Freeform, oft auch „Freeform Häkeln“ genannt, ist eine besondere Form der Patchworktechnik und wird aus unregelmäßigen gestrickten und gehäkelten Elementen zusammengesetzt. Das Titelbild dieser Seite ist übrigens ein Detail eines  Freeform-Projekts, dieser Weste hier nämlich:

Freeform sieht toll aus,  die meisten Freeform-Arbeiten sind richtige Kunstwerke, es ist aber auch eine Heidenarbeit und ein echtes Geduldsspiel für Tüftlerinnen.

Wenn ihr mal so richtige Meisterwerke der Freeform-Technik sehen wollt, googlet mal bei Prudence Mapstone vorbei, ihre Arbeiten sind der reine Wahnsinn und echte Textilkunst höchsten Kalibers.  Missus Mapstone bietet auf ihrer Seite auch Tutorials (leider nur in Englisch) zum Kauf an, und ich kann nur sagen: das lohnt sich! Wenn man in die Freeform-Technik einsteigen will, kann man bei Prudence Mapstone echt was lernen.

Wenn man ein größeres Teil (eine Weste oder Jacke etwa) anfertigen will, macht man sich am Besten einen Papierschnitt, auf den man die Puzzlestückchen dann auflegt, oder man schreibt sich die Maße ganz genau auf und vermißt das Freeformteil immer wieder, das kann dann so aussehen (der weiße Faden markiert die „gedachte“ Seitennaht):

Hier seht ihr das fertige Teil:

Für Einsteiger in die Freeform-Technik empfehle ich allerdings dringend, mit einem ganz einfachen rechteckigen Teil anzufangen, das Zusammensetzen der Arbeit ist schon knifflig genug. Hier seht ihr zum Beispiel eine Freeform-Tasche die aus zwei Rechtecken gefertigt wurde. Ich habe alle möglichen Reste von Filzwolle dafür verarbeitet, einen Rand und die Tragebänder mit festen Maschen angehäkelt und das fertige Teil dann in der Waschmaschine gefilzt:

Ebenfalls für Anfänger besser geeignet als größere Projekte sind gerade Schals in Freeform-Technik, ich zeig euch hier mal ein Beispiel, wo man auch sieht welches Material ich mir für dieses Projekt zusammengestellt habe

Und hier noch ein fertiger Schal:

Und hier noch ein Schal mit Detailfotos:

Freeform ist eine Herausforderung an Handarbeiterinnen, die das Knifflige und Besondere lieben. Man kann ja mal klein anfangen, mit einer Tasche oder einem Kissen zum Beispiel, ehe man sich an grössere Projekte wagt. Wichtig ist, daß man die Puzzleteile so geschickt aneinanderfügt, daß sie gerade liegen und sich nicht wölben oder werfen. Da hilft nur: ausprobierenen und üben!

Für den Anfang tut man sich leichter, wenn man nur Garne einer ähnlichen Stärke verwendet, dann braucht man auch nicht so viele verschiedene Strick- und Häkelnadeln. Wie man jetzt vom Einzelteil zum Patch zum kompletten Projekt kommt, darüber schreibe ich evtl. noch mal ein Tutorial, aber das wird eine aufwändigere Geschicht, dafür muß ich erst mal Zeit haben. Bis dahin, schaut mal bei Prudence Mapstone vorbei und laßt euch inspirieren! Freeform ist eine tolle Technik und ergibt spektakuläre, einzigartige Fibre-Art-Unikate.