…und schon bei seinem neuen Frauchen gelandet, diesmal hat es das Urmi gekriegt.
Das Tuch paßt wie vom Innenarchitekten designed auf ihr oranges Sofa:

Ich hatte noch einige Knäuel Silenzio und Boston von Schachenmayr, die sind so schön warm und weich, ganz ideal für eine Kniedecke. Das ist allerdings schon so ziemlich die dickste Wolle, die man auf der Solo verarbeiten kann, ich hab Maschenweite 11 gebraucht, und der Schlitten ließ sich relativ schwer schieben. Deswegen hab ich die Decke in drei Streifen gestrickt und dann zusammengenäht. Über die ganze Breite der Maschine hätte zwar von der Maschenzahl her hingepaßt, wäre aber nicht schön zu stricken gewesen. Den Rand habe ich mit zwei Reihen Stäbchen umhäkelt und nur ganz leicht gedämpft, das rollt sich so gut wie gar nicht.
Ich hab extra keinen Schnickschnack ausser dem aufgestickten roten Herzerl dran gemacht, damit die Decke auch für einen alten Herren paßt. Die kommt ins Lager für St. Josef.
Ich hatte noch jede Menge bunte Sockenwolle-Reste und dachte mir, ich strick mal eine Kniedecke für mein Projekt für alte Münchener. Die ist zwar recht hübsch geworden und mit doppeltem Faden gestrickt auch sehr schön kuschelig weich und warm, aber ich glaube, das bleibt ein Einzelstück.
Wieso ein Einzelstück? Weil ich viel länger als gedacht hingestrickt habe, in einer Grösse von 90 mal 90 cm ist das halt schon ein grösseres Projekt, das hat mich jetzt seit Weihnachten aufgehalten. Wenn ich nochmal Kniedecken mache, dann mit Sicherheit auf der Strickmaschine!
Die netten Mädels von der Maschinenstricker-Gruppe auf Ravelry haben mich auf eine Idee gebracht, die ich unbedingt ausprobieren mußte. Man könnte doch die Sechseckerl gleich in Serie aneinanderstricken, meinten sie, und sich das ganze immer wieder neu Anschlagen und Abketten sparen. Strickmaschinen-Strickerinnen sind nämlich wahre Meisterinnen im Erfinden arbeitssparender Methoden!
Und was soll ich sagen: es klappt hervorragend! Ich werde dann meine Anleitung nochmal überarbeiten, aber hier zeig ich euch mal vorab schnell, wie’s geht.
Man strickt die Sechsecke direkt aneinander und wechselt bei jedem neuen Sechseck die Farbe:
Wenn man genügend Sechsecke beieinander hat, wirft man mit Kontrastgarn ab. Mir reichen hier fünf Eckerl, es soll nur ein Stuhlkissen werden.
Dann füllt man die Eckerl mit Füllwatte, das geht gut, weil der gestrickte Schlauch sehr elastisch ist und man den Füllstoff gut reinschieben kann. Die Trennlinie zwischen den Eckerln näht man mit ein paar Stichen ab, dann sieht es so aus:
Das kommt schon ganz gut, nicht wahr?
Jetzt sind noch die Löcher von den Zunahmen offen, aber um die kümmern wir uns, wenn der zweite Streifen Sechseckerl fertig ist. Hier sieht man, das ich nicht gerade ideales Füllmaterial erwischt habe, die kleinen Flocken wollen durch die Löcher rauskriechen:
Was jetzt noch so unordentlich und löchrig aussieht, das wird beim Zusammennähen mit dem zweiten Streifen in einem Arbeitsgang vernäht und sieht später sehr ordentlich aus.
Mädels, ihr hattet da eine super Idee, so flutscht das nur so mit dem Beekeepers Quilt auf der Maschine!
Jetzt hab ichs raus: ich stricke meine Teilchen für den Beekeepers Quilt auf der Maschine, das geht Ratzfatz!
Ich habe eine Anleitung für die Doppelbettmaschine geschrieben, mit vielen Fotos und ganz genau beschrieben! Nur Mut Mädels, wer Socken auf der Maschine kann, kriegt auch die Bienenwaben-Sechsecke hin.
Ich hab das Restefresserchen gestern zusammengenäht – fertig! Dem Wolfi gefällt es gut, er findet es sieht lustig aus. Das freut mich sehr, denn es kommt ja in seine Wohnung, ihm muß es gefallen!
Deswegen hier ein bißchen Mathematik:
Jetzt ist meine Restekiste leer, und ich habe mir vorgenommen, dass ich nicht mehr so viel ansammle – ich habe wirklich noch genügend schöne Wolle im Vorrat, ich muß nicht immer Resteverwerten!
Manche Stricksachen finden von selber ihre Bestimmung. So gings mir gerade mit meinem Restefresserchen, der Decke aus ungefähr tausend unterschiedlichen Sockenwolle-Restchen, die ich gerade angefangen habe.
Ich habe ja selber schon eine schöne gestrickte Sofadecke und noch eine zweite (das grosse Wolltier) zum Einkuscheln, ich brauche nicht wirklich noch eine dritte Wolldecke. Aber beim Wolfi im Gästezimmer, da fehlt eine Tagesdecke! Und schon hat mein Restefresserchen seinen zukünftigen Platz gefunden.
Das Bett im Gästezimmer ist 2 x 1 Meter groß, da muß die Decke mindestens 220 x 120 sein, damit sie schön liegt. Also muß ich noch einen oder zwei Streifen dranstricken. Na gut, die Wolle dürfte noch reichen. Muß ich halt die Strickmaschine nochmal rausholen und etwas nacharbeiten, macht auch nix.
So sieht das Restefresserchen jetzt aus:
Da kommen jetzt an den Schmalseiten noch zwei Streifen dran, dann hat es hoffentlich die richtige Größe.
Meine Sockenwolle-Reste müssen endlich mal weg. Ich habe die ganzen hellen, leuchtenden Farben schon herausgefischt und Snifferchen draus gestrickt, aber es sind noch jede Menge von den gedeckteren Farben übrig. Die passen eigentlich alle ganz gut zusammen, das wird eine schöne bunte Kuscheldecke.
Ich spule die Reste erstmal auf grosse Knäuel, die Enden werden einfach mit einem 8er-Knoten angeknotet. Die gute alte Memo II frißt nämlich die Knoten ohne zu meckern, da spare ich mir das Vernähen von 1000 Fadenendchen.
Gestrickt wird in Streifen, jeweils 100 Maschen rechts/links Industrieform mit MaW 7, 300 Reihen ergeben ziemlich genau 95 cm, mit Kontrastgarn abwerfen und per Hand abketten. Die Streifen häkle ich dann zusammen.
Ich habe von meinen letzten Decken-Projekten noch reichlich Reste übrig, und da hab ich mal ein neues Wolltier angefangen. Das ist zwar keine ideale Sommerhandarbeit, weil man das ganze warme Teil auf dem Schoss liegen hat, aber die schönen Reste wollen verstrickt werden und müssen auch mal weg.
Das Wolltier wird gut einen Meter breit und soll über 2 Meter lang werden, damit man sich richtig drin einkuscheln kann.
Ich verstricke vor allem Sockenwolle doppelt genommen mit einer 6er Nadel, das Muster ist krausgestrickt (alle Maschen rechts). Ich arbeite in Streifentechnik, eine Anleitung dafür gibts hier beim Patchworkstricken. Das kraus gestrickte ist schön weich und anschmiegsam und sehr voluminös, ausserdem ist es ein „no-brainer“, da kann man beim Stricken richtig schön entspannen.
Hoffentlich reichen mir die Farben für das versetzte Muster, so wie ich es angefangen habe! Ich möchte eigentlich keine Wolle mehr nachkaufen, sonst gibts dann wieder Reste von Resten.
So, jetzt hab ich mich mal ordentlich rangehalten und das neue Kleid für mein Sofa endlich fertiggestrickt. Das war schon eine Menge Arbeit, das könnt ihr mir glauben! Dafür sieht mein Sofa jetzt aus wie neu, und die Farben passen auch ganz prima zu meiner Wohnzimmereinrichtung.