Einleitung
Oma, Mami und ich würz(t)en unsere Schweinsbraten sehr ähnlich, und ich hab für mich eine Methode entwickelt, wie man eine Würzpaste zubereitet, mit der man das Stück Braten schon Tage vor der Zubereitung einreiben kann (dann im Kühlschrank aufheben), und die sich auch hervorragend zum Einfrieren eignet, wenn Sie den Braten erst später zubereiten wollen.
Zutaten
Würzung für einen Schweinsbraten (Schulter mit Schwarte) von ca 1kg:
3-4 El. mittelscharfer Senf, 1/2 Teel Salz, reichlich frischgemahlener Pfeffer, 1 Teel. süsser Paprika, 1 El. gerebelter Beifuß, 1 Teel. getr. Thymian, einige Krümel Cayennepfeffer oder ein Schuß Tabasco, durchgedrückter Knoblauch auf eigene Verantwortung – na ja, so 3-5 Zehen für den Anfang, man kann aber auch mehr nehmen.
Aus diesen Zutaten mischt man eine Paste, mit der man den Braten rundherum einreibt, auch die Schwarte. Es schadet nicht, wenn man den „gesalbten“ Braten ein paar Stunden oder auch ein paar Tage durchziehen läßt.
Anmerkungen zur Sauce
Die beste, gehaltvollste Sauce kriegt man aus jedem Stück Schweinsbraten, wenn man Knöcherl und Suppengemüse mitbrät. Da man aber Knöcherl nur bei einem gutwilligen Metzger kriegt, was macht der arme Mensch, der sein Schwein im Supermarkt erstehen muß?
Er nimmt Zwiebeln nicht zu knapp, und Suppengemüse dazu. Und er bereitet einen Topf leichte Brühe vor, mit dem der Bratensatz später immer wieder aufgegossen wird.
Also ganz ehrlich: ich nehm auch Instant-Brühe, wenn ich keine selbergemachten Brühwürfel mehr im Tiefkühlfach habe. Und ich nehme da gern Gemüsebrühe, die schmeckt nicht so penetrant nach Geschmacksverstärkern. Aber eine hausgemachte Fleischbrühe wär schon am besten!
Zusätzliche Zutaten zum Braten
Man braucht also noch zum Braten: 1/2 l kochendes Wasser.
2 grosse Zwiebeln feingewürfelt, 1 Tasse Suppengemüse (Möhrchen, Lauch, Sellerie, Petersilienwurzel) kleingewürfelt, 1 Liter leichte Brühe, Senf, Salz, Pfeffer, 1 Bratensaftwürfel (nicht meckern, der gehört hinein)
Zubereitung des Bratens
Man setzt den „gesalbten“Schweinsbraten mit der Schwarte nach unten mit dem kochenden Wasser bei 220 Grad in den Ofen und brät ca. eine halbe Stunde, bis das Wasser verdampft ist.
Dann dreht man den Braten um, schneidet die Schwarte ein (die ist nämlich jetzt schön weichgedämpft) und verteilt die feingehackten Zwiebeln und das Suppengemüse darum. Dann brät man etwa 1 1/2 Stunden weiter. Dabei hat man ein Auge auf Zwiebeln und Gemüse: die dürfen schön braun werden, aber nicht verbrennen. Man giesst immer wieder etwas Brühe auf und löst den Bratensatz vom Rand der Bratrein mit einem Pinsel: dabei sorgfältig arbeiten, wenn der Bratensatz anbrennt, kriegt man ihn nämlich nicht mehr ab.
Wenn die Schwarte anfängt knusprig zu werden, legt man den Braten in ein feuerfestes Geschirr und stellt ihn zurück in den Ofen. (Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um die Knödel ins Wasser zu legen)
Jetzt kann man auch den Grill zuschalten, damit die Sache wirklich schön knusprig wird. In die Bratrein mit dem gebräunten Gemüse schüttet man die restliche Brühe, wenn die nicht reicht, kann man auch ein paar Schöpfer Knödelkochwasser dazutun. Wieder gründlich mit dem Pinsel den ganzen braunen Bratensatz lösen. Dann die ganze Sauce in einen passenden Topf umfüllen, aufkochen lassen und den Bratensaftwürfel zufügen. Mit Senf (wenig) Salz und Pfeffer abschmecken – und voila, da haben wir unser Sößchen!
Der Schweinsbraten hat im Ofen inzwischen hoffentlich seine knusprige Kruste gekriegt (wie gut die wird, hängt sehr von der Fleischqualität ab) und darf jetzt noch 5-10 Minuten im ausgeschalteten Ofen ruhen, ehe man ihn anschneidet. Jetzt müßten auch die Knödel fertig sein, und der Sonntagsschmaus kann beginnen!
Tipp;
Als Beilage zum Sonntags-Schweinsbraten mit Knödeln gab es bei uns daheim nur einen frischen grünen Salat, gern auch einen Endiviensalat, aber in manchen Familien liebt man auch Blaukraut oder Sauerkraut dazu. Und ein frisch eingeschenktes Helles oder Weizen darf natürlich auch nicht fehlen! Kinder kriegen Karamalz 😀