Archiv der Kategorie: Qualitätssicherung

Barrierefreie PDFs erstellen: das PAC-Tool

PDFs braucht man immer wieder mal, meistens um dem Besucher einer Webseite weiterführende Informationen (Produktbeschreibungen, Anleitungen, Infoblätter…) zum Download anzubieten. Ich biete zum Bespiel in meinem Handarbeitsblog Oddballs – anders gestrickt viele Handarbeitsanleitungen als PDFs an, die sind bei meinen Besucherinnen der Renner!

Seit Microsoft Word auch PDFs speichern kann, muss man mit der PDF-Erzeugung nicht mehr auf irgendwelche Tools wie PDF24 oder Ähnliches zurückgreifen, das geht jetzt ganz einfach in Word mit Datei/Speichern unter…, hier als Dateityp PDF anwählen, und fertig. Aber Achtung! Ein mit Word erzeugtes PDF ist nur so gut wie das Word-Dokument selbst, und hier gilt es, einiges zu beachten.

PDF heißt nicht automatisch Qualität:

Viele denken, PDF Dateien seien universell einsetzbar, weil sie von jedem mit Hilfe des Acrobat Readers oder direkt im Browser gelesen und ausgedruckt werden können. Das stimmt so leider nicht ganz. Ein PDF-Dokument enthält neben dem Text und den Bildern noch Struktur-Informationen oder Tags, ganz ähnlich wie ein HTML-Dokument. Es gibt Gliederungsebenen, Meta-Informationen, Alt-Texte und noch vieles mehr. Diese Informationen muss man gezielt und korrekt einsetzen. Eine knackige Infoseite zu dem Thema finden sie bei der Schweizer Stiftung „Zugang für alle“.

Der PDF/UA Standard

Für barrierefreie PDFs gibt es mit dem PDF/UA ganz klare Richtlinien, ich zitiere mal von der Stiftung :

PDF/UA (Universal Accessibility) ist der internationale Standard für zugängliche PDFs. Der ISO-Standard 14289-1 soll für PDF-Dokumente das sein, was heute die WCAG 2.0 für Webangebote sind.
PDF/UA wendet die WCAG-2.0-Konzepte auf PDF an und basiert auf dem ISO-Standard PDF 1.7 (ISO 32000-1).

Die Seiten der Stiftung sind sowieso fantastisches Lesefutter für jeden, der sich mit dem Thema barrierfreies Internet befasst, schauen sie sich da mal näher um, es gibt wertvolle Informationen und tolle Tips jede Menge.

Das PAC-Tool zur PDF-Validierung

Zur Überprüfung von PDF-Dokumenten auf Konformität mit dem PDF/UA-Standard hat die Stiftung Zugang für alle ein einfach zu handhabendes, aber absolut professionelles Tool entwickelt, und bietet es kostenlos zum Download an:

PDF Accessibility Checker (PAC 2)

Es gibt eine umfangreiche Dokumentation sowie viele Tipps und praktische Hilfestellungen zum Thema auf den Seiten der Stiftung. Das Tool ist simpel zu bedienen und hat eine sehr gut strukturierte Benutzeroberfläche. Man lädt einfach das zu prüfende PDF, klickt auf PDF/UA-Check Start, und bekommt sofort eine Übersicht über das Prüfergebnis angezeigt:

PAC screenshot
PAC screenshot

Nützlicher Link: hier beim axes PDF Help Center sind die meisten gängigen Fehler dokumentiert, und es wird ausführlich erklärt wie man sie behebt. Eine prima Seite zum Nachschlagen!

Es würde hier den Rahmen absolut sprengen, die weiteren Features und Funktionen des PAC-Tools aufzuführen, aber es ist ja auf den Seiten der Stiftung Zugang für alle sehr gut dokumentiert, das kann jeder selber nachlesen.

Ich möchte hier nur noch kurz sagen: wenn schon PDF, dann kann man es auch gleich barrierefrei machen. Das ist auch gleich noch eine Massnahme zur Qualitätssicherung, Konformität der PDF-Dokumente mit dem PDF/UA-Standard  ist auf jeden Fall eine Qualitätsmaßnahme die sich lohnt, und mit der man auch Werbung machen kann. Und das wiederum wird auch ihren Kunden gefallen!

Barrierefreie Webseiten mit WordPress: wir haben’s schon fast geschafft!

Gehen wir mal davon aus, der Kunde hat sich für eine Realisierung seiner Webseiten mit WordPress entschieden. Die Inhalte der Webseiten sind soweit abgeklärt, die Menüstruktur steht auch schon, jetzt geht es an die Umsetzung.

Gehen wir weiter davon aus, dass er das Thema Barrierefreiheit ernst nimmt und ihnen den Auftrag gegeben hat, das bei der Erstellung seines Webauftritts zu zu berücksichtigen. Na dann, legen wir mal los.

Bestandsaufnahme in Sachen Barrierefreiheit

Also, wir machen mal eine kleine Bestandsaufnahme. Was haben wir bisher in Sachen Barrierefreiheit erreicht? Schon ganz schön viel, ich mach mal eine Liste.

  • wir haben uns zu allen Bildern und Grafiken auf der Webseite vernünftige, aussagekräftige Alt-Texte überlegt
  • wir verzichten ganz auf zappelige Animationen und legen stattdessen eine schöne Galerie-Seite mit kurzen Beschreibungstexten zu jedem Bild an
  • wir haben uns eine vernünftige Strukturierung aller Seiten und Beiträge überlegt (Stichwort Sitemap) und wenden die entsprechenden HTML-Tags sachgerecht an – besonders die Überschriften!
  • wir haben alle Texte gut redaktionell bearbeitet, so daß sie aussagekräftig und leicht verständlich sind

Fällt ihnen an dieser Liste etwas auf? Das sind eigentlich Selbstverständlichkeiten, auf die ein guter Webdesigner immer achtet, auch wenn es jetzt nicht speziell um barrierefreie Webseiten geht. Das ist nämlich ein nicht zu unterschätzender Vorteil, wenn man die WCAG-Richtlinien beachtet: man wird automatisch sauberer arbeiten, und das verbessert wiederum das Suchmaschinen-Ranking.

Was fehlt jetzt noch? Ein Theme!

Da muss man ein bisschen aufpassen, bei weitem nicht alle frei erhältlichen WordPress-Themes sind für die Erstellung barrierefreier Webseiten geeignet. Aber da gibt es praktischerweise bei wordpress.org eine umfangreiche Auflistung von Themes, die definitiv gut sind in Sachen Barrierefreiheit, da ist sicher etwas dabei mit dem ihr Kunde einverstanden ist. Schauen sie mal selber rein ins Theme-Verzeichnis mit dem Filter „für Barrierefreiheit geeignet“, da sollte wirklich für jeden etwas dabei sein.

Theme steht –  und jetzt?

Jetzt legen sie los und füllen ihre neue Webseite mit Leben, pflegen Texte und Überschriften ein, laden Bilder hoch, basteln Menüs und sortieren Widgets nach ihren Vorstellungen, machen ihre Anpassungen im Configurator… was man halt so der Reihe nach macht, wenn man eine neue Webseite mit WordPress erstellt. Da ist gar nichts weiter dabei, nur immer schön unsere 4-Punkte-Liste von oben beachten. Und wenn sie damit fertig sind, wird’s spannend:

Are you ready for the WAVE?

WAVE steht für Web Accessibility Evaluation Tool und ist ein Online-Werkzeug, mit dem sie sehr akkurat und aussagekräftig überprüfen können, wie gut ihre neu erstellte Webseite in Sachen Barrierefreiheit nun letztendlich ist.  Aber dazu gibt es einen neuen Beitrag.

Die Bilderflut im Web – wer guckt denn da noch hin?

Es geht auch ohne 1000 Bilder

Eine der schönsten Webseiten die ich kenne, die einer von mir sehr hochgeschätzten Ärztin, kommt mit einem einzigen Bild aus. Es ist ein Portraitfoto der Dame, das ein professioneller Fotograf gemacht hat, und beeindruckt durch die sympathische und sehr persönliche Wirkung. Mehr Bilder gibt es auf dieser Webseite nicht, nix, kein einziges weiteres Foto, keine Diashow oder Galerie, nicht mal ein Logo oder sowas. Nur ein Bild.

Um ein wenig in der SEO-Sprache zu bleiben: es hat eine Corporate Identity, einen distinguierten Look&Feel, und es hat einen hohen Wiedererkennungswert. Die Webseite von Fr. Dr. B. merkt man sich für immer, wenn man sie einmal gesehen hat. Das hat ganz große Klasse, und davon kann man Einiges lernen.

Nicht jeder ist ein Model

Bevor sie ein Foto von sich auf ihre Webseite stellen, ist ein kritischer Blick in den Spiegel angesagt. Wollen sie wirklich, dass alle Welt und Hinz und Kunz ihr privates Gesicht sieht? Ist das wirklich werbewirksam für ihre Firma, oder lassen sie es doch lieber bleiben und veröffentlichen lieber ihr Firmenlogo mit ihrem Namen, und gut ist’s?

Fr. Dr. B. ist eine sehr gutaussehende Dame, da ist es eben schon positive Werbung für sie, dass man ihr Gesicht in groß auf der Webseite sieht. Wenn sie jetzt aber ganz ehrlich zugeben müssen, dass sie eben keine Werbeschönheit sind, lassen wir das lieber mit dem Bild.

Oder wenn es unbedingt sein muss, dann nimmt man keinesfalls einen privaten Schnappschuss, dann geht man zum Fotografen und lässt ein professionelles Portrait machen. Alles andere ist dilettantisch und für einen seriösen Webauftritt ihrer Firma völlig ungeeignet.

Für wen ist ein professionelles Portrait richtig?

Für alle Berufe, in denen ein persönliches Vertrauensverhältnis zum Kunden wichtig ist. Ärzte, Rechtsanwälte, Steuerberater, Therapeuten und so weiter, sie alle können ihre Webseite mit einem professionell gemachten und sorgfältig ausgesuchten Portrait aufwerten.  Wie mein Autoverkäufer aussieht ist mir dagegen herzhaft egal, und auch das Portrait meines Installateurs interessiert mich nur mäßig.

Wo Bilder willkommen sind: Qualität statt Quantität

Weniger ist oft mehr, und ich habe schon viele schöne Webseiten designt, die mit einer Handvoll Bilder auskamen und trotzdem ansprechend, lebendig und unverwechselbar wirkten.

Ich nehme mal nur ein Beispiel heraus:
Für einen Gasthof nimmt man ein schönes Bild des Gebäudes und dann noch zwei, drei Fotos von den Innenräumen. Für einen Landgasthof bietet es sich auch noch an, einige ausgesuchte Bilder von der näheren Umgebung, vom Dorf und von der Landschaft mit hereinzunehmen. Vielleicht dazu noch ein ansprechendes Foto von einer besonderen Tischdeko oder einem festlichen Büffet, und dann ist es auch schon gut.

Man könnte jetzt noch auf die Idee kommen, die servierten Gerichte fotografieren zu wollen, aber auch das überläßt man im Zweifelsfall einem professionellen Food-Fotografen, wenn es denn unbedingt sein muß. Das Schnitzel auf dem Teller sieht sonst auf dem Foto lange nicht so gut aus, wie es dann in echt schmeckt!

Wenn man unbedingt noch mehr Bilder auf der Seite haben will, kann man immer noch die hoffentlich von einem guten Grafiker gestaltete Speisekarte mit hereinnehmen, das macht sich immer gut.

Faustregel: ein gutes Dutzend Bilder reicht

Aber dann machen wir mal einen Punkt! Mehr als zehn, höchstens zwanzig handverlesene Bilder auf einer kleinen Webseite wie der für den Gasthof Jägerwirt sind Overkill, das schaut kein Mensch an.

Und was ist mit meinen Produktfotos?

Wenn sie einen Laden haben, in dem auch etwas verkauft wird, möchten sie ihre Produkte wahrscheinlich doch im Internet sehen. Aber auch hier gilt: bitte keine dilettantischen Schnappschüsse, die wirken immer billig und unprofessionell!

Nicht umsonst sind ganze Heerscharen von Werbefotografen damit beschäftigt, die tollsten und verkaufsträchtigsten Fotos aller möglichen Produkte herzustellen, da lebt eine ganze Industrie davon.  Also: entweder sie beauftragen einen Fotografen, der ihr Sortiment gegen teures Geld werbewirksam ablichtet, oder sie greifen auf fertige professionelle Bilder zurück.

Dafür gibt es im Internet mehr als genügend Anbieter, Fotolia, Clipdealer, iStock und wie sie alle heissen. Da gibt es für nahezu jeden Werbezweck professionell gemacht Bilder zum Herunterladen, das ist auf jeden Fall eine gute Alternative und muss nicht teuer sein Zum Teil ist das Bildersortiment auch ganz kostenfrei, man muss sich nur als Kunde registrieren. Schauen sie sich im Web mal ein bißchen um, das Angebot an lizenzfreien Fotos ist schier endlos, da läßt sich wirklich für jeden Zweck etwas finden.

Wer keine Fotos braucht

Handwerksbetriebe sind so ein typischer Fall, wo Fotos eigentlich total fehl am Platz sind. Der Klempner würde nie auf die Idee kommen, ein Foto von einem verstopften Abfluß einstellen zu wollen, und der Automechaniker legt auch keinen Wert auf ein Bild vom Ölwechsel. Da investiert man statt in Fotos lieber in ein schönes Firmenlogo mit hohem Wiedererkennungswert, da hat man mehr davon. Oder man macht etwas ganz anders:

Die witzige Alternative: Cartoons

Auch die gibt es im Internet zuhauf, viele kostenlos, viele sehr witzig. Googlen sie mal nach „cartoon handwerker“, das ist wirklich sehr amüsant, was da alles angeboten wird!

Suchen sie mit ihrem Kunden zusammen den perfekten Cartoon für seine Firma aus, und der wird dann auch so etwas wie ein Markenzeichen für den Handwerkerbetrieb. Oft sieht man ja auch Cartoons auf Firmenfahrzeugen, auf Briefpapier (Rechnungen, Angebote) und auf dem Firmenschild am Ladengeschäft. Das erweckt Aufmerksamkeit, wirkt sympathisch und witzig. Das können sie auch auf die Internetseite ihres Kunden stellen!

klempner

Und was ist mit Diashows und Fotogalerien?

Darüber unterhalten wir uns ein anderes mal. Animationen im Web sind nämlich ein Thema für sich, das ich etwas ausführlicher behandeln möchte.

Barrierefreiheit – nur für grosse Unternehmen?

Hier in Bayern läuft derzeit eine grosse Initiative des Freistaats unter dem Titel „Bayern barrierefrei“, auf die ich durch Werbeplakate aufmerksam geworden bin. Beim Thema Barrierefreiheit denkt jeder zuerst einmal an behindertengerechte Toiletten oder sowas, aber es gehört schon noch mehr dazu.

Barrierefreiheit – nicht nur was für die „Grossen“

Ich habe mir dann Informationsmaterial vom Freistaat ergooglet und mich ein bißchen in das Spezialthema barrierefreies Internet eingelesen, und war am Anfang total erschlagen von der Flut an Auflagen, Empfehlungen und Prüfkriterien, die da über mich hereinbrach. Da blickt doch kein Schwein durch, dachte ich mir, das läßt du lieber bleiben, das ist ein zu großer Brocken für mich als private Webseitenbetreiberin und auch für meine Kunden, die kleinen und mittleren Unternehmen.

Kostenlose Erstberatung von der Architektenkammer Bayern

Dabei bin ich aber überzeugt davon, dass die Integration von Mitmenschen mit Handicap ein Thema ist, das uns alle angeht, nicht nur den Staat, die Behörden und die richtig großen Firmen.  Und ich wollte unbedingt wissen, ob und wie ich meine eigenen Webseiten evileu.de barrierefrei machen konnte. Deswegen habe ich nicht locker gelassen und bin schließlich auf ein Programm der Architektenkammer Bayern gestossen, das eine kostenlose Erstberatung anbot. Das war schon eher mein Ding! Hier kommt der Link zur Beratungsstelle Barrierefreiheit, da können sie sich selbst informieren, die Seite ist prima gestaltet, die Texte leicht verständlich formuliert.

Die Stiftung Pfennigparade hat die Experten

Jedenfalls habe ich da dann angerufen, und die freundliche und kompetente Beraterin bei der Architektenkammer hat mir einen Kontakt zu den Fachleuten für barrierefreies Internet bei der Münchner Stiftung Pfennigparade vermittelt. Da bin ich auf eine Goldader gestossen! Hier war ich an der Quelle gelandet, was das Fachwissen und die herausragende Kompetenz zum Thema barrierefreie Webseiten angeht. Mein Fachberater hat sich dann in mehreren Telefongesprächen und einem regen E-Mail-Austausch darum gekümmert, daß ich 1.) verstehen lernte, worauf es ankommt und 2.) die nötigen technischen Tipps zur Umsetzung vermittelt bekam.

Pilotprojekt Inselfisch-Kochbuch

Mir wurde zu meiner grossen Freude schnell klar, daß mit dieser kompetenten Beratung das Ziel „barrierefreie evileu.de“ erreichbar wurde, und ich habe mir als Pilotprojekt mal das Inselfisch-Kochbuch, meine bei den Besuchern beliebteste Seite, vorgenommen. Das war im Dezember 2016, und mit der tatkräftigen Unterstützung von meinem Experten bei der Pfenigparade konnte ich bereits im Februar 2017 ein komplett überarbeitetes, für Menschen mit Handicap gut zugängliches und weitestgehend barrierearmes Inselfisch-Kochbuch veröffentlichen.

Wieso barrierearm und nicht barrierefrei?

Weil vollständige Barrierefreiheit für eine einzelne Programmiererin wie mich gar nicht zu erreichen ist, dafür sind die Anforderungen viel zu hoch. Man müßte zum Beispiel alle Texte noch einmal in sogenannter „einfacher Sprache“ anbieten, man müßte für Gehörlose die Seiten auch in Gebärdensprache umsetzen, man müßte sowohl eine kontrastarme Version für motorisch/psychisch gehandicappte Besucher als auch eine kontrastreiche Version für Personen, die nur schlecht sehen anbieten, und vieles mehr.

Das ist wie gesagt für mich als Einzelkämpferin weder vom Arbeitsaufwand noch von den finanziellen Aufwänden her nicht zu schaffen, deswegen beschränkte ich mich in Zusammenarbeit mit meinem Experten von der Pfennigparade auf das Ziel „barrierearm und gut zugänglich“.

Was heißt das, barrierearm und gut zugänglich?

Das heißt, dass die Webseite den Empfehlungen des WCAG in hohem Maße, wenn auch nicht hundertprozentig entspricht. WCAG sind die Web Content Accessibility Guidelines, die internationalen Richtlinien für Barrierefreiheit von Webseiten in der aktuellen Version 2.0. Hier ein Link zur deutschen Übersetzung der WCAG 2.0 von der Aktion Mensch.

Was davon für unsere privaten Webseiten oder für kleinere und mittlere Betriebe relevant ist und wie man es umsetzt, darüber möchte ich in einem anderen Artikel ausführlicher sprechen.

An dieser Stelle möchte ich nur nochmal sagen: Barrierefreiheit geht uns alle an! Unsere Mitmenschen mit Handicap haben ein Recht darauf, an der modernen Informationswelt Internet genauso teilzuhaben wie alle anderen. Und glauben sie mir, eine barrierearme Webseite ist leichter und preiswerter zu realisieren, als sie vielleicht denken. Ich zeige ihnen, wie man es von Anfang an richtig macht, aber dazu gibt es auf jeden Fall einen neuen Beitrag.

Stammkundschaft: Wiedersehen macht Freude!

Mit den Internetseiten einer Firma ist es genau wie mit einem normalen Ladengeschäft: wer viele Stammkunden hat, kann auch die besten Umsatzzahlen erzielen. Was nützt es, wenn wir mit unserer Webseite ein tolles Google-Ranking erzielen und von Suchmaschinen super gefunden werden, aber unsere Besucher nach einem mehr oder weniger ausführlichen Blick auf unsere Webseite wieder wegklicken und nie wiederkommen, weil sie nichts von Interesse vorgefunden haben?

Gar nichts nützt es, weil man so kein Geschäft macht. Bevor ich mich noch weiter mit SEO-Kram und Google Analytics herumschlage, setze ich mich doch mal hin und schau mir meine Webseite mal mit gesundem Menschenverstand an.  Was kann man tun, damit die Besucher auch wiederkommen? Wir nehmen da mal ein ganz konkretes Beispiel:

Mein Inselfisch-Kochbuch mit weit über 30.000 Besuchern in einem halben Jahr

Meine streng wissenschaftlichen Analysen (ich hab einfach viele Leute gefragt) haben ergeben, dass gerade das Inselfisch-Kochbuch durch Mundpropaganda immer mehr Besucher bekommt. Und dann kommen meine Besucher auch immer wieder, sie benutzen das Kochbuch als Nachschlagewerk.

Ich hab jetzt schon von vielen weiblichen Fans gehört, dass sie im Supermarkt mit dem Smartphone schnell mal ein Rezept im Inselfisch-Kochbuch nachschlagen und schauen, was sie dafür einkaufen müssen. So muss das laufen!

Ich wette, dass die grosse Mehrzahl meiner Besucher Wiederholungstäter sind, die immer wiederkommen und ihre Lieblingsrezepte nachschlagen, die gern die neuesten Beiträge lesen und auch mal in den Kategorien und im Inhaltsverzeichnis stöbern. So kommen nicht nur ständig neue Besucher hinzu, sondern die Anzahl der Stammkunden wächst auch andauernd und sorgt für hervorragende Besucherzahlen.

Was hab ich gemacht, damit die Besucher wiederkommen?

Darf ich ein bißchen ausholen? Ich bin eine alte Qualitätssicherungsfachfrau, ich bin nach ISO und ITIL rauf und runter zertifiziert und weiß aus -zig Jahren Berufserfahrung, wie man Produkte und Dienstleistungen gezielt in ihrer Qualität verbessert. Ausserdem koche ich leidenschaftlich gern und, wie mir immer wieder bestätigt wird, auch sehr gut. Ich habe diese beiden Eigenschaften zusammengeschmissen und konsequent auf das Insellfisch-Kochbuch angewandt.

Alle Rezepte sind von mir auf Qualität geprüft

Ins Inselfisch-Kochbuch kommen nur Rezepte, die garantiert lecker schmecken, die ich selber mehrfach ausprobiert habe und die ich so geschrieben habe, dass man sie auch leicht nachkochen kann. Auf Nouvelle Cuisine und solchen Schnickschnack habe ich bewußt verzichtet. Ich wende mich an ganz normale Hausfrauen und Hausmänner, die ihren Lieben oder auch nur sich selber ein leckeres Essen auf den Tisch bringen möchten, ohne stundenlang in der Küche zu stehen.

Man braucht keine exotischen Zutaten

Ich gebe auch handfeste Einkaufstipps und achte darauf, nicht allzu exotische Zutaten zu verwenden, nach denen man lange suchen müßte. Die Zutaten für meine Rezepte kriegen sie bei ihren ganz normalen Einkaufsläden, im Supermarkt und beim Discounter, beim Metzger und im Gemüseladen, allenfalls noch beim Türken oder Griechen oder im Asienshop.

Die Rezepte sind logisch klar gegliedert

Zu guter Letzt habe ich meine Rezepte auch noch so strukturiert, daß sie leicht zu lesen sind und einen hohen Wiedererkennungswert haben. Alle meine Rezepte im Inselfisch-Kochbuch haben die selbe logische Gliederung:

  • Einleitung
  • Zutaten
  • Zubereitung
  • Tipps

Da kennt man sich gleich aus, da sieht man auf einen Blick was man einkaufen muss, daran kann man sich beim Nachkochen halten.

Damit habe ich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen

  1. Ich biete hohe Qualität
  2. Meine Rezepte sind leicht verständlich geschrieben
  3. Ich wende mich an eine klar definierte Zielgruppe
  4. Die Beiträge und Seiten sind klar strukturiert und haben einen hohen Wiedererkennungwert

Diese Grundregeln lassen sich auf die Qualitätsgestaltung jeder Webseite anwenden, das können sie mir gern glauben, das funktioniert und hält die treuen Stammkunden bei der Stange.

Dann kommt noch ein wichtiger Aspekt hinzu:

Es gibt öfter mal was Neues

Denn: eine Webseite, auf der sich nie was ändert und auf der nie neue Inhalte hinzukommen ist sterbenslangweilig. Das merken sogar die Suchmaschinen, man rutscht im Ranking ganz schnell nach unten, wenn man nicht ständig Neues anbietet.

Ich hab’s da leicht, ich probiere gerne mal neue Rezepte aus und tüftle gern in der Küche, und wenn ein Rezept besonders gut gelungen ist, kommts ins Inselfisch-Kochbuch, für meine treuen Leser. Die danken es mir damit, daß sie immer wieder kommen und alle paar Tage mal schauen, ob es wieder neue Rezepte gibt, und das – ja, das merkt man an den tollen Besucherzahlen. So einfach ist das mit der Stammkundschaft!