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Verlaufsgarne: immer irgendwie gestreift?

Da ich gerade erfolgreich das Pracht-Tuch im Entrelacmuster aus der schönen Qualität Colibri von Supergarne(R) fertiggestellt hatte, habe ich mir noch Wolle nachbestellt, ein ganzes Kilo in der Farbe Burgund. Sieht das nicht schön aus?

colibriburgund
colibriburgund

Ich dachte an einen kuscheligen Cardigan oder eine Weste, vielleicht auch auf der Maschine gestrickt, wozu hab ich denn den Grobstricker. Ein Probestrick sieht so aus:

aufdemgrobi
aufdemgrobi

Schöne Farben, aber der Ringel-Effekt gefällt mir nicht wirklich. Mit der Hand im Ajourmuster gestrickt ist auch nicht besser:

ajourhandstrick
ajourhandstrick

Aus dem Farbverlauf werden unweigerlich Streifen, und das gefällt mir nicht wirklich.

Nur mal kurz zur Erinnerung: im Entrelacmuster werden aus dem langen Farbverlauf von Colibri wunderbar abwechslungsreiche farbige Eckchen:

8farben_nahaufnahme
8farben_nahaufnahme

Das hat doch eine ganz andere Dimension!

Warum stricke ich mir dann nicht meinen Cardigan im Entrelac-Muster? Weil man Entrelac für Kleidungsstücke, die irgendeine Art von Passform haben und halten sollen, sehr fest stricken muss. Beim Tuch ist es egal wenn es sich in alle Richtungen zieht und nachgibt, bei einer Jacke oder Weste wäre das nicht gut. Aber wenn man es so fest strickt, dass es die Form hält, wird es steif wie ein Brett. Und mit so dickem Garn wie dem Colibri (140 Gramm/100 Meter) geht das mit dem festgestrickten Entrelac schon mal gar nicht, das wird sonst ein Filzbomber.

Grummel. Jetzt sitze ich da mit meinem Kilo wunderschöner Wolle und habe keine rechte Idee, wie ich sie verstricken soll. Ich hab auch schon dran gedacht sie mit einer dunklen Uni-Qualität in einem Jacquardmuster zu verstricken, aber das wird ja dann doppelt so dick und nur in Sibirien tragbar, das ist auch nix. Vielleicht sollte ich die wunderschönen Wollknäuel als Deko auf meinem Couchtisch liegen lassen, bis mich die richtige Inspiration packt. Vielleicht bin ich auch bloss zu heikel, aber der Ringel-Effekt gefällt mir wirklich nicht, das würde ich nicht anziehen. Na ja. Ich muss mal noch ne Runde recherchieren, es muss doch noch andere Muster geben, in denen der lange Farbverlauf schön zur Geltung kommt. Ich halte euch auf dem Laufenden…

Update: jetzt hab ich doch wieder zum Ausprobieren ein Entrelac-Teil angefangen, und das sieht sehr schön aus. Mit Blau kombiniert gefällt mir das sehr gut, muss ich halt noch Wolle nachbestellen (seufz).

entrelac_mit_blau
entrelac_mit_blau

Urmi-Weste in Frühlingsfarben ist fertig!

Mir fehlte noch ein Knäuel zur Fertigstellung, deshalb hats diesmal etwas länger gedauert, aber jetzt ist die Weste fertig. Bin sehr zufrieden damit, die hellen, goldtonigen Farben machen sich sehr schön. Hier mal eine Ansicht von vorne:

fertig_vorne
fertig_vorne

Und hier die Rückenansicht:

fertig_hinten
fertig_hinten

Jetzt musss ich nur noch ein Frühlings-Mädchen finden, das sie auch anzieht!

Colibri-Tuch: das wird ein Prachtstück!

Mein Tuch aus der wunderbaren Wolle Colibri von Supergarne wächst und gedeiht! Erstens ist das Garn eine wahre Freude zum Stricken, es ist leicht, weich und voluminös und gleichzeitig sehr geschmeidig, so dass es leicht über die Nadeln gleitet. Zweitens sind die Farben eine wahre Pracht, schaut euch das mal an:

8farben
8farben

Sieht das nicht fantastisch aus? Hier noch eine Nahaufnahme:

8farben_nahaufnahme
8farben_nahaufnahme

Die ideale Wolle für Entrelac: Colibri von Supergarne

Die wunderschöne vielfarbige Qualität Colibri von Supergarne eignet sich ganz ideal für das herrliche Entrelac-Muster. Durch den relativ langen Farbverlauf bekommt jedes Kästchen eine andere Farbe, das sieht einfach hinreissend aus!

anfang
anfang

Ich habe von jeder verfügbaren Farbe ein Knäuel genommen, das wird ein wahrer Regenbogen schönster Farbtöne!

palette
palette

Die Colibri ist übrigens ein echtes Schnäppchen, 100 Gramm kosten nur 3,99 € bei einer sehr schönen Zusammensetzung von 75% südamerikanischer Schurwolle und 25% Polyamid.

Für die dunklen Reihen habe ich die Qualität Bella verwendet, und zwar in schwarz, anthrazit und dark chocolate.

Die Anleitung für das Entrelac-Tuch findet ihr hier:

Entrelac für Dreieckstücher

 

Hier ist noch einmal ein Foto, auf dem die Kanten bereits gefinished sind (genaue Beschreibung ist in der Anleitung), dabei hält man die Randecken mit den Fadenenden ein bisschen ein und gibt ihnen Form und etwas festeren Halt. Ich mach das immer mal zwischendurch, dann hab ich am Schluss nicht mehr so viel Arbeit damit.

gefinished
gefinished

Neue barrierefreie Anleitung: das Orenburg-Lace-Tuch

Orenburg heisst eine Stadt in Sibirien, die für ihre wunderschönen handgestrickten Tücher bekannt ist. Davon gibt es zwei Varianten, einmal die hauchdünnen Spitzentücher für die warme Jahreszeit, und dann noch die warmen Tücher für den Winter. Die Wintertücher werden vor allem kraus rechts gestrickt, und von denen habe ich mich inspirieren lassen. Das kraus rechts Gestrick liegt schön flach und rollt sich nicht an den Rändern, die mit einem kleinen Lochmuster abgeschlossen werden. Man muss es noch nicht einmal Spannen oder Dämpfen, wie das sonst bei Lace-Tüchern üblich ist.

Hier habe ich euch mal den Anfang fotografiert. Das türkis/blaue Lacegarn ist von Wolle Rödel, und ich hab gleich mal eine passende Glasperlenkette dazugelegt.

tuerkis_mit_kette
tuerkis_mit_kette

Mein Orenburg-Tuch eignet sich ganz hervorragend für Lace-Garne mit langem Farbverlauf, da braucht es keine aufwendigen Muster, die Farben machen die ganze Wirkung. Es ist sehr einfach zu stricken, wenn man den Anfang einmal geschafft hat, kann man das Muster bald auswendig.

Im nächsten Bild sieht man den wunderschönen Farbverlauf des handgesponnen Lacegarns von meiner Freundin Julia:

handspun_streifen
handspun_streifen

Die Grösse kann man selbst bestimmen, von 150 Gramm Lacegarn kriegt man schon ein schönes Schultertuch, wer es grösser mag kann auch 200 Gramm Wolle nehmen.

Und hier kommt die Anleitung – barrierefrei als PDF:

orenburg_tuch_barrierefrei

Das Orenburg Tuch: das gibt eine neue Anleitung!

Ich habe mit dem wunderschönen handgesponnenen Garn von meiner Freundin Julia ein neues, einfaches Muster für ein Tuch aus Lacegarn entworfen, das sich besonders für lange Farbverläufe eignet. Der Mittelteil wird kraus rechts gestrickt, an den Kanten läuft ein kleiner Lochmustersaum mit. Das Tuch rollt und zipfelt nicht, sondern liegt wunderbar glatt und läßt sich schön drapieren. Hier seht ihr mal die Variante mit Julias Handspun:

streifen
streifen

Und hier nochmal ein angefangenes Tuch aus Lacegarn von Rödel in einer wunderschönen Farbstellung:

fuer_ulla
fuer_ulla

Das Strickmuster ist gerade beim Testen, das möchte ich nämlich auch in einer barrierefreien Version aufschreiben. Ich warte noch auf die Rückmeldung von meinen Test-Strickerinnen, dann stelle ich die Anleitung hier rein, versprochen!

 

Mal ganz anders: Urmi-Weste in Frühlingsfarben

Mit Frühlingsfarben stricke ich selten, weil ich keine Abnehmer dafür habe. Meine Nichte ist zwar ein Frühlingstyp, aber sie ist auch ein Teenager und steckt tief in einer schwarzen Phase.

Jetzt hatte ich mal die Gelegenheit, mir Wolle in Frühlingsfarben bei meinem Partner Supergarne auszusuchen, für unsere Westenkollektion. Deshalb gibt es heute mal ganz andere Farben zu sehen als ich sonst stricke:

palette
palette

Zwei helle Grüntöne, Wollweiss für die hellen Streifen, Apricot und Orange und als Grundfarbe Gold. Frühlingsfarben wie sie im Buche stehen!

Das wirkt frisch, leicht und heiter:

frühlingsfarben
frühlingsfarben

Es geht hübsch zügig voran:

4_reihen
4_reihen

Schon bin ich bei den Armlöchern angekommen:

armloecher
armloecher

Es waren einmal ein wunderschönes Verlaufsgarn und ein tolles Ajourmuster….

Ich machs nicht wieder, ehrlich. Was? Komplizierte Ajourmuster in Verlaufsgarnen stricken, das mach ich nie wieder.  Das ist nämlich den Aufwand nicht wert.

Ich hatte es mir so schön vorgestellt, der traumhafte Fabrverlauf in gebrochenem Rosé, Lila und Blau, und das wunderbare Ajourmuster „Blätterrauschen“, das ich mir auf Ravelry geholt habe. Was hab ich an den Schal hingenadelt, sollte ja auch richtig schön und groß kuschelig werden. Das Muster war nicht ohne, da durfte man höllisch aufpassen beim Stricken und sich nicht verzählen. Die Wirkung war…

…für die Katz.  Ihr glaubts nicht? Bittesehr, hier ist ein Foto von dem fertigen Schal:

ajourverlauf
ajourverlauf

Von dem komplizierten Muster ist wirklich nicht viel zu sehen, gerade mal ein paar Löchlein hier und da. Aber insgesamt dominiert der Farbverlauf die Optik, das Ajourmuster tritt da komplett in den Hintergrund.

Ausserdem rollt sich der Schal schon wieder an den Kanten, auch wenn ich ihn sehr sorgfältig geblockt hatte. Aber traditionelle Ajourmuster haben nunmal meistens eine rechte und eine linke Seite und tendieren stark zu gerollten Rändern.

Ich machs echt nie wieder, und weil ich bisher kein vernünftiges beidseitig tragbares Ajourmuster gefunden habe, das sich nicht an den Kanten rollt, kam mir ein Tipp aus dem Interweave-Newsletter gerade recht:

The Orenburg Warm Shawl: When a ‘Gossamer Web’ Becomes a ‘Mink Coat’

Hier steht nämlich drin, dass die Russinnen ihre warmen Schals kraus rechts stricken, im Englischen heißt das „Garter Stitch“.  Jawoll, genau der Tipp hat mir noch gefehlt! Da rollt sich nix, auch ohne Blocking!

Ich hab noch ein wunderschönes handgesponnenes Verlaufsgarn von meiner Freundin Julia, für das entwerfe ich gerade ein Strickmuster in hauptsächlich kraus rechts mit einer Lochmusterkante.

orenburg
orenburg

Ich glaube, das wird sehr schön – wenn es so wird wie ich es mir vorstelle, gibts eine Anleitung, versprochen!