Die Maltechnik

Ich habe bei der Herstellung der Serie eine ziemlich ungewöhnliche Kombination verwendet, nämlich Acryl- und Aquarellfarben gleichzeitig eingesetzt. Das macht man normalerweise nicht, denn die pastosen, kompakten Acrylfarben und die duftigen, fein strahlenden Aquarellfarben sind halt schon sehr unterschiedlich in der Wirkung und in der Verarbeitung.

Ich brauchte aber einen satt-schwarzen Hintergrund für meine Planeten, und dafür eignete sich nun mal mattschwarze Acrylfarbe am Besten, mit Aquarell kann man gar kein reines Schwarz malen. Ich habe am Anfang auch mit schwarzem Papier experimentiert und bin direkt mit den gut deckenden Acrylfarben draufgegangen, aber da schien der dunkle Untergrund immer durch, die Farben waren mir nicht leuchtend genug.

Darum habe ich letztendlich wieder weißes Papier (feinen Aquarellkarton) verwendet und die Hintergründe fein säuberlich schwarz ausgemalt. Das war bei feingliedrigen Motiven wie zum Beispiel dieser hübschen Gänseblume eine ziemlich Fieselarbeit:

sie-liebt-mich
sie-liebt-mich

Ich mußte ja die Flächen der Blumenblätter freilassen, damit ich dort die farbige Gestaltung mit den schönen, leuchtenden, transparenten Aquarellfarben in das ausgesparte weiße Papier hineinsetzen konnte. Auch die leuchtend blaue Erdkugel legte ich in Aquarell an, malte allerdings die Kontinente und die Wolken und Schneefelder nachträglich mit deckenden Acrylfarben auf.

Bei vielen Motiven habe ich zuerst die klaren Konturen der Zeichnung mit wasserfester Tusche angelegt, und dann die Farbflächen sorgfältig einzeln ausgemalt, so erzielte ich eine lebhafte plastische Wirkung.

ballonfahrt
ballonfahrt

Im Aquarell arbeitet man ja sonst oft mit Farbverläufen und weich fließenden Effekten, aber mir war es in dieser Serie wichtig, daß die Bildmotive gestochen scharf wirkten, dafür gefiel mir die Methode mit der Zeichnung besser. (Die beiden in der Gondel sind übrigens Joschi und Lexi, der Held und die Heldin aus meinen Kinderbüchern aus dem blauen Land, aber das nur nebenbei bemerkt)

Als letzten Schliff nach Fertigstellung des Hauptmotivs kamen dann noch die Sterne auf das schwarze Firmament, für die verwendete ich gut deckende weißglänzende Acrylfarbe und setzte sie in dicken Tupfen und Kringeln (für die Planeten mit Ring) aufs Blatt. Voilà, fehlte nur noch die Signatur mit weißem Faserschreiber, und das Planetenbild war fertig 😀

 

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