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Arbeitsnotizen: das merk' ich mir doch locker

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Wie war das nochmal?
Da hat man locker und wohlgelaunt ein neues Teil angefangen, munter drauflosgestrickt, sieht daß Grösse und Muster ungefähr passen und denkt sich: prima, das wird was. Dann legt man es aus der Hand. Kommt wg. einer Verkettung unglücklicher Umstände erst vier Wochen später dazu, es wieder zur Hand zu nehmen. Also, das war doch ganz einfach, da habe ich doch in jeder 3. und 6. Reihe... äh... und die Zunahmen? Wie war das nochmal mit den Zunahmen?
Kommt Ihnen das irgendwie bekannt vor?

Irgendwann ist es mir endgültig zu blöd geworden, andauernd vergessene Reihenzahlen nachzuzählen und in mühsamer Kleinarbeit zu rekonstruieren, wie ein bestimmtes Muster zustandekam. Seitdem mache ich mir Arbeitsnotizen. Schmierzettel, meinetwegen. Auf denen zumindest draufsteht, wieviele Maschen ich angeschlagen habe, und wann und in welcher Folge Zu- und Abnahmen und sowas reingehören. Die Nadelstärke zu notieren ist auch keine dumme Idee, wenn man, wie ich, sich ganz gern mal die Nadeln aus einem "ruhenden" Strickteil ausleiht, weil man die gerade wo anders braucht Dann hängt halt ein Stück, das man eigentlich mit 5er Nadeln angefangen hat, schon mal vorübergehend auf der selten gebrauchten 2er Rundstricknadel.

Arbeitsnotizen sind auch ungemein nützlich, wenn man noch ein zweites Teil stricken will, das dem Ersten zumindest ungefähr ähnlich sein sollte. Den zweiten Socken, Handschuh oder Ärmel, zum Beispiel. Auch das gegengleich gestrickte Vorderteil und die andere Ausschnitthälfte sind so Kandidaten.

Zugegeben, man erkennt hier noch nicht einmal in der Vergrösserung richtig viel. Das ist meine Kritzelschnellschrift (Sauklaue, ja), die wahrscheinlich auch bloß ich lesen kann. Sei's drum. Das ist ja auch nur ein Beispiel, wie sowas wie Arbeitsnotizen aussehen kann. In dem Fall eine Strichliste mit Anmerkungen, die mir dabei half, ohne grosses Schwitzen und Nachrechnen einen zweiten Handschuh zu stricken, der dem ersten Handschuh ausreichend ähnlich sah .(Foto hier)
Arbeitsnotizen müssen nicht schön sein, sondern einen Zweck erfüllen. Nämlich den, daß Sie selber nachvollziehen können, was Sie notiert haben.

Ich habe mir angewöhnt, meine Arbeitsnotizen aufzuheben, wenn sie funktioniert haben, d.h. das danach gefertigte Strickteil zu meine Zufriedenheit ausgefallen ist. Am besten tackert man ein Endchen des verwendeten Garnes dran, das hilft der Erinnerung auch nach Jahren noch auf die Sprünge. Das ist mit der Zeit ein feines Nachschlagewerk geworden, wo man so Sachen wie eine besonders gutsitzende Armkugel oder jenen raffinierten Stehkragen wieder herausfischen und ohne grosses Getue nochmal genauso machen kann, sogar wenn's nicht das ganz identisch gleiche Material ist, sondern ähnlich genug. Dazu mehr unter Garnstärke.

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