Manche Farben verstärken gegenseitig ihre Wirkung, wenn sie nebeneinander
gesehen werden. Für Theoretiker: das sind im Farbkreis gegenüberliegende
Farben, wobei die Komplementärfare zu einer Primärfarbe aus
der Mischung der anderen beiden Primärfarben entsteht.
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Für Praktiker:
Die Primärfarben Rot, Blau und Gelb sind nicht aus anderen
mischbar.
Die Sekundärfarben entstehen so:
Rot&Gelb = Orange,
Gelb&Blau = Grün,
Rot&Blau = Violett.
Komplementäre Farbpaare sind also Blau/Orange, Rot/Grün
und Gelb/Violett.
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Mein Lieblingshistörchen zu diesem Thema erzählt,
daß in Frankreich zur Zeit der grossen Tapisseriekunst ein Wettbewerb
ausgeschrieben wurde, wer denn das strahlendste, leuchtendste Blau
produzieren konnte. Den Preis bekam ein findiger Tüftler, der
ein an sich schon leuchtend blaues Garn mit einem kleinen, feinen
strahlend orangefarbenen Faden verzwirnte. Ergebnis: das blaueste
Strahleblau, das die Welt je gesehen hatte. |
Und was fangen wir mit diesem reichlich theoretischen Kram an? Wie das
mit Pfeffer und anderen Gewürzen eben so ist: in der Dosierung liegt
die Kunst. Mit etwas Überlegung eingesetzte Komplementärfarben
sehen leuchtend, lebendig und interessant aus. Man muss ja nicht gleich
die reinen, doch ziemlich krachenden Farbpaare nehmen, etwas gedämpftere
Abwandlungen davon sehen oft sehr schmuck aus. So zum Beispiel:
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Diesmal gehäkelt, nicht gestrickt. Dieser ca. 140x100 cm grosse
Teppich ziert mein Wohnzimmer.
Das Orange ist eher ein Goldbraun, und die dazu verwendeten Blautöne
auch mehr von der jeansblauverwaschenen Sorte. Sieht aber zusammen
doch recht spannend aus, und beisst sich überhaupt nicht, oder?
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