Praxis Dr. Inselfisch

Psychologie, Philosophie und Programmierung

Und wenn die Russen kommen? Kriegen sie erst mal was zu essen…

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Ich bin in einem Haushalt mit vie­len Kindern aufgewach­sen und musste schon als junges Mäd­chen für alle Geschwis­ter, Cousins, Cousi­nen und Kinder von Nach­barn und Fre­un­den das Mit­tagessen kochen, von dem her hab ich es ein­fach gel­ernt, mit sehr grossen Por­tio­nen zu hauswirtschaften. Auch später noch, als ich mit meinem dama­li­gen Fre­und im Stu­den­ten­wohn­heim zusam­men­wohnte, hat­ten wir fast immer Besuch zum Essen, und es reichte immer, auch wenn noch jemand unver­mutet here­in­schneite. Später im Beruf­sleben hat­ten wir nur noch am Woch­enende Gäste, aber oft richtig viele Leute, eine unser­er ersten Anschaf­fun­gen in der gemein­samen Woh­nung war ein gross­er Esstisch, an dem acht Per­so­n­en lock­er sitzen kon­nten, zusät­zlich zu einem etwas kleineren Tisch den wir schon hat­ten. 10, 12 Gäste waren es alle­mal, und nie ist jemand hun­grig von unser­er Tür gewiesen wor­den.

Später, als wieder-Sin­gle, musste ich mich ganz ganz schw­er zusam­men­reis­sen, nicht immer so viel einzukaufen und solche Riesen­por­tio­nen zu kochen, und das fiel mir entset­zlich schw­er. Meine Ret­tung kam erst als ich meinen jet­zi­gen Fre­und ken­nen­lernte, der schleppte meine Reste mit Begeis­terung nach­hause und ernährte sich sehr gerne von fast allem was ich zuviel kochte. Jezt koche ich frei­weg grosse Por­tio­nen und friere sie in appeti­tlichen Töpfchen ein, und wenn ich nicht vergesse sie zu beschriften, nimmt er sie sehr gerne mit.

Erschw­erend kommt allerd­ings hinzu, dass ich mich immer nicht entschei­den kann, was ich eigentlich kochen und essen möchte, und immer für mehrere Alter­na­tiv­en einkaufe. Ich hab zum Beispiel immer die Zutat­en für eine Piz­za im Vor­rat, und für min­destens eine Nudel­sauce, und ein Stückchen Fleisch für den Fall dass ich darauf Appetit kriege. Ich hab auch immer die Zutat­en für min­destens einen Kuchen im Haus, falls mein süss­er Zahn zuschlägt und ich unbe­d­ingt sofort Kuchen back­en muss. Und wenn ich dann nicht erst auf­brauche was schon da ist, son­dern zwis­chen­durch mal zum Einkaufen gehe, ver­dop­pelt sich die Vor­rat­shal­tung und ich kann noch mehr über­raschend ein­fal­l­ende Russen bewirten.

Ich arbeite daran. Wenn mir nicht ger­ade die 3K aus­ge­hen (Kaffee, Klopa­pi­er, Katzen­streu) schaffe ich es manch­mal tat­säch­lich, drei vier Tage lang kein Geld ins Geschäft zu tra­gen. Das spart natür­lich unge­mein und tut dem Bud­get gut. Und ich schaffe es tat­säch­lich manch­mal, erst den Kühlschrank leerzuessen, bevor ich wieder was Neues heim­trage. So wer­den mir wesentlich weniger Lebens­mit­tel schlecht, und ich muss nicht so viel wegschmeis­sen. Essen wegschmeis­sen geht mir näm­lich total gegen den Strich. Für jeman­den der immer noch zu viel einkauft ein schwieriger Bal­anceakt, aber ich werde bess­er.

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