… kriegen sie erstmal was zu Essen, satte Menschen sind meistens friedlich.
Ich habe immer Essen für mehrere Personen (bis ein halbes Regiment) vorrätig, obwohl ich schon seit vielen Jahren nur für höchstens zwei Personen koche. Wenn ich es im Gefrierschrank lagere, kriegt es meistens mein Lieblingsgast und bester Kunde. Wenn es in meinem (unglücklicherweise sehr grossen) Kühlschrank lagert, muss ich dahinter her sein dass es mir nicht vergammelt, und das klappt nicht immer.
Meine Oma hätte mich geschimpft, weil ich so viel einkaufe wenn der Kühlschrank doch noch voll ist. Sie hat das ganz anders gemacht, sie ist nicht wie ich zum Einkaufen marschiert weil sie auf was Neues Appetit hatte, sie hat morgens in den Kühlschrank und in die Speis geschaut was noch da ist, und das Tagesgericht entsprechend geplant. Frisch gekauft wurde nur, wenn etwas ausgegangen war, Butter oder Milch zum Beispiel.
Oma ruhe in Frieden, sie hätte sich aber auch gefreut dass ich so viele schöne Rezepte von ihr übernommen habe, und das Inselfisch-Kochbuch hätte ihr viel Spaß gemacht, es gibt ja sogar eine Kategorie “Oma’s Küche”.
Bleibt trotzdem das Problem dass ich immer viel zu viel Lebensmittel einkaufe, und ich oft was wegschmeissen muss. Das hat mehrere Gründe. Erstens esse ich nicht gern Aufgewärmtes, und meistens wird es doch mehr als eine Portion, wenn ich koche. Wenn es zum Einfrieren geht und mein Lieblingsgast es mag ist alles gut, der nimmts dann gerne mit. Aber oft landen meine Reste auch in Tupperschüsserln im Kühlschrank, und wenn ich sie länger als eine Woche gelagert habe, werfe ich sie weg.
Ich falle auch immer wieder drauf herein, dass ich zu große Portionen kaufe, einen ganzen Wirsing, Salatkopf oder Chinakohl oder sowas zum Beispiel, da esse ich dann ein, zwei mal davon, und der Rest vergammelt.
Und dann kann ich mich auch oft nicht entscheiden, was ich essen möchte, und kaufe für mehrere Alternativen ein, so dass der Kühlschrank richtig voll wird. Dabei wären mit Sicherheit die Zutaten für ein oder mehrere Gerichte noch da gewesen!
Ich glaube, wenn ich es schaffen würde so wie Oma aus den Vorräten zu kochen und erst zu verbrauchen was da ist, eh ich wieder neu einkaufe, könnte ich locker die Hälfte des Haushaltsgeldes einsparen, wenn nicht mehr. Und wenn die Russen dann tatsächlich vor der Tür stehen, muss ich was improvisieren, Spaghetti mit Tomatensauce zum Beispiel, oder Reiberdatschi mit Apfelmus und Sauerrahm. Die würden sie bestimmt mögen, weil sie sie an die Blinis von Zuhause erinnern! 🙂