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Nadeln: gebt mir Mittelmässiges

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Stricknadeln gibt's von Zahnstocherdünn bis Baumstammstark, hier im Bild sieht man:
- die ganz dünnen 0,5er Kunststricknadeln
- 5er Strumpfstricknadeln
- 8er Rundstricknadeln
- 14er Rundstrickbaumstämme... äh, -nadeln.

Die Dünnen
Ich persönlich komme mit den ganz dünnen Exemplaren überhaupt nicht zurecht. Alles was dünner als 2,5 ist erfordert logischerweise auch ganz hauchdünnes Garn, und ehrlich, für sowas fehlt mir die Geduld - erschwerend kommt hinzu, daß in diesem mikroskopischen Bereich meine kurzsichtigen Augen trotz Brille nicht mehr mitmachen.

Die Dicken
Die in den letzten Jahren wieder so richtig in Mode gekommenen Baumstämme fand ich anfangs theoretisch gar nicht so blöd. Erstens sieht aus richtig knubbeldickem Garn Gestricktes schon urig aus, und dann las sich das in den Anleitungen auch immer so verführerisch: "...ist dieses Modell, mit richtig dicken Nadeln Nr. 14 gestrickt, an einem Wochenende fertig."
Schönes monsterdickes Garn, 12er oder 14er Nadeln, und auf geht's, das müsste doch wachsen wie Unkraut. Ja von wegen!
Erst dachte ich, es liegt an mir. Einfach noch nicht genug Übung mit den dicken Dingern, das wird schon noch. Aber musste das denn so verflixt mühselig sein, einfach eine rechte Masche durchzuholen, und wieso zum Geier brauche ich immer beide Hände, um das Gestrick auf der Nadel vorzuschieben? Ausserdem taten mir immer die Finger weh, wenn ich länger als eine halbe Stunde dranblieb.
Dann traf ich allerdings ein paar Strickfreundinnen, die auch gerade der Dicke-Nadel-Virus befallen hatte. Beobachtete, wie sie mühsam zerrend einzelne Maschen durchholten, beidhändig die widerspenstigen Maschenreihen in Richtung Nadelspitze schubsten. Konnte mir natürlich nicht verkneifen recht scheinheilig zu fragen, ob das nicht ein bißchen mühselig von der Hand ging. Bekam zur Antwort: "Ja schon, aber mit dem dicken Garn geht's ja schnell voran!"
Danke, meine Lieben. Jetzt war ich beruhigt, daß es eben doch nicht an mir lag. Und weil ich es nicht mag, wenn mir die Arbeit bloß mit Mühen und Plagen vorangeht, lasse ich die Finger von den Monsternadeln.

Der handliche Bereich
Es kommt zunächst auf die Größe des Projekts an, welche der eher gemäßigten Nadelstärken ich als angenehm zum Arbeiten empfinde. Socken und Handschuhe sind so das Äusserste, was ich auf 2,5er/3er Nadeln machen mag. Ganz selten mal fange ich einen ganzen Pulli oder sowas mit feinem Garn an, aber ich verliere wirklich die Lust, wenn so ein Teil ewig nicht fertig wird. Das kann dann jahrelang in einer finsteren Schrankecke unvollendet vor sich hingammeln, bevor es dann am Ende vermutlich eh aufgeribbelt und anderweitig verarbeitet wird (siehe auch <UFOs>).
Am anderen Ende der Skala hört für mich der Spaß so etwa bei Nadelstärke 10 auf. Bis dahin geht mir das Stricken noch einigermassen flüssig von der Hand, drüber wird's mühsam.
Dazu kommt noch, daß ich mir angewöhnt habe die Sache mit den Garnstärken ein bißchen vereinfacht zu sehen - das bleibt nicht aus, wenn man mit vielen unterschiedlichen Qualitäten, oft aus der Restekiste, arbeitet. Mehr dazu unter <Garnstärke: 4fach, 6fach, 8fach>

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