Praxis Dr. Inselfisch

Psychologie, Philosophie und Programmierung

Die Feynman-Methode: wie man alles lernen kann

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Richard P. Feyn­man war der Held mein­er frühen Stu­di­en­t­age in den 1980er Jahren. Nobel­preisträger, Atom­physik­er (ja, er baute mit an der Bombe), Wom­an­iz­er, Charmeur und Safek­nack­er, war er ein gross­es Vor­bild und ein bewun­dert­er Aus­nah­mewis­senschaftler. Er schrieb auch die einzi­gen physikalis­chen Fach­büch­er, die man zum Vergnü­gen kon­sum­ierte, und seine auto­bi­ografis­chen Werke (unter anderem ” Sure­ly you’re jok­ing, Mr. Feyn­man”) waren sowohl höchst amüsant als auch von ein­er fundierten Neugi­er, ein­er tiefge­hen­den Skep­sis gegenüber Klis­chees, ein­er ana­lytis­chen und präzisem Beaobach­tungs­gabe sich selb­st und seinen Mit­men­schen gegenüber geprägt.

Feyn­man war nicht nur Physik­er, er war auch ein gross­er Philosoph und Gesellschaft­skri­tik­er, und er war vor allen Din­gen eins: ein großar­tiger Lehrer. Seine Vor­lesun­gen und Sem­i­nare waren leg­endär und absolute Pub­likum­sren­ner, und die  Feyn­man Lec­tures on Physics erfreuen sich noch heute gross­er Beliebtheit.

Von Richard Feyn­man stammt mein absolutes Lieblingsz­i­tat:

“Wenn du es nicht in ein­fachen Worten erk­lären kannst, hast du es nicht ver­standen.”

Kür­zlich habe ich einen sehr amüsan­ten Artikel gele­sen, der die Feyn­man-Meth­ode des Ler­nens behan­delte, und diese läßt sich auf ein sehr ein­fach­es Grund­prinzip reduzieren:

“Erk­läre es einem Achtjähri­gen.”

Und das ist wortwörtlich so gemeint! Klemm dir ein bes­timmtes The­ma, das du erler­nen möcht­est. Schreibe es so zusam­men, dass es in möglichst weni­gen ein­fachen Sätzen zu beschreiben ist. Suche dir einen aufgeweck­ten Achtjähri­gen und erk­läre ihm dein The­ma. Wenn er es ver­ste­ht, hast du es auch kapiert. Wenn nicht, mußt du nochmal zurück und deine  Zusam­men­schrift verbessern.

Das wars! Da aufgeweck­te Achtjährige allerd­ings nicht für jeden leicht greif­bar sind, kann man das Kid auch durch einen (möglichst jun­gen) aufgeweck­ten Laien auf deinem Fachge­bi­et erset­zen. Wenn es dir gelingt, dein The­ma jeman­dem zu erk­lären der keine Ahnung von deinem Fachge­bi­et hat, hast du gewon­nen! 🙂

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