Praxis Dr. Inselfisch

Psychologie, Philosophie und Programmierung

30. März 2024
von admin
Keine Kommentare

Kind, lach nicht so viel!

…das sagte meine Oma immer, als ich zum Teenag­er her­an­wuchs und eine junge Frau wurde. Se hielt es für undamen­haft, die Zähne beim Lachen zu zeigen, und ver­suchte mit mir das Lächeln mit geschlosse­nen Lip­pen zu Üben.

Ach Oma, die Ladies lächel­ten nur deswe­gen so schmallip­pig, weil sie so schlechte Zähne hat­ten, oder gar keine mehr, in jun­gen Jahren schon! Wir Wohl­stand­kinder wur­den dage­gen schon in früh­ester Jugend zum Zah­narzt geschleppt, und auf Zahn­hy­giene und täglich zweimal min­destens Zäh­neputzen wurde größter Wert gelegt. Wenn die Mona Lisa schöne Zähne gehabt hätte, würde sie auch ein anderes Gesicht gemacht haben, aber haben sie schon ein­mal ein klas­sis­ches Por­trait gese­hen, auf dem die Dame die Zähne zeigt? Kein Einziges, ich hab noch nie eins gese­hen! Das kam erst mit den mod­er­nen Zeit­en der Film- und Fotografiekun­st, die Zähne wur­den bess­er, ein Lachen mit schönem Gebiß wurde wert­geschätzt und als attrak­tiv emp­fun­den. Alle Hol­ly­wood­stars hat­ten Meis­ter­w­erke der Zah­n­er­satzkun­st im Mund, Jack­etkro­nen auf ganz­er Bre­ite gehörten zm guten Ton, so wie heutzu­tage Implan­tate im Wert ein­er ganzen Klein­wa­gen­flotte.

Ich hat­te als junges Mäd­chen schöne Zähne und brauchte keine Zahnspange, unser Zah­narzt scherzte immer “Auf den Zäh­nen kannst nach Hol­ly­wood gehen!”

Lei­der wurde bei einem Schu­lun­fall ein­er mein­er Schnei­dezähne beschädigt und lief schwarz an, das sah aus als hätte ich vorne eine Zahn­lücke. Meine Eltern woll­ten nicht für eine Jack­etkro­ne zahlen, ich musste mit dem schwarzen Zahn durchs Teenager­leben gehen und hab dann tat­säch­lich nicht mehr so frei her­aus gelacht, weil ich mich mit dem schwarzen Zahn schämte.  Oma war zufrieden.

Erst mit Anfang dreis­sig habe ich mir dann selb­st die Kro­ne gezahlt, weil ich heirat­en wollte und nicht als Braut mit schwarzem Zahn daste­hen mochte. Seit­dem lache ich wieder, wenn mir danach ist, und die Fältchen in meinem Gesicht danken es mir, es sind näm­lich fröh­liche Fältchen. Gell Oma, das musst zugeben, die paar Lach­fal­ten ste­hen mir gut — und sind auch nicht undamen­haft! 🙂

30. März 2024
von admin
Keine Kommentare

Schlaflosigkeit: der grosse böse Oger

Ken­nen sie Shrek? Shrek ist ein Oger, und alle haben eine Höl­lenangst vor ihm. Die Welt erzit­tert schon allein bei der Nen­nung seines Namens, und wo er auf­taucht ren­nen selb­st die Mutig­sten schreiend davon. Dabei ist Shrek eigentlich eine Seele von Men­sch (von Oger?) und ganz lieb, wenn man ihn erst mal richtig ken­nt.

Schlaflosigkeit ist auch ein Oger, und sog­ar ein beson­ders schreck­lich­er, weil man vor lauter Angst vor der Schlaflosigkeit erst recht nicht schlafen kann, wenns blöd läuft. Ich weiss wovon ich rede, ich kämpfe seit früh­ester Jugend immer wieder mit Schlaf­störun­gen. Vor allem im Arbeit­sleben, wo man ja im Nor­mal­fall früh auf­ste­hen und ins Geschäft gehen muss, hat mich immer wieder die Schlaflosigkeit krank gemacht, so dass ich manch­mal mit nur ein, zwei Stun­den Schlaf unter der Mütze ins Büro gehen musste und da natür­lich an diesem Tag “Nix z’ris­sen hab”, wie das auf Bairisch heisst, ich habe nichts geleis­tet.

Woher kam diese Schlaflosigkeit? Ich denke, das stammt aus mein­er früh­esten Jugend. Meine Eltern haben sich erst ken­nen­gel­ernt und geheiratet, als ich schon fast drei Jahre alt war und sie haben sich lei­der nicht gut ver­tra­gen und jeden Abend laut­stark gestrit­ten. Ich hab das natür­lich mit­gekriegt, weil mein Kinderz­im­mer neben dem Essz­im­mer lag, wo sie sich im schlimm­sten Fall jeden Abend angeschrien haben. Mami hat oft geweint, und Papi hat oft gebrüllt, und für mich als kleines Kind war das natür­lich ganz schreck­lich. Das war auch noch schreck­lich als ich schon ein Teenag­er war, aber da war ichs dann schon gewöh­nt und hab mir Abends die Kopfhör­er mit lauter Musik angemacht, um das Gestre­ite nicht hören zu müssen.

Seit­dem reagiere ich auf neg­a­tive Ein­flüsse, Streß und auch Krankheit oft mit Schlaf­störun­gen. Es kann aber auch vorkom­men, dass ich den Voll­mond spüre, oder über­haupt mal eine Phase habe, wo ich sehr kreativ am Werken bin und wenig Schlaf brauche.

Das mit den kreativ­en Phasen ist ganz wichtig, das ist die liebe Seite des Ogers, wenn ich so richtig gut im Ren­nen bin reichen mir vier, fünf Stun­den Nachtschlaf und ein paar halbe Stun­den Augenpflege tagsüber dicke 🙂 Da muss ich aber meinen eige­nen Rhyth­mus leben kön­nen und darf nicht in einen 9 to 5 oder gar einen Schicht­di­enst einge­bun­den sein. Deswe­gen war ich in meinem Beruf­sleben als Free­lancer immer glück­lich­er denn als Angestellte mit Stem­pelka­rte, wenn ich es mir sel­ber ein­teilen kann schaffe ich in den paar Stun­den zwis­chen vier Uhr Nachts und Son­nenauf­gang so viel wie ein ander­er in acht Stun­den tagsüber. Nein, echt! Ich bin nun mal ver­dammt schnell, wenn ich frischen Mutes an die Arbeit gehe und aus­geschlafen habe.

Dafür hab ich dann spätestens Mit­tags einen Durch­hänger und muss ganz drin­gend eine halbe Stunde ins Kör­bchen 😉 Und Nach­mit­tags mag ich dann frei haben und nicht bis Abends im Büro hock­en müssen. Nach vier Uhr passiert in den meis­ten Büros eh nicht mehr viel, da wer­den noch Besprechun­gen zum Zeit-Totschla­gen gehal­ten und anson­sten auf den Feier­abend gewartet.

Wie ich mit der Schlaflosigkeit umge­he, habe ich in diesem Artikel Der Mond ist mein Fre­und vor ein paar Jahren schon erzählt, und was ich damals zu sagen hat­te, gilt heute noch.

Keine Panik wenn man mal nicht schlafen kann, lieber Auf­ste­hen und ein kleines Früh­stück machen, und vielle­icht auch schon ein Täßchen Kaf­fee trinken. Lieber Auf­bleiben und schon mal ein biss­chen was mit Hirn und Hand machen, und sei es eine Socke strick­en oder ein Sudoku oder Kreuz­worträt­sel lösen. Ganz oft wird man dann von sel­ber wieder müde, und kann sich nach ein­er Stunde oder zwei nochmal einkuscheln und weit­er­schlafen bis der Weck­er klin­gelt.

Bei mir klin­gelt der Weck­er um acht, nicht weil ich ins Büro muss ( ich bin schon in Frührente), son­dern weil ich den Tag mor­gens um acht mit einem Tele­fonge­spräch mit meinem besten Fre­und beginne. Manch­mal hat der Tag auch mor­gens zwis­chen vier und sechs schon mit einem Tele­fonat mit mein­er besten Fre­undin ange­fan­gen, sie arbeit­et meis­tens Früh­schicht und ist um diese Zeit schon genau­so wach wie ich 🙂

Da ich mit den Hüh­n­ern ins Bett gehe (spätestens wenn es dunkel wird) hab ich um vier Uhr früh immer schon min­destens sechs, sieben Stun­den geschlafen, das reicht dicke, da kann man nicht von Schlaf­störun­gen reden. Weniger lustig ist es, wenn ich nach zwei, drei Stun­den Schlaf schon wieder auf bin, da muss auch ich zuse­hen, das ich noch ein paar Stun­den Schlaf unter die Mütze kriege. Da hil­ft mir Kamil­len­tee mit Honig, eine Han­dar­beit oder Bastelei, und keine Panik! Nach einem Stünd­chen Nachtwache geh ich wieder ins Bett, und schlafe dann meis­tens doch wieder ein.

Das ist der wichtig­ste Trick dabei: keine Panik, und von dem grossen bösen Oger Schlaflosigkeit nicht ins Bock­shorn jagen lassen! Wenn man sich nicht unglück­lich und nur halb schlafend im Bett herumwälzt, son­dern ein­fach mal auf­ste­ht, eine Tee- oder Kaf­feep­ause macht und den Tag begin­nt, hat man schon fast gewon­nen. Das zieht man ein paar Tage durch, dann regelt sich das mit dem Schlafen meis­tens von selb­st. Der Kör­p­er holt sich schon was er braucht. Bitte NICHT auf eigene Faust zu Schlaftablet­ten greifen! Bei anhal­tenden Schlaf­störun­gen kann es sin­nvoll sein, sich mal gesund­heitlich durchcheck­en zu lassen. Ich hab allerd­ings auch schon einen Grabenkrieg mit Klinikärzten geführt, weil die mir Schlaftablet­ten aufzwin­gen woll­ten. Hab das Teufel­szeug nicht genom­men und lieber mor­gens um vier mit dem net­ten Nachtpfleger im Aufen­thalt­sraum gesessen und bei einem Täss­chen Tee ger­atscht und neben­bei gemalt oder Sock­en gestrickt, das war wesentlich förder­lich­er für meine Gesund­heit.

29. März 2024
von admin
Keine Kommentare

Kreativität und Fantasie: vom Erkennen des Potentials der Dinge

Ich bin ein Kreativbolzen. Immer schon gewe­sen, schon als kleines Kind. Und weil das erkan­nt und gefördert wurde, beson­ders von meinen Großel­tern, durfte ich meine Tal­ente auch leben und ent­fal­ten.  Ich durfte malen und basteln und nähen und han­dar­beit­en, ich durfte Möbel restau­ri­eren, das war schon als Schul­mäd­chen meine Lei­den­schaft. Unsere Großel­tern waren wun­der­bare Men­schen und haben uns schon in früh­ester Jugend gelehrt, Freude mit ein­fachen Mit­tel zu find­en. Opa war ein geschick­ter Handw­erk­er und hat Steck­enpferde, Pup­pen­häuser und Stelzen für uns gebaut, Oma war eine hochtal­en­tierte Schnei­derin und hat die schön­sten Klei­der für uns genäht. Ausser­dem durften wir in ihrem Nähate­lier mit den Resten spie­len und Pup­pen­klei­der machen, das hat uns Mäd­chen die Liebe zur Mode und die Freude an schö­nen Anziehsachen gelehrt, das ist eine Ein­stel­lung die ein­er Frau im Leben viel Freude bringt.

Dabei waren Oma und Opa nach heuti­gen Massstäben arme Leute, Opa bastelte mit Holzresten aus der Schreinerei, Oma erstand unsere Klei­der­stoffe immer nur nach Son­derange­bot oder zwack­te Reste von den Stof­fen für ihre zahlen­den Kundin­nen ab. Das machte nichts, dieses Erschaf­fen von fan­tasievollen und schö­nen Din­gen aus Resten lehrte uns, dass nicht alles teuer sein muss, was gut und schön ist. Meine Schulka­m­eradin­nen und Kam­er­aden hat­ten alle ganz andere Spiel­sachen als wir, die Mädels sam­melten Bar­bie-Pup­pen (die fand ich furcht­bar, so zaun­dürr!) und die Jungs hat­ten Märklin-Eisen­bah­nen mit ganz viel teurem Zube­hör und Car­rera Rennbah­nen mit sünd­teuren Ren­nwa­gen.

Wir hat­ten eine Brio-Holzeisen­bahn, für die ich noch als Teenag­er aus Papp­maché und Säge­spä­nen Berge und Täler bastelte und mit selb­st­ge­sam­meltem Moos Wälder und Gebüsche drauf­stellte. Wir Mädels hat­ten jede eine Baby­puppe und später eine mit Liebe aus­ge­suchte Mäd­chen­puppe, für die uner­müdlich immer neue Klei­der genäht wur­den. Die Jungs hat­ten Ted­dy­bären, für die von uns Mädels zün­ftige Tra­cht­en­jack­en und kernige See­mannspullover gestrickt wur­den.

Wir hat­ten auch Eimer­weise Legosteine, nicht die fer­ti­gen Sets, die waren viel zu teuer, son­dern die bunt gemis­cht­en Steine in allen Grössen und Far­ben, aus denen wir ganze Städte baut­en, und Autos und einen Tier­park und einen Markt und alles was uns in den Sinn kam. Man musste nur schnell sein und alle Legos wegräu­men, wenn Mami mit dem Staub­sauger kam, die saugte uns immer die Einser und Zweier Lego weg, und die brauchte man doch immer!

Wir haben auch ganz viel im Garten im Sand­kas­ten gespielt, in den durften wir im Som­mer  Wass­er  ein­leit­en, und da sassen wir an heis­sen Som­merta­gen wie die glück­lichen Fer­kelchen in der Suh­le und baut­en Dämme und Tüm­pel und liessen Schif­ferl schwim­men und matscht­en uns ein nach Herzenslust! Bevor wir wieder ins Haus durften, mussten wir uns ausziehen und der Rei­he nach auf­stellen, und Mami hat uns mit dem eiskalten Wass­er aus dem Garten­schlauch abge­spritzt, danach gings direkt in die Bade­wanne.

Was mich unsere Großeletern gelehrt haben: zu sehen, was aus den Din­gen wer­den kann, wenn man mit etwas Fan­tasie und Liebe drange­ht. Ein knor­riges Wurzel­stück wurde bei Opa ein wilder Hengst als Steck­enpferd, ein Broka­trest von einem Abend­kleid inspiri­erte die Oma zu ein­er App­lika­tion auf dem Bal­lk­leid mein­er kleinen Schwest­er. Ich kann heute einen Haufen gemis­chte Glasperlen anschauen, und sehe Ohrringe, Arm­bän­der und Col­liers, wo andere nur bunt gemis­cht­es Glas sehen. Ich kann einen Korb voller Woll­reste nehmen, mit dem andere Strick­erin­nen nichts recht­es mehr anfan­gen kön­nen, und die schön­sten bun­ten Patch­work­strick­sachen daraus entste­hen lassen, das hab ich von mein­er Oma gel­ernt. Das geht sog­ar noch auf ein­er anderen Ebene: ich kann an einem blauen Som­mertag am Starn­berg­er See, an dem man kaum das Berg­panora­ma sehen kann vor lauter Dun­st, ein far­ben­fro­hes Aquarell entste­hen lassen, weil ich die fein­sten Farb­nu­an­cen wahrnehme und für das Malen auf Papi­er ver­stärken und ver­fein­ern kann. Ich sehe in der Tat mehr Far­ben als andere Men­schen, deswe­gen bin ich Malerin.

Die Liste ist lang, kreative Men­schen sind sel­ten auf ein Handw­erk, eine Kun­st­form beschränkt, sie sind oft­mals der sprich­wörtliche Hans­dampf in allen Gassen und pfle­gen viele Tal­ente. Der Trick ist aber immer: sehen was da ist, und erken­nen was mit etwas Fan­tasie und Liebe daraus wer­den kön­nte. Das ist kün­st­lerische Kreativ­ität, und macht das Leben reich­er.

 

29. März 2024
von admin
Keine Kommentare

Ich hab grad an Strahl — die normative Kraft des Positiven

Es gibt im bairischen einen schö­nen Aus­druck: “Ich hab grad an Strahl”, das heißt soviel wie eine Glückssträhne haben, dass einem alles gelingt, auf Neudeutsch würde man wahrschein­lich sagen mat hat einen “Flow”. Wenn man einen Strahl hat, gelingt alles was man anfaßt, sei es ein Gewinn im Karten­spiel, Glück in der Liebe oder son­st eine pos­i­tive Wen­dung des Schick­sals. Wenn ich einen Strahl habe, gelin­gen auch Dinge auf die ich schein­bar gar keinen Ein­fluß habe, das regeln dann die kos­mis­chen Mächte für mich.

Ein Beispiel: ich möchte am Son­ntag Kuchen back­en, hab aber vergessen Zuck­er einzukaufen, wie doof. Wenn ich einen Strahl habe, sind in der Zuck­er­dose meines Teeser­vice noch genau die 200 Gramm Zuck­er drin, die ich für den Kuchen brauche und das Unternehmen Kuchen­back­en kann gelin­gen!

Woher weiss das Schick­sal, dass ich genau 200 Gramm Zuck­er brauche? Ganz ein­fach, es liegt an mein­er Ein­stel­lung. Wenn in der Zuck­er­dose näm­lich keine 200 Gramm weiss­er Zuck­er mehr drin sind, habe ich garantiert im Vor­rat noch 200 g braunen Rohrzuck­er und nehme den. Dann wird der Kuchen sog­ar ganz beson­ders fein, weil der braune Zuck­er so schön nach Karamell schmeckt. Und wenn gar kein Zuck­er mehr da ist, mache ich einen Brandteig, für den braucht man über­haupt keinen Zuck­er, son­dern nur schöne frische Eier und ein biss­chen But­ter. Daraus backe ich fluffige, knus­prige Wind­beu­tel und fülle sie mit köstlichem Boun­ty-Quark, der wird mit Honig gesüßt, da brauch ich auch gar keinen Zuck­er.

Habe ich mich klar und ver­ständlich aus­ge­drückt? Ein Strahl ist die Fähigkeit, aus allem was uns das Schick­sal zuteilt das Beste zu machen, und wenn es nur so Kleinigkeit­en wie ein vergessen­er Zuck­er-Einkauf sind.

Deswe­gen habe ich auch immer den einen passenden Briefum­schlag für eine bes­timmte Sendung, mir reicht immer die Wolle auch für den zweit­en Sock­en oder den zweit­en Hand­schuh, ich hab immer genug Knöpfe für die nötige Anzahl Knopflöch­er an ein­er Weste oder Jacke. Wenn ich Perlen für Ohrringe sortiere gehen sie immer paar­weise passend zusam­men — und wenn doch eine einzelne Per­le überbleibt, mache ich aus der einen ganz beson­ders schö­nen Soli­taire-Anhänger. Oder einen einzel­nen Ohrring für meine Lieblingsnichte, die trägt näm­lich nur an einem Ohr Ringerl und hat Ver­wen­dung für die Einzel­nen 🙂

Man kön­nte ganz nüchtern sagen, das ist alles Ein­stel­lungssache, aber ich finde einen Strahl schön­er, so wie ein Son­nen- oder Mond­strahl, so wie man am Him­mel bei einem beson­ders schö­nen Son­nenauf­gang oder ‑Unter­gang Strahlen sehen kann, das ist etwas ganz wun­der­bares und macht glück­lich. Man muss nur sehr acht­sam sein, das Glück auch zu erken­nen und nicht muf­fe­lig oder krit­telig mit kleinen Miss­geschick­en umge­hen, son­dern an den braunen Zuck­er oder den Löf­fel Honig denken, dann wird’s schon. Und so ein paar Wind­beu­tel mit Boun­ty-Quark sind ja auch was ganz Köstlich­es!

Windbeutel-mit-Bounty-Quark

 

24. März 2024
von admin
Keine Kommentare

Ein astreiner vier-Snifferle-Sonntag

Ich hab heute so richtig erfol­gre­ich nichts gemacht auss­er ein paar Snif­fer­le zu strick­en. Na ja, gefrüh­stückt, Kaf­fee und Tee getrunk­en und geduscht hab ich auch, aber das zählt alles nicht wirk­lich als kreative Beschäf­ti­gung. Ich hab allerd­ings eins sehr erfol­gre­ich getan: meinen Gedanken freien Lauf gelassen. Das geht beim Snif­fer­le-strick­en ein­wand­frei, die kann ich ja im Schlaf auswendig. Und wenn man einen ganzen Tag lang frei und unge­hin­dert denkt,  sortieren sich viele Dinge von selb­st, und man kommt zu ganz annehm­baren Ergeb­nis­sen.

Mir geis­terte jet­zt den ganzen Tag mein  gross­er Fan­ta­sy-Schmök­er durch den Kopf, und mein Plan ihn jet­zt doch ver­lags­fer­tig zu machen. Das wird eine Hei­denar­beit, es sind doch sehr sehr viele Seit­en, die getippt wer­den wollen. Eigentlich wäre das ein Job für eine gute Daten­er­fasserin, die ver­di­enen ja ihren Leben­sun­ter­halt damit, Skripten zu dig­i­tal­isieren. Ich schreibe näm­lich nicht sauber zehn-Fin­ger-Sys­tem, ich tippe halt so not­dürftig im Vierfin­ger-Such­sys­tem und bin eigentlich viel zu langsam, um so cir­ca dre­itausend Seit­en einzuhack­en. Aber das kostet natür­lich, und meine Rente gibt diese Aus­gabe nicht her. Jet­zt wärs natür­lich schick, wenn ich einen Ver­lag find­en würde, der mein Buch her­aus­geben möchte und die Erfas­sung des Manuskriptes übern­immt… mach­bar wäre es, meine Hand­schrift ist zwar nicht schön, aber doch recht leser­lich.

Und wie kriege ich einen Ver­lag dazu, auf meinen Riesen-Schmök­er zu set­zen? Ich muss ihn verkaufen. Ich bin lei­der keine beson­ders gute Verkäuferin, was meine eige­nen Pro­duk­te ange­ht, ich tendiere wie die meis­ten Frauen dazu, mich unter Wert zu vergeben, das wird uns ja so schön aner­zo­gen. Aber in diesem speziellen Fall bin ich der Überzeu­gung, dass mein Schmök­er gut ist, unter­halt­sam, span­nend, fes­sel­nd, voller über­raschen­der Wen­dun­gen und unver­muteten Schick­salss­chlä­gen. Ein klasse Fan­ta­sy-Schmök­er halt.

Davon muss ich jet­zt einen Ver­lag überzeu­gen. Wie gehe ich das an? Ich hab mir mal Gedanken gemacht, was ich sel­ber an einem guten Fan­ta­sy-Buch schätze. Das geht bem Ein­band los, gute Cov­er Art finde ich ganz wichtig, aber da kann ich was anbi­eten, ich hab ja die Por­traits mein­er Haupt­per­so­n­en, und die sind gut und wür­den sich auf einem Buchein­band gut machen.

Eine gute Zusam­men­fas­sung finde ich auch ganz wichtig, der Aufreiss­er macht einen ja erst neugierig und läßt einen das Buch zur Kasse tra­gen. Muss ich mal meinen Grips anstren­gen. Es wer­den drei Büch­er, wenns nach mir geht, da brauch ich drei Aufreiss­er. Sollte zu machen sein.

Was ich noch sehr gern mag sind Land­karten, damit man den Überblick nicht ver­liert wenn die Heldin­nen und Helden vom Schick­sal auf Reisen geführt wer­den. Gut finde ich es auch, wenn unter­schiedliche Völk­er vorkom­men, wenn das aus den Land­karten her­vorge­ht. Die Land­karten hab ich im Kopf, die muss ich nur noch hin­malen. Wozu bin ich gel­ernte Malerin? Das krieg ich hin!

Eher bei his­torischen Roma­nen zu find­en: die Stamm­bäume der wichtig­sten Fam­i­lien, in der die Gen­er­a­tioen aufge­lis­tet sind, wer mit wem, wieviele Kinder und wie sie unere­inan­der ver­ban­delt sind… kann ich liefern, hab ich im Kopf.

Was noch: Illus­tra­tio­nen finde ich ein schwieriges The­ma. Mir ist eine ansprechende Cov­er Art sym­pa­thisch, im Buch finde ich Illus­tra­tio­nen meis­tens nicht so gelun­gen. Was hab ich mich schon über fehler­hafte Por­traits und schlechte Land­scapes geärg­ert! Dann lieber der Fan­tasie Platz lassen, und gar keine Illus­tra­tio­nen im Buch. Ich kön­nte allerd­ings Land­schaften (ohne Heldin­nen und Helden, nur die Natur) ein­bauen, schließlich ist mein Land zwis­chen den Bergen und dem Meer auf realen Län­dern begrün­det, wo ich halt in meinem Leben schon mal war.

Fehlt noch was? Ja, ich muss den Ver­lag ja davon überzeu­gen, dass die Leute meinen Schmök­er auch lesen wollen. Deswe­gen fehlt noch ein Sto­ry­board, sowas wie das Drehbuch eines sehr lan­gen Films, in dem die Hand­lung zusam­mengedampft und auf das Wichtig­ste eingekocht vorgestellt wird. Das wird ein  har­ter Brock­en, es IST ein ver­dammt langer Schmök­er, aber ich muss da mal ran, das kann nur ich schreiben.

Hab ich was vergessen? Ist eigentlich genug Stoff, um mich eine Weile zu beschäfti­gen. Ich fang mal an und sehe wie weit ich komme, und das Ein­tip­pen ver­schiebe ich auf später, das läuft mir nicht weg. Ausser­dem gibts genug fleißige Daten­typ­istin­nen, die das viel bess­er kön­nen als ich 🙂

23. März 2024
von admin
Keine Kommentare

Da hab ich mir was vorgenommen: Projekt Fantasybuch

Es dürfte heute ziem­lich genau 40 Jahre her sein, dass ich meine grosse Fan­ta­sysaga begonnen habe. In einem eiskalten Win­ter in der eiskalten Oberp­falz in mein­er kar­gen, schlecht beheizten Stu­den­ten­bude weit weg von zuhause, ein­sam und getren­nt von Fre­un­den und Fam­i­lie, habe ich geschrieben wie eine Besessene. Mit Kugelschreiber auf kari­ertem Papi­er. Jeden Abend, vor dem schlecht heizen­den Ölofen zuam­menge­mum­melt in dick­em Pullover und Woll­sock­en, habe ich den Grund­stein zu ein­er grossen Saga gelegt, die mich mein ganzes Leben lang begleit­et hat.

Die Geschichte war ein­fach in mir drin, die Heldin­nen und Helden lebten in mein­er Fan­tasie als wären sie wirk­liche Per­so­n­en, die Sto­ry sprudelte nur so aus mir her­aus. Ich habe keine Ahnung woher ich all die Ideen hat­te, das ging wie von selb­st, die Aben­teuer und Schick­salss­chläge und unver­muteten Wen­dun­gen kamen mir direkt in den Kopf, sobald ich abends den Kugelschreiber in die Hand nahm. Ich hat­te zu tun, dass ich so schnell schreiben kon­nte wie sich die Geschichte entwick­elte. In den zwei Jahren, die ich in der Oberp­falz ver­brachte, habe ich den ersten Band mit geschätzten 800‑1000 Seit­en fer­tiggestellt und in einem dick­en Ord­ner mit  nach München gebracht.

Über die Jahre hin­weg habe ich immer wieder Fort­set­zun­gen geschrieben, meine Heldin­nen und Helden hat­ten ja Kinder, und zum Teil lebten sie auch selb­st noch (viele mussten auch einen frühen Tod ster­ben) und waren noch sehr munter und unternehmungslustig. Ich habe selb­st ein abwech­slungsre­ich­es und buntes Leben geführt, und das spiegelt sich auch in den wech­selvollen Lebenswe­gen mein­er Haupt­per­so­n­en. Die Sto­ry span­nt sich über drei Gen­er­a­tio­nen, über drei Völk­er und ver­schiedene Fam­i­lien, über Krieg und Frieden und Neube­ginn.

Das Ende ist, soviel sei ver­rat­en, hoff­nungsvoll. Ich bin ein pos­i­tiv­er Men­sch, und als ich vor ein paar Jahren eine sehr schöne und zufrieden­stel­lende beru­fliche Phase hat­te, ist mir das Hap­py End von sel­ber aus der Fed­er geflossen.

Jet­zt hab ich die drei Ord­ner aus dem Archiv geholt. Und neue Rück­en­schilder gedruckt, mit den Por­traits mein­er Haupt­per­so­n­en.

Rueckenschilder

Ich mach mich mal ran an die Arbeit, das Handgeschriebene muss in den Com­put­er getippt wer­den, und die erste Redak­tion kann nur ich sel­ber machen. Ich werde bericht­en wie es geht — da hab ich mir was vorgenom­men!

 

22. März 2024
von admin
Keine Kommentare

Ich muss nicht mehr täglich das Rad neu erfinden

Klingt eigentlich ein­leuch­t­end, oder? Ist aber nur so, weil ich seit eini­gen Jahren in Frührente bin und nicht mehr das hals­brecherische Tem­po in der IT Branche mithal­ten muss. Als ich noch im Beruf­sleben stand, war es ganz nor­mal jeden Tag mit Din­gen kon­fron­tiert zu wer­den, die man noch nicht kan­nte, von denen man nicht wusste ob und wofür sie zu gebrauchen waren, mit denen man sich aber umge­hend beschäfti­gen musste, weil irgen­dein Chef oder höheres Gremi­um so entsch­ieden hat­te. Damit man einiger­massen mithal­ten kon­nte, ver­sucht­en viele mein­er Mit­stre­it­er von Schu­lung zu Schu­lung zu hop­pen in der Hoff­nung, da wirk­lich über die neuesten Entwick­lun­gen informiert zu wer­den. War auch ein Irrtum, die Schu­lun­gen waren meist schon ver­al­tet ehe sie stattge­fu­den hat­ten. Da half nur eins: sich selb­st schlau zu machen, Stun­den um Stun­den zu investieren um nicht hin­ten­dran zu fall­en, Abends und am Woch­enende und statt Urlaub. Das hat natür­lich seinen Preis: Magenbeschw­er­den, Bluthochdruck, Schlaf­störun­gen… nach ein paar Jahren in dem Wahnsinnszirkus IT: Burnout.

Und das alles nur, weil man sich nie auf erwor­ben­em Wis­sen und Kön­nen aus­ruhen durfte, weil man nie sagen kon­nte: das ist mein Beruf, da kenne ich mich aus, da bin ich gut. Ich wollte ja eigentlich einen Handw­erks­beruf ler­nen, nur waren da meine Eltern dage­gen, ich musste studieren. Ich war gern an der Uni, aber auss­er mein­er Lieblings­fremd­sprache Englisch habe ich da nur sehr wenig gel­ernt, was mir später im Beruf­sleben nutzte. Einzig die Grund­la­gen der Pro­gram­mierung halfen mir, einen guten Job zu find­en und ordentlich Geld zu ver­di­enen. Alles andere — Biolo­gie, Chemie, Math­e­matik und all das war gradaus für die Katz, die müh­sam erwor­be­nen natur­wis­senschaftlichen Scheine inter­essierten in meinem Beruf nie­mand mehr. Und das natur­wis­senschaftliche Arbeit­en? Hat­te ich auf dem Gym­na­si­um schon gel­ernt, das lag mir im Blut 🙂

Wie dem auch sei, mein Traumjob Restau­ra­torin durfte nicht sein, aber ich habe mir die Restau­rierung alter Möbel zum Hob­by gemacht und schon viele schöne Stücke vor dem Sper­rmüll gerettet. Ich kann stolz behaupten, ich bin eine recht gute Möbelschreiner­in. Und jet­zt bin ich in einem Alter, wo ich mich langsam auf den Ruh­e­s­tand vor­bere­ite, und an die jün­gere Gen­er­a­tion übergeben kann. Na ja, kön­nte, wenn ich Kinder oder andere Nach­fol­ger hätte. Habe ich nicht, finde ich aber nicht schlimm weil ich eine ganz tolle Nichte und einen grossen Halunken von einem Nef­fen habe, die die Fam­i­lien­tra­di­tion der erst­ge­bore­nen Rebellen fort­führen 😉 Bin stolz auf die Bei­den!

Ich merke aber, dass ich in let­zter Zeit dazu tendiere, mich auf meinen Lor­beeren auszu­ruhen und es mal gut sein zu lassen mit dem ständi­gen Erler­nen von Neuem. Ganz im Gegen­teil, ich greife stattdessen in meinen Fun­dus, ins Archiv, ins Mag­a­zin, und hole Erprobtes und Bewährtes her­aus, und ver­schaffe dem die gebührende Beach­tung.

Ich habe ein gross­es eBook über das Patch­work­strick­en geschrieben, eine Kun­st die ich schon seit vie­len Jahren pflege, und in der ich es zu ein­er gewis­sen Per­fek­tion gebracht habe. Das Buch ist allerd­ings ein Dinosauri­er, so kom­plizierte Sachen will nie­mand strick­en. Jet­zt schreibe ich stattdessen mehrere kleine Han­dar­beits­büch­er über leichter erlern­bare Kun­st­stückchen auf der Strick- und Häkel­nadel. Zum Beispiel die Vodoo-Bärchen, leicht nachzuar­bei­t­ende Begleit­er in allen Lebensla­gen, ich hab sie selb­st ent­wor­fen:

Vodoobaerchen-schwarzweiss

Ich ste­he mit einem renom­mierten Ver­lag in Ver­hand­lun­gen, der sie vielle­icht her­aus­brin­gen möchte.

Jet­zt habe ich ger­ade ein weit­eres eBook ange­fan­gen, das “Inselfisch-Back­buch”. Warum ein Inselfisch-Back­buch? Die Rezepte ste­hen doch alle Online im Inselfisch-Kochbuch zur Ver­fü­gung! Ich habe aber in den let­zten Jahren viele Rezepte weit­er­en­twick­elt und per­fek­tion­iert, so dass sie ein­fach­er nachzu­machen sind und sich­er gelin­gen. Ausser­dem schreibe ich gern Büch­er, und es gibt auch viele neue Fotos, die Appetit machen und schön anzuse­hen sind.

Jeden­falls ist es ein reines Vergnü­gen, mir die Rezepte eins nach dem anderen aus dem Inselfisch-Kochbuch und aus dem Archiv her­auszukopieren, nochmal gegen­zule­sen und nach Bedarf zu mod­ernisieren. Das Buch wird der Hit zum gelingsicheren Nach­back­en!

Merken sie was? In meinen Büch­ern geht es um die Weit­er­gabe von Wis­sen und Erfahrung, und ich denke das ist gegen Ende eines abwech­slungsre­ichen Arbeit­slebens ganz nor­mal. Wäre ich Meis­terin in einem Handw­erks­be­trieb, hätte ich mir schon lange einen Nach­fol­ger (oder mehrere) aus­ge­sucht, und dem würde ich mein in langer Arbeit erwor­benes Kön­nen weit­ergeben.

Und merken sie noch was? Ich habe nicht das Bedürf­nis, meine IT-Ken­nt­nisse weit­erzugeben. Wür­den auch kein Schwein inter­essieren, weil sie schon seit Jahren ver­al­tet sind. Na ja, nicht alle… Algo­rith­mus ist Algo­rith­mus, Daten­bank ist Daten­bank, aber die ganze “Mobile First” Pro­pa­gan­da ist spur­los an mir vorüberge­gan­gen. Ich kann keine App für ihr Smart­phone pro­gram­mieren, und damit bin ich heutzu­tage schon raus aus dem Rat Race.

Das ist mir aber ziem­lich wup­pdich, ich habe genug anderes vor, und werde sich­er noch mehrere Büch­er schreiben. Allerd­ings muss ich den langge­hegten Traum, ein­mal meine Kinder­büch­er rund ums Regen­bo­genkistl zu veröf­fentlichen, lei­der begraben. Ich hab sie geschrieben als meine Nichte im Kinder­gartenal­ter anf­ing, sich für Com­put­er zu inter­essieren, und meine Mama als coole Oma gefragt war, der kleinen Christi­na den Com­put­er zu erk­lären. Die Oma und Christi­na waren meine dankbare Ziel­gruppe, wir haben toll zusam­mengear­beit­et. Aber heutzu­tage sind diese Büch­er hoff­nungs­los ver­al­tet, ein klein­er Lap­top mit Word und Excel und ein biss­chen Inter­net lockt heutzu­tage keine Kinder mehr, die haben alle ihre Smart­phones.

Seufz. Ich habe aber auch andere Büch­er geschrieben, die nicht die schnel­llebige Zeit wider­spiegeln, in der sie geschrieben wur­den. Da ist beson­ders das Büch­lein “Der Inselfisch und das kleine Sterndl” zu erwäh­nen, in dem mein alter ego Inselfisch gut auf das kleine Kind in mir auf­passt. Es ist eine Geschichte von der Fam­i­lie, und sie ist sehr zeit­los. Ich werde doch noch mal ver­suchen, einen Ver­leger dafür zu find­en.

Und dann gibt es noch mein gross­es Fan­ta­sy-Buch, das ich in einem bit­terkalten Win­ter Anfang der Achtziger Jahre in mein­er schlecht beheizten Stu­den­ten­bude ange­fan­gen habe. Es ist eine grosse Fam­i­lien­saga über drei Gen­er­a­tio­nen, und spielt in einem imag­inären Land zwis­chen den Bergen und dem Meer, in einem imag­inären Mit­te­lal­ter. Es begin­nt an einem bit­terkalten Win­tertag, als eine Gruppe von Adeli­gen zum Jagen aus­re­it­et… aber ich ver­rate noch nichts.

Das Buch hat viele hun­dert Seit­en und ist erst vor etwa fünf Jahren fer­tig gewor­den. Na ja, schon so etwas wie ein Lebenswerk. Es gibt Intri­gen, Mord und Ver­rat, es gibt Krieg und Feuer und edle Helden, es gibt hin­reis­send schöne Frauen und wahre Liebe, und es gibt Magie und Loy­al­ität. Es gibt keine Uhren und keine Elek­triz­ität. Mehr wird nicht ver­rat­en. Ich weiss noch nicht, ob ich es schaffe das Buch mal am Com­put­er zu erfassen, es sind drei dicke Ord­ner voll hand­schriftlich, was ver­mut­lich nur ich lesen kann. Aber es ist nicht ver­al­tet, die Geschichte trägt über drei Gen­er­a­tio­nen, und beson­ders mit dem Ende, das ich nach fast 40 Jahren gefun­den habe, bin ich sehr zufrieden. Nicht schlecht für einen so alten Schmök­er 🙂

Damit ist mein früher Wun­sch, ich möchte mal SF&F (Sci­ence Fic­tion & Fan­ta­sy) Autorin wer­den, auch erfüllt. Ich muss noch nicht mal mein Buch neu erfind­en, ich kann das nehmen was schon da ist. Mal sehen was daraus wird!

15. März 2024
von admin
Keine Kommentare

Heute war ein Vier-Snifferle-Tag

Will heis­sen, ich hat­te heute vier mal so ein Moti­va­tion­sloch, dass mir nichts anderes mehr einge­fall­en ist als mich hinzuset­zen und ein Snif­fer­le zu strick­en.

motivation

Das läuft aber auch seit ein paar Tagen mit ver­schärften Bedin­gun­gen, ich habe eine Menge Pro­jek­te, wo ich auf Rück­mel­dun­gen bzw. Antworten warte, und es kommt wed­er E‑Mail noch Post, noch klin­gelt das Tele­fon. Da ich sel­ber doch mehr von der schnellen Truppe bin und Anfra­gen an mich sehr prompt beant­worte, kann ich es sehr schlecht ab wenn ich auf Zuar­beit warten muss. Da werd ich dann ziem­lich schnell unlei­dlich.

Hil­ft aber nix, so Insti­tu­tio­nen wie Behör­den und Hausver­wal­tun­gen haben nun mal ihre Bear­beitungszeit­en, da hil­ft nur Geduld. Grrrr.

Wenn ich in so vie­len Warteschleifen gle­ichzeit­ig hänge, hab ichs irgend­wie nicht drauf noch was Neues anz­u­fan­gen, und auf bere­its ange­fan­gene Pro­jek­te hab ich dann dum­mer­weise meis­tens keinen Bock. Da hil­ft nur eins: Tee trinken (oder Kaf­fee) und ein Snif­fer­le strick­en. Ich hab das heute mal gestoppt, um ein Snif­fer­le zu strick­en brauche ich ziem­lich genau eine halbe Stunde. Das ist eine han­dliche Zeitspanne, da kann man sich in Ruhe entspan­nen und sich gut über­legen was man als Näch­stes anfan­gen möchte.

Weil aber die Mail­box immer noch leer war, das Tele­fon nicht gek­lin­gelt hat und ich den Briefkas­ten heute schon aus­geleert hat­te, ist bei mir dann ganz schnell die Luft raus gewe­sen und ich hab zur Ret­tung noch ein Sif­fer­le gestrickt. Na ja. Heute wird sich da nicht mehr viel tun, es ist Fre­itag und die meis­ten Arbeit­nehmer sind schon lang ins Woch­enende entschwun­den. Es wird sich bis Mon­tag nicht mehr viel an mein­er Antwort-Sit­u­a­tion ändern, soviel ist abse­hbar. Also kann ich zur Aus­beute des heuti­gen Tages vier Snif­fer­le-Rohlinge präsen­tieren, und einen Topf Chi­ne­sis­che Hüh­n­er­suppe, die hab ich auf Vor­rat gekocht. Ist auch net nix, sagen wir auf bairisch. Ich lass es mal gut sein für heute, mor­gen ist auch noch ein Tag.

13. März 2024
von admin
Keine Kommentare

Mein Deal mit dem Kosmos — warum ich Snifferle stricke

Manch­mal hat man einen Hänger. Ein­fach so, es gibt immer wieder mal Zeit­en, wo man im Augen­blick nicht recht weiß, was man anfan­gen soll. Sei es dass man auf etwas warten muss, sei es eine unver­mutete freie Stunde oder ein Nach­mit­tag ohne sin­nvolle Beschäf­ti­gung.

Natür­lich gibt es im Haushalt immer was zu tun, aber ger­ade dann hab ich keine Lust zum Staub­saugen oder Bad­putzen, und zum Bügeln erst recht nicht. Andere Leute schal­ten sich den Fernse­her an oder Spie­len was am Com­put­er oder am Handy, oder man nimmt ein Buch zur Hand. Das mach ich nicht. Ich koch mir dann meis­tens erst­mal einen Kaf­fee oder Tee, je nach Tageszeit, und setz mich an den Wohnz­im­mer­tisch. Da liegt immer eine Han­dar­beit, aber auf die hab ich dann auch oft keine Lust. Wenn ich rechtzeit­ig daran denke, mach ich eins: ich stricke ein Snif­fer­le. Das hil­ft zuver­läs­sig gegen den Blues, ich muss es nur machen!

4-Snifferl

Was ist so beson­ders an den kleinen putzi­gen Kerlchen? Ich stricke sie für den Bun­desver­band Kinder­hos­piz e.V., die kriegen von mir öfter mal ein Paket mit ganz vie­len Snif­fer­le drin, die sind für die kranken Kinder. Jed­er der drol­li­gen bun­ten kleinen Kerlchen wird ein Kind zum Lächeln brin­gen, und damit hat das Snif­fer­le seine Leben­sauf­gabe erfüllt.

Ich freue mich jedes Jahr ganz beson­ders über die per­sön­liche Dankeschön-Karte die der Ver­band mir schreibt, und ich stricke jedes Jahr viele kleine Snif­fer­le für ihren Ein­satz bei den Kindern. Das ist mein Deal mit dem Kos­mos. Die kos­mis­chen Mächte nehmen mir dafür die Langeweile und das nicht-wis­sen-was-ich-tun-soll ab und geben mir das Gefühl, etwas sin­nvolles getan zu haben. Wenn ich so ein Snif­fer­le stricke, kommt Ruhe in meine Gedanken und mir fällt etwas ein, das ich als Näch­stes tun kön­nte. Noch ein Snif­fer­le strick­en, zum Beispiel, und den Tag gut sein lassen. Ich hab dann näm­lich meinen Ver­trag mit dem Kos­mos für diesen Tag erfüllt.

Blauer Sniffer