen. Hitze reduzieren, Sauce abschmecken und die Schnitzel wieder hineinlegen, noch ein paar Minuten durchziehen lassen. Dazu schmecken Semmelknödel einfach umwerfend gut!

Brathendl mit italienischen Kräutern

Einleitung

Wenn Sie mal ein Glas Rosé oder Prosecco, frischen Knoblauch und ein paar Schalotten zur Hand haben, probieren Sie unbedingt dieses Rezept! Das gibt eine ganz köstliche Sauce. Italienische Kräuter sind eine Mischung so ähnlich wie Herbes de Provence, nur ohne Lavendel, und können durch eine Mischung aus Thymian, Rosmarin, Salbei und Petersilie ersetzt werden.

Handgemalte Illustration brathendl-mit-italienischen-kraeutern

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Zutaten

Ca. 4 Portionen:
Ein Brathähnchen, 1 Bd. Petersilie, 1/2 Zitrone, 1/4-1/2 Knolle junger Knoblauch, Salz, Pfeffer, Olivenöl und Butter, 2-3 El. italienische Kräuter, 250 g Schalotten, 1/4 l Roséwein oder Prosecco.

Zubereitung

Hähnchen salzen und pfefferm, mit der Hälfte der geschälten ganzen Knoblauchzehen und den geschälten ganzen Schalotten in je 1 El Butter und Olivenöl rundum anbraten.

Weitere 2 El Olivenöl mit restlichem Knoblauch, den italienischen Kräutern, Saft und Schale 1/2 Zitrone und einem halben Bund Petersilie pürieren, das Brathendl rundum damit bestreichen. Restliche Petersilie und noch ein paar Knoblauchzehen in das Hendl stecken. Bei 200 Grad mit der Brust nach unten etwa 50 MIn. braten, dabei immer wieder etwas Wein angiessen und Hendl mit dem entstehenden Bratensaft bestreichen. Wenn der Bratensatz zu sehr austrockenen sollte, einfach noch etwas Wasser zugeben. Hendl wenden, Hitze auf 230 Grad hochschalten und Brustseite kurz überbräunen.  Dazu Weißbrot oder Reis, und ein frischer grüner Salat.

Tipp:

Ffür mehr Leute kann man auf diese Art auch viele Hühnerbeinchen auf dem tiefen Blech zubereiten, Die brauchen insgesamt etwa 1 Std. Zuerst mit der Hautseite nach unten garen, erst am Schluß wenden und kurz überbräunen. Die Zutaten von einem Rezept reichen für 4 Beinchen, 6-8 Stück kriegt man auf einem normalen Backblech unter.

Falsche Schnecken: Lumaci falsificati

Einleitung

Gell, ich hab Sie drangekriegt! Auf Italienisch klingt das richtig pompös, es sind aber nur die altbekannten „Falschen Schnecken“. Für die kursieren -zig Rezepte im Internet, ich schreibe aber meines trotzdem auf, weil ich die würzigen Dingerchen so gern esse, und weil sie so schön einfach gehen.

Handgemalte Illustration falsche-schnecken

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Zutaten

Für 25 Stück: (ca 4-5 Vorspeisenportionen)
25 mittelgrosse, feste Champignons, 125 g Butter, 1/2 Bd Petersilie feingehackt, Salz, Pfeffer, 1- viele Knoblauchzehen, durch die Presse gedrückt, evtl 1 frische Peperoncini, feingewürfelt.

Champignons nicht waschen (sie saugen sich sonst voll Wasser), nur mit einem Küchentuch abreiben, die Stiele herausdrehen. Aus den restlichen Zutaten eine Kräuterbutter rühren. In jeden Champignon einen Klecks davon geben, Pilze mit der Butterseite nach oben nebeneinander in eine feuerfeste Form setzen. Bei 200 Grad ca. 20 Minuten backen, heiß servieren, mit viel Weißbrot zum Auftunken der köstlichen Buttersauce.

Tipp:

Dieses Gericht kann man wunderbar mit Kindern zubereiten, weil es so schön einfach zu machen ist. Und die Kids mögen die würzigen Pilzköpfe!

Kleine Anekdote

Ich war schon als kleines Mädchen oft mit meinen Eltern in richtig guten Restaurants beim Essen. Dort habe ich mir liebend gern Schnecken als Vorspeise bestellt, weil ich die Schneckenpfännchen so hübsch fand, und die heiße Knoblauchbutter so gern aufgetunkt habe. Die Schnecken selber waren eher Nebensache, ich hab die kleinen Fleischbröckerl halt so mitgegessen. Die heiße Kräuterbutter liebe ich heute noch, aber statt der Schnecken eß ich lieber Champignons!

Tantchens weltberühmte Batzeltorte

Einleitung

Die geht besonders gut mit Erdbeeren, ist aber auch mit anderem Obst lecker.

Zutaten

Man braucht:

1 Biskuitboden von 3 Eiern wie er beim Tante-Fanny-Biskuit beschrieben ist, dafür braucht man:
3 Eier, getrennt. 2 El. Wasser, 1 Prise Salz, 150 g Zucker, knapp 150 g Mehl mit 2 El. Stärkemehl, 1/2 Teel. Backpulver, evtl. 2 El. Rum.

Zusätzlich braucht man: 1 Stamperl Rum mit 2 Stamperl Wasser verdünnt, oder stattdessen Apfelsaft.
500 g Erdbeeren oder anderes Obst, gern auch gemischt.
1/2 Glas Johannisbeergelee, 3/8 l Milch, 1 Pck. Vanillepuddingpulver, 1 Pck. Tortengußpulver.

Zubereitung

Biskuitboden quer in 2 Hälften teilen. Aus der Milch mit dem Puddingpulver und dem nötigen Zucker eine dicke Puddingcreme kochen, unter gelegentlichem Rühren abkühlen lassen. Einen Biskuitboden auf eine Kuchenplatte legen, mit 1/2 verdünntem Rum oder Apfelsaft tränken und mit Johannisbeergelee bestreichen. Darauf den Pudding gleichmässig verteilen, mit dem zweiten Biskuitboden bedecken und auch diesen tränken. Dicht mit  halbierten Erdbeeren belegen. Tortenguß nach Vorschrift zubereiten und die Erdbeeren damit überziehen.

Diese saftige, fruchtige Leckerei schmeckt am Besten, wenn sie ein paar Stunden im Kühlschrank durchgezogen hat.

Tipp:

Man kann statt der Erdbeeren auch andere Beeren nehmen, oder Kirschen (gehen auch gut aus dem Glas), oder auch eingewecktes Obst (Äpfel, Birnen) oder Obst aus der Dose – Ananas, Pfirsich, Aprikosen, oder eine bunte Mischung.

Biskuitrolle (Grundrezept)

Zutaten und Zubereitung

Für den Teig:

Wir verwenden hierfür den bewährten Tante-Fanny-Biskuit von 3 Eiern, das ist gut ausreichend für ein normales Backblech voll. Dafür braucht man:
3 Eier, getrennt. 2 El. Wasser, 1 Prise Salz, 150 g Zucker, knapp 150 g Mehl mit 2 El. Stärkemehl, 1/2 Teel. Backpulver, evtl. 2 El. Rum.

Zuerst alles vorbereiten: Backblech mit Backpapier auslegen, Backofen auf 180 Grad vorheizen. Ein Geschirrtuch ausbreiten und dünn mit Zucker bestreuen.
Dann den Biskuitteig zubereiten, gleichmässig auf dem Backblech verteilen, Oberfläche schön glattstreichen (Buckel und Täler bleiben beim Backen erhalten!). In 8-10 Minuten hellgelb backen. Den Biskuitteig mithilfe des Backpapieres auf das Geschirrtuch stürzen, Backpapier sofort vorsichtig abziehen und den noch heissen Teig mitsamt dem Geschirrtuch einrollen. Wenn man den Teig zu sehr abkühlen läßt, bricht er beim Einrollen.
Teig komplett abkühlen lassen, inzwischen die Füllung zubereiten.

Variationen für die Füllung:

Das kann im einfachsten Fall einfach eine dicke Schicht Marmelade (Erdbeer-Rhabarber oder Johannisbeer sind besonders gut!) sein, lockerer und noch leckerer wird die Sache, wenn man dazu noch Schlagsahne hineinfüllt. Dazu biegt man die abgekühlte Biskuitrolle vorsichtig auf, entfernt das Geschirrtuch und streicht die Füllung hinein. Fest aufrollen, mit Puderzucker bestäuben und fertig! Kaffee kochen, gleich essen.

Sehr fein ist es auch, wenn man geschlagene Sahne mit frischen Früchten mischt, z.B. 250 g geputzte, kleingeschnittene Erdbeeren auf 1/4 l Sahne, zuckern nach Geschmack. Man kann natürlich auch Blaubeeren, Himbeeren, Kirschen etc. verwenden, gut ist auch die Beerenmischung, die es oftmal in der Tiefkühltruhe gibt. Kann man noch gefroren an die Sahne geben, dann muss die Sache aber etwa eine Stunde bei Zimmertemperatur auftauen.

Dann gibt es noch die etwas anspruchsvolleren Füllungen, für die man mit Gelatine hantieren muss, ein Beispiel habe ich hier beim  Sahnetorten-Grundrezept ausführlich beschrieben. Sie haben den Vorteil, dass die Füllung stabil bleibt, auch wenn man die Rolle nicht gleich aufisst. Oder Sie zweckentfremden eine Mousse au Chocolat. Das mache ich besonders gerne, die Schokosahne mit dem frischen Biskuit schmeckt einfach himmlisch! Auch mit einer Mokkasahne, schmeckt die Rolle umwerfend gut!

Sahnetorten mit Gelatine (Grundrezept)

Einleitung

Es gibt die ersten frischen Erdbeeren – aus Spanien – und die schmecken sogar nach was! Himbeeren und Blaubeeren hab ich auch schon gesehen, aus Südamerika. Die frischen Früchtchen sind ideal für luftige Sahnetorten, aber viele schrecken vor der Zubereitung zurück, wenn was von „Gelatine“ drinsteht, die gilt nämlich als zickig und schwer zu verarbeiten. Wenn man es aber mal raushat, macht man die schönsten Torten, Biskuitrollen und wölkchenleichten Desserts „mit Links“.

Regel 1:

Verwenden Sie niemals die sogenannte Instant-Gelatine, die wird unweigerlich grisselig und schmeckt scheußlich. Nehmen Sie Blattgelatine oder Gelatinepulver.

Regel 2:

Gelatine muß vor der Verwendung in kaltem Wasser eingeweicht werden, sonst gibt es Klumpen.

Regel 3:

Bevorzugen Sie für den Anfang Rezepte, bei denen die Gelatine in angewärmter Flüssigkeit aufgelöst wird. Wenn man sie nämlich direkt in die kalte Sahnemasse rührt, muß man flockig-zackig schnell sein, sonst gibts Gummiklümpchen.

Regel 4:

Wenn im Rezept steht „Masse leicht gelieren lassen, bevor man die Sahne unterhebt“ passen Sie auf wie ein Luchs und gehen lieber einmal zu oft an den Kühlschrank und rühren in der Schüssel. Wenn eine Grundmasse mit Gelatine nämlich einmal zu fest geworden ist, kann man keine Sahne mehr unterheben.

Klingt alles kompliziert, ist aber nicht wirklich schwer. Ich erklär das mal am Beispiel Erdbeersahnetorte.

Zutaten

1 Biskuittortenboden, z.B. nach dem Tante-Fanny-Rezept , dafür braucht man:
3 Eier, getrennt. 2 El. Wasser, 1 Prise Salz, 150 g Zucker, knapp 150 g Mehl mit 2 El. Stärkemehl, 1/2 Teel. Backpulver, evtl. 2 El. Rum.
Oder: ein fertig gekaufter Tortenboden.

250 g reife, aromatische Erdbeeren, 3 El. Zucker oder Honig, 1 Päckchen Vanillezucker, 6 Blatt oder ein Päckchen weisse Gelatine, 1/2 l Schlagsahne. Evtl. noch mehr Erdbeeren zum Garnieren.

Zubereitung

Erbeeren waschen und gut abtropfen lassen, putzen, halbieren oder vierteln und mit Zucker oder Honig und Vanillezucker vermischen. Ca. 1 Stunde lang Saft ziehen lassen – das macht man am Besten gleich in einem kleinen Kochtopf. Gelatine in 1/2 Tasse kaltem Wasser einweichen. Erdbeeren bei milder Hitze erwärmen, aber nicht kochen lassen. Mit dem Pürierstab völlig zermusen, dabei die gequollene Gelatine gleich mit einarbeiten. Masse auf Zimmertemperatur abkühlen lassen. Wenn man es eilig hat in den Kühlschrank stellen, aber dabei immer wieder mal umrühren und gleich weiterverarbeiten, wenn die Masse kalt geworden ist und zu gelieren beginnt. Eiskalte Sahne steifschlagen, das Erdbeerpüree mit dem Schneebesen unterheben und alles auf den Tortenboden geben. Der muß natürlich in einen Tortenring bzw. in den Ring der Springform gesetzt sein. Ab in den Kühlschrank für 2,3 Stunden, evtl. noch mit Erbeeren dekorieren und dann Halali! Auf zur Tortenschlacht!

War doch nicht schlimm, oder? Nach der gleichen Methode kann man auch andere Beeren verarbeiten, Himbeeren (gehen auch als TK-Ware), Brombeeren, Johannisbeeren, Blaubeeren und was sich sonst so alles am Markt findet. Schauen Sie auch mal in der Tiefkühltruhe nach „Waldbeerenmischung“, die eignet sich hervorragend!

Mousse au Chocolat (na ja, fast :-)

Einleitung

In eine echte Mousse au Chocolat gehören reichlich Eier, und sie ist zwar ausgesprochen delikat, aber auch sehr üppig.
Meine verschlankte Version müßte vielleicht eher „Schokosahne“ heissen, und ich nehme sie ja auch als Füllung für Schokosahnetorten her. Sie ist aber auch als Dessert ganz köstlich, und nicht schwer zuzubereiten, wenn man sich an Rezept und Tipps hält.

Zutaten

Ca. 6 Portionen:
1 Tafel (100g) schwarze Herrenschokolade, 1 Teel. Butter, 125 g Cr`eme fraiche, 2 cl Maraschino, 1/4 l Schlagsahne.

Zubereitung

Schokolade und Butter bei sehr milder Temperatur im Wasserbad schmelzen, von der Kochstelle nehmen. Sahne steifschlagen. Und jetzt ein bißchen fix arbeiten: Creme fraiche mit einem Holzlöffel gründlich unter die geschmolzene Schokolade rühren, Maraschino einrühren. Schokomasse löffelweise mit einem Schneebesen unter die geschlagene Sahne heben.
Das war’s schon! Mindestens 2 Std. kaltstellen. Die Masse wird steif und schnittfest, wenn man es richtig gemacht hat, man kann schöne Nocken für Desserts abstechen.

Tipp 1:

Reihenfolge unbedingt einhalten! Wenn man z.B. den Schnaps an die Schokolade gibt, bevor die Creme fraiche drin ist, klumpt es zum Gottserbarmen.

Tipp 2:

Ich schreibe da „fix arbeiten“, und das meine ich auch. Die Schokolade erstarrt nämlich, wenn man zu lange wartet, und auch das wird furchtbar klumpig.

Tipp 3:

Wenn man’s mal raushat, kann man dieses herrliche Dessert auch in großen Mengen zubereiten, von 1 l Sahne zum Beispiel!

Tipp 4: unbedingt herbe dunkle Schokolade nehmen, mit Vollmilch z.B. wirds pappsüß!

Das Knödel-Dilemma (eine bairische Wissenschaft)

Einleitung

Zu einem schönen Festtagsbraten mit Soß‘ gehören in Bayern unbedingt Knödel, eine andere Beilage kommt einfach nicht in Frage. Und es gibt auch in jeder Familie eiserne Regeln, welche Knödel zu welchem Gericht serviert werden, denn Knödel ist nicht gleich Knödel. Grundsätzlich wird erstmal unterschieden zwischen Semmelknödeln und Kartoffelknödeln, wobei erstere sehr leicht zuzubereiten sind und auch als Abwandlungen, z.B. Speck- oder Schinkenknödel fein schmecken und vielfältig einsetzbar sind.

Semmelknödel

Reine, klassische Semmelknödel gehören zum Sauerbraten und zum Boeuf à la mode, auch zum saueren Lüngerl und zu saurer Leber und zum Gansjung werden sie gerne gereicht, kurz, zu allen Gerichten die eine rahmige, säuerlich-pikante Sauce mitbringen. Die böhmische Verwandschaft „Serviettenknödel“ paßt hier übrigens genauso gut. Speckknödel passen zum Sauerkraut und als Suppeneinlage, die Südtiroler Verwandschaft Kas- und Spinatknödel sind als eigenständige Gerichte mit ein wenig brauner Butter übergossen schon sensationell gut. Wie gesagt, „ois easy“ bei den Semmelknödeln.

Kartoffelknödel

Bei den Kartoffelknödeln wird es da schon schwieriger. Es gibt rohe Kartoffelknödel und gekochte Kartoffelknödel, Halbseidene und Baumwollene, Wickelklöß‘ und -zig Varianten mehr. Ich hab das Knödelmachen von meiner Oma gelernt, ich kanns schon, aber ich mache heutzutage kaum noch Kartoffelknödel selber, obwohl die Hausgemachten natürlich unvergleichlich gut schmecken. Warum nicht? Weil man heutzutage kaum noch die richtigen Knödel-Kartoffeln kriegt, auch nicht für viel Geld und gute Worte !

Warum das mit den Kartoffeln so schwierig ist

Mehlig müssen die Kartoffeln sein, aber nicht zu mehlig. Reif sollen sie sein, wegen dem Geschmack, und gut abgelagert, wegen  der Konsistenz. Keinesfalls zu jung und wässrig oder glitschig dürfen sie sein, und zu alt und schon muffig natürlich auch nicht. Es ist schier zum Verzweifeln, aber man kriegt heutzutage einfach keine geeigneten Qualitäten zum Knödelkochen mehr. Es gibt die richtigen Sorten schon noch, aber die gehen meistens an die Industrie, die dann Fertigprodukte und Fixtüten daraus herstellt, pfui bäh! Die „berühmten“ Pfanni-Knödel aus Kartoffelflocken aus dem Packerl finde ich einfach nur furchtbar, und was so in Kochbeuteln und anderen Fixpackungen angeboten wird, ist auch nicht besser.

Brauchbare Fertigprodukte

Am ehesten gehen noch die frischen Knödelteige aus dem Kühlregal, da sind die meisten durchaus eßbar. Der Nürnberger Kloßteig zum Beispiel (Halb und Halb) ist echt OK, der von Burgi’s ist auch nicht schlecht. Von Heigl gibt es einen echten bayrischen rohen Kartoffelknödelteig, den muß man ein bißchen suchen, aber der ist richtig gut! Mit ein paar gerösteten Semmelbröckerln drin und schön langsam auf kleiner Flamme gargezogen schmeckt das tatsächlich wie richtige Knödel, und die Konsistenz ist auch beinahe richtig. Noch nicht ganz das Original, aber zumindest eine erste Näherung. Rohe Kartoffelknödel sind nämlich in unserer Familientradition die unverzichtbare Beilage zu röschen Braten mit kräftiger brauner Soße, das sind: Schweinsbraten und – Haxen, die Ente zur Kirchweih, der Gänsebraten zu Weihnachten. Dazu muß es unbedingt rohe Kartoffelknödel geben, und ich behelfe mir halt mit dem fertigen Knödelteig, weil ich eh keine gescheiten Kartoffeln kriege. Besser als nix!

Blaukraut á la Oma

Einleitung

Zum Kirchweih- und zum Weihnachtsbraten brauchts ein ordentliches Blaukraut, und das in Kleinhaushaltsmengen herzustellen ist eine Herausforderung, weil schon ein kleiner Blaukrautkopf einen grossen Topf fertiges Kraut ergibt. Oma hat sich da bei weniger Gästen damit beholfen, ein Blaukraut aus der Dose aufzupeppen. Das ist zwar nicht ganz so wie „from scratch“ selbstgekocht, aber auf jeden Fall eine gute Alternative.

Wichtig ist die Wahl der richtigen Dose: schauen sie auf die Zutatenliste. Blau- bzw-Rotkraut, Salz, Zucker, Branntweinessig… und mehr sollte nicht dran sein, höchstens noch „Gewürze“, aber besser ist es ohne diese. Keinesfalls mit Backpflaumen oder Rotwein (ist meist gruselig) oder sonstwas versetzt, einfach nur Blaukraut.

Zutaten

für 4 – 6 Portionen:
1 Glas oder Dose (ca. 800 g) Blaukraut (Rotkohl), 1-2 El Fett von der Gans oder Ente oder neutrales Pflanzenöl, 1 kleine Zwiebel, 1/8 l Fleisch- oder Gemüsebrühe oder milder Rotwein, frischgemahlener Pfeffer, eine Msp. gem. Nelken, etwas gem. Piment, frischgeriebener Muskat, etwas Zimt und zwei ganze Lorbeerblätter. 2 El. Johannisbeergelee und 1 El. Weinessig.

Und der besondere Clou: 1 Tasse Ananasstückchen aus der Dose, oder 1 feingewürfelter säuerlicher Apfel. Evtl. noch 1 Spritzer Aceto Balsamico.

Zubereitung

Dann gehts los: vom Bratvogel (Ente oder Gans, Brust oder Keule) ca. 1-2 El Fett abschneiden (es ist meist genug dran) und kleinschneiden, bei milder Hitze auslassen. In diesem Fett eine feingehackte kleine Zwiebel glasig dünsten (Vegetarier nehmen Pflanzenöl): Das Blaukraut zugeben. Mutig würzen, Ananas oder Apfel zugeben und gut umrühren.

Falls das Blaukraut zu trocken aussieht, etwas Fleischbrühe oder milden Rotwein angießen. Jetzt bei sehr milder Hitze mindestens eine halbe Stunde ziehen lassen, eher länger. Das Blaukraut soll aber keinesfalls sprudelnd kochen, sonst wird es matschig! Es ist fertig, wenn das Obst gut durchgezogen ist und Blaukrautfarbe angenommen hat. Vor dem Servieren Lorberblätter herausfischen, nochmal kurz erhitzen, evtl. mit einem Spritzer gutem Balsamico-Essig würzen.

Tipp:

Wenn man nicht alle Gewürze bei der Hand hat, ein halber Teelöffel Lebkuchengewürz (Neunerlei) oder chinesisches Fünf-Gewürz-Pulver ist ein guter Ersatz.

Kirchweih für Singles: Entenbrust á la Oma

Einleitung

Diese Entenbrust wird ganz traditionell zubereitet, und der Witz an dem Rezept ist, daß eine wirklich gute Bratensauce dabei herauskommt, die fast so gut wird wie bei einem ganzen Entenbraten. Nicht durch die relativ lange Garzeit abschrecken lassen, das Fleisch wird garantiert zart und gar nicht trocken!

Zutaten

1 Entenbrust mit Haut (ca 300 Gramm), 30 g geräuchertes Wammerl oder Bacon, 1 El. neutrales Öl, 1 kleine Zwiebel, 1/4 l gute Fleischbrühe, Salz, Pfeffer, Thymian, 4 cl milder Rotwein,  2 El. Sahne oder Creme fraiche.

Zubereitung

Das geräucherte Wammerl in sehr feine Würfel schneiden und in einer kleinen Bratrein schön braun ausbraten. Die sehr fein gewürfelte Zwiebel und das Öl zugeben und bei mittlerer Hitze ebenfalls schön braun braten. Das dauert eine ganze Weile, ist aber wichtig für den guten Geschmack! Fleischbrühe angießen, den Bratensatz damit ablösen. Die mit Salz, Pfeffer und Thymian gewürzte Entenbrust zuerst mit der Hautseite nach unten in die Bratrein legen, bei 170-180 Grad eine halbe Stunde braten. Entenbrust wenden, mit der Hautseite nach oben eine weitere Stunde braten, dabei wird die Haut schön langsam knusprig. Nicht mit Sauce begießen, sonst bleibt die Haut weich! Falls der Bratensatz zu sehr einkocht, etwas Wasser zugeben.

Wenn die Entenbrust so richtig schön braun und rösch gebraten ist, herausnehmen und warmstellen. Den Bratensatz mit dem Rotwein und der Sahne aufkochen, dabei die Röststoffe mit dem Backpinsel aufrühren. Falls nötig noch etwas Wasser zugeben. Salzen muß man die Sauce meistens nicht, die Brühe ist schon salzig genug.

Dazu gibt es Preiselbeeren, Kartoffelknödel und Blaukraut, und natürlich ein schönes Glas Rotwein.

Tipp:

Jeder Ofen heizt unterschiedlich, da muß man ein bißchen aufpassen. Wenn der Bratensatz zu schnell einkocht, Temperatur ein wenig herunterdrehen. Die Haut wird auch bei milder Temperatur knusprig, man muß nur ein wenig Geduld haben.