Praxis Dr. Inselfisch

Psychologie, Philosophie und Programmierung

Was hab ich heute eigentlich gemacht?

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Zunächst mal: ich bin schw­er angeschla­gen, hab mich let­zte Woche übel erkäl­tet und kämpfe mit der Rüs­selseuche. Da ist es erlaubt, auch mal unpro­duk­tiv im Bett zu liegen.

Ausser­dem habe ich ein Snif­fer­le gestrickt, gefüllt und mit Äuglein und Öhrchen verse­hen. Beim Strick­en habe ich einen Vor­trag von Abt­pri­mas Dr. Notk­er Wolf gehört, der mir recht gut gefall­en hat, weil er so prak­tisch und real­itäts­be­zo­gen war. Der alte Benedik­tin­er ken­nt seine Bibel und hat die Lehre unseres Her­rn Jesus ganz prak­tisch in die heutige Zeit herüber befördert. Beson­ders tre­f­fend fand ich eine Pas­sage, in der er die Veg­an­er als Heuch­ler beze­ich­net hat — sollen sie doch mal ein Würstl essen, wenn ihnen danach ist, und nicht diese chemi­fizierten Indus­trie-Sojapro­duk­te! Auch das exces­sive Gen­der­ing hat er abge­watscht und als Ver­stüm­melung unser­er Sprache  bloßgestellt — es heißt “Brüder und Schwest­ern im Her­rn” und nicht “Brüder*innen” oder “Schwester/*n” oder ähn­lich­er Unsinn. Wie soll man das denn aussprechen, da kriegt man ja Schluck­auf!

Was mir auch noch hän­genge­blieben ist: “Gott hat uns nicht nur die Hände zum Beten gegeben, son­dern auch den Kopf zum Denken.” Auch wenn es bei mein­er Erziehung kor­rek­ter wäre zu sagen, er hat uns die Hände zum Arbeit­en gegeben… jeden­falls hat jed­er seinen eige­nen Kopf und es ist erlaubt, sich seine eige­nen Gedanken zu machen.

Eins fand ich auch neg­a­tiv: über das The­ma “Mißbrauch in der Kirche” ist er nur ganz schnell drüberge­huscht und hat es mit einem Spruch a la “Nobody ist per­fect” abge­tan. Das fand ich schwach. Früher hieß sowas “Unzucht mit Abhängi­gen” und wurde auch von der staatlichen Jus­tiz schw­er geah­n­det. Das hat sich der Herr Abt­primus etwas zu leicht gemacht, finde ich.

Aber anson­sten war es ein sehr inter­es­san­ter Vor­trag. Gemein­sam mit der Schule der Logother­a­pie nach Fran­kl war die Beto­nung der Eigen­ver­ant­wor­tung, die Auf­forderung sein Leben selb­st zu gestal­ten und brüder­lich mit unseren Mit­men­schen umzuge­hen. Dazu kamen ver­schiedene Gle­ich­nisse, von Jesus, und wie sie auch heute noch gel­ten. Da fand ich den Her­rn Abt­primus im besten Fahrwass­er, da schien der wahre Glaube durch und er war sehr, sehr überzeu­gend.

Das war gutes Fut­ter für die Gedankan an einem lätscherten Son­ntag, und ich werd mal sehen ob ich von ihm noch mehr Vorträge finde. Ich bin zwar schon vor vie­len Jahren aus der katholis­chen Kirche aus­ge­treten, aber das hin­dert mich nicht daran mich für ihre klügeren Vertreter zu inter­essieren und manche ihrer Grund­sätze zu meinen eige­nen zu machen. Ich finde zum Beispiel die zehn Gebote ganz toll, und finde die Welt wäre ein wesen­lich glück­licher­er Ort, wenn sich alle darn hal­ten wür­den.

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