Archiv der Kategorie: Finishing

Blocking oder Dampfbügeleisen?

Was ist Blocking?

Unsere amerikanischen Strickfreundinnen sind da viel genauer als wir, da wird nahezu  jedes gestrickte Teil vor dem Zusammennähen geblockt. Blocken, das ist nichts anderes als anfeuchten, sehr gründlich spannen (man verwendet oft Spanndrähte zusätzlich zu den Stecknadeln) und glatt liegend trocknen lassen.

Blocken ergibt sehr schön gerade Kanten, und die Teile liegen danach hübsch glatt. Blocken ist aber auch eine Heidenarbeit und man muß sehr genau sein, damit die Teile nachher auch zusammenpassen.

Ich dämpfe lieber

Ich bin meistens zu faul und zu eilig fürs Blocken und bearbeite meine fertigen Strickteile meistens nur gründlich mit dem Dampfbügeleisen, wenn es nötig ist. Patchwork-Stricksachen müssen meistens nicht gedämpft werden, aber fast alles was aus der Strickmaschine kommt, und Lace-Arbeiten ebenfalls. Ich dämpfe zum Beispiel meine Nymphalidea-Schals, und die werden damit wunderbar gefinished und fallen locker und glatt ohne gekringelte Ränder.

nymphalidea-rubin
nymphalidea-rubin

Mein Profi-Bügeleisen

Ich hab da ein Profi-Bügeleisen, das gehört zu meinem Dampfreiniger. Es  produziert richtig viel heißen, fast trockenen Dampf , damit kriegt man die Teile auch schön glatt, sogar ohne Spannen.  Besonders eingerollte Kanten bekomme ich damit ebenfalls gut platt, da kann man sie besser zusammennähen. Auch Jaquardmuster profitieren von der Dampfbehandlung, die bearbeite ich richtig kräftig von beiden Seiten, da legen sich die Spannfäden glatter und das Maschenbild wird gleichmäßiger.

Was ist also besser, Blocken oder Dampfbügeln?

Das muß man ausprobieren, mit was man selber besser zurechtkommt. Bei mir scheitert das Blocken meistens schon daran, daß ich in meiner kleinen Bude gar nicht den Platz habe, mehrere Strickteile irgendwo platt zum Trocknen hinzulegen. Also arbeite ich mit dem Dampfbügeleisen, funktioniert auch.

Das Finishing

Ich nehme es aber mit dem Zusammennähen auch sehr genau, manche Teile häkle ich auch Masche auf Masche zusammen. Ich finde, wenn man sich mit dem Stricken oder Häkeln schon so viel Arbeit macht, sollte man seine Teile auch sorgfältig zusammenfügen und finishen, das macht im Gesamtbild doch sehr viel aus.

Persian Dream zweckentfremdet: ich mache Fortschritte

Ich hab euch in diesem Artikel erzählt, daß ich mit der Persian-Dreams-Decke nie und nimmer fertig werde. Sieben Sechsecke habe ich, und ein halb fertiges.

Ich habe getüftelt

Und jetzt habe ich auch eine Idee, was ich aus den Schmuckstücken machen könnte – muß aber erst noch ein bißchen rumprobieren, mehr wird noch nicht verraten. Jedenfalls ist mir nach einigem Tüfteln ein Verbindungsdreieck gelungen, mit dem man die Sechsecke so zusammensetzen kann, daß es eine gerade Kante ergibt. Das eröffnet natürlich ganz neue Möglichkeiten!

verbindungsdreieck
verbindungsdreieck

Für das Dreieck habe ich jeweils 50 Maschen aus einer Sechseckkante aufgefaßt und in Reihen kraus gestrickt. In der Mitte werden in jeder 2. Reihe 3 Maschen abgenommen, an der Kante werden in jeder 2. Reihe zwei Maschen zusammengestrickt, das ergibt die Dreiecksform.

Ich werde die fertig zusammengestrickten Teile nochmal gründlich blocken, damit sie auch glatt liegen.

Tipp zum Abketten: dicke Nadeln nehmen!

Kennt ihr das auch: wenn man am Ende eines Strickstücks die Maschen abkettet, muß man höllisch aufpassen, daß es nicht zu fest wird. Besonders bei nachträglich angestrickten Bündchen soll der Rand ja elastisch sein und nicht einengen. Auch die Abkettränder von Tüchern, Schals und Decken sollen schön locker sein und sich nicht zusammenziehen. Dafür gibt es einen ganz simplen Trick: mit ganz dicken Nadeln abketten! Hier zu sehen am Beispiel meines neuen Wolltieres, gestrickt habe ich mit einer 6er Nadel, abgekettet wird mit einer 20er.

locker abketten mit dicken nadeln
locker abketten mit dicken nadeln

So werden die Abkettmaschen hübsch locker und ganz gleichmäßig.

Faustregel: zum Abketten nimmt man mindestens die doppelte Nadelstärke wie zum Stricken, eher größer.

Probierts mal aus, das funktioniert ganz prima!

Patchworkjacke – vom UFO zum WIP

Was ist ein UFO?

Ich liebe die witzigen Abkürzungen unserer amerikanischen Handarbeitskolleginen! Zum Beispiel:

UFO = UnFinished Object (unvollendetes Objekt)
WIP = Work In Progress (Teil in Arbeit)

Dabei ist der Unterschied zwischen einem UFO und einem WIP der, daß ein UFO nur unfertig herumliegt, während an einem WIP wenigstens ab und zu was gemacht wird.

Ich habe bei meiner Lagerräumungsaktion etliche einige Jahre alte UFOs ausgegraben und habe jetzt vor, sie der Reihe nach fertigzustellen. Den Anfang macht eine kunterbunte Jacke in Patchworktechnik:

jacke patchwork
jacke patchwork

Gladiolenfarben

Die Farben habe ich mir bei einem Strauß Gladiolen abgeschaut und mit einem neutralen Grau kombiniert, damit es nicht gar so krachert wirkt. Gestrickt ist die Jacke in Streifentechnik, dafür gibts hier eine Anleitung. Das Garn ist sehr gemischt, teils Sockenwolle doppelt genommen, teils dickere Reste. Gestrickt habe ich relativ fest mit einer 5er Nadel. Das ist sehr dicht und warm geworden, diese Jacke ist definitiv ein Teil für kühlere Tage! Hier seht ihr sie nochmal im Ganzen:

jacke patchwork ganz
jacke patchwork ganz