…und schon bei seinem neuen Frauchen gelandet, diesmal hat es das Urmi gekriegt.
Das Tuch paßt wie vom Innenarchitekten designed auf ihr oranges Sofa:
![sofatuch](http://evileu.de/oddballs/wp-content/uploads/2020/05/sofatuch.jpg)
Mir fehlte noch ein Knäuel zur Fertigstellung, deshalb hats diesmal etwas länger gedauert, aber jetzt ist die Weste fertig. Bin sehr zufrieden damit, die hellen, goldtonigen Farben machen sich sehr schön. Hier mal eine Ansicht von vorne:
Und hier die Rückenansicht:
Jetzt musss ich nur noch ein Frühlings-Mädchen finden, das sie auch anzieht!
Ich machs nicht wieder, ehrlich. Was? Komplizierte Ajourmuster in Verlaufsgarnen stricken, das mach ich nie wieder. Das ist nämlich den Aufwand nicht wert.
Ich hatte es mir so schön vorgestellt, der traumhafte Fabrverlauf in gebrochenem Rosé, Lila und Blau, und das wunderbare Ajourmuster „Blätterrauschen“, das ich mir auf Ravelry geholt habe. Was hab ich an den Schal hingenadelt, sollte ja auch richtig schön und groß kuschelig werden. Das Muster war nicht ohne, da durfte man höllisch aufpassen beim Stricken und sich nicht verzählen. Die Wirkung war…
…für die Katz. Ihr glaubts nicht? Bittesehr, hier ist ein Foto von dem fertigen Schal:
Von dem komplizierten Muster ist wirklich nicht viel zu sehen, gerade mal ein paar Löchlein hier und da. Aber insgesamt dominiert der Farbverlauf die Optik, das Ajourmuster tritt da komplett in den Hintergrund.
Ausserdem rollt sich der Schal schon wieder an den Kanten, auch wenn ich ihn sehr sorgfältig geblockt hatte. Aber traditionelle Ajourmuster haben nunmal meistens eine rechte und eine linke Seite und tendieren stark zu gerollten Rändern.
Ich machs echt nie wieder, und weil ich bisher kein vernünftiges beidseitig tragbares Ajourmuster gefunden habe, das sich nicht an den Kanten rollt, kam mir ein Tipp aus dem Interweave-Newsletter gerade recht:
The Orenburg Warm Shawl: When a ‘Gossamer Web’ Becomes a ‘Mink Coat’
Hier steht nämlich drin, dass die Russinnen ihre warmen Schals kraus rechts stricken, im Englischen heißt das „Garter Stitch“. Jawoll, genau der Tipp hat mir noch gefehlt! Da rollt sich nix, auch ohne Blocking!
Ich hab noch ein wunderschönes handgesponnenes Verlaufsgarn von meiner Freundin Julia, für das entwerfe ich gerade ein Strickmuster in hauptsächlich kraus rechts mit einer Lochmusterkante.
Ich glaube, das wird sehr schön – wenn es so wird wie ich es mir vorstelle, gibts eine Anleitung, versprochen!
So, fertig, ich habe jetzt auch die Blenden drangestrickt und die Weste gefinished, wieder ganz leicht von links gedämpft. Fehlen nur noch Knöpfe!
Das sind Herbstfarben, die sind für mich! Das Muschelmuster habe ich hier nur mit drei Farben gestrickt, das wird mir sonst zu fusselig mit dem dicken Garn.
Also, das hat jetzt aber wirklich länger gedauert als ich dachte… mit 2,5er Nadeln war es halt schon ein langsames Vorwärtskommen, aber es hat sich gelohnt, ein klassischer Trachtenjanker für meinen besten Freund ist dabei herausgekommen.
Dadurch, dass das kuschelweiche Merinogarn so dicht gestrickt wurde, hat der Janker eine angenehm feste, griffige Struktur bekommen, so wie sich das gehört. Das Einnähen der eingesetzten Ärmel war ein bisschen ein Gefrickel, ich habs letztendlich erst gesteckt und mit Nähfaden geheftet, und dann im Matrazenstich zusammengenäht, damit die Naht glatt wird. Auf Taschen habe ich verzichtet, weil die ja doch bloss ausleiern und das Vorderteil dann die Form verliert.
Jetzt kommt noch ein Nahtband in die Schultern, damit die nicht überhängen, und einen Aufhänger mach ich auch noch rein. Dann kann sich der stolze Besitzer mitsamts der Lederhosn damit sehen lassen!
Was lange währt… bei dem schönen Wetter hatte ich jetzt endlich das richtige Tageslicht, um die Blenden bei meiner Persian-Dreams-Weste fertigzustricken. Das war ein ganz schönes Gefrickel mit dem dünnen Garn und 2er Nadeln, aber jetzt ist es endlich fertig! Es sieht an mir selber wesentlich besser aus mit der Passform als an der Schneiderpuppe, aber man kriegt zumindest mal einen ersten Eindruck, hier das Vorderteil:
Der V-Ausschnitt vorne:
Und hier die Ansicht von hinten:
Die überschnittenen Schultern sehen bei mir selber deutlich besser aus, weil ich ein wesentlich breiteres Kreuz habe als die Puppe. Ich habe die Blenden rundherum kraus gestrickt, damit die Ränder nicht kippen, und das hat gut funktioniert. Jetzt fehlen nur noch die Knöpfe, dann kann ich das gute Stück endlich anziehen!
Uff, das wäre geschafft! Ich habe gestern einen sonnigen Nachmittag ausgenutzt und das letzte Hexagon meines Persian Dreams fertiggestellt, das Mini-Zählmuster kann ich nämlich nur bei sehr gutem Licht. Ist schön geworden, aber auch wieder eine Heidenarbeit, die Zählerei ist schon arg mühsam. Auch wenn die farbigen Diagramme von Jenise Hope sehr schön und eigentlich gut nachzuarbeiten sind. Aber mit 2,5er Nadeln und dem dünnen Garn ist es halt schon ein Geduldsspiel. Wie dem auch sei, das letzte Stück ist fertig und wird gerade geblockt:
Das muss jetzt noch Trocknen, dann steht der Fertigstellung meiner Persian-Dream-Weste nichts mehr im Wege. Ich werde berichten!
Was hab ich lang an den hingenadelt! Das Ajourmuster ist zwar wunderschön, aber schwierig auszuzählen, da ist nix mit Entspannen beim Stricken…
Das Muster mit dem Namen „Blätterrauschen“ hab ich auf Ravelry gefunden. Das Garn ist Aktiv Lace von supergarne.com, das haben sie aber leider nicht mehr im Sortiment. Dabei waren die Farben so toll!
Ich hab mich wieder mal vor dem Spannen gedrückt und den fertigen Schal nur mit dem Dampfbügeleisen bearbeitet, ist auch schön geworden. Schaut mal den tollen Farbverlauf an:
Die Grobi, das ist meine Singer Solo Einbett-Strickmaschine, die ganz prima dickeres Garn verarbeiten kann. Ich mag sie sehr gern, weil sie so schön unkompliziert zu bedienen ist.
Für diesen federleichten Schal habe ich die Damasco von Fischer Wolle verarbeitet, das ist eine Mischung aus Mohair und Acryl, die man normal mit Nadelstärke 5-6 stricken würde. Gebraucht habe ich nur 100 Gramm! Das ist ein preiswertes Vergnügen, die Damasco kostet nämlich nur 2,95 € pro 50-g-Knäuel.
Ich hab sie auf der Maschine mit der größten Maschenweite 10 gestrickt, damit die Sache schön luftig wird. Hier seht ihr den fertigen Schal:
Ich habe das fertige Teil schon mal kräftig mit dem Dampfbügeleisen bearbeitet, damit es sich nicht rollt. Aber ich schätze, ich werde es doch noch blocken, damit das Lochmuster schöner herauskommt und die Ränder gerade werden.
Die kostenlose Anleitung für das „Tuck Lace“ genannte Muster habe ich auf Ravelry gefunden, hier ist der Link dazu:
Die Anleitung gibt es nur in Englisch. Ich hab für dieses Muster lange tüfteln müssen, weil das Bild für die Nadelwahl von so schlechter Qualität ist, daß man es beim besten Willen nicht lesen kann. Vielleicht schreibe ich noch eine deutsche Anleitung für den Singer Grobi dafür, das Muster wird nämlich wirklich sehr schön und ist gar nicht schwer zu stricken!
Es ist schon ein bißchen ein Gefrickel… ich bin immer noch am rumprobieren mit meinen Persian-Dream-Sechsecken. Die gerade Kante im Bild links habe ich ganz gut hingekriegt, das rechte Verbindungsdreieck muß ich nochmal auftrennen. Na ja, es ist gottseidank ein relativ kleines Teil, das ist schnell nochmal gestrickt. Und dann muß ich das Stück wirklich nochmal gründlich blocken, das verzieht’s beim Anstricken doch ziemlich.
Für den linken Rand habe ich mit einer 2er Nadel 3×50 Maschen aufgefasst und 12 Reihen kraus gestrickt, das wird ganz gut. Wenn man die Kante jetzt noch ein bißchen dämpft, sollte sie hübsch glatt liegen.
Ein bisschen kann man schon erraten was es werden soll – aber ich sag mal noch nix, bin ja noch voll in der Versuchsphase 😉