Praxis Dr. Inselfisch

Psychologie, Philosophie und Programmierung

4. April 2024
von admin
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Wo Routine gut tut — ich bastle an einer neuen Tagesstrukturierung

Ich bin ein Gewohn­heit­sti­er, aber das sind wir prinzip­iell alle. Men­schen brauchen eine einiger­massen feste Struk­tur in ihrem Leben, son­st ger­at­en sie aus dem Gle­ichgewicht und wer­den unlei­dlich, unpro­duk­tiv und unglück­lich. Bei fortwähren­dem chao­tis­chen Tagesablauf wer­den sie sog­ar krank, besnders wenn der Schlafry­th­mus ständig über den Haufen geschmis­sen wird. Ich bin da beson­ders empfind­lich, weil ich unter Stress schnell an Schlaf­störun­gen lei­de, und das ist gar icht lustig. Seit ich in Frührente bin ist es aber auch nicht mehr so schlimm, weil ich früh nicht in die Arbeit muss und mich ein­fach tagsüber nochmal hin­le­gen kann, wenn ich zu tran­tütig durch die Gegend gucke.

Trotz­dem ist es gut für mich, einiger­massen regelmäs­sige Schlafzeit­en einzuhal­ten und darauf zu acht­en, dass ich unge­fähr acht Stun­den Nachtschlaf abkriege. Wenn ich weniger oder unruhig geschlafen habe, lege ich da nochmal eine Stunde Mit­tagss­chläfchn nach, dann gehts mir gut 🙂

Ich musste vor nicht allzu langer Zeit meinen Tages­ry­th­mus grundle­gend verän­dern, weil ich fortwährende Magen­prob­leme hat­te und keine Lust, ständig Medika­mente zu nehmen. Reflux und Sod­bren­nen sind nicht nur sehr unan­genehm, sie sind auch sehr unge­sund und kön­nen schlimm­sten­falls Magengeschwüre und Speis­eröhrenkrebs verur­sachen. Also habe ich auf ärztlichen Rat gehört (das hat allerd­ings gedauert!) und meinen Essen­s­plan radikal umgestellt. Statt Abends meine Hauptmahlzeit zu kochen und das auch als Feier­abendbeschäf­ti­gung zu zele­bri­eren, habe ich meine Hauptmahlzeit auf den Mit­tag ver­legt und esse Abends nur noch ein Schüsserl Suppe oder so etwas leicht ver­daulich­es. Damit hab ich das Sod­bren­nen in den Griff gekriegt, und auch der Reflux plagt mich nur noch sel­ten. Da man aber nach dem Essen min­destens zwei Stun­den warten soll, bis man sich zum Schlafen legt, geht es nicht mich gle­ich nach dem Mit­tagessen zu einem Schläfchen zurück­zuziehen. Das finde ich doof, aber ich kanns nicht ändern. . Mit vollem Magen werd ich immer müde und kann mich nicht mehr so gut auf dif­fizile Arbeit­en konzen­tri­eren, deswe­gen mach ich dann nach dem Mit­tagessen sowas wie Snif­fer­le oder kleine Grolle strick­en, jeden­falls eine Beschäf­ti­gung die ich ohne groß zu Denken hinkriege. Es ist eine rel­a­tiv neue Beschäf­ti­gung dazu gekom­men, inter­es­sante Inter­views und Vorträge auf YouTube hören geht auch gut, da kann ich neben­bei strick­en und die Zeit verge­ht angenehm, ich lerne näm­lich gern was Neues dazu 🙂  Früher hab ich im Zweifels­fall immer ein Buch in die Hand genom­men, aber ich kann lei­der nicht mehr gut Lesen, das kann an meinen Medika­menten liegen. Na ja, ich hab in meinem Leben schon so viele Tausend Büch­er gele­sen, ich komm da noch nicht so schnell ins Defiz­it, da hab ich wahrschein­lich mein Büch­er-Soll schon für mehrere Leben erfüllt.

Zwis­chen zwei und drei leg ich mich andlich zu einem Schläfchen hin, nach etwa ein­er Stunde wache ich dann von sel­ber wieder auf. Dann geht nochmal zwei Stun­den pro­duk­tives Arbeit­en, am Lieb­sten was Kom­mu­nika­tives wie Schreiben (jet­zt und hier zum Beispiel) oder Web­seit­en-Basteln oder Rezepte ver­fassen. Spätestens um fünf, halb sechs sollte ich dann mein leicht­es Aben­dessen zu mir nehmen, und danach mach ich nix mehr, höch­stens noch Musik hören und Tele­fonieren oder E‑Mails schreiben.

Meis­tens geh ich früins Bett, so gegen acht mach ich um diese Jahreszeit das Licht aus.

Dann kommts darauf an ob ich ger­ade Schlaf­störun­gen habe oder nicht. Wenn nicht, schlafe ich so etwa bis um zwei bis vier, das sind sechs bis acht Stun­den, das reicht. Dann hüpf ich putz­munter aus dem Bett, koche mir einen Caffe Lat­te und nehme ein kleines Früh­stück zu mir. Und dann gehts richtig los.… zwis­chen drei und sechs habe ich meine pro­duk­tivste und kreativste Phase, da kann ich richtig was weg­bag­gern und auch aus kom­plex­eren Pro­jek­ten  kurzen Prozeß machen. Früher hab ich dieses Sahnestückchen Arbeit­stag am frühen Mor­gen immer für die schwierig­sten und dif­fizil­sten Pro­gram­mier­ar­beit­en genutzt, da war ich zum Teil richtig genial 🙂

Meis­tens beende ich so am frühen Mor­gen auch, was ich mir vorgenom­men habe, und leg mich zwis­chen sechs und sieben nochmal ein biss­chen hin. Dann gibts nochmal einen Kaf­fee und ein etwas reich­haltigeres Früh­stück, dann Duschen und Haare­waschen, und um acht starte ich in den Tag mit dem täglichen Mor­gen­tele­fonat mit meinem Fre­und. Danach ist eine gute Zeit um Papierkram zu erledi­gen und die Post zu machen, und evtl. set­ze ich mich bis Mit­tag nochmal an den Schreibtisch, oder auch an die Näh­mas­chine oder an ein Han­dar­beit­spro­jekt, bis es Zeit wird, das Mit­tagessen zu kochen.

Ich hab jet­zt so etwa zwei, drei Monate rumpro­biert bis ich das mit der Hauptmahlzeit zu Mit­tag einiger­massen geregelt gekriegt hab, und der eben beschriebene Tagesablauf funk­tion­iert ganz gut. Ich werd ihn nur im Som­mer nochmal ändern müssen, weil ich da bei schönem Wet­ter an den See möchte. Da muss ich mir dann entwed­er mein Mit­tagessen mit­nehmen, oder sehr, sehr früh schon die Hauptmahlzeit kochen und erst danach los­fahren. Mal guck­en, da wird sich eine Lösung find­en.

3. April 2024
von admin
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Und wenn die Russen kommen? Kriegen sie erst mal was zu essen…

Ich bin in einem Haushalt mit vie­len Kindern aufgewach­sen und musste schon als junges Mäd­chen für alle Geschwis­ter, Cousins, Cousi­nen und Kinder von Nach­barn und Fre­un­den das Mit­tagessen kochen, von dem her hab ich es ein­fach gel­ernt, mit sehr grossen Por­tio­nen zu hauswirtschaften. Auch später noch, als ich mit meinem dama­li­gen Fre­und im Stu­den­ten­wohn­heim zusam­men­wohnte, hat­ten wir fast immer Besuch zum Essen, und es reichte immer, auch wenn noch jemand unver­mutet here­in­schneite. Später im Beruf­sleben hat­ten wir nur noch am Woch­enende Gäste, aber oft richtig viele Leute, eine unser­er ersten Anschaf­fun­gen in der gemein­samen Woh­nung war ein gross­er Esstisch, an dem acht Per­so­n­en lock­er sitzen kon­nten, zusät­zlich zu einem etwas kleineren Tisch den wir schon hat­ten. 10, 12 Gäste waren es alle­mal, und nie ist jemand hun­grig von unser­er Tür gewiesen wor­den.

Später, als wieder-Sin­gle, musste ich mich ganz ganz schw­er zusam­men­reis­sen, nicht immer so viel einzukaufen und solche Riesen­por­tio­nen zu kochen, und das fiel mir entset­zlich schw­er. Meine Ret­tung kam erst als ich meinen jet­zi­gen Fre­und ken­nen­lernte, der schleppte meine Reste mit Begeis­terung nach­hause und ernährte sich sehr gerne von fast allem was ich zuviel kochte. Jezt koche ich frei­weg grosse Por­tio­nen und friere sie in appeti­tlichen Töpfchen ein, und wenn ich nicht vergesse sie zu beschriften, nimmt er sie sehr gerne mit.

Erschw­erend kommt allerd­ings hinzu, dass ich mich immer nicht entschei­den kann, was ich eigentlich kochen und essen möchte, und immer für mehrere Alter­na­tiv­en einkaufe. Ich hab zum Beispiel immer die Zutat­en für eine Piz­za im Vor­rat, und für min­destens eine Nudel­sauce, und ein Stückchen Fleisch für den Fall dass ich darauf Appetit kriege. Ich hab auch immer die Zutat­en für min­destens einen Kuchen im Haus, falls mein süss­er Zahn zuschlägt und ich unbe­d­ingt sofort Kuchen back­en muss. Und wenn ich dann nicht erst auf­brauche was schon da ist, son­dern zwis­chen­durch mal zum Einkaufen gehe, ver­dop­pelt sich die Vor­rat­shal­tung und ich kann noch mehr über­raschend ein­fal­l­ende Russen bewirten.

Ich arbeite daran. Wenn mir nicht ger­ade die 3K aus­ge­hen (Kaffee, Klopa­pi­er, Katzen­streu) schaffe ich es manch­mal tat­säch­lich, drei vier Tage lang kein Geld ins Geschäft zu tra­gen. Das spart natür­lich unge­mein und tut dem Bud­get gut. Und ich schaffe es tat­säch­lich manch­mal, erst den Kühlschrank leerzuessen, bevor ich wieder was Neues heim­trage. So wer­den mir wesentlich weniger Lebens­mit­tel schlecht, und ich muss nicht so viel wegschmeis­sen. Essen wegschmeis­sen geht mir näm­lich total gegen den Strich. Für jeman­den der immer noch zu viel einkauft ein schwieriger Bal­anceakt, aber ich werde bess­er.

3. April 2024
von admin
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Waste not, want not — die hohe Kunst der Resteverwertung

Ver­schwende nichts, und du wirst keinen Man­gel lei­den. So etwa heißt das puri­tanis­che Sprich­wort auf Deutsch.  Schon meine Oma hat mich gelehrt, dass man aus Resten noch wun­der­bare Dinge zaubern kann, und mir beige­bracht dass man es sich dreimal über­legt, ehe man etwas auf den Müll wirft. Aus altem Brot wer­den Sem­melknödel oder ein leck­er­er Kirschen­michel oder Ofen­schlupfer, aus Fleis­chresten und ein paar überge­bliebe­nen Knödeln oder Kartof­feln wird ein schmack­haftes Gröstl. Aus Stof­fresten wer­den Kinder- und Pup­pen­klei­der oder (hohe Kun­st!) Patch­workdeck­en und Kissen. Küchen­abfälle kom­men auf den Kom­post und wer­den gute Garten­erde, Papi­er- und Holzreste wer­den eingeschürt, Joghurt­bech­er wer­den zu Aus­saat­töpfchen, gut erhaltenes Geschenkpa­pi­er und ‑Bän­der wird sorgfältig zusam­men­gelegt und wiederver­wen­det.

Das läßt sich heutzu­tage lei­der nicht mehr ganz so machen, ich habe keinen Hol­zofen und keinen Kom­posthaufen, aber ich trennne brav meinen Müll und bringe mein Alt­pa­pi­er in die blaue Tonne. Schw­er sündi­gen tu ich beim Alt­glas, das kippe ich zum Rest­müll, weil mir der Con­tain­er zu weit weg ist, seit ich kein Auto mehr habe. Na ja, nobody is per­fect.

Ein anderes Beispiel: die Kar­riere eines 100-Gramm-Knäuels Wolle in mein­er Han­dar­beitsstube. Wenn ich ein paar Sock­en in mit­tlerer Größe stricke, brauche ich ca. 2/3 des Knäuels.

Regenbogensocke

Gut 30 Gramm bleiben übrig. Wenn ich die mit den eben­falls übrigge­bliebe­nen 30 Gramm von einem anderen Knäuel kom­biniere, kommt ein Pär­le wun­der­bar­er Hand­wärmer dabei her­aus.

Handwärmer

Es ist aber immer noch Wolle übrig, so etwa 20 Gramm, daraus stricke ich noch zwei bis drei Snif­fer­le:

Snifferle

Wenn dann noch etwas übrig ist, wer­den draus bunte Ohren für Snif­fer­le, das brauche ich für ein Paar Öhrchen ca. 40 cm Wolle. Und was davon noch übrig­bleibt.…

Wollrestetüte

…lan­det in mein­er Woll­restetüte und wird gesam­melt, bis ich wieder mal ein paar kleine Grolle stricke.

ein kleiner GRoll

Kleine Grolle müssen näm­lich was aushal­ten und sollen auch gele­gentlich mal durch die Gegend gepf­ef­fert wer­den, da sind die Woll­reste als Fül­lung genau richtig sta­bil und schw­er. Ausser­dem kann man sie pri­ma waschen, wenn der kleine Groll mal in der Kaf­fee­tasse gelandet ist, was öfter vorkom­men soll als man denkt 🙂

Und schon ist von meinem 100 Gramm Knäuel schön­ster Sock­en­wolle ratz­fatz gar nix mehr übrig!

Ich bin auch ein beken­nen­der Zah­n­pas­tatuben-Auf­schnei­der und samm­le Eierkar­tons extra, die wirft dann mein Fre­und in die Papier­tonne wenn er sie sieht. An der Sache mit den Essen­sresten arbeite ich noch, ich kaufe immer noch zuviel ein, es kön­nten ja über­raschend Gäste kom­men… von wegen, es kommt immer nur mein Fre­und zum Essen, was brauche ich da Vor­räte für eine halbe Armee? Aber das ist ein anderes The­ma, da mach ich mal einen extra Artikel drüber. Na ja, jeden­falls hab ich immer Essen für die ganze Woche übrig, wenn ich ein­mal beim Einkaufen war.

Ich übe noch. Oma ste­ht mir zur Seite und redet mir gut zu, dass ich nicht schon wieder zum Einkaufen gehen muss, wenn ich doch noch so leckere Vor­räte im Kühlschrank habe. Ich koche ja meis­tens nur für mich, da kommt man schon mit sehr wenig Roh­ma­te­r­i­al aus. Ausser­dem ist es der Stolz jed­er guten Köchin, auch aus wenig und preiswerten Sachen ein gutes Essen auf den Tisch zu zaubern! Ich habe im Inselfisch-Kochbuch kür­zlich einen Leitar­tikel über Oma’s Küche geschrieben, der her­ausstellt wie gut, gesund und zeit­gemäß wir mit Oma’s Rezepten heutzu­tage kochen kön­nen. In diesem Sinne  — fröh­lich­es Restev­er­w­erten und guten Appetit!

Kartoffelnudeln-mit-Apfelkompott-

1. April 2024
von admin
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Ich hab ein neues Signet: LG, die Miezekatze :-)

LG die Miezekatze

Was will ich euch damit sagen?

Es ist eine mol­lige weisse Ango­rakatze  mit grü­nen Augen und einem rosa Schnäuzchen. Sie lächelt (oder grinst) das tu ich öfter als ein grantiges Gesicht zu machen. Sie hat allerd­ings auch die Krallen aus­ge­fahren, das sollte man nicht überse­hen, die ist vertei­di­gungs­bere­it oder bere­it zum Jagen.

Ich bin ein aus­ge­sprochen fried­lieben­der Men­sch. Har­moniesüchtig allerd­ings nicht, ich muss mich nicht ein­mis­chen wenn es irgend­wo Mei­n­ungsver­schieden­heit­en gibt, ich kann Achselzuck­en und sagen: geht mich nichts an, wenn es mich nicht direkt bet­rifft. Wenn mich allerd­ings jemand angreift oder meinen Frieden sonst­wie stört, wehre ich mich. Auch wenn meine Großzügigkeit aus­genutzt wird oder mich jemand fortwährend als Klage­mauer benutzt, ist irgend­wann mal Schluß und ich set­ze mich zur Wehr. Das sind die aus­ge­fahre­nen Krallen.

Aber son­st ist die Miezekatze wirk­lich lieb und nett, sie spielt gern und läßt sich auch mal auf den Arm nehmen und Kraulen. Nur nicht übertreiben, son­st kom­men die Krallen zum Ein­satz!

Die Miezekatze ist eine gute Fre­undin vom Inselfisch, die bei­den ver­tra­gen sich her­vor­ra­gend, weil sie viel gemein­sam haben. Die gute Küche und das gute Essen zum Beispiel, und die Liebe zur Musik und Kun­st. Allerd­ings hat die Miezekatze mit IT und Pro­gram­mierung nichts, aber schon auch gar nichts am Hut, auch wenn sie ihr Smart­phone nie weit aus den Krallen läßt und Tag und Nacht What­sApp schreibt und andauernd tele­foniert.

Dafür ist kein Wol­lknäuel vor ihr sich­er, Han­dar­beit­en ist ihre Kun­st und ihre Lei­den­schaft, und sie strickt Snif­fer­le für die kranken Kinder am laufend­en Band! Ausser­dem backt sie die köstlich­sten Kuchen und süßen Teilchen, wo der Inselfisch drei-Sterne-Manüs kom­poniert und ein echter Gourmet ist. Sie ist mit Lei­den­schaft Haus­frau, große Schwest­er und müt­ter­liche Fre­undin, im Gegen­satz zum Inselfisch, der ein IT Profi und Busi­ness­mann und nicht ger­ade ein Fam­i­lien­men­sch ist.

Man kön­nte sagen, die Miezekatze ist mein alter ego für das Leben nach dem Beruf. Der Inselfisch hat nicht aus­ge­di­ent, ich kann mir dur­chaus vorstellen wieder mal pro­jek­tweise in meinem Beruf zu arbeit­en, aber meine Hauptbeschäf­ti­gung ist das ruhige Leben als Rent­ner­in.

Na ja, nicht ganz so ruhig, ich hab mehr als genug Unternehmungen am Laufen. Web­seit­en, Shops, Büch­er, Schmuck, Han­dar­beit­en und andere Pro­jek­te, ich bin vol­lauf beschäftigt und in kein­ster Weise als Rent­ner­in von Langeweile bedro­ht. Aber ich lass das alles einen Gang ruhiger ange­hen, die Zeit­en in denen ich ständig Geschwindigkeit­sreko­rde brechen musste sind vor­bei, es geht auch geruh­samer. Die Miezekatze trollt sich auch mit Genuß öfter mal ins Kör­bchen und ratzt ein wenig, ich mache mehr Mit­tags- oder Nach­mit­tagss­chläfchen und geh auch oft früher ins Bett. Ist ja nicht so als ob ich was ver­passen würde, Fernse­hen inter­essiert mich nicht und wenn ich vor Mit­ter­nacht schon einige Stun­den geschlafen habe, kann ich sehr früh auf­ste­hen und mein Leis­tung­shoch in den frühen Mor­gen­stun­den aus­nutzen.

Soweit so gut, jet­zt habt ihr eine Vorstel­lung davo, wer die weisse Miezekatze ist. Sie ist wirk­lich lieb und gut zu haben, wenn man sie nicht ärg­ert. Aber denkt immer dran: Katzen sind Raubtiere, und haben auch scharfe Krallen. Nicht provozieren, son­st wirds gefährlich!

LG die Miezekatze

 

 

31. März 2024
von admin
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Schenk doch nicht immer alles her!

Das sagt mein Fre­und immer, wenn er mitkriegt dass ich wieder mal was ohne Gegen­leis­tung hergegeben habe. Ich bin näm­lich ein ausseror­dentlich großzügiger Men­sch und verteile freigiebig Geschenke in meinem Umfeld.

Mein­er Friseuse hab ich gestern ein selb­st­be­maltes Osterei mit­ge­bracht. Mein Lieblingss­chwa­ger, der bei mir was abge­holt hat, hat von mir nicht nur Kaf­fee und Kuchen, son­dern auch noch einen kleinen Groll gekriegt, und er hat sich gefreut wie ein klein­er Junge.

Ein kleiner Grolll

Ein klein­er Groll

Ich habe zum Start meines Ohrring-Onli­neshops freigiebig Ohrringe an meine Freudin­nen (real life und online) ver­schenkt, mit dem Hin­tergedanken dass sie vielle­icht mal was bei mir kaufen, wenn sie sel­ber mal Geschenke brauchen.

Ohrringe

Meine kleine Schwest­er und meine Lieblingsnichte wer­den von mir nicht nur zu Wei­h­nacht­en und zum Geburt­stag, son­dern auch zu Ostern, zu Pfin­g­sten, zu Erntedank und über­haupt andauernd beschenkt, sie lieben meinen selb­s­gemacht­en Glasper­len­schmuck und die schö­nen Strick­sachen und tra­gen die Sachen auch andauernd!

Das sind alles Dinge von rel­a­tiv geringem materiellen Wert, das Teuer­ste an den Geschenken ist meis­tens das Por­to, wenn ich was ver­schicke.  Mir kracht das Monats­bud­get nicht ein, wenn ich zwei, drei vier kleine Geschenke im Monat verteile, die Beschenk­ten freuen sich riesig, und ich freu mich dass sie sich freuen.

Manch­mal kommt lei­der auch ein biss­chen eine Schieflage hinein, wenn ich zum Beispiel für eine Fre­undin Waren beim Tex­til­ver­sand mitbestelle, und sie denkt das wäre auch geschenkt — da muss ich sie lei­der anmah­nen, das kostet richtig Geld, und das möchte ich auch erstat­tet haben. Oder wenn jemand meine Großzügigkeit auf andere aus­dehnt, meine Geschenke an Fre­undin­nen, Fam­i­lie oder Arbeit­skol­legin­nen weit­ergibt und von mir dann Ersatz haben möchte, auch da hängts schief. Da muss ich kor­rek­tiv ein­greifen und einen Unkosten­beitrag ein­fordern, so dass ich zumin­d­est das Por­to und den Mate­ri­al­w­ert bekomme.

Aber das hält mich nicht davon ab, mit offe­nen Hän­den Geschenke zu verteilen, wo immer es mir gefällt. Das ist mein Beitrag zu ein­er fröh­licheren und bun­teren Welt, und das ist es mir wert.

30. März 2024
von admin
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Mein Leben wird immer bunter

In der mod­er­nen Kinder­päd­a­gogik gilt es als erwiesen, dass bere­its Säuglinge in früh­estem Alter pos­i­tiv auf starke Far­breize reagieren. Wenn ihnen eine stark far­bige Umge­bung und möglichst hell buntes Spielzeug ange­boten wird, sind sie munter­er und greifen wiss­be­gierig nach den bun­ten Sachen.  Säuglinge in ein­er ein­töni­gen und schwach far­bigen Umge­bung sind wesentlich weniger aktiv.

Kinder kann man auch ohne Bedenken knall­bunte Klei­dung anziehen lassen, wenn sie es gern mögen (und Kinder lieben es bunt!), denn sie dür­fen ja ausse­hen wie die Kasperl, das ist das Vor­recht der kleinen Leute. Die kluge Inhab­erin des Giesinger Stof­fladens hat eine Fil­iale mit extra Kinder­stof­fen, das ganze Läd­chen ist ein wahrer Traum an wildesten bun­ten Far­ben, und Kinder lieben es sich ihre neuen Stöf­fchen da auszusuchen!

Das darf man später im Leben nicht mehr, als Teenag­er gilt der Dress­code der Peer­gruppe, und das ist oft Schwarz, Schwarz und Schwarz. Und später im Beruf­sleben hat man sich auch anzu­passen, ein Kerl in einem pink­far­be­nen Anzug wäre über­all unmöglich, und eine Dame in neon­gelbem Klei­d­chen würde auch nur Naserümpfen her­vor­rufen. Sich­er kann man ger­ade als Frau mit Acces­soires und extrav­a­gan­ten Einzel­stück­en ein biss­chen Farbe in sein Mod­eleben brin­gen, aber im Grossen und Ganzen hat man sich doch ziem­lich zurück­zunehmen. Und dabei hat das Kind in uns seine Freude an fröh­lichen Far­ben noch gar nicht ver­loren!

Das sieht man ganz deut­lich, wenn man erwach­sene Men­schen beim Spie­len beobachtet, näm­lich beim Sport und in der Freizeit. Zum Jog­ging oder Fit­ness ist kein Out­fit zu bunt, die Fußball­fans hüllen sich von Kopf bis Fuß in knal­lige Vere­ins­far­ben, die Ski­fahrer klem­men sich in neon­far­bige haut­enge Anzügerl. Am Beach im Urlaub sind wildeste Dschun­gel­muster erlaubt, und kein Blu­men­druck zu knal­lig. Sog­ar Couch Potatos lieben bunte Jog­gin­ganzüge und TShirts mit den wildesten Prints. Da sieht man  wie sehr das Kind in uns noch Sehn­sucht nach bunt­far­biger Frei­heit hat!

Ich hab mein Leben lang viel Schwarz getra­gen, Schwarz ist ja tra­di­tionell die Farbe der Kün­stler, die sich selb­st zurück­nehmen und ihr Werk her­vortreten lassen. Ich habe aber immer das Schwarz mit einem i‑Tüpferl getoppt, sei es ein bunter Schal, ein leuch­t­end far­biges Schmuck­stück oder eine viel­far­bige selb­st­gestrick­te Jacke oder Weste. Im Beruf­sleben habe ich mich dann oft nach den Jahreszeit­en-Farb­typen gerichtet, da war ich immer gut ange­zo­gen und mit meinen Herb­st­far­ben immer auf der sicheren Seite. Seit ich aus dem täglichen Beruf­sleben draussen bin, entwick­le ich immer mehr Geschmack an bun­teren Far­ben und lustigeren Mustern. Ich nähe viel sel­ber, und liege auf der Lauer wie ein Luchs wenn zum Saison­wech­sel die neuen Prints her­auskom­men, und ich mir neue Klam­ot­ten nähen kann, die meine Garder­obe schön­er, bunter und fröh­lich­er machen. Da ich als Malerin ein sehr gutes Auge für har­monis­che Far­ben habe, wird das nie knalle­bunt bei mir, son­dern es passt immer alles zusam­men, und wirkt modisch und gekon­nt. Meine Oma, die ja eine über­aus begabte Schnei­derin und Modis­tin war, blickt wohlwol­lend auf mich hinab!

Wenn man sel­ber gern bun­tere Klei­dung bevorzu­gen würde, aber Bedenken hat welche Far­ben einem auch ste­hen, kann ich eine Farb- und Stil­ber­atung nach Dr. Itten nur wärm­stens empfehlen. Eine gute Farb­ber­a­terin wird ihren Farb­typ zweifels­frei bes­tim­men, und ihnen einen Farbfäch­er oder eine Far­bkarte an die Hand geben, mit deren Hil­fe sie beim Klam­ot­tenkauf stil­sich­er ihre Far­ben her­aus­find­en kön­nen. Das macht Spaß, funk­tion­iert her­vor­ra­gend und spart let­z­tendlich sog­ar einen Haufen Geld, weil es teure Fehlkäufe ver­hin­dert!

Einen kurzen Überblick über die Far­ben­lehre nach Dr. Itten und einige schöne Bilder habe ich auf mein­er Han­dar­beits­seite unter dem The­ma “Far­ben und Har­monie”, schauen sie mal rein, da kriegen sie einen ersten Ein­druck davon!

Hier mal zum “rein­schmeck­en” meine Herb­st­far­ben. Sind sie nicht wun­der­bar? 🙂

buche im herbst restekiste herbstfarben muscheln braun

 

 

30. März 2024
von admin
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Kind, lach nicht so viel!

…das sagte meine Oma immer, als ich zum Teenag­er her­an­wuchs und eine junge Frau wurde. Se hielt es für undamen­haft, die Zähne beim Lachen zu zeigen, und ver­suchte mit mir das Lächeln mit geschlosse­nen Lip­pen zu Üben.

Ach Oma, die Ladies lächel­ten nur deswe­gen so schmallip­pig, weil sie so schlechte Zähne hat­ten, oder gar keine mehr, in jun­gen Jahren schon! Wir Wohl­stand­kinder wur­den dage­gen schon in früh­ester Jugend zum Zah­narzt geschleppt, und auf Zahn­hy­giene und täglich zweimal min­destens Zäh­neputzen wurde größter Wert gelegt. Wenn die Mona Lisa schöne Zähne gehabt hätte, würde sie auch ein anderes Gesicht gemacht haben, aber haben sie schon ein­mal ein klas­sis­ches Por­trait gese­hen, auf dem die Dame die Zähne zeigt? Kein Einziges, ich hab noch nie eins gese­hen! Das kam erst mit den mod­er­nen Zeit­en der Film- und Fotografiekun­st, die Zähne wur­den bess­er, ein Lachen mit schönem Gebiß wurde wert­geschätzt und als attrak­tiv emp­fun­den. Alle Hol­ly­wood­stars hat­ten Meis­ter­w­erke der Zah­n­er­satzkun­st im Mund, Jack­etkro­nen auf ganz­er Bre­ite gehörten zm guten Ton, so wie heutzu­tage Implan­tate im Wert ein­er ganzen Klein­wa­gen­flotte.

Ich hat­te als junges Mäd­chen schöne Zähne und brauchte keine Zahnspange, unser Zah­narzt scherzte immer “Auf den Zäh­nen kannst nach Hol­ly­wood gehen!”

Lei­der wurde bei einem Schu­lun­fall ein­er mein­er Schnei­dezähne beschädigt und lief schwarz an, das sah aus als hätte ich vorne eine Zahn­lücke. Meine Eltern woll­ten nicht für eine Jack­etkro­ne zahlen, ich musste mit dem schwarzen Zahn durchs Teenager­leben gehen und hab dann tat­säch­lich nicht mehr so frei her­aus gelacht, weil ich mich mit dem schwarzen Zahn schämte.  Oma war zufrieden.

Erst mit Anfang dreis­sig habe ich mir dann selb­st die Kro­ne gezahlt, weil ich heirat­en wollte und nicht als Braut mit schwarzem Zahn daste­hen mochte. Seit­dem lache ich wieder, wenn mir danach ist, und die Fältchen in meinem Gesicht danken es mir, es sind näm­lich fröh­liche Fältchen. Gell Oma, das musst zugeben, die paar Lach­fal­ten ste­hen mir gut — und sind auch nicht undamen­haft! 🙂

30. März 2024
von admin
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Schlaflosigkeit: der grosse böse Oger

Ken­nen sie Shrek? Shrek ist ein Oger, und alle haben eine Höl­lenangst vor ihm. Die Welt erzit­tert schon allein bei der Nen­nung seines Namens, und wo er auf­taucht ren­nen selb­st die Mutig­sten schreiend davon. Dabei ist Shrek eigentlich eine Seele von Men­sch (von Oger?) und ganz lieb, wenn man ihn erst mal richtig ken­nt.

Schlaflosigkeit ist auch ein Oger, und sog­ar ein beson­ders schreck­lich­er, weil man vor lauter Angst vor der Schlaflosigkeit erst recht nicht schlafen kann, wenns blöd läuft. Ich weiss wovon ich rede, ich kämpfe seit früh­ester Jugend immer wieder mit Schlaf­störun­gen. Vor allem im Arbeit­sleben, wo man ja im Nor­mal­fall früh auf­ste­hen und ins Geschäft gehen muss, hat mich immer wieder die Schlaflosigkeit krank gemacht, so dass ich manch­mal mit nur ein, zwei Stun­den Schlaf unter der Mütze ins Büro gehen musste und da natür­lich an diesem Tag “Nix z’ris­sen hab”, wie das auf Bairisch heisst, ich habe nichts geleis­tet.

Woher kam diese Schlaflosigkeit? Ich denke, das stammt aus mein­er früh­esten Jugend. Meine Eltern haben sich erst ken­nen­gel­ernt und geheiratet, als ich schon fast drei Jahre alt war und sie haben sich lei­der nicht gut ver­tra­gen und jeden Abend laut­stark gestrit­ten. Ich hab das natür­lich mit­gekriegt, weil mein Kinderz­im­mer neben dem Essz­im­mer lag, wo sie sich im schlimm­sten Fall jeden Abend angeschrien haben. Mami hat oft geweint, und Papi hat oft gebrüllt, und für mich als kleines Kind war das natür­lich ganz schreck­lich. Das war auch noch schreck­lich als ich schon ein Teenag­er war, aber da war ichs dann schon gewöh­nt und hab mir Abends die Kopfhör­er mit lauter Musik angemacht, um das Gestre­ite nicht hören zu müssen.

Seit­dem reagiere ich auf neg­a­tive Ein­flüsse, Streß und auch Krankheit oft mit Schlaf­störun­gen. Es kann aber auch vorkom­men, dass ich den Voll­mond spüre, oder über­haupt mal eine Phase habe, wo ich sehr kreativ am Werken bin und wenig Schlaf brauche.

Das mit den kreativ­en Phasen ist ganz wichtig, das ist die liebe Seite des Ogers, wenn ich so richtig gut im Ren­nen bin reichen mir vier, fünf Stun­den Nachtschlaf und ein paar halbe Stun­den Augenpflege tagsüber dicke 🙂 Da muss ich aber meinen eige­nen Rhyth­mus leben kön­nen und darf nicht in einen 9 to 5 oder gar einen Schicht­di­enst einge­bun­den sein. Deswe­gen war ich in meinem Beruf­sleben als Free­lancer immer glück­lich­er denn als Angestellte mit Stem­pelka­rte, wenn ich es mir sel­ber ein­teilen kann schaffe ich in den paar Stun­den zwis­chen vier Uhr Nachts und Son­nenauf­gang so viel wie ein ander­er in acht Stun­den tagsüber. Nein, echt! Ich bin nun mal ver­dammt schnell, wenn ich frischen Mutes an die Arbeit gehe und aus­geschlafen habe.

Dafür hab ich dann spätestens Mit­tags einen Durch­hänger und muss ganz drin­gend eine halbe Stunde ins Kör­bchen 😉 Und Nach­mit­tags mag ich dann frei haben und nicht bis Abends im Büro hock­en müssen. Nach vier Uhr passiert in den meis­ten Büros eh nicht mehr viel, da wer­den noch Besprechun­gen zum Zeit-Totschla­gen gehal­ten und anson­sten auf den Feier­abend gewartet.

Wie ich mit der Schlaflosigkeit umge­he, habe ich in diesem Artikel Der Mond ist mein Fre­und vor ein paar Jahren schon erzählt, und was ich damals zu sagen hat­te, gilt heute noch.

Keine Panik wenn man mal nicht schlafen kann, lieber Auf­ste­hen und ein kleines Früh­stück machen, und vielle­icht auch schon ein Täßchen Kaf­fee trinken. Lieber Auf­bleiben und schon mal ein biss­chen was mit Hirn und Hand machen, und sei es eine Socke strick­en oder ein Sudoku oder Kreuz­worträt­sel lösen. Ganz oft wird man dann von sel­ber wieder müde, und kann sich nach ein­er Stunde oder zwei nochmal einkuscheln und weit­er­schlafen bis der Weck­er klin­gelt.

Bei mir klin­gelt der Weck­er um acht, nicht weil ich ins Büro muss ( ich bin schon in Frührente), son­dern weil ich den Tag mor­gens um acht mit einem Tele­fonge­spräch mit meinem besten Fre­und beginne. Manch­mal hat der Tag auch mor­gens zwis­chen vier und sechs schon mit einem Tele­fonat mit mein­er besten Fre­undin ange­fan­gen, sie arbeit­et meis­tens Früh­schicht und ist um diese Zeit schon genau­so wach wie ich 🙂

Da ich mit den Hüh­n­ern ins Bett gehe (spätestens wenn es dunkel wird) hab ich um vier Uhr früh immer schon min­destens sechs, sieben Stun­den geschlafen, das reicht dicke, da kann man nicht von Schlaf­störun­gen reden. Weniger lustig ist es, wenn ich nach zwei, drei Stun­den Schlaf schon wieder auf bin, da muss auch ich zuse­hen, das ich noch ein paar Stun­den Schlaf unter die Mütze kriege. Da hil­ft mir Kamil­len­tee mit Honig, eine Han­dar­beit oder Bastelei, und keine Panik! Nach einem Stünd­chen Nachtwache geh ich wieder ins Bett, und schlafe dann meis­tens doch wieder ein.

Das ist der wichtig­ste Trick dabei: keine Panik, und von dem grossen bösen Oger Schlaflosigkeit nicht ins Bock­shorn jagen lassen! Wenn man sich nicht unglück­lich und nur halb schlafend im Bett herumwälzt, son­dern ein­fach mal auf­ste­ht, eine Tee- oder Kaf­feep­ause macht und den Tag begin­nt, hat man schon fast gewon­nen. Das zieht man ein paar Tage durch, dann regelt sich das mit dem Schlafen meis­tens von selb­st. Der Kör­p­er holt sich schon was er braucht. Bitte NICHT auf eigene Faust zu Schlaftablet­ten greifen! Bei anhal­tenden Schlaf­störun­gen kann es sin­nvoll sein, sich mal gesund­heitlich durchcheck­en zu lassen. Ich hab allerd­ings auch schon einen Grabenkrieg mit Klinikärzten geführt, weil die mir Schlaftablet­ten aufzwin­gen woll­ten. Hab das Teufel­szeug nicht genom­men und lieber mor­gens um vier mit dem net­ten Nachtpfleger im Aufen­thalt­sraum gesessen und bei einem Täss­chen Tee ger­atscht und neben­bei gemalt oder Sock­en gestrickt, das war wesentlich förder­lich­er für meine Gesund­heit.

29. März 2024
von admin
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Kreativität und Fantasie: vom Erkennen des Potentials der Dinge

Ich bin ein Kreativbolzen. Immer schon gewe­sen, schon als kleines Kind. Und weil das erkan­nt und gefördert wurde, beson­ders von meinen Großel­tern, durfte ich meine Tal­ente auch leben und ent­fal­ten.  Ich durfte malen und basteln und nähen und han­dar­beit­en, ich durfte Möbel restau­ri­eren, das war schon als Schul­mäd­chen meine Lei­den­schaft. Unsere Großel­tern waren wun­der­bare Men­schen und haben uns schon in früh­ester Jugend gelehrt, Freude mit ein­fachen Mit­tel zu find­en. Opa war ein geschick­ter Handw­erk­er und hat Steck­enpferde, Pup­pen­häuser und Stelzen für uns gebaut, Oma war eine hochtal­en­tierte Schnei­derin und hat die schön­sten Klei­der für uns genäht. Ausser­dem durften wir in ihrem Nähate­lier mit den Resten spie­len und Pup­pen­klei­der machen, das hat uns Mäd­chen die Liebe zur Mode und die Freude an schö­nen Anziehsachen gelehrt, das ist eine Ein­stel­lung die ein­er Frau im Leben viel Freude bringt.

Dabei waren Oma und Opa nach heuti­gen Massstäben arme Leute, Opa bastelte mit Holzresten aus der Schreinerei, Oma erstand unsere Klei­der­stoffe immer nur nach Son­derange­bot oder zwack­te Reste von den Stof­fen für ihre zahlen­den Kundin­nen ab. Das machte nichts, dieses Erschaf­fen von fan­tasievollen und schö­nen Din­gen aus Resten lehrte uns, dass nicht alles teuer sein muss, was gut und schön ist. Meine Schulka­m­eradin­nen und Kam­er­aden hat­ten alle ganz andere Spiel­sachen als wir, die Mädels sam­melten Bar­bie-Pup­pen (die fand ich furcht­bar, so zaun­dürr!) und die Jungs hat­ten Märklin-Eisen­bah­nen mit ganz viel teurem Zube­hör und Car­rera Rennbah­nen mit sünd­teuren Ren­nwa­gen.

Wir hat­ten eine Brio-Holzeisen­bahn, für die ich noch als Teenag­er aus Papp­maché und Säge­spä­nen Berge und Täler bastelte und mit selb­st­ge­sam­meltem Moos Wälder und Gebüsche drauf­stellte. Wir Mädels hat­ten jede eine Baby­puppe und später eine mit Liebe aus­ge­suchte Mäd­chen­puppe, für die uner­müdlich immer neue Klei­der genäht wur­den. Die Jungs hat­ten Ted­dy­bären, für die von uns Mädels zün­ftige Tra­cht­en­jack­en und kernige See­mannspullover gestrickt wur­den.

Wir hat­ten auch Eimer­weise Legosteine, nicht die fer­ti­gen Sets, die waren viel zu teuer, son­dern die bunt gemis­cht­en Steine in allen Grössen und Far­ben, aus denen wir ganze Städte baut­en, und Autos und einen Tier­park und einen Markt und alles was uns in den Sinn kam. Man musste nur schnell sein und alle Legos wegräu­men, wenn Mami mit dem Staub­sauger kam, die saugte uns immer die Einser und Zweier Lego weg, und die brauchte man doch immer!

Wir haben auch ganz viel im Garten im Sand­kas­ten gespielt, in den durften wir im Som­mer  Wass­er  ein­leit­en, und da sassen wir an heis­sen Som­merta­gen wie die glück­lichen Fer­kelchen in der Suh­le und baut­en Dämme und Tüm­pel und liessen Schif­ferl schwim­men und matscht­en uns ein nach Herzenslust! Bevor wir wieder ins Haus durften, mussten wir uns ausziehen und der Rei­he nach auf­stellen, und Mami hat uns mit dem eiskalten Wass­er aus dem Garten­schlauch abge­spritzt, danach gings direkt in die Bade­wanne.

Was mich unsere Großeletern gelehrt haben: zu sehen, was aus den Din­gen wer­den kann, wenn man mit etwas Fan­tasie und Liebe drange­ht. Ein knor­riges Wurzel­stück wurde bei Opa ein wilder Hengst als Steck­enpferd, ein Broka­trest von einem Abend­kleid inspiri­erte die Oma zu ein­er App­lika­tion auf dem Bal­lk­leid mein­er kleinen Schwest­er. Ich kann heute einen Haufen gemis­chte Glasperlen anschauen, und sehe Ohrringe, Arm­bän­der und Col­liers, wo andere nur bunt gemis­cht­es Glas sehen. Ich kann einen Korb voller Woll­reste nehmen, mit dem andere Strick­erin­nen nichts recht­es mehr anfan­gen kön­nen, und die schön­sten bun­ten Patch­work­strick­sachen daraus entste­hen lassen, das hab ich von mein­er Oma gel­ernt. Das geht sog­ar noch auf ein­er anderen Ebene: ich kann an einem blauen Som­mertag am Starn­berg­er See, an dem man kaum das Berg­panora­ma sehen kann vor lauter Dun­st, ein far­ben­fro­hes Aquarell entste­hen lassen, weil ich die fein­sten Farb­nu­an­cen wahrnehme und für das Malen auf Papi­er ver­stärken und ver­fein­ern kann. Ich sehe in der Tat mehr Far­ben als andere Men­schen, deswe­gen bin ich Malerin.

Die Liste ist lang, kreative Men­schen sind sel­ten auf ein Handw­erk, eine Kun­st­form beschränkt, sie sind oft­mals der sprich­wörtliche Hans­dampf in allen Gassen und pfle­gen viele Tal­ente. Der Trick ist aber immer: sehen was da ist, und erken­nen was mit etwas Fan­tasie und Liebe daraus wer­den kön­nte. Das ist kün­st­lerische Kreativ­ität, und macht das Leben reich­er.

 

29. März 2024
von admin
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Ich hab grad an Strahl — die normative Kraft des Positiven

Es gibt im bairischen einen schö­nen Aus­druck: “Ich hab grad an Strahl”, das heißt soviel wie eine Glückssträhne haben, dass einem alles gelingt, auf Neudeutsch würde man wahrschein­lich sagen mat hat einen “Flow”. Wenn man einen Strahl hat, gelingt alles was man anfaßt, sei es ein Gewinn im Karten­spiel, Glück in der Liebe oder son­st eine pos­i­tive Wen­dung des Schick­sals. Wenn ich einen Strahl habe, gelin­gen auch Dinge auf die ich schein­bar gar keinen Ein­fluß habe, das regeln dann die kos­mis­chen Mächte für mich.

Ein Beispiel: ich möchte am Son­ntag Kuchen back­en, hab aber vergessen Zuck­er einzukaufen, wie doof. Wenn ich einen Strahl habe, sind in der Zuck­er­dose meines Teeser­vice noch genau die 200 Gramm Zuck­er drin, die ich für den Kuchen brauche und das Unternehmen Kuchen­back­en kann gelin­gen!

Woher weiss das Schick­sal, dass ich genau 200 Gramm Zuck­er brauche? Ganz ein­fach, es liegt an mein­er Ein­stel­lung. Wenn in der Zuck­er­dose näm­lich keine 200 Gramm weiss­er Zuck­er mehr drin sind, habe ich garantiert im Vor­rat noch 200 g braunen Rohrzuck­er und nehme den. Dann wird der Kuchen sog­ar ganz beson­ders fein, weil der braune Zuck­er so schön nach Karamell schmeckt. Und wenn gar kein Zuck­er mehr da ist, mache ich einen Brandteig, für den braucht man über­haupt keinen Zuck­er, son­dern nur schöne frische Eier und ein biss­chen But­ter. Daraus backe ich fluffige, knus­prige Wind­beu­tel und fülle sie mit köstlichem Boun­ty-Quark, der wird mit Honig gesüßt, da brauch ich auch gar keinen Zuck­er.

Habe ich mich klar und ver­ständlich aus­ge­drückt? Ein Strahl ist die Fähigkeit, aus allem was uns das Schick­sal zuteilt das Beste zu machen, und wenn es nur so Kleinigkeit­en wie ein vergessen­er Zuck­er-Einkauf sind.

Deswe­gen habe ich auch immer den einen passenden Briefum­schlag für eine bes­timmte Sendung, mir reicht immer die Wolle auch für den zweit­en Sock­en oder den zweit­en Hand­schuh, ich hab immer genug Knöpfe für die nötige Anzahl Knopflöch­er an ein­er Weste oder Jacke. Wenn ich Perlen für Ohrringe sortiere gehen sie immer paar­weise passend zusam­men — und wenn doch eine einzelne Per­le überbleibt, mache ich aus der einen ganz beson­ders schö­nen Soli­taire-Anhänger. Oder einen einzel­nen Ohrring für meine Lieblingsnichte, die trägt näm­lich nur an einem Ohr Ringerl und hat Ver­wen­dung für die Einzel­nen 🙂

Man kön­nte ganz nüchtern sagen, das ist alles Ein­stel­lungssache, aber ich finde einen Strahl schön­er, so wie ein Son­nen- oder Mond­strahl, so wie man am Him­mel bei einem beson­ders schö­nen Son­nenauf­gang oder ‑Unter­gang Strahlen sehen kann, das ist etwas ganz wun­der­bares und macht glück­lich. Man muss nur sehr acht­sam sein, das Glück auch zu erken­nen und nicht muf­fe­lig oder krit­telig mit kleinen Miss­geschick­en umge­hen, son­dern an den braunen Zuck­er oder den Löf­fel Honig denken, dann wird’s schon. Und so ein paar Wind­beu­tel mit Boun­ty-Quark sind ja auch was ganz Köstlich­es!

Windbeutel-mit-Bounty-Quark