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Sonntags-Schweinsbraten: die Vorrede (Plauderei)

Das Familienrezept gibt es eigentlich gar nicht

Eigentlich sollte ich hier unser Familienrezept für Schweinsbraten hinschreiben, und gut ists. Aber da gehts schon gleich am Anfang los: „DAS“ Familienrezept gibt es nämlich gar nicht. Die Oma hat ihn anders gemacht als die Mami, und ich hab meine eigene Version entwickelt.
Bei der Oma gab es die beste Sauce, Mami hat die tollsten Krusterl hingezaubert, und ich bin stolz darauf dass ich auch ein mageres Stückerl Schwein zart und saftig hinkriege.
Oma hat oft Stücke ohne Schwarte genommen, einen Halsgrat zum Beispiel, den hat sie aber so rösch gebraten, dass man trotzdem was zu knuspern hatte. Mami machte ihren Schweinsbraten grundsätzlich aus einem schönen Stück Wammerl, da bekommt jeder saftiges Fleisch und soviel Knusperkruste wie er möchte. Bei mir kommen auch die „Hoagladen“ auf ihre Kosten, die kein durchwachsenes Fleisch mögen, aber trotzdem ein Stück Kruste haben möchten: ich brate meistens ein Stück magere Schulter, allerdings mit Schwarte.

Was wir alle gemeinsam haben

  • Der Braten wird kräftig gewürzt, mit Salz, Pfeffer, Paprika, Senf, Thymian oder Beifuß, Kümmel und Knoblauch (von Letzterem kann es ruhig reichlich sein).
  • Man läßt sich vom Metzger Schweinsknöcherl zum Mitbraten geben, das gibt 1. eine wunderbare Sauce und 2. für die Köchin(nen) was zum abnagen, in der Küche und ohne Publikum. Für Stadtkinder: ihr Metzger hat wahrscheinlich gar keine Schweinsknöcherl. Nicht verzweifeln, es geht auch ohne! Rezept folgt.
  • Der Braten kommt erst mal mit der Schwarte nach unten in die Bratrein, und da gießt man 1/4-1/2 l kochendes Wasser dazu. Dann brät man ihn eine gute halbe Stunde. Wenn man ihn jetzt umdreht, ist die Schwarte weich geworden und läßt sich schön einschneiden.
  • Für die Sauce: man kann reichlich Suppengemüse (Möhrchen, Sellerie, Lauch, Petersilienwurzel) mitbraten, oder man gießt mit guter Fleischbrühe auf. Oder beides, das hat Oma so gemacht. Ich vertrete einen Kompromiß: reichlich Zwiebeln zum Braten geben, mit Brühe aufgießen. Mami nahm (s.o) viele Knöcherl UND viel Gemüse, und gießt mit Wasser auf, das wird auch super.

Tipps zur Zubereitung

Man behält den Braten ständig im Auge, es ist ja nicht jedes Fleischstückerl gleich.

  • Bräunt er am Anfang zu rasch? Temperatur runter.
  • Droht das Gemüse anzubrennen? Don’t panic, das darf schon schön braun werden. Im Zweifel etwas Brühe oder Wasser angießen.
  • Opa hat angerufen, er kommt eine Stunde später! Ofen auf 100 Grad zurückdrehen und frischen Tee kochen.
  • Die Kruste wird nicht knusprig? Mit Bier oder kaltem Salzwasser einstreichen, Ofenhitze hochdrehen, aber dann aufpassen wie ein Luchs, dass nichts verbrennt. Bei modernen Öfen: easy, in den letzten paar Minuten den Grill zuschalten.

Die Sache mit der Kruste

Manchmal wird’s einfach nichts, trotz aller Tricks. Da wird die Schwarte dunkelbraun und schwärzlich, und trotzdem wird sie nicht knusprig, sondern ledrig und zäh. Das liegt nicht an Ihnen, das liegt an der (mangelnden) Fleischqualität. Wenn mir (Jabbadabbaduh!) meine Freundin Urmi Schweinsbraten vom Landmetzger mitbringt, da geht die Kruste auf wie Popcorn. Wenn ich das Schweinchen bei der guten kleinen Metzgerei in Freimann drüben kaufe, das klappt genauso wunderbar.

Mit Fleisch vom Discounter ist es ein Glücksspiel. Bei Penny hatte ich schon Glück, bei Aldi weniger. Und das Fleisch vom Supermarkt um die Ecke ist so schlecht, daß wir schon mal einen ganzen Braten weggeschmissen haben, Affenschande das.
Aber die Supermärkte haben ja regional unterschiedliche Zulieferer, da hilft nur ausprobieren, und vielleicht haben Sie ja Glück und erwischen ein günstiges Stückerl, das sich schön braten läßt.

Fazit

Das war jetzt mal die Vorrede, aber schließlich ist der Schweinsbraten per se eine Familienphilosophie für sich. Jetzt schreibe ich gleich mal mein eigenes Rezept auf, für Saucenbagger optimiert trotz Mangel an Schweinsknöcherln.

Tortellini (oder andere Teigtäschchen) Alla Panna

Einleitung

Alla Panna = mit Sahne ist eine sündhaft kalorienreiche, aber überaus köstliche Zubereitungsart für Nudelteigtäschchen aller Art. Man kann ruhig fertig gekaufte Tortellini, Capeletti, Agnolini oder wie sie alle heißen nehmen, die gibt es in durchaus zufriedenstellender Qualität im Supermarkt in der Kühltheke zu kaufen. Bei getrockneter Ware ein bißchen vorsichtig sein, da würde ich alle Zubereitungen mit Fleisch oder Schinken meiden, die schmecken gern mal ein bißchen nach „Gammelfleisch“. Aber die Trockenware mit Spinat- und Käsefüllung zum Beispiel ist durchaus eßbar.

Zutaten und Zubereitung

Für 4 Portionen: 500 g gefüllte Nudelteigtäschchen nach Packungsanweisung „al dente“ in reichlich Salzwasser garen.

In einem Topf, in dem die Nudeln alle Platz haben, 50 Gramm Butter schmelzen, 1/4 l Sahne dazugeben und aufkochen, mit Pfeffer und reichlich frischgeriebenem Muskat würzen. Wenn die Nudeltäschchen fertig sind, diese abgießen und gut abtropfen lassen. Den Sahnetopf vom Feuer nehmen, 2-3 Handvoll geriebenen Parmesan oder guten Grana unterziehen, die Nudeltäschchen in der Käsesahne wenden und sofort servieren. Fertig! Der Käse schmilzt durch die Wärme der Nudeln, das wird ganz geschmeidig und sehr, sehr lecker!

Und, wie gesagt: Kalorien oder so neumodisches Zeug, das haben wir hier nicht!

Rouladen ohne Schweinerei: à Blanc geschmort

Einleitung

In den meisten Rouladen-Rezepten steht, daß man die fertig gewickelten Rollen in heißem Fett rundherum scharf anbraten soll. Das ist erstens ziemlich viel Arbeit, und zweitens spritzt und bruzzelt das kräftig, da kann man dann gleich mal den Herd saubermachen. Das ist aber gar nicht wirklich notwendig, nach der traditionellen Österreichisch-Ungarischen Methode à blanc geschmort werden die Rouladen auch ohne Anbraten zart, und auch die Sauce gelingt bestens ohne Schweinerei auf dem Herd. À blanc heißt wörtlich „weiß gekocht“, aber keine Bange, das wird nicht lätschert, durch das sanfte lange Schmoren verbinden sich die Aromen aufs Feinste, und es entsteht ein herrlich vollmundiger Geschmack.

 

Handgemalte Illustration: rouladen

Handgemalte Illustration: rouladen

Zutaten

Für 4 Portionen:
4 schöne grosse Scheiben Rinderrouladen, ca. 200 g Speck oder Bacon in dünnen Scheiben, Senf, Pfeffer, Salz, Paprika edelsüß und rosen scharf, evtl. etwas Thymian, 4 Zwiebeln, 3 El. Öl oder Butterschmalz zum Anbraten, 1 Tasse fein gewürfelte Suppengemüse (Möhrchen, Lauch, Sellerie), 3 El. Tomatenmark, 1/2 l leichte Fleischbrühe (geht auch Instant), 1 Glas nicht zu trockener Rotwein , Creme fraiche, Schlagrahm oder saure Sahne zum Abrunden.

Zubereitung

Rouladenscheiben mit Senf bestreichen, mit dem Speck oder Bacon belegen und kräftig mit Pfeffer, Paprika und Thymian würzen, mit dem Salz eher zurückhaltend, der Bacon ist schon salzig. Eine Zwiebel in sehr dünne Ringe schneiden und auf den Rouladen verteilen. Aufrollen, mit Zahnstochern zusammenhalten oder Rouladenklammern verwenden, wenn man die hat.

Restliche Zwiebeln fein würfeln und im Fett langsam unter ständigem Rühren hellgelb braten, dabei sorgfältig arbeiten, die Zwiebeln sollen weich werden, aber keinesfalls zu stark bräunen, das ist ganz wichtig für den guten Geschmack der Sauce. So 10-15 Minuten bei mittlerer Hitze dauert das schon, nur nicht die Geduld verlieren! Dann das Tomatenmark, das Suppengemüse und noch einen beherzten Löffel Paprika zugeben, gut umrühren und ein wenig mitrösten lassen. Fleischbrühe und Wein angießen, die Rouladen einlegen und Topf schließen.
Jetzt braucht es nochmal Geduld und milde Hitze, die Rouladen sollen nur ganz leicht simmern, keinesfalls sprudelnd kochen, sonst verlieren sie den Saft und können zäh und trocken werden. Wie lange das dauert, hängt entscheidend von der Fleischqualität und Abhängung ab, das muß man probieren. Gut abgehangenes Fleisch kann schon nach 1 1/2 Stunden zart sein, weniger gut gereiftes Fleisch kann auch zwei Stunden und länger brauchen. Zum Testen mit einer spitzen Gabel anstechen, die Gabel muß ganz leicht in das Fleisch hineinpieksen und auch leicht wieder herausgehen, dann sind die Rouladen richtig durch.
Die fertigen Rouladen aus dem Topf nehmen und warmstellen, Sauce gut umrühren, wenn man es mag mit dem Pürierstab passieren, das muß aber nicht unbedingt sein. Einige Eßlöffel  Rahm zum Abrunden zugeben, nochmal mit evtl. Salz, Pfeffer und vielleicht etwas mehr Paprika abschmecken, die Sauce soll sehr pikant und gehaltvoll werden. Rouladen mit der Sauce servieren, dazu am Besten hausgemachte Spätzle servieren, manche Leute mögen auch Knödel zu den Rouladen.

Tipp für Singles:

Rouladen mit Sauce sind ganz ideal zum Einfrieren geeignet und lassen sich bestens im Microwave auftauen. Sonderangebot abpassen, ganze Portion machen und den Rest portionsweise in den Gefrierer, für feine schnelle Abendessen.

Passend zum Wintereinbruch: Hasenragout

Einleitung

Wenn Sie mal Hasenvorderläufe (TK) für günstiges Geld sehen, mitnehmen! Aus denen läßt sich wunderbar Ragout kochen, da wird die Sauce traumhaft gut. Das Fleisch schmeckt auch prima und wird schön zart, wenn man es lange genug schmort. Dies ist kein Gericht für Hastige!

Zutaten

Ca. 6 Portionen:
1 kg Hasenvorderläufe (TK, schonend über Nacht im Kühlschrank aufgetaut)). 150 g geräuchertes Wammerl, 4 Zwiebeln, 3-5 Knoblauchzehen, 1/4 l kräftiger trockener Rotwein, 2 Leupolds Soßkuchen.
3 Lorbeerblätter, 5 Wacholderbeeren (abzählen!), 1/2 Teel. Salz, Pfeffer, 1 Teel. getr. Thymian, 20 g Blockschokolade, 1/8 – 1/4l Sauerrahm.

Zubereitung

Wammerl in 1 cm große Würfel schneiden und bei mittlerer Hitze ca 10 Min auslassen,Speckwürfel herausnehmen und im verbliebenen Fett die Hasenläufe rundum kräftig anbraten, das geht am Besten in mehreren kleinen Portionen. Zwiebel grob hacken, im Fett goldgelb andünsten, mit Wein ablöschen und dabei den Bratensatz vom Boden des Topfes ablösen. Alles wieder in den Topf geben, Knoblauch durchpressen, restliche Zutaten (bis auf den Sauerrahm) zugeben und alles knapp bedeckt mit Wasser aufgiessen. Aufkochen, dann auf kleine Flamme stellen, so dass es eben leise simmert, Deckel lose auflegen und dann einen laaangen Spaziergang unternehmen 😉
Nee, jetzt mal ohne Flachs: so 3-4 Std. dürfen Sie schon rechnen, bis das Fleisch schön weich geworden ist.
Hasenläufe aus der Sauce nehmen, auf handwarm abkühlen lassen, dann kann man das Fleisch besser ablösen, ohne sich die Finger zu verbrennen.
Aus der Sauce die 5 Wacholderbeeren und 3 Lorbeerblätter herausfischen, mit dem Schneebesen glattrühren,  abschmecken. Wahrscheinlich brauchts nur noch ein wenig Pfeffer, evtl. Salz, das sollte so schon sehr würzig schmecken. Hasenfleisch wieder zugeben ud erhitzen, kurz vor dem Servieren die saure Sahne unterziehen.
Dazu: Semmelknödel oder Spätzle.

Tipp:

An den Hasenvorderläufen sind viel Knochen dran, aber das eben macht die Sauce so gehaltvoll. Falls sie Hasenkeulen (=Hinterläufe) bekommen, an denen ist mehr Fleisch, sie sind teurer, und sie brauchen auch nicht ganz so lange.

Zuckerei (grührts Gackerl)

Einleitung

Ich glaubs ja selber nicht, was ich alles so gebunkert habe 🙂
Das fiel gerade aus einem Schnellhefter mit Brathähnchenrezepten. Hab ich anscheinend mal aufgeschrieben, als es mir gerade nicht so senkrecht ging, da ist eine Anmerkung “ Immer noch Grippe. Aber war lecker“

Also, hier bitte, das Rezept für den süssen Zahn, wenn man keine Schoki im Haus hat.

Zutaten

1 Ei, getrennt. 1 Pck. Vanillezucker, 1 El. Zucker.

Zubereitung

Eiweiß mit Zucker und Vanillezucker steifschlagen, rühren bis sich der Zucker aufgelöst hat. Eigelb kurz unterrühren.

Anmerkung: Salmonellen waren noch nicht erfunden, als mir meine Oma Zuckerei gemacht hat. Zur Sicherheit nur ganz frische, unbeschädigte Eier nehmen.

Brathendl mit Äpfeln und Thymian (im Römertopf)

Einleitung

Römertopfbesitzer, aufgemerkt! Dies ist ein Hit in eurem alten Tontopf, die Aromen erschließen sich darin erst richtig, und das Hendl wird unglaublich zart und saftig.
Es geht übrigens auch ohne Römertopf, ist aber nicht ganz so genial.

Zutaten

Für 4 Personen:
1 grosses Brathähnchen, 2 El. Butter, 2 feste, säuerliche Äpfel (Boskop), viel frischer Thymian, 1/2 Teel. Salz, Pfeffer, 2 cl Calvados oder Obstler.

Zubereitung

Butter zerlassen, Hendl innen und aussen damit bestreichen, salzen und pfeffern. Äpfel schälen, Kernhaus entfernen und in schmale Spalten schneiden. Mit von den Stielen gezupften Thymianblättchen vermischen und in das Hendl füllen, Schnaps in das Hendl gießen..

Im Römertopf:

Topf 1/4 Std. wässern, Hendl mit der Brust nach oben hineinlegen, Deckel auflegen und bei 250 Grad 2 Std. braten. Im Topf servieren, Deckel erst bei Tisch abnehmen, damit der wundervolle Duft zur Geltung kommt.

In der Bratrein:

Mit Butter bei 200 Grad 40 Min. mit der Brust nach unten braten, wenden, noch 20 Min. fertigbraten. Dabei öfter mit Bratensaft begießen, bei Bedarf etwas heißes Wasser angießen.

Tipp:

Dazu Baguette, und die Erlaubnis, Brotbröckchen in die Bratrein zu tunken!

Brathendl gefüllt a la Oma Barbet

Einleitung

Meine Oma Barbet machte die genialsten Semmelknödel, und die genialsten Semmelfüllungen für Braten und Geflügel. Dieses köstlich gefüllte Brathendl gab es oft, wenn ein Hendl für mehrere Personen reichen mußte, also zum Beispiel Oma, Opa und drei halbwüchsige Enkel. Das war so lecker, da hat niemand gemeckert, wenn die Fleischportionen etwas geringer ausgefallen sind!
Mit dem Estragon hat es übrigens seine besondere Bewandtnis: der ist der Oma erst relativ spät im Leben wieder eingefallen, als wir mal vor meinem Kräutergarten standen. Da hat sie sich erinnert, dass sie früher im Sommer immer Estragon aus dem Garten genommen hat, statt der Petersilie. Und das schmeckt, also echt superfein!

Zutaten

Ca. 4 Portionen:
1 grosses Brathendl mit Hals und Innereien, 100 g Hühnerleber extra.
1 kleine Zwiebel, 1 knappe Tasse Milch, 3 altbackene Semmeln.
2 El. feingehackter Estragon, abger. Schale 1/2 Zitrone, 1 Ei. Salz, Pfeffer, Muskat, noch 2 El. Butter, leichte Brühe zum angiessen.

Zubereitung

Das weiße Fett aus dem Brathendl entfernen (vorne und hinten nachschauen) und kleinschneiden, in einem Pfännchen bei milder Hitze auslassen, notfalls noch etwas Butter zugeben. Feingehackte Zwiebel darin goldgelb anrösten, Milch aufgiessen und aufkochen lassen, das ganze über die fein aufgeschnittenen Semmeln giessen und zugedeckt ziehen lassen.

Herz und Lebern fein hacken, mit dem Ei, Estragon und Zitronenschale zu den eingeweichten Semmeln geben. Masse gut durcharbeiten und kräftig würzen, das Hendl schluckt viel Gewürz.
Brathendl innen und aussen leicht pfeffern und salzen, mit der Semmelmasse füllen, aber nicht zu voll stopfen, die Füllung geht beim Braten auf. Mit Zahnstochern zustecken. Mit der Brust nach unten und den 2 El. Butter, Hals, Magen in einen passenden Bräter setzen, bei 200 Grad 40 Min. braten, dabei gelegentlich mit Bratenfond beschöpfen und Brühe angießen, wenn der Bratensatz zu trocken wird. Nach 40 Min. Hendl umdrehen, in 20 Min. fertigbraten, dabei öfter mit Bratenfond beschöpfen. Bratenfond falls nötig noch mit etwas leichter Brühe verdünnen. Hendl 5-10 Min. ruhen lassen, dann erst tranchieren und zu jeder Portion etwas Füllung geben.

Tipp 1:

Wenn nicht die ganze Füllung in das Hendl gepaßt hat, aus dem Rest einen runden Knödel formen, nach 20 Min. Bratzeit zum Hendl in den Bräter setzen. Um diese Köstlichkeit haben wir Kinder uns gekloppt!

Tipp 2:

Der knusprig gebratene Hals und der mittlerweile weich gewordene Magen vom Hendl gehören der Köchin!

Kartoffelsuppe für viele Leute

Einleitung

Mein größter Topf ist 20 cm hoch und hat 25 cm Durchmesser. Wenn der voll mit Kartoffelsuppe ist, reicht es für etwa 10-12 Personen für ein Kartoffelsuppenbüffet. Suchen Sie sich einen Topf in ähnlichem Format, dann legen wir los.

Zutaten

Wir brauchen:
Soviele ganze Kartoffeln, dass der Topf zu 2/3 damit voll ist. 5-6 Möhrchen, 2 Stangen Lauch, 3-4 Zwiebeln, 1/2 Knolle Sellerie, etwas Petersilienwurzel. Knoblauch nach Geschmack, aber nicht zu wenig! 1/2 Knolle darf schon sein. 4-5 El. Fett z. anbraten, ich nehme Butter und Olivenöl gemischt.
Salz, Pfeffer, wenn man mag Kümmel, Muskat, Thymian. Gemüsebrühe zum Aufgießen, Instant oder selbstgemacht. Ein bis zwei Esslöffel Butter, 1-2 Becher Sauerrahm oder Schmand.

Zubereitung

Alle Gemüse und die Kartoffeln waschen, putzen und klein schneiden. Lauch und Zwiebeln im Fett goldgelb anbraten, das darf auch ein paar braune Röststellen kriegen. Restliches Gemüse und Kartoffeln zugeben, mit Brühe aufgießen so daß der Topf fast voll ist. Würzen, den Knoblauch ruhig in Scheibchen dazutun, das verkocht eh. Zum Kochen bringen, und solange leise sprudelnd kochen lassen, bis die Kartoffelstückchen auseinander zu fallen beginnen. Das kann bei so einem grossen Topf ganz schön dauern, bis das richtig kocht, nicht zu knapp kalkulieren!
Mit einem  Kartoffelstampfer alles pürieren, es dürfen schon noch kleine Stückchen zu sehen sein. Und dann nochmal abschmecken. Wahrscheinlich fehlt noch Salz, und Muskat, und überhaupt alles… bißchen Knoblauch macht sich immer gut, wenn man nicht recht weiß was noch fehlen könnte.
Rühren Sie auch schonmal einen Becher Sauerrahm und einen Löffel Butter unter die Suppe, das hebt den Geschmack ganz ungemein. Der zweite Becher Sauerrahm wird mit einem Löffel zum Selbstbedienen auf den Tisch gestellt.

Tipp:

Kochen Sie die Suppe schon am Vormittag vor der Party, und lassen Sie sie abkühlen, bis man sich nicht mehr den Mund daran verbrennt. Dann tut man sich mit dem Abschmecken leichter!

Vegetarische Kartoffelsuppe

Kartoffelsuppen-Büffet (low budget, big fun!)

Einleitung

Ich hab schon oft Feste gefeiert, obwohl die Haushaltskasse eher leer war. Da muß man dann halt dazu stehen und einfache Sachen servieren. Am besten was, das jeder mag, und mit einer guten Kartoffelsuppe habe ich da schon große Erfolge erzielt!
Ich mach‘ auch die Suppe vegetarisch, und biete Würstl und Speck extra dazu an, dann sind die Veggies unter meinen Freunden happy, und für die Fleischfresser ist auch gesorgt.

Man braucht für das Büffet:

Das Kartoffelsuppen-Rezept für viele Leute, sie finden es hier.

Für das Büffet:
1 grosser (noch grösser, der grösste den Sie haben!) Topf Kartoffelsuppe.
Pro Nichtvegetarier 1 Paar Wiener.
200 g Speck, in Würfel geschnitten und knusprig ausgebraten.
Mindestens 2 Bund Schnittlauch, in feine Röllchen geschnitten.
2-3 Becher saure Sahne.
2-3 Zwiebeln, in dünne Ringe geschnitten und hellbraun ausgebraten.
3-4 hartgekochte Eier, gewürfelt.
Bauernbrot und Weißbrot, und ein Töpfchen Butter dazu.
Zum individuellen Würzen dazustellen: Worcestersauce, Tabasco, Pfeffermühle, Maggi (doch, doch, viele Leute mögen Maggi an der Suppe).

Am Besten baut man ein Büffet auf einem Seitentisch auf, wo sich die Gäste selbst bedienen können. In die Mitte kommt der Kartoffelsuppentopf (keine Bange, die bleibt ewig lange heiß, auch ohne Wärmeplatte) und rundherum die Beilagen. Die Wiener Würstchen stellt man ebenfalls in dem Topf, in dem sie warmgemacht wurden, auf den Tisch. Und dann gehts los! 😀
Die Suppe teilen am besten Sie aus, und jeder nimmt sich selber Beilagen und Brot, wie er es gern mag.

Tipp:

Sorgen Sie für reichlich Schnittlauch, und zeigen Sie ihren Gästen wie man ein Butterbrot mit Schnittlauch macht, das schmeckt nämlich zur Kartoffelsuppe voll genial!

Spaghetti saltati: Aglio-Olio

Einleitung

Das ist eigentlich kein Rezept, das ist eine Lebensanschauung. Für die Zubereitung gibt es soviele Anleitungen wie es italienische Köche und Hausfrauen gibt, und wahrscheinlich noch ein paar mehr. Die einen nehmen getrocknete Peperoni, die anderen frische. Die einen lassen den Knoblauch drin, die anderen fischen ihn heraus. Glaubenskriege sind schon gefochten worden ob Parmesan dazugehört: für mich nicht, vielen Dank.
Solls jeder machen wie er mag, ich machs so:

Zutaten

Für 4 Portionen:
6 El. bestes Olivenöl, 4 Zehen frischer (nicht getrockneter) Knoblauch, 1 getrocknete kleine rote Peperoni (Piri-Piri).

Zubereitung

Öl mit der Peperonischote langsam erwärmen, inzwischen die Spaghetti al dente kochen. Knoblauch schälen und in hauchdünne Scheibchen schneiden. Wenn die Nudeln fertig sind, Knoblauch in das Öl geben und leicht gelblich werden lassen, nicht bräunen. Peperoni herausfischen und wegwerfen, Knoblauchöl gründlich mit den Spaghetti vermischen und gleich servieren.

Kleine Anekdote mit Piri-Piri

Ich hatte mal einen Freund, den Pat, der war dem guten Essen sehr zugetan. Er trieb sich auch gerne in der Küche herum, wenn ich kochte, und bettelte um Häppchen.
Eines Tages hatte ich Öl mit Knoblauch und Piri-Piri aromatisiert, und beides am Ende wieder herausgefischt und neben den Herd gelegt. Pat sah die Knoblauchscheibchen und warf sie sich flugs in den Mund, kaute genüsslich. Ich sagte: „Vorsicht scharf!“ aber da hatte er sich schon eine Piri-Piri geschnappt und biß kräftig darauf.
Whoa! Hat der Feuer gespuckt! Und Abendessen hat er auch keins mehr gebraucht. Der arme Kerl kaute unglücklich an trockenem Weißbrot herum und traute sich noch nicht mal was Trinken, weil das den Feuerbrand nur schlimmer machte. Hat mir richtig leid getan!