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Gnocchi Veronese al Spinachio

Einleitung

Diese Veroneser Spezialität in den appetitlichen italienischen Landesfarben Rot-Weiß-Grün habe ich von Signora Fanini gelernt, der Chefin auf dem grossen Landwirtschaftgut bei Verona, wo ich zu Gymnasiumszeiten auf Schüleraustausch war. Nehmen sie sich reichlich Zeit für die Zubereitung, das dauert schon eine ganze Weile bis man da alles beieinander hat.

Wichtig ist die Wahl der richtigen Kartoffeln, mehlig und trocken sollen sie sein, und gut abgelagert. Man kann hierfür gut die letzten vorjährigen Kartoffeln nehmen, wenn sie richtig gelagert wurden. Den Spinat nimmt man natürlich frisch, der hat ja jetzt Hochsaison!

Zutaten:

für ca. 8 Portionen:

Für den Teig:

2 kg gut abgelagerte mehlige Kartoffeln, 200 g Mehl, Salz.

Für die Füllung:

1 kg frischer Blattspinat (geputzt gewogen noch ca 700-800 g), 1 Paket (250 g) Schichtkäse, 1 Ei, 1 Tasse geriebener Parmesan, Salz, Pfeffer, 1 ganze frisch geriebene Muskatnuß.

Für die Sauce:

1 grosse Dose Pelati (italienische geschälte Eiertomaten), 100 g Butter, Salz.

Zubereitung:

Dosentomaten für den Sugo mit Butter und Salz bei mittlerer Hitze gut durchkochen, mit dem Stampfer zerdrücken und cremig einkochen lassen.

Kartoffeln als Pellkartoffeln kochen, noch heiß schälen und durch die Kartoffelpresse drücken, etwas abkühlen lassen und mit dem Mehl und Salz zu einem lockeren Teig verkneten. Nicht zuviel kneten, die Masse soll gerade eben binden, wenn man den Teig zu sehr durchmanscht wird er klebrig und nicht locker und fluffig.

Spinat sauber putzen und von dicken Stengeln befreien, tropfnass in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze eben zusammenfallen lassen. Abtropfen lassen und fein hacken. Mit Schichtkäse, Ei und Parmesan vermischen, mit Salz und Pfeffer und der ganzen geriebenen Muskatnuß kräftig abschmecken.

Gnocci formen: ungefähr so viel Kartoffelteig wie man für einen Knödel braucht auf die Hand geben und flachdrücken, mit einem grossen Klecks Spinatfüllung belegen und einen ovalen Gnocchi formen, dabei aufpassen daß nirgendwo Spinatfüllung herausschaut. Gnocchi auf eine bemehlte Fläche legen, bis alle fertig sind.

In einem sehr großen Topf Salzwasser aufkochen, nur so viele Gnocchi wie nebeneinander Platz haben einlegen und leise sieden lassen, bis sie oben schwimmen, das dauert nur wenige Minuten. Mit dem Schaumlöffel herausheben, auf vorgewärmte Teller setzen und mit einem dicken Streifen Sugo begießen, möglichst sofort servieren.

Man kann bei Tisch auch noch extra frischgeriebenen Parmesan dazu reichen.

Tipp:

Ja, da gehört echt eine ganze Muskatnuß dran, sie haben schon richtig gelesen. Nur so schmecken die Gnocchi Veronese original würzig und delikat!

 

Gazpacho Andaluz

Einleitung

Das ist eigentlich ein richtiges Sommeressen, aber irgendwann muss es ja jetzt auch mal Sommer werden. Ausserdem habe ich kürzlich schon richtig gute, aromatische Rispentomaten aus Spanien gekriegt, die kann man hierfür prima nehmen. Das Gericht steht und fällt nämlich mit dem Aroma der frischen Tomaten, die unreifen harten Treibhausgewächse aus Holland kann man dafür nicht nehmen, das schmeckt einfach nicht.

Zutaten

Für ca. 12 Portionen:

Für den Gazpacho:

1 Gurke, 1 kg aromatische Tomaten, 1 fleischige rote oder gelbe Paprikaschote, 1 Zwiebel, 4-6 Knoblauchzehen, 150 g Weißbrot (Toastbrot), 5 El. gutes Olivenöl, 2 El. Weinessig, 3/4 l entfettete Fleisch- oder Gemüsebrühe (für Vegetarier natürlich Gemüsebrühe), Salz, Tabasco.

Für die Garnitur:

Geröstete Weißbrotwürfel, feingehackte Zwiebeln, Paprikaschote, Tomate und Gurke in kleinen Würfeln, feingewürfelte gekochte Eier mit Schnittlauch.

Zubereitung

Gurke, Zwiebeln und Knoblauch schälen und in Stücke schneiden. Tomaten brühen, häuten und von Strunk befreien. Alles durch den Fleischwolf drehen, oder wenn man den nicht hat: im Mixer pürieren, aber so, daß noch kleine Stückchen vorhanden sind.

Weißbrot entrinden und fein zerkrümeln, mit Essig und Öl vermischen, Gemüsepüree und Brühe zugeben und mit dem Schneebesen gut durchschlagen, mit Salz und Tabasco kräftig abschmecken, einige Stunden kaltstellen.

Die Garnituren nach Wunsch in kleine Schüsselchen verteilen und zur Selbstbedienung mit auf den Tisch stellen.

Tipp:

Gazpacho schmeckt eiskalt am allerbesten. Wenn sie ihn auf einem Partybüffet servieren möchten, setzen sie ihn in eine Schüssel mit Eiswürfeln, damit er schön kühl bleibt.

 

Tira-mi-su mit Kick

Einleitung

Diese recht einfach zuzubereitende Variante zum beliebten Dessert habe ich von dem griechischen Meisterkoch Paris Evangelinos übernommen, in dessen Feinkost-Bistro in Schwabing ich etliche Semesterferien lang in der Küche geholfen habe. Die geheime Zutat für den gewissen „Kick“ ist der Grappa – das darf ein richtig kräftiger einfacher Grappa sein, kein nobles Spitzengewächs, denn erst der etwas rauhe starke Geschmack des schlichten Tresterbrandes gibt der cremigen Speise ein „unsüßes“ Parfüm. Nicht durch Cognac oder sonstige edle Brände ersetzen, sonst schmeckts nicht original! Für Kinder ist das natürlich nix, aber ihre erwachsenen Gäste werden es lieben!

Zutaten

Für ca. 10 Portionen:

2 Eigelb, 2 El. Zucker, 200 g Schlagsahne, 200 g Mascarpone, 4 cl einfacher Grappa, 2 Tässchen starker Espresso, 1/8 l Marsala oder milder Sherry,  4 cl Wasser, 300 g italienische Löffelbisquits, Kakao.

Zubereitung

Eigelb und Zucker weißschaumig schlagen, Sahne und Mascarpone und die Hälfte vom Grappa hinzufügen und die Masse sehr steif schlagen.

Restlichen Grappa, Marsala oder Sherry, Espresso und Wasser vermischen. Löffelbisquits einzeln durch die Flüssigkeit ziehen, eine flache viereckige Form (Bratrein oder tiefes Backblech zum Beispiel) damit dicht an dicht auslegen, Mascarponecreme darüberstreichen und dick mit Kakao bestäuben, einige Stunden kaltstellen.

Tipp:

Dazu einen Caffe coretto, das ist ein starker heißer Espresso mit einem Schuß Grappa drin!

 

Kässpatzen

Einleitung

Meine Großeltern väterlicherseits kamen aus dem Allgäu, und die Oma kochte mindestens einmal die Woche Kässpatzen für alle auf ihrem gusseisernen Holzofen, mit einer großen Pfanne geschmelzten Zwiebeln dabei und einem frischen grünen Salat aus dem Garten. Wir haben Omas Spätzle geliebt, und es gibt sie auch heute noch regelmäßig, wenn wir Geschwister mal zusammenkommen.

Zutaten

Für 4 Portionen:

400 g Mehl, 4 Eier, 1/4 Teel. Salz, 200 g frisch (!) geriebener Allgäuer Emmentaler.
2-3 Zwiebeln, 1 El. Butter, 1 El. Öl.
Feingehackter Schnittlauch, frischgemahlener Pfeffer.

Zubereitung

Aus Mehl, Eiern und Salz einen zähflüssigen Spätzleteig rühren (notfalls etwas Wasser zugeben) und mit einem Holzlöffel durchschlagen bis der Teig Blasen wirft, quellen lassen bis die restlichen Vorbereitungen erledigt sind.

Käse frisch reiben. Zwiebeln schälen und in feine halbe Ringe schneiden, in Butter und Öl langsam goldbraun rösten, warmstellen.

In einem großen Topf reichlich Salzwasser zum Kochen bringen, Spätzleteig portionsweise durch den Spatzenhobel hineingeben und jedesmal aufkochen lassen, bis alle Spätzle oben schwimmen. Mit dem Schaumlöffel herausheben und in eine vorgewärmte feuerfeste Schüssel geben, jede Portion mit reichlich Käse bestreuen. Ganz zum Schluß noch einen halben Schöpflöffel vom Kochwasser über die geschichteten Spätzle geben, das macht sie saftiger. Zwiebeln, die Pfefermühle und feingehackten Schnittlauch zur Selbstbedienung mit auf den Tisch stellen.

Tipp 1:

Zu den Kässpatzen gehört unbedingt ein grüner Salat mit einem einfachen Essig-Öl-Dressing, das macht die doch etwas mächtige Speise bekömmlicher.

Tipp 2:

Machen sie sich die kleine Mühe, kaufen sie den Käse am Stück und reiben sie ihn frisch, der schmilzt so viel schöner als fertig gerieben gekaufter Käse. Und: es darf ruhig ein guter, echter Allgäuer sein, kein Plastikkäse aus dem Supermarkt.

Kaesspatzen-mit-Zwiebeln-und-Schnittlauch

Saltimbocca mit dem ersten frischen Salbei

Einleitung

Der Salbei in meinem Wintergarten hat schon richtig große, frühlingszarte Blätter, die sind ganz ideal für dieses Rezept!

Die schmackhaften italienischen Schnitzelchen werden Original immer mit Kalbsschnitzeln zubereitet, aber die sind richtig teuer, deswegen mache ich sie gern mit Minutensteaks aus dem Schweinerücken. Das ist zwar nicht authentisch, aber auch sehr schmackhaft und so preiswert, daß man sich dafür den erstklassigen Schinken leisten kann, den man für dieses Rezept verwenden sollte.

Zutaten

Für 2 Portionen:

4 dünn geschnittene Minutensteaks, alle Fettränder sorgfältig abgeschnitten. 4 nicht zu dünne Scheiben erstklassiger roher Schinken: Parma, San Daniele oder Serrano. 8 (oder mehr) große Salbeiblätter. 1/8 l fruchtiger Weißwein, 1/8 l Fleischbrühe, etwas Mehl, Salz und Pfeffer, 1 El. Olivenöl und 2 El Butter. Evtl. noch ein paar Salbeiblätter extra, wenn man den Geschmack von frischem Salbei liebt.

Zubereitung

Schnitzelchen pfeffern, mit je einer Scheibe Schinken belegen, oben und unten ein Salbeiblatt drauflegen und mit einem Zahnstocher fixieren. Die Seite ohne Schinken mit etwas Mehl bestäuben. Olivenöl und 1 El.Butter in einer schweren Pfanne erhitzen, bis die Butter aufschäumt und leicht bräunt – vorsicht, nicht verbrennen lassen! Schnitzelchen mit der Schinkenseite nach unten einlegen und in 2-3 Minuten scharf anbraten, der Schinken darf knusprig werden und braune Krüstchen bekommen. Schnitzelchen wenden, jetzt evtl. noch zusätzlichen Salbei darüber streuen und nochmals 2-3 Minuten fertigbraten. Schnitzel herausnehmen und warmstellen. Brühe und Wein in die Pfanne gießen, bei starker Hitze etwas einkochen lassen, vorsichtig salzen. Schnitzelchen mit der Schinkenseite nach oben wieder einlegen, einen weiteren El. Butter in Flöckchen darüber verteilen und einmal durchschwenken, sofort servieren.

Dazu paßt Reis oder Weißbrot, und wenn man auf eine vitaminhaltige Beilege nicht verzichten möchte, ein wenig in Butter geschwenktes Gemüse (Broccoli, Möhrchen, Spinat). Salat ist nicht ideal dazu, da das essigsaure Dressing nicht so gut zum delikaten Geschmack der Salbeischnitzelchen paßt.

Tipp:

Verwenden sie unbedingt eine wirklich gute Fleischbrühe für die Sauce, notfalls geht auch ein guter Kalbs- oder Geflügelfond aus dem Glas. Für solche Rezepte friere ich mir immer selbstgekochte  Fleischbrühe in Eiswürfelbehältern ein und packe die fertigen selbstgemachten Brühwürfelchen in stabile Gefrierbeutel um. Fünf, sechs selbstgemachte gefrorene Brühwürfel reichen für die Sauce, man kann sie direkt in die heiße Pfanne geben, die sind in Sekunden aufgetaut.

Klassischer Entenbraten – ein letztes Mal, zum Wintereinbruch

Einleitung

An den letzten kalten Tagen haben wir noch einmal Appetit auf einen richtig schönen grossen Braten, und da bietet sich als klassische Schlemmerei eine ganze Ente an. Die leckeren Vögel gibt es in guter Qualität gefroren zu kaufen, und wenn man ein bißchen nach Sonderangeboten schaut, kann das ein sehr preiswerter Spaß werden. Für mein letztes Entchen von ca. 2 kg habe ich beim Real 6,99 € gezahlt, da kann man echt nicht meckern. Eine Ente von dieser Größe reicht für 3-4 Portionen, wir essen sie zu zweit und freuen uns über die Reste, die kann man nämlich auch aufgewärmt nochmal mit Genuß verzehren.

Zutaten

Für 3-4 Portionen

1 Ente von ca. 2 kg (möglichst mit Innereien), Salz, Pfeffer Thymian und nach Geschmack etwas durchgedrückter Knoblauch, einige Stengel Petersilie. 50 g Speck oder Bacon, 2 Zwiebeln, 1 Möhrchen, jeweils ein kleines Stück Lauch und Sellerie. 3/4 l Hühnerbrühe, 1/2 Glas milder Rotwein, evtl. ein Bratensaftwürfel, wenn man mag ein Schuß Sahne.

Zubereitung

Backofen auf 200 Grad vorheizen. Ente innen und aussen mit Salz, Pfeffer, Thymian und Knoblauch einreiben, Petersilie in den Bauch stecken und mit der Brust nach unten in eine große Bratrein legen. Zwiebeln, Speck und Gemüse fein würfeln, mit den Innereien um die Ente herum verteilen und ca. 1/4 l heiße Brühe angießen. In den Backofen schieben und etwa 1 1/2 Stunden schön braun braten, dabei immer wieder nach Bedarf etwas heiße Brühe angießen, damit das Saucengemüse nicht verbrennt. Es soll allerdings erstmal schon schön anbräunen, erst Brühe nachgießen wenn die Gemüsewürfelchen schon eine hübsche Röstfarbe haben. Falls die Brühe ausgeht (dann ist der Backofen wahrscheinlich einen Tick zu heiß), einfach mit heißem Wasser angießen.

Nach 1 1/2 Stunden Ente umdrehen und die Brustseite noch schön bräunen lassen. (Jetzt ist der richtige Zeitpunkt um die Knödel ins Wasser zu tun). Nach insgesamt 2 Stunden Bratzeit die Ente herausheben und etwa 5 Minuten ruhen lassen, bevor man sie tranchiert. Bratensatz mit der restlichen Brühe (oder noch etwas Wasser) und dem Rotwein loskochen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und evtl. einen Bratensaftwürfel einrühren und nochmal aufkochen lassen, nach Belieben die Sahne unterziehen.

Dazu gibt es natürlich Kartoffelknödel, und Blaukraut oder einen schönen grünen Salat. Preiselbeeren dürfen auch nicht fehlen!

Tipp:

Die Entenleber (so sie dabei war) kriegt die Köchin, die ist etwa nach 20 Minuten Garzeit durch und wird als kleiner Snack in der Küche verzehrt.

Rhabarbersoufflee

Einleitung

Dafür braucht man den ganz zarten jungen Rhabarber, und man sollte ihn auch gründlich putzen, damit keine holzigen Teile mit hineinkommen.
Ansonsten: Soufflees gelten als zickig, aber dieses hier ist nicht wirklich schwierig zuzubereiten. Mir ist auch noch nie eines zusammengefallen. Probieren Sie es, das wird nämlich ganz deliziös!

Zutaten

4 Portionen:
250 g Rhabarber in kleinen Stückchen, geputzt gewogen, 1 P. Vanillezucker, 1 geh. El. Zucker, abgeriebene Schale 1/2 Zitrone.
3 El. Sahne, 3 Eigelb, 5 Eiweiß, 2 El. Puderzucker, Butter und Zucker für die Form.

Zubereitung

Aus den Zutaten Rhabarber bis Zitronenschale ein flüssiges Kompott kochen, der Rhabarber soll ganz zerfallen. Von der Kochstelle nehmen, mit dem Schneebesen Sahne und Eigelb gründlich unterrühren, abkühlen lassen. Eiweiß mit Puderzucker zu schnittfestem Schnee schlagen, abgekühltes Kompott unterheben. Masse in eine ausgebutterte, dünn mit Zucker bestreute feuerfeste Form füllen, bei 225 Grad in ca. 15 Min. goldbraun backen. Ofentür einen Spalt weit aufmachen, Ofen ausschalten und Soufflee noch 5 Min. stehen lassen, dann servieren.

Tipp:

Eine besonders entzückende Farbe bekommt das Soufflee, wenn sie den sogenannten „Erdbeerrhabarber“ bekommen, der schön rot gefärbt ist. Dann wird es nämlich Pink!

Spargelfest für zwei

Einleitung

Jetzt ist Spargelzeit! Und damit man beim Kochen nicht in Hektik kommt und auch alles gelingt, schreibe ich hier mal die Zubereitung eines klassischen Spargelessens ganz genau auf. Ich mache es mir einfach und koche als Sauce eine klassische Bechamel wie sie schon die Oma liebte. Zugegeben, eine Hollandaise ist edler, aber die ist mir zu heikel in der Herstellung, und eine sorgfältig zubereitete Bechamel ist auch eine feine Sache.

Zutaten

Man braucht für 2 Personen:

ca. 750-1000 g Spargel (je nach Appetit), 1 unbehandelte Zitrone, 4-6 neue Kartoffeln (je nach Größe), 2 El. Butter, 1 El. Mehl, 1/4 l Milch, 1/8 l trockener Weißwein, 2 El. Sahne, Salz, Zucker,  Pfeffer, frischgeriebenen Muskat, feingehackten Schnittlauch. Nach Wunsch ca. 200 g guten gekochten Schinken.

Zubereitung

Spargel sorgfältig schälen, das untere (evtl. holzige) Ende abbrechen – der Spargel bricht von selbst an der richtigen Stelle, wenn man das untere Ende behutsam wegknickt. Spargelschalen und – Füße aufheben, in einem Sieb kurz durchwaschen und in einen sehr (!) grossen Topf geben, in dem die Spargelstangen auch liegend Platz haben. Ich verwende meine größte Pfanne, die ist hochwandig genug und hat einen gut schließenden Deckel. Spargelschalen mit Wasser bedecken, die Hälfte der unbehandelten Zitrone in Scheiben schneiden und darauf verteilen. Die Spargelstangen nebeneinander daruflegen, ca. 1/4 Teel Salz und eine gute Prise Zucker darübergeben. Kartoffeln sauber schrubben und in einen gut schließenden Topf knapp mit Wasser bedecken.

Jetzt kommt das richtige Timing: wenn man den Spargel erstmal geschält hat, ist schon die zeitraubendste Arbeit erledigt. Gut eine halbe Stunde vor dem Essen stellt man den Spargeltopf und die Kartoffeln auf den Herd und schaltet beides auf höchste Stufe. Wenn alles sprudelnd kocht, auf halbe Hitze reduzieren und den Küchenwecker auf 25 Minuten stellen. Den Spargel und die Kartoffeln kann man jetzt getrost sich selbst überlassen und widmet sich der Zubereitung der Sauce.

In einem kleineren Topf die Butter zerlassen, das Mehl darin andünsten und mit einem Holzlöffel gründlich umrühren, damit es keine Klümpchen gibt. Die Milch zugeben und unter stetem Rühren dicklich einkochen lassen, das kriegt jetzt ungefähr die Konsistenz von Pudding. Jetzt holt man aus dem Spargeltopf einen kleinen Schöpflöffel voller Spargelkochwasser und rührt ihn unter die Sauce, und läßt das Ganze noch eine Minute kochen. Das wiederholt man ein paar Mal, bis man etwa einen viertel  Liter Spargelwasser unter die Sauce gezogen hat und die Konsistenz schön cremig, aber nicht zu dick ist. Jetzt gibt man den Wein an die Sauce, und den Saft der restlichen halben Zitrone. Man würzt mit frischgemahlenem Pfeffer und Muskat, und (vorsichtig) mit Salz, das Spargelwasser war ja schon salzig. Dann lässt man die Sauce noch unter gelegentlichem Umrühren weiter leise blubbernd kochen, bis der Spargel und die Kartoffeln fertig sind (und der Küchenwecker klingelt) ist auch die Bechamel gut geworden. Jetzt kann man den Spargel vom Feuer nehmen und erstmal die Kartoffeln schälen. In die Sauce vor dem Servieren noch rasch die 2 El. Sahne einrühren, und das Festmahl kann beginnen! Den Schnittlauch (in einem Schälchen) und den Schinken (auf einem Teller) stellt man zur Selbstbedienung auf den Tisch, schön ist es wenn man die Sauce dazu auf einem Stövchen warmstellt, so daß sich jeder nach Bedarf noch heiße Sauce auf den Teller schöpfen kann.

Tipp:

Es sollte schon ein sehr guter Wein sein, mit dem man die Sauce verfeinert, ein Riesling ist sehr gut geeignet, aber auch ein Weißburgunder paßt dazu. Den Rest der Flasche nicht in der Küche stehen lassen!

Spargelfest für zwei

Bavaroise von Rhabarber und Erdbeeren

Einleitung

Eine Bavaroise (oder Bayerische Creme) ist eine Grundzubereitung der klassischen Küche und richtet ein ziemliches Gemetzel in der Küche an. Für einen besonderen Anlaß kann man sich den Aufwand aber schon mal antun, das Ergebnis lohnt nämlich die Mühe. Man kann die Bavaroise gut ein, zwei Tage vorher zubereiten und im Kühlschrank aufbewahren, das schadet ihr gar nicht.

Zutaten

10-12 Portionen:
250 g reife, süße Erdbeeren, 2 cl. Cointreau.
1 kg möglichst roter Rhabarber, 1/2 l trockener Weißwein, 3 El Johannisbeergelee, 1 Teel. abger. Zitronenschale, 180 g Zucker, 8 Blatt Gelatine, 6 Eigelb, 1/2 l Sahne.

Zubereitung

Erdbeeren waschen, putzen, vierteln und mit Cointreau vermischt zugedeckt ziehen lassen.
Rhabarber putzen, waschen, in kurze Stücke schneiden. Mit Wein, Johannisbeergelee, Zitronenschale und Zucker aufkochen lassen, sprudelnd kochen lassen bis der Rhabarber ganz weich ist und anfängt zu zerfallen. Durch ein feines Sieb gießen, Rhabarbermus gut ausdrücken, Sud zurück in den Topf geben und auf 1/2 l einkochen.

Gelatine nach Vorschrift einweichen.
Eigelb in einer grossen Schüssel mit dem Handmixer dickschaumig schlagen, nach und nach (etwa 1/2 Schöpflöffel auf einmal) den kochendheissen Sud unterschlagen. Gelatine bei milder Hitze auflösen, gründlich unterschlagen, Masse in den Kühlschrank stellen. Wenn sie anfängt zu gelieren (sie muss dick an einem hineingetauchten Löffel hängenbleiben) Erdbeeren und Rhabarber unterrühren. Sahne steifschlagen und unterheben, Masse in eine passende Form füllen – eine Kranzkuchenform geht gut und sieht hübsch aus – und einige Stunden, besser über Nacht, kaltstellen.
Zum Stürzen Form kurz in heisses Wasser tauchen, um den Rand mit einem scharfen Messerchen herumfahren, damit sich die Masse leichter aus der Form löst.

Anmerkung:

Das ist schon ein aufwendigeres Rezept, aber die cremig-luftige Konsistenz einer Bavaroise ist einfach unnachahmlich gut! Und dieses Dessert schmeckt auch einfach toll, durch den vielen Rhabarber bekommt die Creme ein frühlingsfrisches Aroma.

erdbeer-rhabarber-bavaroise

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Vegetarische Schaschliks vom Grill

Einleitung

Das nächste Grillwetter im Frühling kommt bestimmt! Diese vegetarischen Spießchen waren bei uns in der letzten Grillsaison der Hit, auch bei den Fleischessern.

Zutaten

Für ca. 10 Spießchen:
1 Zucchini, 1 rote, 1 gelbe Paprikaschote, 2 Zwiebeln, 10-15 Champignons (je nach Größe), 1 Paket (200-250 g) Halloumi-Käse.

1 Rezept grüne Frühlingsmarinade, dafür braucht man: 1 grosses Bund frische Petersilie, 1 Knolle frischer grüner Knoblauch, 1 kleine frische Chilischote, 1 unbehandelte Zitrone oder Limette, 1/4 l einfaches Olivenöl, evtl. etwas frischer Thymian, Pfeffer.

Schaschlikspießchen aus Holz.

Zubereitung

Käse in ca. 2 cm grosse Würfel schneiden, in die Marinade einlegen und ein paar Stunden oder über Nacht ziehen lassen. Gemüse waschen, putzen und in mundgerechte (2-3 cm) Stückchen schneiden: Paprika in Streifen, Zucchini in halbe Scheiben, Champignons nach Größe halbiert oder geviertelt, Zwiebel in Achtel geschnitten und aufgeblättert. Abwechselnd mit dem Käse auf die Spießchen stecken, bei mittlerere Hitze auf dem Holzkohlengrill garen, dabei öfter mit der Marinade bestreichen und wenden. Die Spießchen sollen leichte Röststellen bekommen, dann schmecken sie am Besten!

Tipp:

Halloumi-Käse (Grillkäse) bekommen sie in gut sortierten Supermärkten oder beim Griechen. Er zerläuft nicht beim Grillen und nimmt ganz wunderbar den Geschmack der leckeren Marinade an.