Praxis Dr. Inselfisch

Psychologie, Philosophie und Programmierung

12. Juni 2025
von admin
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Zeit ist ein kostbares Gut…

… beson­ders wenn man älter wird. Ich werde diesen Som­mer 65, das klas­sis­che Rentene­in­stiegsalter. Ich muss aber noch zwei Jahre, eh ich wieder unbeschränkt arbeit­en darf.

Holá, wieso arbeit­en? Erfreue ich mich nicht des süssen Nicht­stuns? Nee Leute, ich bin zwar schon seit über 10 Jahren in Frührente, mir ist es aber 1. zu lang­weilig und 2. meine Rente zu wenig, ich muss ganz schön knapsen und knau­sern, um über die Run­den zu kom­men. Vielle­icht ist das auch nur ein Seifen­blasen­traum, aber ich gedenke mir mit 67 wieder einen Job zu suchen, in  mein­er Branche, der IT. Dort herrscht nach wie vor akuter Fachkräfte­man­gel, mal sehen ob ich alte Tante da wieder einen Fuß in die Tür kriege.

Aber da ist es noch zwei Jahre hin, und in der Zwis­chen­zeit möchte ich meine Zeit doch auch sin­nvoll nutzen. Ein gross­er Zeiträu­ber bei mir ist das Schlafen, nicht weil ich in der Nacht so lang durch­schlafe, son­dern weil ich viele kleine Schläfchen über den Tag verteilt mache. Dann geh ich auch noch abends sehr früh ins Bett, eine Abendgestal­tung find­et bei mir eigentlich nicht statt bzw. wird in die Nacht ver­legt, weil ich so gegen 11, 12 wieder aufwache. Dann kommts auf meine Laune an, ob ich eine fröh­liche Nachtschicht ein­lege, oder grum­melig wieder ins Bett gehe und ver­suche wieder einzuschlafen. Wenn ich gut drauf bin, hab ich zwis­chen 12 und 4 eine hochkreative Phase, in der ich ordentlich was wegschaffe und auch dif­fizile Arbeit­en bestens vom Tisch klriege. Wenn ich nicht so gut drauf bin, stricke ich Snif­fer­le und trinke Kräuter­tee, und krab­ble dann wieder ins Bett.

Ah, das Strick­en! Da ich doch sehr viel Leben­szeit mit Nadel und Faden ver­bringe, lohnt es sich, sich darüber ein paar Gedanken zu machen. Es gibt näm­lich dur­chaus unter­schiedliche Arten, mit Strick­en seine Leben­szeit zu ver­pusten. Da sind zuerst ein­mal die im Englis­chen Sprachraum soge­nan­nten “No-brain­er”, das sind so ein­fache Teile, bei denen muss man kaum denken, die laufen fast von sel­ber über die Nadel. Ein No-brain­er hat den Vorteil, dass man dabei an ganz etwas anderes denken kann, man kann zum Beispiel pla­nen, was man als Näch­stes tun möchte, und dabei ganz lock­er dahin­strick­en. Dann gibt es noch was ich “Half-brain­er” getauft habe, das sind Strickzeuge die zwis­chen­durch immer wieder mal mehr Aufmerk­samkeit ver­lan­gen. Zum Beispiel Snif­fer­le, der Kör­p­er bis zum Hals ist ein No-brain­er, Hals und Kopf mit Rüs­sel erfordern mehr Konzen­tra­tion, damit man sich nicht verzählt. Dabei wird der Gedanken­fluss unter­brochen, weil man sich auf die Strickar­beit konzen­tri­eren muss. Und dann stricke ich ab und an auch “Full-brain­er”, das sind zum Beispiel Patch­work-Strick­sachen, die häu­fige Faden­wech­sel und Zu- und Abnah­men ver­lan­gen, bei denen kann man an gar nichts anderes denken. Seit ich mir das mit den unter­schiedlichen Anforderun­gen beim Strick­en so klar gemacht habe, nehme ich je nach­dem was ich son­st noch vorhabe ein passendes Strickzeug in die Hand. Die No-brain­er sind am Besten für ein kreatives Päuschen geeignet, wenn ich einen Flow basteln möchte, weil ich dabei den Gedanken freien Lauf lassen kann. Die Half- und Full-brain­er haben eher ihren Nutzen, wenn ich Zeit herum­brin­gen möchte, weil ich z.B. auf einen Anruf oder einen Ter­min warte. Dann darfs auch mal ein biss­chen knif­fliger sein. Aber jet­zt mache ich ein Päuschen und stricke an meinen aktuellen No-brain­er, dem Band­wurm-Schal 🙂 Dabei über­lege ich mir, was ich als Näch­stes anfange.

Bandwurm

25. Mai 2025
von admin
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Der Mond ist mein Freund Teil 2

Ich habe schon mehrere Artikel über Schlaflosigkeit geschrieben, das The­ma beschäftigt mich seit mein­er Kind­heit. Nor­maler­weise kann ich gut damit umge­hen, ich brauche nicht über­mäs­sig viel Schlaf und arbeite gern nachts. In let­zter Zeit hat sich allerd­ings mein Tages­ry­th­mus ziem­lich verän­dert, ich mache tagsüber viele kleine Ruhep­ausen, und bin nachts länger auf. Wenn ich dann zwang­haft ver­suche, noch ein paar Stun­den Schlaf dranzuhän­gen, das geht in die Hosen, da wälze ich mich nur unruhig hin und her. Was tun? Snif­fer­le strick­en, wenn mir son­st nix ein­fällt, die wer­den immer gebraucht.

Damit ich aber nicht die ganze Nacht lang unruhig herumhusche, weil ich ja doch nicht schlafen kann, habe ich mir ein neues Nacht­bild erfun­den. Ich stelle mir einen schö­nen ruhi­gen See vor, der glatt spiegel­nd im Mond- und Ster­nen­licht liegt. Der See hat baumbe­standene Ufer und ist ziem­lich gross, so etwa wie der Feld­mochinger See. Ich fahre mit meinem Rud­er­boot hin­aus ans Südufer und lasse mich dann treiben. Ich kenne ja die Strö­mung, ich werde in ein paar Stun­den am Nor­dufer angekom­men sein, bis dahin wird es bes­timmt schon hell. Ich hab mein Strickzeug dabei, und eine Ther­moskanne mit köstlichem MIlchkaf­fee, und ein Stück Kuchen. Es ist so schön ruhig und friedlich hier, ich füh­le mich wohl in meinem Boot. Hier kann ich sich­er bleiben bis Son­nenauf­gang!

nachtlicht_november_ambach

9. Mai 2025
von admin
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Nachtschicht mit kleinen Freunden

Ich kon­nte wieder mal in der Nacht nicht schlafen, hab mir einen Tee gekocht und mich an den Wohnz­im­mer­tisch geset­zt. Ich war ganz schön grump­fig, weil ich wieder mal nach weni­gen Stun­den glock­enwach war und an Nachtruhe nicht zu denken.

Da lag ein halbfer­tiges Snif­fer­le auf dem Tisch, den hat­te ich gestern Nach­mit­tag noch gestrickt. Ich gab mir einen Ruck und nahm die Wolle und die Nadeln zur Hand. Das Snif­fer­le bekam erst einen Rüs­sel, dann wurde es mit Wat­te gefüt­tert, dann kriegte es noch schöne bunte Öhrchen und blanke Äuglein. Dann sass es da und ich schaute das Snif­fer­le an, und das Snif­fer­le schaute mich an. Ich kraulte es hin­ter dem Ohr und sagte unwillkür­lich: “Du bist aber ein hüb­sches Kerlchen!”

“Oh Danke” sagte das Snif­fer­le, und lächelte mich an.

Ich habe es zum kleinen Ratzerich geset­zt, da kön­nen sich die bei­den unter­hal­ten und haben Gesellschaft 🙂

Snifferle_und_Ratzerich

Ich lerne daraus: wenn ich tagsüber zu viel schlafe, bin ich Nachts wach, das ist keine Katas­tro­phe. Bevor ich mich bloß herumwälze, ste­he ich lieber auf und mach was. Wenn mir son­st nix ein­fällt, Snif­fer­le wer­den immer gebraucht, sie machen die kranken Kinder Lächeln. Bald ist wieder ein Kar­ton voll und kann auf die Reise gehen.

Karton_voll_Snifferle

 

15. Februar 2025
von admin
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Von der hohen Kunst, zufrieden zu sein

Wenn ich mich in meinem Fam­i­lien- und Fre­un­deskreis so umschaue, finde ich nicht sehr viele Men­schen, die mit ihrem Leben glück­lich und zufrieden sind. Dabei gehts ihnen allen gut, kaum jemand hat ern­sthafte Krankheit­en oder lebt in Armut, viele sind sog­ar sehr wohlhabend und haben eigene Häuser mit Garten, tolle Autos und fliegen zu exo­tis­chen Zie­len in Urlaub. Man spielt Golf, man geht Ski­fahren oder Snow­boar­d­en, man fährt im Som­mer ans Meer zum Sur­fen.

Aber wenn man genauer hin­schaut, so richtig zufrieden sind nur ganz Wenige. Selt­samer­weise beson­ders die, die vom Schick­sal arg gebeutelt wur­den.

Eine pen­sion­ierte Lehrerin, die nach 40 Ehe­jahren von ihrem wesentlich jün­geren Gat­ten ver­lassen wurde, packt das Leben beim Schopf, geht viel auf Reisen und hat einen total net­ten neuen Fre­und gefun­den. Sie ist ver­let­zt und todunglück­lich weil ihr Gat­terich sie sitzen hat lassen, aber sie macht weit­er und läßt sich nicht unterkriegen.

Ein zweites Beispiel: eine sel­ber schon ältere Kranken- und Altenpflegerin, die ger­ade eine Brustkrebs-Oper­a­tion hin­ter sich hat. Sie ist ger­ade in ein­er Reha-Klinik, fühlt sich dort pudel­wohl und macht alle möglichen Ther­a­pi­en und Anwen­dun­gen. Sie möchte wieder in ihren Beruf zurück, wenn sie sich wieder erholt hat, und ist guten Mutes dass sie den Krebs besiegen kann.

Diese bei­den Ladies jam­mern nicht und sind mit ihrem Leben im Großen und Ganzen zufrieden. Bei­de haben das Pen­sion­salter längst erre­icht, denken aber nicht daran sich zur Ruhe zu set­zen, son­dern sind aktiv im Leben. Erstaunlich, nicht wahr?

Dage­gen kenne ich sehr viele Men­schen, die immer auf der Suche sind und das Glück nicht find­en.

Viele haben sich Hunde angeschafft und behan­deln die als Kind­chen-Ersatz. Viele fliegen mehrmals im Jahr zu exo­tis­chen Zie­len, Thai­land oder USA oder Aus­tralien, aber dort find­en sie ihr Glück nur solange der Urlaub dauert, wenn sie wieder daheim sind ist wieder alles Mist und man ist in höch­stem Grade unzufrieden.

Eine frühere Fre­undin ist jet­zt in weni­gen Jahren das dritte Mal umge­zo­gen, und jedes­mal wieder ist die Wohn­si­t­u­a­tion unerträglich, die Nach­barn unmöglich zu ertra­gen, der Hauswirt ein bösar­tiger schlechter Men­sch.

Eine erfol­gre­iche Geschäfts­frau über­wirft sich im Pri­vatleben ständig mit allen möglichen Men­schen. Sie hat nicht nur ihren eigentlich treu lieben­den Lebens­ge­fährten ver­grault, jet­zt ist auch noch ihre Tochter in eine andere Stadt gezo­gen um dort eine Lehre zu machen. Das wäre an sich noch nicht schlimm, aber sie hat ihr nicht ein­mal die Adresse gegeben, wo sie jet­zt wohnt, und besucht sie auch nicht mehr. Die Tochter ist auch eine Anhän­gerin der Gen­der-Bewe­gung und hat beschlossen, dass sie lieber ein Junge wäre. Das spricht doch Bände und ist eine Zurück­weisung der Mut­ter im höch­sten Grade!

Ein Lehrer kurz vor dem Pen­sion­salter ist sein Leben lang ein Weiber­held gewe­sen und läßt auch heute noch nix anbren­nen, dabei wech­selt er die Damen wie andere Leute die Sock­en. Und bei kein­er bleibt er, seine Beziehun­gen sind meis­tens nur von kurz­er Dauer. Ich seh das von aussen dass er nicht glück­lich wer­den wird, solange er nicht mit sich selb­st im Reinen ist, aber er kann das nicht erken­nen und erobert eine Dame nach der näch­sten, ohne dass es ihn glück­lich macht.

Ich kön­nte noch mehr Beispiele anführen, aber ich glaube das reicht.

Stattdessen möchte ich mal zusam­men­fassen, was die zufriede­nen Men­schen in meinem Umfeld gemein­sam haben. Sie sagen alle: ich habe eine schöne Woh­nung (egal wie groß, klein, lux­u­riös oder ein­fach) in der ich mich wohlfüh­le. Ich pflege meine Hob­bies und leiste mir auch das Mate­r­i­al dafür, etwa Mal­sachen oder Wolle zum Strick­en. Mir gehts gut, ich kann mir alles zu essen kaufen auf das ich Appetit habe, ich leiste mir immer wieder mal schöne Klam­ot­ten, ich fahre gele­gentlich in Urlaub nach Öster­re­ich oder Ital­ien oder ich bleibe gle­ich in Bay­ern, andere Leute sparen das ganze Jahr um hier Urlaub machen zu kön­nen. Mein Auto ist zwar schon alt aber fährt noch pri­ma, oder: ich brauch kein Auto, ich komme in der Stadt mit den Öffentlichen über­all hin wo ich hin­will, und zum In-Urlaub-Fahren hat mein Fre­und ein wun­der­bares neues Auto.

Let­zteres von mir, und sin­ngemäß auch von meinem Nef­fen, der mit knapp 40 Jahren noch ein­mal studiert und statt Auto lieber einen Hund hat, mit dem er und seine Fre­undin jeden Tag im Englis­chen Garten spazieren gehen. Der Hund ist übri­gens ganz Hund und kein Kind­chen-Ersatz.

Ich hoffe, ich kon­nte es ein wenig klären, warum manche Leute zufrieden sind mit ihrem Leben und manche nicht. Es hat ganz viel mit der inneren Ein­stel­lung zu tun, und nicht mit materiellen Werten und Din­gen. Glück ist nicht aussen zu find­en, es liegt in einem sel­ber. Diese Erken­nt­nis kommt einem nicht zuge­flo­gen, man muss sie sich erar­beit­en, und sich immer wieder vor Augen führen dass es die innere Ein­stel­lung ist, die das Leben lebenswert macht. Dann klappt das auch mit der Zufrieden­heit!

haengemattenhuhn

 

14. Februar 2025
von admin
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Wir basteln uns einen Flow

Was ist ein Flow? Ich zitiere Wiki:

Flow (Psychologie)

Bewusstseinszustand, bei dem man selbstvergessen in einer Tätigkeit aufgeht

Flow beze­ich­net das als beglück­end erlebte Gefühl eines men­tal­en Zus­tandes völ­liger Ver­tiefung (Konzen­tra­tion) und rest­losen Aufge­hens in ein­er Tätigkeit („Absorp­tion“), die wie von selb­st vor sich geht – auf Deutsch in etwa Schaf­fens- bzw. Tätigkeit­srausch oder auch Funk­tion­slust. Der Glücks­forsch­er Mihá­ly Csík­szent­mi… Wikipedia

Das klingt ziem­lich hochtra­bend, aber ich habe gel­ernt, dass ein Flow auch mit ganz alltäglichen Tätigkeit­en funk­tion­iert, ins­beson­dre wenn man sich eine zufrieden­stel­lende Tagesstruk­turierung bastelt.

Man kann konzen­tri­ert den ersten Milchkaf­fee am Mor­gen schlür­fen, dabei ein Strickzeug in die Hand nehmen und so den Tag geruh­sam begin­nen. Dabei über­legt man sich, was man als Näch­stes tun möchte. Das darf ruhig auch eine warme Dusche sein, dazu gön­nt man sich ein beson­ders wohlriechen­des Sham­poo oder Duschbad, und genießt das wohlig warme Wass­er.

Dann wird gefrüh­stückt, und danach schau ich nach meinen E‑Mails und schreibe vielle­icht schon etwas in einen Blog, so wie jet­zt. Danach sind meine Haare richtig getrock­net, da kann ich auch raus und zum Einkaufen gehen, die frische Luft tut mir gut. Wenn das Wet­ter aber gruselig ist, bleib ich zuhause und über­leg mir, was ich als Näch­stes tun möchte.

Wenn ich nicht sofort eine Idee habe, mach ich eine kleine Pause und medi­tiere ein wenig. Dabei lasse ich wie Seifen­blasen die Ideen hochsteigen, was ich als Näch­stes tun kön­nte.  Zum Medi­tieren lege ich mich gern ein paar Minuten hin und mach die Augen zu, dabei komme ich zur Ruhe und habe gute Gedanken.

Oft mag ich auch in der Früh schon was in der Küche tun, etwa einen Kuchen back­en, oder beson­dere Schmankerl aus­pro­bieren. Das mache ich mit aller Sorgfalt, und konzen­triere mich darauf etwas wirk­lich Leck­eres zu kochen oder back­en. Wenn ich zwis­chen­durch ein Päuschen machen muss, weil etwa Kartof­feln eine halbe Stunde kochen oder ein Mürbteig eine Stunde im Kühlschrank ruhen muss, mach ich der­weilen etwas anderes, Strick­en etwa oder etwas am Com­put­er. Dabei schreibe ich oft neue Rezepte ins Inselfisch-Kochbuch, das gelingt beson­ders gut wenn ich sie gle­ich nach dem Aus­pro­bieren auf­schreibe, und ich mach dann auch immer gle­ich hüb­sche Kochfo­tos.

Vielle­icht brauchts auch noch ein Med­i­ta­tions-Päuschen, damit ich die näch­ste Beschäf­ti­gung finde. Wenn ich das kon­se­quent mache, komme ich in einen “kleinen” Flow, wo ich mich wie selb­stver­ständlich von einem Pro­jekt zum näch­sten bewege und über den Tag ganz schön was wegge­bag­gert kriege. Bürokram wird übri­gens auch zwis­chen­durch erledigt, wenn ich irgendwelche Schreiben oder Bankgeschäfte zu tun habe, kom­men die auch zwis­chen­durch dran, dann staut sich da nix auf.

So verge­ht der Tag angenehm und stress­frei, und wenn es Zeit wird ein Aben­dessen zu kochen, nehme ich mir dafür Zeit und koche mir was Schönes. Damit warte ich nicht bis ich schon brül­len­den Hunger habe (son­st hau ich mir nur irgend­was in die Pfanne) son­der schau, dass ich spätestens um 17 Uhr ein schönes Essen auf dem Tisch ste­hen habe. Es bekommt mir näm­lich wesentlich bess­er, wenn ich nicht so spät esse.

Abends sitze ich gern noch ein biss­chen am Com­put­er, oder höre Musik. Und dann geh  ich früh schlafen, und kann zufrieden mit einem guten Tagesablauf sein und gut ein­schlafen.

schlafhuhn

Klein­er Nachgedanke: wenn ich “Pro­jek­te” oder “Tätigkeit­en” sage, das kön­nen auch Kleinigkeit­en sein. Zum Beispiel einen Rechtschreibfehler in einem Blog kor­rigieren, oder einen abgeris­se­nen Knopf annähen, oder eine What­sApp beant­worten. Auch das gehört zu einem Tagesablauf und sollte mit aller Sorgfalt erledigt wer­den.

 

 

28. November 2024
von admin
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Meine Amishe Ader, oder: nur Gott ist perfekt

Die amerikanis­chen Amish Peo­ple, eine Gemein­schaft die in ganz ein­fachen Ver­hält­nis­sen lebt, fer­ti­gen die schön­sten Patch­workdeck­en. Dabei wird immer mit Absicht ein Fehler einge­baut, ein von der Farbe oder vom Muster her nicht passender Patch, weil sie glauben, dass kein Men­sch etwas Per­fek­tes erschaf­fen kann, das kann nur Gott. Das mach ich auch, allerd­ings meis­tens unab­sichtlich, und nicht nur einen Fehler, son­dern je nach Größe des Han­dar­beitsstücks auch mal mehrere. Meine Mama, die sehr viel und schön gestrickt hat, hat auch immer Fehlerchen dringe­lassen, und sie ihr Han­dar­beit­sze­ichen genan­nt. Meine Oma, die Modis­tin und Schnei­derin, war auch nicht per­fekt, sie hat oft beim Fut­ter gemogelt oder auf der Innen­seite eines Klei­dungsstücks mit einem ander­s­far­bigen Faden genäht. Das machte sie, um den far­blich passenden Faden für die Ober­seite aufzus­paren, Näh­garn ist näm­lich recht teuer, und sie sah immer zu dass sie mit ein­er kleinen Spule pro Klei­dungsstück hinkam, und ver­wen­dete da wo man es nicht sah Garn das sie im Vor­rat hat­te. So kommts, dass mein schön­ster schwarz­er Blaz­er innen mit blauem Faden genäht war!

Ich habe ger­ade einen großen Patch­work Quilt mit der Papier­sch­ablo­nen-Meth­ode ange­fan­gen. Das ist eine Hei­denar­beit und wird zum größten Teil mit der Hand genäht. Ich habe für den ersten Patch “echte” Reste ver­wen­det, also Stoff­stücke die beim Schnei­dern übrigge­blieben sind, nicht extra gekauft. Zu jed­er der zehn ver­wen­de­ten Far­ben gibt es ein T‑Shirt oder Som­mer­top in mein­er Garder­obe, von dem größere oder kleinere Men­gen Stoff übrigge­blieben sind. Man sieht: zum großen Teil har­monis­che Herb­st­far­ben, ich hab aber auch Blitzblau und Pink dazuge­mogelt!

Erster Patch echte Reste

Erster Patch echte Reste

Früher hätte man sich Sün­den gefürchtet, einen neu gekauften Stoff für Patch­work zu zer­schnip­peln, heutzu­tage denkt sich nie­mand mehr was dabei. Ich hab mir das Vergnü­gen geleis­tet, bei Buttinette schöne Stöf­fchen zu bestellen, immer dreißig cm pro Stoff, in den her­rlich­sten Far­ben und Mustern. Ich muss schon sagen, Buttinette ist bei den Baum­woll­stof­fen sagen­haft preiswert, da gibt es die schön­sten Qual­itäten ab ca. 7 € der Meter. Die kosten ander­swo das Dop­pelte und mehr! Ist das nicht eine Pracht?

Muster Stöffchen

Muster Stöf­fchen

Die meis­ten mein­er Patch­es wer­den aus zugekauften Stöf­fchen genäht, weil es ein große Decke wer­den soll, für mein Sofa. Die wird auch nicht so schnell fer­tig wer­den, aber das Patchen und Nähen ist so eine schöne med­i­ta­tive Arbeit, und macht mir mit dem schö­nen Mate­r­i­al so eine Freude. Han­dar­beit­sze­ichen schle­ichen sich von selb­st ein, ich ver­wende mit Absicht Far­ben, die nur so unge­fähr in mein gedacht­es Schema passen. Hier sieht man, dass es in der Mitte so aussieht als hätte ich einen Fehler rein­genäht, das sind aber nur die “unge­fähr passenden” Far­ben, das bleibt so.

4 Patches 1 qm

4 Patch­es 1 qm

Kleines Kurio­sum am Rande: ich hab schon 4 Patch­es á 100 Eck­erl genäht und mir dabei den Mit­telfin­ger der recht­en Hand total zer­stochen. Jet­zt bin ich auf die Idee gekom­men zu guck­en ob ich bei meinen Näh­sachen nicht einen Fin­ger­hut habe. Habe ich. Sel­ber schuld, da hätte ich auch schon früher draufkom­men kön­nen. Ach ja, nobody is per­fect! 🙂

Finger mit Hut

 

 

 

23. November 2024
von admin
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Geschrumpftes Halsgrat

Bis das Hals­grat schön knus­prig und braun gegrillt war, war es nur noch ein Drit­tel so groß. Geschmeckt hat es gut, aber ich hab schon viel Brot essen müssen um satt zu wer­den.

Der Salat war aber leck­er!