Praxis Dr. Inselfisch

Psychologie, Philosophie und Programmierung

…und was ist aus ihren guten Neujahrsvorsätzen geworden?

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Das Jahr ist schon mehr als halb rum, und ich habe bis­lang noch nicht berichtet, was aus meinen guten Vorsätzen zu Sil­vester gewor­den ist. Mehr Geduld wollte ich üben, und mir mehr Zeit für die wirk­lich wichti­gen Dinge im Leben nehmen (genau nach­le­sen kann man es in diesem Artikel)…

Na, mir gehts wohl wie den Meis­ten: es klappt manch­mal, aber nicht immer. Geduld ist noch immer meine starke Seite nicht, und ich bin im Abwarten und Füße still­hal­ten nicht so gut wie im Los­ga­lop­pieren. Dabei bin ich durch widrige Umstände wieder mal zum Abwarten gezwun­gen und kann noch lange nicht so losle­gen wie ich gerne möchte, ich ers­pare mir und Ihnen mal die Details. Es sei nur gesagt, dass ich erst zum Win­terse­mes­ter starten kann, und da ist es noch ein paar Wochen hin. Grum­mel. Es fällt mir sehr schw­er, bei der neuer­lichen erzwun­genen Wartezeit die gute Laune nicht zu ver­lieren.

Pos­i­tiv zu ver­merken ist: ich bin seit Jan­u­ar Nich­traucherin. Nicht rück­fäl­lig gewor­den, auch wenn hier noch zwei ungeöffnete Schachteln Zigaret­ten und einige Feuerzeuge liegen. Ich kön­nte, wenn ich wollte, aber ich tu nicht. Drück­en sie mir die Dau­men, dass ich das weit­er so gut durch­halte.

Was ist mit mehr Zeit für die wirk­lich wichti­gen Dinge? Das ist mir so teils teils gelun­gen. Ich pflege meine Fre­und­schaften und Fam­i­lien­beziehun­gen und nehme mir auch Zeit für meine wichtig­sten Wegge­fährten, aber da wir lei­der so ziem­lich durch Deutsch­land ver­streut sind und die Beziehun­gen haupt­säch­lich tele­fonisch geführt wer­den, ist das gar nicht so leicht. Wenn ich wenig­stens ein, zwei Fre­undIn­nen hier in München hätte, mit denen man ab und zu was unternehmen kann, wäre es ein­fach­er. Aber neue Fre­unde find­en sich nicht so leicht — schon gar nicht, wenn man älter und zugegeben eigen­bröt­lerisch­er wird. Mal sehen, ob sich da an der Uni was ändert, da bin ich schon sehr ges­pan­nt.

Eine wichtige Fre­und­schaft habe ich reak­tiviert. Ich war wegen ein­er per­sön­lichen Sache sauer auf die betr­e­f­fende Per­son, und habe mich ein halbes Jahr lang nicht mehr gemeldet. Dann ist es mir zu blöd gewor­den, ich hab angerufen und gesagt: sind wir wieder gut? Du fehlst mir! Und wir sind wieder gut, ohne unnötiges Nachtarock­en und ohne unnützes Aufwär­men alter Geschicht­en. Ich freu mich wie Bolle dass das so gut geklappt hat!

Was war da noch an wichti­gen Din­gen, für die ich mir mehr Zeit nehmen wollte? Ganz all­ge­mein es ruhiger ange­hen zu lassen, und das Leben ins­ge­samt etwas relax­ter zu sehen. Gelang mir bis­lang mit­telgut. Am Besten hab ichs noch hingekriegt, wenn das Wet­ter so schön war, dass sich ein Aus­flug zum See lohnte, da war ich heuer im Früh­som­mer ganz viel und hab Faulen­z­ertage genossen. Was ich da gemacht habe? Nix. In der Sonne oder an sehr heis­sen Tagen auch im Schat­ten gele­gen, gebadet, Nick­erchen gemacht. Auf dem Heimweg auf ein leicht­es Weizen im Bier­garten vor­beigeschaut, und mir danach zuhause noch ein leck­eres Aben­dessen zubere­it­et. Son­st: nix gemacht, nur entspan­nt. Diese Poli­tik habe ich im Juli im Urlaub weit­er­ver­fol­gt, ich hab da auch sehr erfol­gre­ich nix gemacht auss­er den ganzen Tag das Wet­ter beobachtet, Baden gegan­gen und Abends Essen zubere­it­et. Ich hab noch nicht ein­mal ein Strickzeug in die Hand genom­men, so faul war ich. War pri­ma! 🙂

Bei schlechterem Wet­ter, wenn ich notge­drun­gen zuhause bleiben musste, ist das mit dem Relax­en lange nicht so leicht gewe­sen. Ich kann ein­fach nicht auf dem Sofa sitzen und nichts tun, ich muss mich immer irgend­wie beschäfti­gen, wenn ich daheim bin. Han­dar­beit­en oder Com­put­ern,  Basteln oder Handw­erk­ern oder in der Küche werkeln, irgend­was muss ich immer machen. Dabei ver­brösel ich mich lei­der oft, immer dann wenn ich an zu vie­len Pro­jek­ten gle­ichzeit­ig arbeite, dann bricht hier in der Woh­nung gern mal das Chaos aus, und ich muss die Not­bremse ziehen und erst mal wieder klar Schiff machen. Ich wollte ja mit meinen Ren­ovierungsar­beit­en in der Woh­nung weit­erkom­men, aber daraus ist noch nicht viel gewor­den, ich hab das Wohnz­im­mer umge­baut und entrüm­pelt, und das wars erst­mal. Wenig­stens habe ich schon einen Plan, wie es im Schlafz­im­mer weit­erge­ht, ich werde eins mein­er zeitrauben­deren Char­i­ty-Pro­jek­te sachte entschlafen lassen, ich hab ein­fach nicht den Platz, die Sachen immer hier zwis­chen­zu­lagern. Das habe ich mir jet­zt für den Herb­st vorgenom­men, mal sehen wie ich es am besten löse.

Das mit dem Abwarten üben wir noch, da bin ich noch nicht wirk­lich gut. Na ja. Die paar Wochen bis zum Win­terse­mes­ter krieg ich auch noch rum, und dann sehen wir weit­er. Ich werde bericht­en!

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