Praxis Dr. Inselfisch

Psychologie, Philosophie und Programmierung

Es tut mir leid, aber du bist nicht gleichberechtigt

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Ich habe ger­ade einen erschüt­tern­den Artikel von Dina Leyger­man gele­sen, in dem sie sehr klar zu den Frauen­recht­en heute Stel­lung bezieht. Hier ist erst­mal der Link:

https://medium.com/@dinachka82/about-your-poem-1f26a7585a6f

Dina bezieht sich auf einen Post, der wohl anlässlich des Women’s March in Philadel­phia 2017 die Runde durch die Social Media machte. Ich zitiere die Anfangssätze dieses Posts:

“I am not a “dis­grace to women” because I don’t sup­port the women’s march. I do not feel I am a “sec­ond class cit­i­zen” because I am a woman….”

Wörtlich über­set­zt: “Ich bin keine “Schande für die Frauen”, weil ich den Marsch der Frauen nicht unter­stütze. Ich füh­le mich nicht als “Bürg­er zweit­er Klasse”, weil ich eine Frau bin…”

Dina antwortet auf diesen Post, und sie tut dies mit Lei­den­schaft und wohl ange­brachter Vehe­menz. Es ist ein Fakt, lei­der immer noch, dass Frauen in unser­er Gesellschaft nir­gend­wo auf der Welt wirk­lich gle­ich­berechtigt sind. Wir ver­di­enen weniger Geld in den sel­ben Jobs wie Män­ner, wir haben weniger Macht, wir wer­den sex­uell belästigt und wegen unseres Geschlechts dumm angemacht, wir wer­den verge­waltigt, geprügelt und erschla­gen nur weil wir Frauen sind. Das ist bit­tere Real­ität, und bit­tere Wahrheit.

Und wenn nicht schon unsere Müt­ter und Großmüt­ter für Frauen­rechte auf die Bar­rikaden gegan­gen wären, hät­ten wir heute noch kein Frauen­wahlrecht, dürften immer noch die Ehemän­ner über unser Leben bes­tim­men, gäbe es keinen Mut­ter­schaft­surlaub und keine Geburtenkon­trolle. Ohne die ‑auch radikalen- Fem­i­nistin­nen kön­nte sich heute keine Frau in unser­er Gesellschaft frei und zumin­d­est halb­wegs gle­ich­berechtigt fühlen. Ohne die Frauen, die immer noch auf die Bar­rikaden gehen, weil wir immer noch in vie­len Gebi­eten benachteiligt wer­den, kön­nte es sich keine Frau in unser­er Gesellschaft leis­ten, sich auf ihr selb­st­ge­fäl­liges Sock­elchen zurück­zuziehen und dum­m­dreist zu behaupten :“Ich habs nicht nötig, Fem­i­nistin zu sein!”

Dina antwortet darauf mit ein­er lan­gen Liste von Fak­ten, die auch dem ver­nagelt­sten Dum­merchen klar machen müsste, dass bei der Gle­ich­berech­ti­gung der Frauen noch viel Arbeit zu tun ist. Dies kann jed­er sel­ber nach­le­sen, ich wieder­hole es hier nicht. Sie endet allerd­ings mit ein­er halb­wegs ver­söhn­lichen Note:

“I’m sor­ry to tell you, but you are not equal. And nei­ther are your daugh­ters.

But don’t wor­ry. We will walk for you. We will fight for you. We will stand up for you. And one day you will actu­al­ly be equal, instead of just feel­ing like you are.”

Frei über­set­zt:

“Es tut mir leid dass ich dir das sagen muss, aber du bist nicht gle­ich­berechtigt. Und deine Töchter sind es auch nicht.

Aber mach dir keine Sor­gen. Wir wer­den für dich auf die Strasse gehen. Wir wer­den für dich auf­ste­hen. Und eines Tages wirst du wirk­lich gle­ich­berechtigt sein, statt nur zu denken dass du es bist.”

Dem habe ich nichts hinzuzufü­gen. Schwere Kost für einen Son­ntag, aber Dinas Artikel ist wirk­lich lesenswert — vielle­icht heben sie ihn sich bis Mon­tag auf. Lesen soll­ten sie ihn allerd­ings, unbe­d­ingt.

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