Manchmal hat man einen Hänger. Einfach so, es gibt immer wieder mal Zeiten, wo man im Augenblick nicht recht weiß, was man anfangen soll. Sei es dass man auf etwas warten muss, sei es eine unvermutete freie Stunde oder ein Nachmittag ohne sinnvolle Beschäftigung.
Natürlich gibt es im Haushalt immer was zu tun, aber gerade dann hab ich keine Lust zum Staubsaugen oder Badputzen, und zum Bügeln erst recht nicht. Andere Leute schalten sich den Fernseher an oder Spielen was am Computer oder am Handy, oder man nimmt ein Buch zur Hand. Das mach ich nicht. Ich koch mir dann meistens erstmal einen Kaffee oder Tee, je nach Tageszeit, und setz mich an den Wohnzimmertisch. Da liegt immer eine Handarbeit, aber auf die hab ich dann auch oft keine Lust. Wenn ich rechtzeitig daran denke, mach ich eins: ich stricke ein Snifferle. Das hilft zuverlässig gegen den Blues, ich muss es nur machen!
Was ist so besonders an den kleinen putzigen Kerlchen? Ich stricke sie für den Bundesverband Kinderhospiz e.V., die kriegen von mir öfter mal ein Paket mit ganz vielen Snifferle drin, die sind für die kranken Kinder. Jeder der drolligen bunten kleinen Kerlchen wird ein Kind zum Lächeln bringen, und damit hat das Snifferle seine Lebensaufgabe erfüllt.
Ich freue mich jedes Jahr ganz besonders über die persönliche Dankeschön-Karte die der Verband mir schreibt, und ich stricke jedes Jahr viele kleine Snifferle für ihren Einsatz bei den Kindern. Das ist mein Deal mit dem Kosmos. Die kosmischen Mächte nehmen mir dafür die Langeweile und das nicht-wissen-was-ich-tun-soll ab und geben mir das Gefühl, etwas sinnvolles getan zu haben. Wenn ich so ein Snifferle stricke, kommt Ruhe in meine Gedanken und mir fällt etwas ein, das ich als Nächstes tun könnte. Noch ein Snifferle stricken, zum Beispiel, und den Tag gut sein lassen. Ich hab dann nämlich meinen Vertrag mit dem Kosmos für diesen Tag erfüllt.