Ein Drache namens Nellie

Zusammenfassung

Joey findet im Wald ein Drachenei und nimmt es mit nach Hause. Daraus schlüpft Nellie, ein süßes kleines Drachenmädchen, das sofort Joeys Herz gewinnt. Auch bei allen anderen ist sie schnell beliebt, weil sie so ein sonniges, heiteres Wesen hat und drollige Streiche spielt. Da bricht eines Nachts der Schwarze Drache ins Schloss am See ein und entführt Nellie. Joey macht sich auf die Suche nach ihr…

138 Seiten, 58 farbige Illustrationen , für Kinder ab 6 Jahren zum Vorlesen, ab 8 zum selber Lesen.

Nellie beim Frühstück
Nellie beim Frühstück

Leseprobe

Das Dings schaukelte.

Joey sah es ganz genau an; es schaukelte ein bisschen, war wieder ruhig, dann schaukelte es wieder. Was auch immer es war, es war durch den Ritt wohl ordentlich durchgeschüttelt worden.

Joey klopfte auf die Schale, und das Dings hörte auf zu schaukeln. Dafür klopfte jetzt etwas von innen.

„Ich fresse einen Besen. Da ist jemand drin!“ sagte Joey, und klopfte noch mal auf die harte Schale des Dings.

Ein kräftigeres Klopfen war die Antwort, und auf einmal tauchte ein gezackter Riss in der Schale auf.

„Hoppala, was gibt das denn!“ rief Joey. „Der jemand will heraus!“

Der Riss in der Schale wurde größer und breiter, und schließlich brach ein großes Stück Schale ab und fiel ins Stroh. Aus dem Loch im Dings schaute ein Kopf auf einem langen Hals heraus, ein Kopf mit großen Augen und einer runden Schnauze mit zwei vorstehenden Zähnen.

Nellie schlüpft
Nellie schlüpft

„Ohhhhhh!“ rief der Kopf. “Bist du meine Mama? Ich hab soooo Hunger!“

„Nein, ich bin nicht deine Mama.“ Sagte Joey, dem allmählich ein Verdacht aufkam, was er da gefunden hatte. „Und wenn du Hunger hast, hier gibt es nur Pferdefutter.“

„Ganz egal! Hauptsache Essen!“ sagte der Kopf aus dem Dings, und dann schaukelte er noch einmal kräftig, und die Schale zerbrach ganz. Zum Vorschein kam ein genau so wie die Schale bunt getüpfeltes Wesen mit vier kräftigen Beinen und einem langen Schwanz, und zwei kleinen Flügelchen auf dem Rücken. „Ich hab so schrecklich Hunger!“ jammerte das Wesen, und Joey schaute sich schnell um, was er ihm denn zu fressen geben könnte, und sah nur den Getreidesack für die Pferde. Er leerte eine schöne Portion davon in einen Eimer und stellte ihn dem kleinen Wesen hin, und das tauchte die Nase in den Eimer und futterte gierig.

„Ah, schon besser!“ sagte das kleine Wesen, als es den Eimer geleert hatte. „Und du bist wirklich nicht meine Mama?“

„Nein, bin ich nicht.“ Sagte Joey. „Du bist ein kleiner Drache, nicht wahr?“

„Ja genau!“ sagte das kleine Wesen. „Und ich werde einmal ganz groß und mordsgefährlich! Gibt’s hier auch was zu trinken?“

„Da drüben im Trog ist Wasser.“ Sagte Joey, und der kleine Drache sah ihn beleidigt an. „Und wie soll ich da hinaufkommen?“ sagte er.

„Na schön, ich schöpf dir was in den Eimer.“ Sagte Joey.

Als der kleine Drache seinen Durst gestillt hatte, rülpste er einmal kräftig, und dann rollte er sich im Stroh zusammen. „Jetzt bin ich müde.“ Sagte er und blinzelte. „Übrigens, ich heiße Nellie.“

„Und ich bin Joey.“ Sagte Joey. „Hallo, Nellie.“

Aber die kleine Drachendame hatte schon fest die Augen geschlossen und schnarchte ganz, ganz leise.

Nellie schläft
Nellie schläft