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Rindsschnitzel im Weinsafterl

Einleitung

Wir hatten uns wie jedes Jahr für den Urlaub verschiedene Fleischsorten beim Metzger vakuumieren lassen, weil wir da ja Selbstversorger sind und im Urlaub jeden Abend Grillen oder Kochen. Die Rindersteaks (Roastbeef) waren dieses Jahr leider ganz schlecht abgehangen und fürchterlich zäh, die haben wir nicht aufgegessen und wieder Nachhause getragen. Ich hab mir dann bei den Österreichern einige Rezepte für geschmorte Rindsschnitzel abgeschaut, und doch noch etwas Eßbares aus den zähen Schnitzeln gemacht. Die Sauce ist besonders gut geworden! Man kann je nach Geschmack und Verfügbarkeit einen nicht zu sauren Rotwein, Weißwein oder Rosé nehmen, es wird alles lecker, schmeckt nur unterschiedlich.

Zutaten

Für 2 Portionen:
2 Scheiben Rindersteak (Roastbeef oder Lende), 2 Esslöffel Olivenöl, 1 Esslöffel Butter, 1 kleine Zwiebel, 1 Esslöffel Mehl, 1 Glas nicht zu trockener Wein, 1 Glas Fleischbrühe (am Besten selbstgekocht), Salz, Pfeffer. Etwas Sahne, Creme fraiche oder Ähnliches.

Zubereitung

Olivenöl und Butter in der Pfanne erhitzen, Steaks darin von beiden Seiten anbraten und wieder herausnehmen. Feingehackte Zwiebel im Fett goldgelb anrösten, Mehl stauben und kurz unter kräftigem Rühren anrösten, aber nicht bräunen. Wein und Brühe angiessen, kräftig umrühren bis die Sauce bindet, Schnitzel wieder einlegen, mit Salz und Pfeffer würzen und auf kleinste Hitze zurückschalten. Deckel drauf und 2 Stunden leise schmoren lassen. Sauce mit Sahne legieren. So werden die Schnitzel butterweich und die Sauce schön kräftig und weinwürzig! Dazu gibt es Spätzle, oder auch Semmelknödel.

Rindsschnitzel-im-Weinsafterl

Erdnusshühnchen indonesische Art

Einleitung

Erdnüsse als Zutat kommen in vielen asiatischen Küchen vor, das wahrscheinlich bekannteste Rezept ist Satay mit Erdnusssauce aus Indonesien. Ich habe hierfür schon ein schönes Rezept eingestellt, das ist zwar recht originalgetreu, erfordert aber relativ viele exotische Zutaten, die man nur im Asienladen bekommt. Da aber Erdnüsse an der Sauce sehr lecker schmecken, habe ich hier einmal ein einfacheres Rezept  für Hühnchen mit Erdnusssauce aufgeschrieben, für das man die Zutaten eigentlich in jedem besser sortierten Supermarkt bekommen sollte. Wichtig sind die richtigen Erdnüsse, halten sie Ausschau nach ungesalzenen Nüssen, die gibt es meistens im Regal beim Knabberzeug. Mit gesalzenen Nüssen versalzt man sich das ganze Gericht, ein brauchbarer Ersatz ist Erdnussbutter aus dem Glas.

Zutaten

Für 1 grosse Portion:
120 g Hühnchenbrustfilet,  2 cl Sojasauce, 2-4 Knoblauchzehen, 1 Stück Ingwer, 1 scharfe Chilischote oder auch mehr, wenn man es gern scharf hat. 2 Esslöffel Pflanzenöl, 2 Esslöffel ungesalzene Erdnüsse, 100 ml Kokosmilch, 120 g Broccoli, 1-2 Schalotten oder 1 kleine rote Zwiebel, 2-3 Frühlingszwiebeln, Saft 1/2 Limette, Salz, Pfeffer, 1-2 Teel. brauner Zucker, Sojasauce zum Abschmecken.

Zubereitung

Hühnchen in 1/2 cm breite Streifen schneiden, mit Sojasauce und 1 durchgedrückten Knoblauchzehe marinieren, bis die restlichen Vorbereitungen erledigt sind. Kokosmilch und Erdnüsse im Mixer pürieren. Knoblauch und Ingwer fein würfeln. Chilischote entkernen und in feine Streifen schneiden. Broccoli in mundgerechte Röschen teilen. Zwiebel oder Schalotte und Frühlingszwiebel in dünne Ringe schneiden. 1 Esslöffel Öl in einer großen Pfanne oder im Wok erhitzen, Knoblauch und Ingwer scharf anbraten. Hühnchen zugeben und ein, zwei Minuten scharf anbraten, dann herausnehmen. Zweiten Esslöffel Öl in die Pfanne geben, Zwiebel und Frühlingszwiebel und Broccoli zugeben und zwei, drei Minuten unter stetem Rühren scharf anbraten. Pfanne vom Feuer nehmen, Hühnchenfleisch wieder zugeben. Pürierte Erdnüsse und Kokosmilch, Limettensaft und Gewürze zugeben, abschmecken. Nochmal kurz erhitzen, falls die Sauce zu dick ist noch etwas Kokosmilch unterrühren. Mit Reis servieren.

Gänsebrust – winterlicher Genuss für zwei

Einleitung

Da man heutzutage nicht so oft so viele Leute an einen Tisch bekommt, dass sich ein ganzer Gänsebraten lohnt, greife ich gerne auf im TK angebotene Gänseteile zurück und bereite ein Festtagsessen für zwei Personen damit zu. Heute machen wir eine Gänsebrust, die gibt es nach Weihnachten oft mal im Angebot für 6-7 € je Kilo. Das reicht locker für zwei mit grossem Hunger, und es bleibt wahrscheinlich noch eine schöne Portion übrig. Macht aber nix, wenn man reichlich Sauce zubereitet, kann man den Rest Fleisch darin aufwärmen, das gibt nochmal ein leckeres Reste-Essen.

Zutaten

Eine Gänsebrust mit Knochen von ca. 1100 Gramm.
Salz, Pfeffer, ordentlich Beifuß oder auch gemischte italienische Kräuter, das schmeckt auch ganz prima!
3/4 l hausgemachte Hühnerbrühe, Fleischbrühe geht auch. 1 Zwiebel oder 3-4 Schalotten. Evtl. ein Bratensaftwürfel (von Knorr, nicht von Maggi)

Zubereitung

Gänsebrust schonend über Nacht im Kühlschrank auftauen lassen. Mit Salz, Pfeffer und Kräutern einreiben. Zwiebel fein hacken und in die Bratrein geben, Gänsebrust darauf setzen und 1 cm hoch Brühe angiessen. Bei 200-220 Grad, insgesamt zweieinhalb Stunden braten. 1 1/2 Std mit Knochenseite nach oben, Fett ausbraten (ca. 1/4 Liter oder mehr) und abgiessen. Das kann eine ganz schöne Menge Fett sein, am Besten man nimmt die Gänsebrust mal kurz heraus und gießt das ausgebratene Fett aus der Bratreine ab, dabei aber aufpassen dass der Bratensatz drinbleibt.
Nach 1 1/2 Std. Bratensatz mit etwas Brühe aufrühren. Gänsebrust mit Hautseite nach oben drehen und noch ca. eine Stunde knusprig braten, dabei auf den Bratensatz aufpassen und immer wieder ein bisschen Brühe nachgiessen, damit nix anbrennt. Falls die Haut nicht knusprig werden will, mit kaltem Salzwasser einpinseln und Temperatur auf 225 Grad hochdrehen, aber dann aufpassen dass die Haut nicht zu dunkel wird. Man kann auch den Backofengrill zuschalten, wenn man einen hat.
Wenn die Haut schön knusprig ist, Bratenstück aus der Reine nehmen und warmstellen. Den Bratensatz mit der restlichen Brühe aufrühren, notfalls etwas heisses Wasser zugeben, wenn nötig nochmal entfetten. Evtl. mit einem eingerührten Bratensaftwürfel abrunden, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Dazu rohe Kartoffelknödel, und Blaukraut und Preiselbeeren.

Gänsebrust mit Knödel und Soß und Preiselbeeren mit einem gedünsteten Apfel

Gänsebrust mit Knödel und Soß und Preiselbeeren mit einem gedünsteten Apfel

Gambas in Knoblauchsahne – Festessen für Singles

Einleitung

Manchmal gibt es im Supermarkt relativ grosse Packungen roh eingefrorene grosse Gambas oder Black Tiger Prawns. Die sind recht teuer, aber was ich bislang davon probiert habe, von ganz hervorragender Qualität. Also, für Feiertage kann man sich die schon mal leisten, und da man sie einzeln aus der Packung nehmen kann, gibt das ein Single-Festessen! Wir machen sie heute zur Abwechslung mal mit Butter und Sahne, nicht mit Olivenöl wie sonst üblich, das wird auch sehr fein.

Zutaten

4-6 rohe Gambas (Tiger Prawns) je nach Appetit und Größe, aufgetaut und geschält, 2 Esslöffel Butter, 1-2 Knoblauchzehen, Salz, Pfeffer, etwas Cayennepfeffer oder Tabasco, 1/8 l Sahne, Parmesan, 1 Portion Spaghetti oder Bandnudeln.

Zubereitung

Aufgetaute, geschälte Gambas quer halbieren. Knoblauch schälen und in dünne Scheibchen schneiden. Jetzt schon mal das Nudelwasser hinstellen und zum kochen bringen, die Gambas brauchen nicht lang! Ein Esslöffel Butter in der Pfanne gut heiß werden lassen, die Gambas zugeben und ein, zwei Minuten unter Rühren anbraten, bis sie sich schön rot gefärbt haben. Herausnehmen und warmstellen. Zweiten Esslöffel Butter in die Pfanne geben, Knoblauch darin bei mittlerer Hitze glasig dünsten, aber nicht braun werden lassen. Sahne zugeben, Hitze reduzieren, salzen und pfeffern und mit etwas Cayenne oder Tabasco leicht scharf abschmecken. Wenn die Nudeln fertig sind, Gambas wieder in die Pfanne geben und unter Rühren nochmal erwärmen. Sauce über die Nudeln geben, bei Tisch frischen Parmesan dazu reichen und diesen gut unterheben.

Tipp

Zwei Portionen lassen sich noch gut in einer Pfanne machen, bei mehr braucht man schon eine sehr grosse Pfanne, damit alles Platz hat beim braten!

Sauerbraten zubereiten mit viel Sauce (Aus Omas Küche)

Einleitung

Wie man einen Sauerbraten selber einlegt, habe ich hier beschrieben. Wie man das gute Stück zubereitet, erzähle ich heute. Dies ist die erneuerte Version eines alten Rezeptes, ich hatte vorher beschrieben wie man einen Sauerbraten im Backofen macht. Ich finde aber diese Version im Topf auf dem Herd praktischer und besser zu kontrollieren.

Ein guter Sauerbraten ist keine Hexerei. Er ist allerdings schon eine Preisfrage, gut abgehangenes Rindfleisch ist hier in der Stadt fürchterlich teuer, da kostet das Kilo schon mal 30 € und mehr. Deswegen laß ich ihn mir vom Landmetzger mitbringen, das letzte mal hat ein Kilo fertig eingelegter Sauerbraten 11,90 € gekostet. Stadtbewohner, bedecke dein Haupt und sei traurig. Und such dir einen guten Landmetzger, zu dem man gelegentlich mal hinfahren kann, auch wenns ein bisschen weiter ist…

Es ist zu empfehlen, den Sauerbraten einen Tag vorher zuzubereiten, da es nur sehr schwer abzuschätzen ist, wie lang der Braten braucht um wirklich zart zu werden. Das hängt sehr von der Qualität und Reifung des Fleisches ab und kann alles von 90 Minuten bis zu 3 Stunden dauern. Man kann auch vorher nicht sagen, wieviel das Fleisch insgesamt beim Schmoren schrumpft, evtl. werden die Portionen etwas kleiner, und man serviert lieber noch eine Vorspeise, damit auch alle satt werden. Ich rechne für 4 Personen ein Rohgewicht von ca. 1200 Gramm, das sollte für gute Fleischportionen reichen.

Zutaten

1200 Gramm fertig oder selber eingelegter Sauerbraten, 2 Esslöffel neutrales Öl, 2 Zwiebeln, 2 Tassen geputztes, gewürfeltes Suppengemüse: Möhren, Petersilwurzel, Lauch, Sellerie.
1/2-1 Liter leichte Fleischbrühe, 250 Gramm Créme fraîche. 2 Esslöffel Butter, 2 gestrichene Esslöffel Mehl, 1 Esslöffel Zucker, evtl. etwas Weinessig.

Zubereitung

Sauerbraten aus der Marinade nehmen (Marinade auffangen) und trockentupfen. In einem gut passenden Topf in Öl kräftig von allen Seiten anbraten, dann den Braten herausnehmen. Feingehackte Zwiebel unter stetem Rühren anrösten, bis sie braune „Füßchen“ kriegen. Suppengemüse zugeben und ebenfalls unter Rühren anrösten. Mit Marinade(durch ein Sieb giessen) und Fleischbrühe (soviel, dass es ca. 1 Liter Flüssigkeit ist) aufgießen, gut umrühren damit sich der Bratensatz vom Topfboden löst (das brennt sonst an). Braten wieder in den Topf geben, Deckel drauf und bei milder Hitze leise blubbernd schmoren lassen, bis das Fleisch zart ist, das dauert je nach Fleischqualität eineinhalb bis zwei Stunden, manchmal auch länger. Das testet man indem man mit einer spitzzinkigen Fleischgabel in den Braten hineinsticht, wenn das leicht geht und die Gabel auch leicht wieder herausrutscht, ist der Braten gut.
Braten herausnehmen und zugedeckt warmstellen.
Dann bereitet man eine Zuckereinbrenne: Butter schmelzen bis sie brutzelt, Mehl zugeben und anrösten, Zucker zugeben und unter kräftigem Umrühren bräunlich karamellisieren lassen. Mit etwa 3/4 l Bratensauce (mit Saucengemüse) aufgiessen und unter kräftigem Rühren aufkochen lassen. Mit dem Pürierstab glattrühren,  aufkochen lassen und etwa 5 Minuten leise blubbernd unter stetem Rühren weiterkochen lassen, aufpassen dass die Sauce nicht anbrennt. Vom Feuer nehmen und Créme fraîche zugeben und nochmal kurz durchmixen, abschmecken mit Salz, frischgemahlenem Pfeffer und evtl. noch etwas Essig. Braten in Scheiben schneiden (da leistet ein Elektromesser gute Dienste) und in der Sauce nochmal erwärmen, aber nicht mehr sprudelnd kochen lassen.
Dazu Semmelknödel nach Omas Rezept, oder Spätzle!

Broccoli mit Käsesauce für Singles

Einleitung

An einen Kopf Broccoli esse ich 3-4 mal hin, und da muss etwas Abwechslung her, deswegen machen wir ihn heute mit Käsesauce. Das geht als einwandfreies vegetarisches Hauptgericht durch und schmeckt mit frisch gekochtem Reis besonders gut, ist aber auch mit Kartoffeln sehr lecker. Ich liebe meinen Broccoli sehr al dente, daher wird er nur ein paar Minuten blanchiert, das reicht vollkommen.

Zutaten

Für eine Portion:
ca. 250 Gramm Broccoli, in Röschen geteilt. 1/2 l Fleisch- oder Gemüsebrühe (geht auch Instant). 1 Esslöffel Butter, 1 gestr. Teelöffel Mehl, ein Schuß Milch, Salz, Pfeffer, frisch geriebener Muskat, 40 Gramm geriebener Käse, Emmentaler z.B. oder auch Gouda.

Zubereitung

Broccoli in der Brühe 4-5 Minuten sprudelnd kochen lassen, abseihen und Kochbrühe auffangen. Butter schmelzen, Mehl zugeben und kurz anrösten, dann mit etwa 1 Tasse von der Kochbrühe und einem Schuß Milch aufgiessen und unter fleissigem Rühren blubbernd kochen lassen, bis die Sauce schön cremig ist. Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Broccoli wieder zugeben und in der Sauce wenden, Platte ausschalten und Käse über den Broccoli streuen. Deckel wieder draufgeben und noch ein paar Minuten stehenlassen, bis der Käse schön geschmolzen ist. Nicht mehr kochen lassen, weil der Käse sonst ausflockt.

Tipp

…für nicht-Vegetarier: schmeckt auch super mit Fleischpflanzerl und Kartoffelpüree!

Broccoli mit Käsesauce und ein kleines Steak

Broccoli mit Käsesauce und ein kleines Steak

Spitzbuben

Einleitung

Diese klassischen Weihnachtsplätzerl nach dem Rezept von Großtante Fanny haben wir früher mit selbstgekochtem Johannisbeergelee aus dem Garten gefüllt, dafür wurde extra Gelee ohne Körndl eingekocht, aus roten und schwarzen Johannisbeeren gemischt. Das Gelee krieg ich heute nicht mehr, aber ich mache meine eigenen Spezial-Spitzbuben und fülle sie mit Nuß-Nougat-Creme, ist auch lecker.

Zutaten

420 Gramm Mehl, 210 Gramm Zucker, 250 Gramm Butter, 125 Gram gemahlene Haselnüsse, ein Ei, eine Prise Salz. Ein Glas Johannisbeergelee oder ein Glas Nuß-Nougat-Creme. Zucker und Vanillezucker zum Wenden.

Zubereitung

Aus den angegebenen Zutaten einen festen Mürbteig kneten. Der ist anfangs sehr bröselig, aber nur fleißig kneten, das wird schon! Einige Stunden oder über Nacht kaltstellen.

Teig portionsweise einen halben Zentimeter dick ausrollen und ausstechen, bei 180 Grad hell ausbacken, das dauert 10 bis 12 Minuten. Jeweils zwei Plätzerl mit Gelee zusammensetzen und in Zucker gemischt mit Vanillezucker wenden.

Hühnchen Gong Bao nach Sechuan Art, zart und würzig

Einleitung

Haben sie sich auch schon gefragt, wie die Chinarestaurants das machen, dass das Hühnchenfleisch so zart auf der Zunge zergeht? Ein einfacher Trick hilft dabei, das geschnetzelte Fleisch wird vor dem Braten im Wok mit etwas Stärkemehl (Mais- oder Kartoffelstärke) oder auch Weizenmehl eingepudert. Und dann wird es wirklich nur kurz durch den heißen Wok (oder die heiße Pfanne) gejagt, gerade eben bis es rundum die rohe Farbe verloren hat und ein bisschen braune Röststellen kriegt. Dann holt man es raus aus der Pfanne, mit einem Schaumlöffel oder einem geschlitzten Pfannenwender, so dass das Fett in der Pfanne drinbleibt, das Fleisch aber rauskommt. Dann stellt man das Hühnchenfleisch beiseite, bis die restliche Zubereitung erledigt ist.

Ich stelle hier eine einfache Version des bekannten Hühnchen Gong Bao vor, einem beliebten Rezept aus der Provinz Sechuan. Eigentlich gehört als typisches Gewürz der rote Sechuan-Pfeffer dran, wenn man den nicht kriegt muss man die nötige Schärfe mit Chilies herbeizaubern, oder auch mit einem Löffelchen Sambal Oelek. Das Rezept ist für 2 Portionen berechnet, läßt sich aber in der doppelten Menge für 4 auch noch gut zubereiten.

Zutaten

für 2 Portionen:
200 Gramm Hähnchenbrustfilet, 1 gestrichener Esslöffel Mehl, 2 Esslöffel neutrales Pflanzenöl oder auch Erdnussöl. 2 Esslöffel geröstete, ungesalzene Erdnüsse, grob gehackt. 1 kleine Zwiebel, 3 Knoblauchzehen, 2 rote oder gelbe Chilischoten (oder mehr, nach Geschmack und Schärfe), 1 Bund Frühlingszwiebeln, 1 kleines Stück Ingwer (nach Geschmack). 1 gestrichener Esslöffel Zucker, 1 Esslöffel Reisessig oder Apfelessig, 2 cl Sojasauce. 1 kleines Glas blumiger Reiswein oder Pflaumenwein. 5-8 Sechuan-Pfefferkörner oder etwas Sambal Oelek.

Zubereitung

Hühnerbrust längs halbieren und quer zur Faser in schmale Streifchen schneiden. Stehen lassen, bis die restlichen Vorbereitungen erledigt sind. Zwiebel und Knoblauch schälen und fein würfeln. Chilischoten entkernen und in dünne Streifchen schneiden. Frühlingszwiebel putzen und in dünne Ringe schneiden. Ingwer schälen und fein hacken. Sechuan-Pfeffer fein zerstossen.
Dann gehts los: Hühnchen mit Mehl bestäuben und darin wenden, bis es von einer dünnen Schicht bepudert ist. Öl im Wok oder in einer großen beschichteten Pfanne sehr heiß werden lassen, Fleisch darin unter stetigem Wenden anbraten, bis es rundum die rosa Farbe verloren hat, dann aus der Pfanne nehmen. Erdnüsse im verbliebenen Fett anrösten, herausnehmen. Zwiebel und Knoblauch anrösten, aber nicht bräunen, Ingwer und Chilies und Frühlingszwiebel zugeben und unter kräftigem Rühren anbraten. Zucker darüberstreuen und etwas ankaramellisieren lassen. Fleisch und Erdnüsse wieder zugeben, unter kräftigem Rühren nochmal erwärmen. Mit Essig und Reiswein ablöschen, Sojasauce zugeben und mit Sechuan-Pfeffer oder Sambal Oelek gut scharf abschmecken. Auf Reis servieren, sofort zu Tisch geben.

Tipp 1

Wenn man ein etwas abwechslungsreicheres Gericht mag, kann man statt nur der Frühlingszwiebeln auch gemischte Gemüse verwenden, es eignen sich Broccoli, Paprikaschoten, Pilze, Staudensellerie, Möhrchen, Pak Choi, Maiskölbchen, Sojasprossen und vieles mehr, lassen sie ihrer Fantasie freien Lauf!

Tipp 2

Man kann statt der Erdnüsse auch gut Cashewnüsse nehmen, die schmecken auch prima!

Foto Gong Bao mit Cashewnüssen

Gong Bao mit Cashewnüssen

Parmesantaler

Einleitung

Die Italiener verstehen es, aus ihren köstlichen Käsespezialitäten leckeres Fingerfood zu zaubern. Es gibt unzählige Rezepte für delikates Käsegebäck, allen voran solches mit Parmesan oder Pecorino. Ich habe mir meine eigene Version Parmesantaler kreiiert, von der Machart her ähneln sie unseren weihnachtlichen Nusstalern, sind aber wesentlich schneller zuzubereiten, am längsten dauert die Ruhezeit des Teigs. Die werden der Hit als Knabberei zu ihrem nächsten Aperitiv mit Freunden!

Zutaten

für ca. 20 Taler:
80 Gramm Butter, 125 Gramm Mehl, 100 Gramm frisch geriebener Parmesan, 1 Eigelb.
Zum Bestreichen: 1 Eiweiß, 50 Gramm gemahlene Haselnüsse.

Zubereitung

Butter, Mehl, Eigelb und Parmesan rasch zu einem geschmeidigen Mürbteig kneten und daraus eine Rolle von ca. 4 cm Durchmesser formen. Mit verschlagenem Eiweiß einpinseln und so in den gemahlenen Nüssen wälzen, dass eine dicke Schicht hängenbleibt. Mindestens eine halbe Stunde, besser über Nacht in den Kühlschrank stellen.
Backofen auf 180 Grad vorheizen. Die Teigrolle in 1/2 cm dicke Taler schneiden, in 12-14 Minuten hellgelb ausbacken und dann auf einem Kuchengitter abkühlen lassen. Am besten frisch servieren, die Taler halten aber auch ein paar Tage, luftdicht in ein Tupperschüsserl verpackt – falls welche übrigbleiben.

Tipp 1

Man kann die Taler wunderbar variieren, indem man zum Wälzen beispielsweise feingehackte Walnüsse, Pistazien oder Pinoli nimmt, und wer mag kann auch die Oberfläche der einzelnen Taler vor dem Backen mit Eiweiß bestreichen und diverse Gewürze aufstreuen: Thymian, Rosmarin, grüner oder roter Pfeffer, verschiedene gehackte Nüsse, die Möglichkeiten sind vielfältig. Aber erst mal ganz pur probieren!

Tipp 2

Man muss den Parmesan nicht selber reiben, es gibt inzwischen fertig geriebenen frischen Parmesan ordentlicher Qualität im Kühlregal in jedem Supermarkt.

Putenbrust-Braten wie bei Oma (mit viel Soße)

Einleitung

Meine Oma war eine Meisterin der feinen Geflügelbraten, sie brutzelte Enten und Gänse an Festtagen zur Vollendung, und erfreute uns Kinder mit köstlich knusprigen Brathendln und Hühnerteilen. Aber Pute gabs zu Omas Zeiten nur als Schnitzel, oder beim Suma als Riesentrümmer Keulen oder ganze Bruststücke, mit denen freundete sie sich nicht so recht an. Ich mag allerdings Pute, das zarte Fleisch ist kerniger als das vom Hendl, und bei sorgfältiger Zubereitung wird es auch nicht trocken. Das Bayrische Kochbuch sagt zu Putenfleisch: man kann es verwenden wie Kalbfleisch, und das klappt auch in den meisten Fällen. Für dieses Rezept habe ich für ein schönes Stück Putenbrust Omas Rezept für Brathendl mit Sauce und für die Garmethode den Magerbraten aus dem Bayrischen Kochbuch kombiniert, und es ist ganz köstlich geworden. Das Fleisch zart und doch mit leicht kernigem Biss, die Sauce lecker und gehaltvoll. Ein richtiges Sonntagsessen!

Zutaten

Für ca. 4 Portionen:
800-900 Gramm Putenbrust am Stück (ein schönes kompaktes Stück ohne dünne Endchen nehmen), 2 Zwiebeln, 2 El. neutrales Öl, 2-4 Knoblauchzehen, 2 El. scharfer Senf, 1 Teel. Paprika edelsüss, 1/2 Teel Kümmel gemahlen, 1/2 Teel Pfeffer gemahlen, 1/2 gestr. Teel Salz, 1/2 l Geflügel- oder Gemüsebrühe (geht auch Instant). Falls nötig heisses Wasser zum Angiessen der Sauce, ein Schuß Schlagsahne oder Creme fraiche, Salz und Pfeffer. Evtl. ein Bratensaftwürfel.

Zubereitung

Zwiebeln schälen und fein hacken, im Öl sorgfältig gelblich anbraten, das dauert schon ein paar Minuten. Knoblauch durch die Presse drücken, mit Senf und den restlichen Gewürzen vermischen, Fleisch damit gleichmässig bestreichen. Angebratene Zwiebeln mit dem Öl in den Bräter geben, Fleisch darauflegen und bei 180 Grad 1 1/2 Stunden braten. Dabei etwas Brühe angiessen, wenn die Zwiebeln braun werden, und immer wieder mal Brühe nachgiessen und den Bratensatz aufrühren, damit eine schöne appetitliche braune Sauce entsteht. Auch das Fleisch fleissig mit dem Bratensatz bepinseln. Nach der halben Bratzeit das Fleischstück wenden. Falls die Brühe ausgeht und der Bratensatz rotzdem austrocknet, mit heissem Wasser aufgiessen, nicht noch mehr Brühe nehmen, das wird sonst zu salzig. Nach 1 1/2 Std sollte der Braten durch und trotzdem noch saftig sein. Fleischstück aus der Bratrein nehmen und noch ca. 5 Minuten stehen lassen bevor man es anschneidet. In der Zwischenzeit den Bratensatz in einen kleinen Topf umfüllen, falls nötig noch etwas heisses Wasser zugeben. Einige El. Sahne oder Creme fraiche zugeben und einmal aufkochen lassen, mit frisch gemahlenem Pfeffer abschmecken und nach Bedarf noch leicht salzen. Man kann auch einen Bratensaftwürfel mit aufkochen, dann aber auf das zusätzliche Salz verzichten. Den Braten mit einem scharfen Messer quer zur Faser aufschneiden, damit die Scheiben auch zart werden, ein Elektromesser leistet hier gute Dienste.
Dazu gibt es auf jeden Fall Kartoffelknödel (ich nehme frischen Knödelteig aus der Kühltheke), und eine schöne Schüssel gemischten Salat. In der kalten Jahreszeit empfiehlt sich besonders Omas fruchtiger Wintersalat, der harmoniert ausgezeichnet mit dem milden Putenfleisch! Im Sommer machen sie einen grünen Salat mit ein paar hineingeschnittenen Tomaten dazu, mit frischem Basilikum verfeinert.