10. Juli 2024
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7. Juni 2024
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Wie bitte findet man ins Hier und Jetzt?
Ich habe mich in letzter Zeit viel mit Psychotherapie und Philosophie beschäftigt und viele kluge Vorträge und Interviews gehört und interessante Artikel gelesen. Ein Konzept, das eigentlich in allen Lehren zur besseren Lebensführung auftaucht, ist daß man lernen sollte, im Hier und Jetzt zu leben.
Da finde ich dass es sich viele Lehrer zu leicht machen, das Konzept bedarf halt schon der Erklärung und ist meines Erachtens nicht unmittelbar eingängig. Am ehesten finde ich noch einen Zugang, wenn ich mir den Lauf des Lebens so direkt vorstelle: da ist die Vergangenheit, die ist passiert und läßt sich nicht mehr ändern. Dann gibts noch die Zukunft, die ist voller Alternativen und Möglichkeiten, und ist noch nicht passiert. Und dazwischen ist das Hier und Jetzt, der Punkt wo der Transit passiert, wo Dinge geschehen, wo ich Entscheidungen treffe — Zehntausende an einem Tag! Nein, wirklich, das ist so. Ich hab da schon mal einen Artikel darüber geschrieben
20.000 mal am Tag : wie schnell schalten sie?
Mir kommt es bloß so vor, dass das ein verdammt kurzer Moment zwischen Gestern und Morgen ist, und nicht viel Platz für Entfaltung bietet.
Wenn ich mich zu einer Tätigkeit hinsetze, mein Material und Werkzeug bereitlege, Atem hole und mich auf den Augenblick konzentriere, sind schon drei bis fünf Minuten verstrichen. Wenn ich dann zum Beispiel ein Snifferle stricke (mein Deal mit dem Kosmos) dauert das so etwa 20–25 Minuten, dann ist eine halbe Stunde vorbei. Wenn ich das Snifferle dann auch noch ausarbeite: mit Füllwatte stopfe, zunähe, Öhrchen und Äuglein häkele und annähe, dauert das nochmal so etwa 20–25 Minuten.. Mein kosmischer Moment um im hier und jetzt ein Snifferle fertigzustellen braucht also eine knappe Stunde, drunter krieg ichs nicht hin.
Noch ein Beispiel: wenn ich einen schönen Kuchen backen möchte, brauch ich so etwa eine halbe Stunde um die Zutaten abzuwiegen und abzumessen, und den Teig zuzubereiten. Hefeteig dauert viele Stunden länger. Der Kuchen muss dann noch eine halbe bis eine ganze Stunde in den Ofen, also unter eineinhalb Stunden ist da nix zu machen. In der Zeit, die der Kuchen im Ofen braucht, strick ich ein Snifferle 🙂
Was noch länger dauert: wen ich im Sommer bei schönem Wetter ein paar Stunden am See abhängen möchte. Da dauert schon die einfache Fahrt mit dem Bus eine dreiviertel Stunde, und dann lauf ich von der Bushaltestelle bis zum See noch so ca. 20 Minuten. Einfache Strecke über eine Stunde, und zurück nochmal das selbe. An der Bushaltestelle strick ich ein Snifferle, wenn der Bus wieder mal Verspätung hat (hat er öfter).
Und wenn ich nur mal ein bisschen Ruhe brauche und die Augen zumachen möchte? Wenn ich nicht mindestens eine halbe Stunde Zeit habe, mach ich stattdessen lieber ein paar Jogaübungen und trink eine Tasse Kaffee oder Earl Grey, je nach Tageszeit. Und esse etwas zuckerhaltiges dazu, für den Blutzuckerspiegel. Und ich stricke ein Snifferle.
Wie ich es auch drehe und wende, unter einer halben Stunde krieg ich das mit dem Hier und Jetzt nicht gebacken. Bruder Steindl-Rast und Abt Notger mögen mir verzeihen, ich runde das mal auf, und finde ein Zeitschnittchen von einer Stunde ganz ordentlich für mein Stückchen Hier und Jetzt. Ich meine, so muss jeder sein Zeitscheibchen finden, und danach leben wie es am besten passt.
3. Juni 2024
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Wenn mal wieder gar nix klappt: die Infinitesimal-Methode
Ich plage mich seit ungefähr sechs Wochen damit, meinen Tagesrythmus umzustellen, und es klappt gar nix.
An was hakts? Ich hab mir mal wieder zu viel auf einmal vorgenommen. Das hat damit angefangen, das ich einen Reha-Sport von der Krankenkasse gezahlt bekomme. Das sind zwei Stunden in der Woche. Das hab ich zwei Wochen lang gemacht, dann hab ich mich mal erkundigt was der normale Studio-Trainingssport kostet. Das war supergünstig, weil ich von dem Reha-Sport her 50 % Ermässigung kriege. Habe ich sofort abgeschlossen, und gleich ein Einführungstraning gemacht .
Seitdem klappt gar nix mehr, ich komme morgens nicht aus dem Bett, oder es ist wieder mal kein warmes Wasser da, so dass ich nicht duschen kann und so schmuddelig nicht aus dem Haus möchte. Jetzt hab ich aber doch gemerkt, dass ich einen Fehler im Ansatz habe, ich hätt erst mal ein paar Wochen Reha-Sport machen sollen, und erst dann Training aufstocken.
OK, besser spät als nie. Ich geh mal morgen ganz normal ins Training und dreh drei Runden Zirkeltreining. Am Mittwoch mach ich frei. Am Donnerstag mach ich wieder Zirkeltraining. Am Freitag ist Reha-Sport.
Was hat das Ganze mit Infinitesimalrechnung zu tun? Man darf nicht an zu vielen Variablen auf einmal drehen, sonst wirds unübersichtlich oder sogar unberechenbar, und man verliert den Plan. Eine Gleichung mit mehr als einer Unbekannten hat nämlich keine eindeutige Lösung, sondern als Lösungsmenge ein Gleichungsystem. Das klingt kompliziert, und ist es auch.
Ein normaler Wochenablauf ist schon kompliziert genug, wenn man da neue Aktionen einbauen will, sollte man nicht mehr als eine Unternehmung auf einmal einführen. Dann guckt man sich die Sache über einen überschaubaren Zeitraum an, so zwei bis drei Wochen sind gut. Sehr wahrscheinlich muss man nachkorrigieren, einen anderen Tagesrythmus einplanen, öfter oder weniger oft für die neue Unternehmung vorsehen. Dann kriegt man es in einem Rahmen von insgesamt vier Wochen hin. Echt, das klappt! Weil man sich nicht verzettelt, wenn man den alten Rythmus beibehält und nur eine einzige neue Aktion einbaut, und sich nicht vertut. Aber nicht drausbringen lassen, wenn man mehrere neue Aktionen einbauen möchte! Eins nach dem anderen, und immer mit der Ruhe, dann klappts auch.
PS: Ein oft zitierter Spruch meiner besten Freundin und mir heißt: hau dir nicht mit der Bratpfanne auf den Kopf, wenn mal was nicht klappt. Probiers morgen nochmal.
21. Mai 2024
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50.000 sterbenskranke Kinder brauchen Freunde
Ich stricke so etwa drei, vier Snifferle an einem Tag. So sehen die kleinen Kerlchen aus:
Wenn ich mich ranhalte, schaffe ich ca. 1oo-120 Snifferle in einem Monat. Das werdea auf jeden Fall etwas mehr als 1ooo Snifferle in einem Jahr.
Der Bundesverbad Kinderhospiz e.V. betreut ca. 50.000 todkranke Kinder. Da kann ich noch ungefähr 50 Jahre lang Snifferle stricken. Jeder tut was er kann.… ich hab meinen Deal mit dem Kosmos. Ich strick Snifferle für die kranken Kinder, und schicke sie auf die Reise. Die Kinder brauchen alle Freunde, die sie kriegen können!
Wenn sie für die Kinder spenden möchten, hier ist der Link:
1. Mai 2024
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Meine kleine Schwester ist ein undankbarer Schrazen oder: wie man nicht bloggen sollte
Eigentlich sollte dies ein schrecklich schlauer Vortrag darüber werden, dass man nicht aus schlechten Gefühlen heraus Blogbeiträge schreiben sollte. Mieslaunige Motivation scheint durch, und die Leser werden sich auch nicht besser fühlen, wenn ich ihnen meine üble Laune vorsetze.
Andererseits: dies ist mein Blog, ich kann hier schreiben was ich will. Und wenn mir etwas auf der Seele liegt (und das tuts seit ein paar Tagen!) kann ich es hier auch schreiben. Wems nicht gefällt, der muss es ja nicht lesen.
Mir hat meine kleine Schwester ganz übel “das Kraut ausg’schütt”, ich bin stocksauer und angefressen wie noch was, und versuche das jetzt zu verdauen, weil es einen nur belastet wenn man so einen Klumpen mit sich herumschleppt.
Was war los? Sie hat sich nicht nur für viele Geschenke für sie und ihre Tochter (meine Nichte) nicht bedankt, sondern auch mir einen kleinen Gefallen nicht getan. Es wäre wirklich nur eine Kleinigkeit gewesen und in ein paar MInuten erledigt, aber sie ist nicht damit rübergekommen, sondern hat gesagt sie hätte keine Zeit für sowas. Ich hab nochmal nachgefragt, und bekam eine ausgesprochen unverschämte Antwort. Unter anderem hat sie geschrieben, ich bräuchte nichts mehr für sie zu Stricken oder Basteln, danke und tschüß.
Boah ey. Na ja dann nicht — wie schlechte Kinderstube ist das denn?
Deswegen möchte ich hier einmal ganz öffentlich bekanntmachen:
Meine kleine Schwester Steuerberater Johanna H. aus B. i. Obb. ist ein undankbarer Schrazen (bairisch für Kotzbrocken) und hat sich mir gegenüber aufgeführt wie die Axt im Walde. Ich werde von mir aus den Kontakt nicht mehr aufnehmen und sie kann mich kreuzweise. Mir tuts leid wegen meiner Nichte Christina, aber da kann man nix machen.
So, das musste raus, jetzt ist mir wohler. Das nächste mal gibts wieder einen besser launigen Beitrag, versprochen!
21. April 2024
von admin
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Was hab ich heute eigentlich gemacht?
Zunächst mal: ich bin schwer angeschlagen, hab mich letzte Woche übel erkältet und kämpfe mit der Rüsselseuche. Da ist es erlaubt, auch mal unproduktiv im Bett zu liegen.
Ausserdem habe ich ein Snifferle gestrickt, gefüllt und mit Äuglein und Öhrchen versehen. Beim Stricken habe ich einen Vortrag von Abtprimas Dr. Notker Wolf gehört, der mir recht gut gefallen hat, weil er so praktisch und realitätsbezogen war. Der alte Benediktiner kennt seine Bibel und hat die Lehre unseres Herrn Jesus ganz praktisch in die heutige Zeit herüber befördert. Besonders treffend fand ich eine Passage, in der er die Veganer als Heuchler bezeichnet hat — sollen sie doch mal ein Würstl essen, wenn ihnen danach ist, und nicht diese chemifizierten Industrie-Sojaprodukte! Auch das excessive Gendering hat er abgewatscht und als Verstümmelung unserer Sprache bloßgestellt — es heißt “Brüder und Schwestern im Herrn” und nicht “Brüder*innen” oder “Schwester/*n” oder ähnlicher Unsinn. Wie soll man das denn aussprechen, da kriegt man ja Schluckauf!
Was mir auch noch hängengeblieben ist: “Gott hat uns nicht nur die Hände zum Beten gegeben, sondern auch den Kopf zum Denken.” Auch wenn es bei meiner Erziehung korrekter wäre zu sagen, er hat uns die Hände zum Arbeiten gegeben… jedenfalls hat jeder seinen eigenen Kopf und es ist erlaubt, sich seine eigenen Gedanken zu machen.
Eins fand ich auch negativ: über das Thema “Mißbrauch in der Kirche” ist er nur ganz schnell drübergehuscht und hat es mit einem Spruch a la “Nobody ist perfect” abgetan. Das fand ich schwach. Früher hieß sowas “Unzucht mit Abhängigen” und wurde auch von der staatlichen Justiz schwer geahndet. Das hat sich der Herr Abtprimus etwas zu leicht gemacht, finde ich.
Aber ansonsten war es ein sehr interessanter Vortrag. Gemeinsam mit der Schule der Logotherapie nach Frankl war die Betonung der Eigenverantwortung, die Aufforderung sein Leben selbst zu gestalten und brüderlich mit unseren Mitmenschen umzugehen. Dazu kamen verschiedene Gleichnisse, von Jesus, und wie sie auch heute noch gelten. Da fand ich den Herrn Abtprimus im besten Fahrwasser, da schien der wahre Glaube durch und er war sehr, sehr überzeugend.
Das war gutes Futter für die Gedankan an einem lätscherten Sonntag, und ich werd mal sehen ob ich von ihm noch mehr Vorträge finde. Ich bin zwar schon vor vielen Jahren aus der katholischen Kirche ausgetreten, aber das hindert mich nicht daran mich für ihre klügeren Vertreter zu interessieren und manche ihrer Grundsätze zu meinen eigenen zu machen. Ich finde zum Beispiel die zehn Gebote ganz toll, und finde die Welt wäre ein wesenlich glücklicherer Ort, wenn sich alle darn halten würden.
4. April 2024
von admin
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Wo Routine gut tut — ich bastle an einer neuen Tagesstrukturierung
Ich bin ein Gewohnheitstier, aber das sind wir prinzipiell alle. Menschen brauchen eine einigermassen feste Struktur in ihrem Leben, sonst geraten sie aus dem Gleichgewicht und werden unleidlich, unproduktiv und unglücklich. Bei fortwährendem chaotischen Tagesablauf werden sie sogar krank, besnders wenn der Schlafrythmus ständig über den Haufen geschmissen wird. Ich bin da besonders empfindlich, weil ich unter Stress schnell an Schlafstörungen leide, und das ist gar icht lustig. Seit ich in Frührente bin ist es aber auch nicht mehr so schlimm, weil ich früh nicht in die Arbeit muss und mich einfach tagsüber nochmal hinlegen kann, wenn ich zu trantütig durch die Gegend gucke.
Trotzdem ist es gut für mich, einigermassen regelmässige Schlafzeiten einzuhalten und darauf zu achten, dass ich ungefähr acht Stunden Nachtschlaf abkriege. Wenn ich weniger oder unruhig geschlafen habe, lege ich da nochmal eine Stunde Mittagsschläfchn nach, dann gehts mir gut 🙂
Ich musste vor nicht allzu langer Zeit meinen Tagesrythmus grundlegend verändern, weil ich fortwährende Magenprobleme hatte und keine Lust, ständig Medikamente zu nehmen. Reflux und Sodbrennen sind nicht nur sehr unangenehm, sie sind auch sehr ungesund und können schlimmstenfalls Magengeschwüre und Speiseröhrenkrebs verursachen. Also habe ich auf ärztlichen Rat gehört (das hat allerdings gedauert!) und meinen Essensplan radikal umgestellt. Statt Abends meine Hauptmahlzeit zu kochen und das auch als Feierabendbeschäftigung zu zelebrieren, habe ich meine Hauptmahlzeit auf den Mittag verlegt und esse Abends nur noch ein Schüsserl Suppe oder so etwas leicht verdauliches. Damit hab ich das Sodbrennen in den Griff gekriegt, und auch der Reflux plagt mich nur noch selten. Da man aber nach dem Essen mindestens zwei Stunden warten soll, bis man sich zum Schlafen legt, geht es nicht mich gleich nach dem Mittagessen zu einem Schläfchen zurückzuziehen. Das finde ich doof, aber ich kanns nicht ändern. . Mit vollem Magen werd ich immer müde und kann mich nicht mehr so gut auf diffizile Arbeiten konzentrieren, deswegen mach ich dann nach dem Mittagessen sowas wie Snifferle oder kleine Grolle stricken, jedenfalls eine Beschäftigung die ich ohne groß zu Denken hinkriege. Es ist eine relativ neue Beschäftigung dazu gekommen, interessante Interviews und Vorträge auf YouTube hören geht auch gut, da kann ich nebenbei stricken und die Zeit vergeht angenehm, ich lerne nämlich gern was Neues dazu 🙂 Früher hab ich im Zweifelsfall immer ein Buch in die Hand genommen, aber ich kann leider nicht mehr gut Lesen, das kann an meinen Medikamenten liegen. Na ja, ich hab in meinem Leben schon so viele Tausend Bücher gelesen, ich komm da noch nicht so schnell ins Defizit, da hab ich wahrscheinlich mein Bücher-Soll schon für mehrere Leben erfüllt.
Zwischen zwei und drei leg ich mich andlich zu einem Schläfchen hin, nach etwa einer Stunde wache ich dann von selber wieder auf. Dann geht nochmal zwei Stunden produktives Arbeiten, am Liebsten was Kommunikatives wie Schreiben (jetzt und hier zum Beispiel) oder Webseiten-Basteln oder Rezepte verfassen. Spätestens um fünf, halb sechs sollte ich dann mein leichtes Abendessen zu mir nehmen, und danach mach ich nix mehr, höchstens noch Musik hören und Telefonieren oder E‑Mails schreiben.
Meistens geh ich früins Bett, so gegen acht mach ich um diese Jahreszeit das Licht aus.
Dann kommts darauf an ob ich gerade Schlafstörungen habe oder nicht. Wenn nicht, schlafe ich so etwa bis um zwei bis vier, das sind sechs bis acht Stunden, das reicht. Dann hüpf ich putzmunter aus dem Bett, koche mir einen Caffe Latte und nehme ein kleines Frühstück zu mir. Und dann gehts richtig los.… zwischen drei und sechs habe ich meine produktivste und kreativste Phase, da kann ich richtig was wegbaggern und auch aus komplexeren Projekten kurzen Prozeß machen. Früher hab ich dieses Sahnestückchen Arbeitstag am frühen Morgen immer für die schwierigsten und diffizilsten Programmierarbeiten genutzt, da war ich zum Teil richtig genial 🙂
Meistens beende ich so am frühen Morgen auch, was ich mir vorgenommen habe, und leg mich zwischen sechs und sieben nochmal ein bisschen hin. Dann gibts nochmal einen Kaffee und ein etwas reichhaltigeres Frühstück, dann Duschen und Haarewaschen, und um acht starte ich in den Tag mit dem täglichen Morgentelefonat mit meinem Freund. Danach ist eine gute Zeit um Papierkram zu erledigen und die Post zu machen, und evtl. setze ich mich bis Mittag nochmal an den Schreibtisch, oder auch an die Nähmaschine oder an ein Handarbeitsprojekt, bis es Zeit wird, das Mittagessen zu kochen.
Ich hab jetzt so etwa zwei, drei Monate rumprobiert bis ich das mit der Hauptmahlzeit zu Mittag einigermassen geregelt gekriegt hab, und der eben beschriebene Tagesablauf funktioniert ganz gut. Ich werd ihn nur im Sommer nochmal ändern müssen, weil ich da bei schönem Wetter an den See möchte. Da muss ich mir dann entweder mein Mittagessen mitnehmen, oder sehr, sehr früh schon die Hauptmahlzeit kochen und erst danach losfahren. Mal gucken, da wird sich eine Lösung finden.
3. April 2024
von admin
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Und wenn die Russen kommen? Kriegen sie erst mal was zu essen…
Ich bin in einem Haushalt mit vielen Kindern aufgewachsen und musste schon als junges Mädchen für alle Geschwister, Cousins, Cousinen und Kinder von Nachbarn und Freunden das Mittagessen kochen, von dem her hab ich es einfach gelernt, mit sehr grossen Portionen zu hauswirtschaften. Auch später noch, als ich mit meinem damaligen Freund im Studentenwohnheim zusammenwohnte, hatten wir fast immer Besuch zum Essen, und es reichte immer, auch wenn noch jemand unvermutet hereinschneite. Später im Berufsleben hatten wir nur noch am Wochenende Gäste, aber oft richtig viele Leute, eine unserer ersten Anschaffungen in der gemeinsamen Wohnung war ein grosser Esstisch, an dem acht Personen locker sitzen konnten, zusätzlich zu einem etwas kleineren Tisch den wir schon hatten. 10, 12 Gäste waren es allemal, und nie ist jemand hungrig von unserer Tür gewiesen worden.
Später, als wieder-Single, musste ich mich ganz ganz schwer zusammenreissen, nicht immer so viel einzukaufen und solche Riesenportionen zu kochen, und das fiel mir entsetzlich schwer. Meine Rettung kam erst als ich meinen jetzigen Freund kennenlernte, der schleppte meine Reste mit Begeisterung nachhause und ernährte sich sehr gerne von fast allem was ich zuviel kochte. Jezt koche ich freiweg grosse Portionen und friere sie in appetitlichen Töpfchen ein, und wenn ich nicht vergesse sie zu beschriften, nimmt er sie sehr gerne mit.
Erschwerend kommt allerdings hinzu, dass ich mich immer nicht entscheiden kann, was ich eigentlich kochen und essen möchte, und immer für mehrere Alternativen einkaufe. Ich hab zum Beispiel immer die Zutaten für eine Pizza im Vorrat, und für mindestens eine Nudelsauce, und ein Stückchen Fleisch für den Fall dass ich darauf Appetit kriege. Ich hab auch immer die Zutaten für mindestens einen Kuchen im Haus, falls mein süsser Zahn zuschlägt und ich unbedingt sofort Kuchen backen muss. Und wenn ich dann nicht erst aufbrauche was schon da ist, sondern zwischendurch mal zum Einkaufen gehe, verdoppelt sich die Vorratshaltung und ich kann noch mehr überraschend einfallende Russen bewirten.
Ich arbeite daran. Wenn mir nicht gerade die 3K ausgehen (Kaffee, Klopapier, Katzenstreu) schaffe ich es manchmal tatsächlich, drei vier Tage lang kein Geld ins Geschäft zu tragen. Das spart natürlich ungemein und tut dem Budget gut. Und ich schaffe es tatsächlich manchmal, erst den Kühlschrank leerzuessen, bevor ich wieder was Neues heimtrage. So werden mir wesentlich weniger Lebensmittel schlecht, und ich muss nicht so viel wegschmeissen. Essen wegschmeissen geht mir nämlich total gegen den Strich. Für jemanden der immer noch zu viel einkauft ein schwieriger Balanceakt, aber ich werde besser.
3. April 2024
von admin
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Waste not, want not — die hohe Kunst der Resteverwertung
Verschwende nichts, und du wirst keinen Mangel leiden. So etwa heißt das puritanische Sprichwort auf Deutsch. Schon meine Oma hat mich gelehrt, dass man aus Resten noch wunderbare Dinge zaubern kann, und mir beigebracht dass man es sich dreimal überlegt, ehe man etwas auf den Müll wirft. Aus altem Brot werden Semmelknödel oder ein leckerer Kirschenmichel oder Ofenschlupfer, aus Fleischresten und ein paar übergebliebenen Knödeln oder Kartoffeln wird ein schmackhaftes Gröstl. Aus Stoffresten werden Kinder- und Puppenkleider oder (hohe Kunst!) Patchworkdecken und Kissen. Küchenabfälle kommen auf den Kompost und werden gute Gartenerde, Papier- und Holzreste werden eingeschürt, Joghurtbecher werden zu Aussaattöpfchen, gut erhaltenes Geschenkpapier und ‑Bänder wird sorgfältig zusammengelegt und wiederverwendet.
Das läßt sich heutzutage leider nicht mehr ganz so machen, ich habe keinen Holzofen und keinen Komposthaufen, aber ich trennne brav meinen Müll und bringe mein Altpapier in die blaue Tonne. Schwer sündigen tu ich beim Altglas, das kippe ich zum Restmüll, weil mir der Container zu weit weg ist, seit ich kein Auto mehr habe. Na ja, nobody is perfect.
Ein anderes Beispiel: die Karriere eines 100-Gramm-Knäuels Wolle in meiner Handarbeitsstube. Wenn ich ein paar Socken in mittlerer Größe stricke, brauche ich ca. 2/3 des Knäuels.
Gut 30 Gramm bleiben übrig. Wenn ich die mit den ebenfalls übriggebliebenen 30 Gramm von einem anderen Knäuel kombiniere, kommt ein Pärle wunderbarer Handwärmer dabei heraus.
Es ist aber immer noch Wolle übrig, so etwa 20 Gramm, daraus stricke ich noch zwei bis drei Snifferle:
Wenn dann noch etwas übrig ist, werden draus bunte Ohren für Snifferle, das brauche ich für ein Paar Öhrchen ca. 40 cm Wolle. Und was davon noch übrigbleibt.…
…landet in meiner Wollrestetüte und wird gesammelt, bis ich wieder mal ein paar kleine Grolle stricke.
Kleine Grolle müssen nämlich was aushalten und sollen auch gelegentlich mal durch die Gegend gepfeffert werden, da sind die Wollreste als Füllung genau richtig stabil und schwer. Ausserdem kann man sie prima waschen, wenn der kleine Groll mal in der Kaffeetasse gelandet ist, was öfter vorkommen soll als man denkt 🙂
Und schon ist von meinem 100 Gramm Knäuel schönster Sockenwolle ratzfatz gar nix mehr übrig!
Ich bin auch ein bekennender Zahnpastatuben-Aufschneider und sammle Eierkartons extra, die wirft dann mein Freund in die Papiertonne wenn er sie sieht. An der Sache mit den Essensresten arbeite ich noch, ich kaufe immer noch zuviel ein, es könnten ja überraschend Gäste kommen… von wegen, es kommt immer nur mein Freund zum Essen, was brauche ich da Vorräte für eine halbe Armee? Aber das ist ein anderes Thema, da mach ich mal einen extra Artikel drüber. Na ja, jedenfalls hab ich immer Essen für die ganze Woche übrig, wenn ich einmal beim Einkaufen war.
Ich übe noch. Oma steht mir zur Seite und redet mir gut zu, dass ich nicht schon wieder zum Einkaufen gehen muss, wenn ich doch noch so leckere Vorräte im Kühlschrank habe. Ich koche ja meistens nur für mich, da kommt man schon mit sehr wenig Rohmaterial aus. Ausserdem ist es der Stolz jeder guten Köchin, auch aus wenig und preiswerten Sachen ein gutes Essen auf den Tisch zu zaubern! Ich habe im Inselfisch-Kochbuch kürzlich einen Leitartikel über Oma’s Küche geschrieben, der herausstellt wie gut, gesund und zeitgemäß wir mit Oma’s Rezepten heutzutage kochen können. In diesem Sinne — fröhliches Resteverwerten und guten Appetit!
1. April 2024
von admin
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Ich hab ein neues Signet: LG, die Miezekatze :-)
Was will ich euch damit sagen?
Es ist eine mollige weisse Angorakatze mit grünen Augen und einem rosa Schnäuzchen. Sie lächelt (oder grinst) das tu ich öfter als ein grantiges Gesicht zu machen. Sie hat allerdings auch die Krallen ausgefahren, das sollte man nicht übersehen, die ist verteidigungsbereit oder bereit zum Jagen.
Ich bin ein ausgesprochen friedliebender Mensch. Harmoniesüchtig allerdings nicht, ich muss mich nicht einmischen wenn es irgendwo Meinungsverschiedenheiten gibt, ich kann Achselzucken und sagen: geht mich nichts an, wenn es mich nicht direkt betrifft. Wenn mich allerdings jemand angreift oder meinen Frieden sonstwie stört, wehre ich mich. Auch wenn meine Großzügigkeit ausgenutzt wird oder mich jemand fortwährend als Klagemauer benutzt, ist irgendwann mal Schluß und ich setze mich zur Wehr. Das sind die ausgefahrenen Krallen.
Aber sonst ist die Miezekatze wirklich lieb und nett, sie spielt gern und läßt sich auch mal auf den Arm nehmen und Kraulen. Nur nicht übertreiben, sonst kommen die Krallen zum Einsatz!
Die Miezekatze ist eine gute Freundin vom Inselfisch, die beiden vertragen sich hervorragend, weil sie viel gemeinsam haben. Die gute Küche und das gute Essen zum Beispiel, und die Liebe zur Musik und Kunst. Allerdings hat die Miezekatze mit IT und Programmierung nichts, aber schon auch gar nichts am Hut, auch wenn sie ihr Smartphone nie weit aus den Krallen läßt und Tag und Nacht WhatsApp schreibt und andauernd telefoniert.
Dafür ist kein Wollknäuel vor ihr sicher, Handarbeiten ist ihre Kunst und ihre Leidenschaft, und sie strickt Snifferle für die kranken Kinder am laufenden Band! Ausserdem backt sie die köstlichsten Kuchen und süßen Teilchen, wo der Inselfisch drei-Sterne-Manüs komponiert und ein echter Gourmet ist. Sie ist mit Leidenschaft Hausfrau, große Schwester und mütterliche Freundin, im Gegensatz zum Inselfisch, der ein IT Profi und Businessmann und nicht gerade ein Familienmensch ist.
Man könnte sagen, die Miezekatze ist mein alter ego für das Leben nach dem Beruf. Der Inselfisch hat nicht ausgedient, ich kann mir durchaus vorstellen wieder mal projektweise in meinem Beruf zu arbeiten, aber meine Hauptbeschäftigung ist das ruhige Leben als Rentnerin.
Na ja, nicht ganz so ruhig, ich hab mehr als genug Unternehmungen am Laufen. Webseiten, Shops, Bücher, Schmuck, Handarbeiten und andere Projekte, ich bin vollauf beschäftigt und in keinster Weise als Rentnerin von Langeweile bedroht. Aber ich lass das alles einen Gang ruhiger angehen, die Zeiten in denen ich ständig Geschwindigkeitsrekorde brechen musste sind vorbei, es geht auch geruhsamer. Die Miezekatze trollt sich auch mit Genuß öfter mal ins Körbchen und ratzt ein wenig, ich mache mehr Mittags- oder Nachmittagsschläfchen und geh auch oft früher ins Bett. Ist ja nicht so als ob ich was verpassen würde, Fernsehen interessiert mich nicht und wenn ich vor Mitternacht schon einige Stunden geschlafen habe, kann ich sehr früh aufstehen und mein Leistungshoch in den frühen Morgenstunden ausnutzen.
Soweit so gut, jetzt habt ihr eine Vorstellung davo, wer die weisse Miezekatze ist. Sie ist wirklich lieb und gut zu haben, wenn man sie nicht ärgert. Aber denkt immer dran: Katzen sind Raubtiere, und haben auch scharfe Krallen. Nicht provozieren, sonst wirds gefährlich!
LG die Miezekatze