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Selbermachen, insbesondere Handarbeiten, ist bei uns in der Familie schon immer gepflegt worden. Schon die Oma war eine genialeSchneiderin, hat aber auch alle anderen Handarbeitskünste wie Stricken, Sticken, Häkeln und vieles andere beherrscht.
Klar, daß wir alle als kleine Kinder schon (ja, auch die Jungs!) Woll- und Stoffreste zum Spielen bekamen, und da konnte man gar nicht anders als ganz selbstverständlich zu lernen, was man alles mit Nadel und Faden & Co. anfangen kann. Sicher spielte da auch eine gewisse mitgeschleppte Nachkriegs-Sparsamkeit mit - was man selbermachen konnte, musste man nicht kaufen. Aber hauptsächlich ging es darum, etwas mit den eigenen Händen zu machen, genau so wie man es haben wollte, um dann ganz stolz sagen zu können "Selbergemacht!", wenn denn mal jemand fragte wo man denn den hübschen Pulli oder den schicken Schal herhatte. Und da gab es immer schon zwei Arten, z.B. ein neues Strickprojekt anzugehen. Entweder man sah diesen umwerfend schönen Pullover in einer Handarbeitszeitschrift, den man UNBEDINGT haben mußte, und dann wurde geknausert und gerechnet und das Taschengeld zusammengespart bis es denn endlich für die - meistens sündteure - Wolle reichte, und dann eifrig der Anleitung folgend akribisch gestrickt. Oder man tat einen tiefen Griff in den Restekorb, schaute mal was drin war und fing dann irgendwas an, so ganz locker - konnte man ja zur Not wieder aufribbeln, wenn's nichts wurde, waren ja bloß Reste. Hm - das Stichwort muß man sich merken. Und ganz ehrlich: an die umwerfend perfekten Pullis nach Brigitte-Anleitung kann ich mich so deutlich nicht mehr erinnern, aber von den locker gestrickten Lieblingsteilen aus der Restekiste haben sich ein paar bis heute erhalten.
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