Das mit den Kommentaren in WordPress ist so eine Sache. Da haben sich die WordPress-Entwickler echt Mühe gegeben und so richtig rangeklotzt, das sieht man an den fein einstellbaren Optionen unter Einstellungen/Kommentare. Ja und wozu? Jetzt will sie keiner!
Meine E-Mail soll ich angeben? Nein Danke!
Erstens schreibt kein Schwein einen Kommentar, wenn er seine E-Mail-Adresse hinterlassen soll. Das kann man zwar ausschalten, aber es ist per Default aktiviert, und schreckt erfahrungsgemäß ganz viele Besucher ab. Niemand möchte sich ungefragte Werbemails und Newsletter einfangen, und eine E-Mail-Adresse ist schließlich eine sehr persönliche Information, die man nicht so ohne weiteres auf einer fremden Seite eingibt. Ausserdem gibt es wohl eine sehr hohe Hemmschwelle, auf fremden Seiten überhaupt Spuren zu hinterlassen. Die überwiegende Mehrzahl der Besucher bleibt lieber in der passiven Betrachter-Rolle und kommentiert auch dann nicht, wenn die E-Mail-Addi nicht abgefragt wird. Anders sieht das in den unzähligen gutbesuchten Hobby- und Freizeitforen aus, da ist die Hemmschwelle derartig niedrig, daß die Leute in den Forenbeiträgen über alles, aber wirklich alles plaudern. Scheinbar ohne sich dessen bewußt zu sein, daß JEDER ihre Beiträge lesen kann. Schauen sie mal bei chefkoch.de in die Plauderecke, dann wissen sie was ich meine…
Aber das ist jetzt ein bißchen sehr Off Topic, zurück zu unserer durchschnittlichen WordPress-Webseite.
Kommentare zu geschäftlichen Seiten – macht das überhaupt Sinn?
WordPress ist ja das ideale Frontend für überschaubare Webauftritte von kleinen Unternehmen und Selbständigen, für den Metzger und die Gaststätte um die Ecke, für das Lebensmittelgeschäft, die Autowerkstatt, für Ärzte, Anwälte, Steuerberater – was diese Kundschaft benötigt, ist einfach eine Visitenkarte im Internet, in der sich die Firma darstellt, und in der die relevanten Firmeninformationen (Geschäftsfeld, Angebote, Spezialitäten, Öffnungszeiten, Anfahrtskizze etc pp.) zu finden sind. Meistens ist noch ein einfaches Kontaktformular gefragt, und mehr nicht. Das geht sogar noch weiter: die Blog-Funktionalität von WordPress wird größtenteils kaum genutzt, ganz selten gibt es mal die Anforderung nach einer Seite mit aktuellen Informationen wie z.B. die Wochenkarte eines Restaurants oder das monatliche Mandantenrundschreiben eines Steuerberaters. In der Regel aber sind die WordPress-Seiten für kleinere Unternehmen statisch, erfordern keinerlei Interaktivität und möchten auch bittesehr keine Kommentare haben, die werden fast immer ganz deaktiviert, punktum.
Und wie ist das mit dem Spam?
Das hält sich dank Akismet, Antispam Bee und Konsorten in sehr überschaubaren Grenzen. Ein Spamschutz-Plugin ist ein Muß für jede WordPress-Webseite, die irgendeine Art von Kontaktformular anbietet. Aber die bekannten Spamwächter funktionieren absolut zuverlässig und sind völlig problemlos sowohl in der Installation als auch im laufenden Betrieb.
Und was ist mit Captcha als Schutz?
Mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Ausserdem sind Captcha und reCaptcha und wie sie alle heissen unüberwindliche Hindernisse im Sinne der Accessibility/Barrierefreiheit. Einen sehr informativen Artikel hierzu finden sie hier bei bitv-lotse.de, und den empfehle ich jetzt als Abendlektüre.